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Warnung! Dieses Album sollte ausschliesslich mit einer guten Musikanlage gehört werden, welches die Bässe und die vielen musikalischen Details richtig fett wieder gibt.
Denn in meinem Auto, über kleine Boxen und über meine IPod-Kopfhörer dümpelt das neue Evergrey-Werk nur vor sich hin. Abhilfe schafft da eine gute Infrastruktur, über die ich leider nicht überall verfüge. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, wird aus schnöden «Hingebreter und gepflegter Langeweile» Atmosphäre, Abwechslung, Melancholie und ein gewisses rohes Livegefühl. Die Schweden schaffen hier Soundkathedralen, die man am besten bei Kerzenlicht hört. Nehmt nur mal ein Lied wie «Stories», das vor allem mit seinen leisen Klängen trumpft. Dass sie auch schnellere Lieder schreiben können, beweisen sie mit «Dandelion Ciphe». Evergrey sind in der Metalszene einzigartig. Und das beweisen sie erneut mit ihrem zwölften Album. Für Abwechslung sorgt der Gastbeitrag von Dream Theater-Sänger James LaBrie bei «The Beholder». Dieser Beitrag wird die Diskussionen wieder aufflammen lassen, ob Evergrey wirklich eine Prog-Metal-Band sind oder nicht. Klassisch progressiv im Sinne von vielen Taktwechseln ist das neue Werk definitiv nicht. Dafür düster, fast schon doomig und erhaben. Wer Evergrey bisher mochte, wird das auch künftig tun. Neueinsteiger könnten von der Zähheit dieses Werks eventuell etwas überfordert sein, oder den eingangs erwähnten Fehler machen. Escape Of The Phoenix ist kein Album für die grosse Masse, aber eines für Liebhaber von speziellem, sehr eigenständigem Heavy Metal.
Roger W.