Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Mit einem Namenwechsel von Midnight Eternal zu Everdawn geben sich die Symphonic Metaller einen Neubeginn. Von diversen Auseinandersetzungen und rechtlichen Streitigkeiten möchten sich Richard Fischer, Boris Zaks und Daniel Prestup sowie Mike Lepond (Symphony X) nicht unterkriegen lassen.
Zusammen mit der neuen Sängerin Alina Gavrilenko beginnen sie eine neue Era und veröffentlichen unter Everdawn ihr erstes Album: «Cleopatra». Musikalisch betten sie diverse Elemente aus dem Heavy, Power und Progressive Metal in ihre stilgebende symphonische Klanghülle. Das Album reiht ein energiereicher Song nach dem anderen auf, verblüfft mit eingängigen Melodien und ausgefallenen, virtuosen Zwischenparts, in denen viel Raum für diverse Stilwechsel und hohe Komplexität geschaffen wird. Powerreiche Riffs, orchestrale Begleitungen und mehrstimmige Choreinlagen führen durch das Album; leidenschaftliche Gitarren- und Keyboardsoli machen sich breit und schnelle Rhythmen treiben die Musik voran. Bei genauem Hinhören fällt erst auf, wie viele unterschiedliche musikalische Lagen aufeinandergeschichtet werden. Kleine, fast unhörbare Gegenmelodien durchziehen ihre Musik, die der Klangwolke einen grösseren Raum geben und die Dynamik bilden. Sängerin Alina überzeugt mit ihrer kräftigen und doch lieblichen, sinnlichen Sopranstimme. Hier muss gesagt werden, dass sich der Gesang oft in den sehr hohen Lagen befindet, was natürlich reine Geschmackssache ist. Teilweise erinnert sie in Kombination mit der Musik etwas an die alten Nightwish-Zeiten mit Tarja, wobei ich mir nicht genau erklären kann, weshalb. Zudem fallen teilweise Parallelen zu Sonata Arctica, Delain, Xandria und Within Temptation auf, ohne den eigenen Touch zu verlieren. «Stranded in Bangalore» bleibt mit seinem catchy Refrain im Ohr hängen, unter anderem (!) in «Cleopatra» und insbesondere «Rider of the Storm» werden leidenschaftliche Gitarrensoli zur Schau gestellt und «Heart of a Lion» überzeugt mit seinem in den Heavy Metal gehenden Motiv, welches zusammen mit orchestralen Begleitungen weiterentwickelt wird. «Toledo 712 A.D.» ist ein reines Instrumental, in dem sich die Musiker freien Lauf lassen. Dies beinhaltet alle Stilrichtungen, die Everdawn in sich vereinen und bringt ihren musikalischen Fokus sowie ihr musikalisches Können auf den Punkt. Dies sind natürlich nur Beispiele, denn jedes Lied glänzt auf seine Art und Weise auf dem Album. Zusätzlich ist in «Your Majesty Sadness» Sänger Thomas Vikström (Therion) in einem powerreichen Duett mit Alina zu hören. Das Album ist solide, wechselt regelmässig in den genannten Genres hin und her, ohne die kräftigen und energetischen symphonischen Hintergründe zu vernachlässigen. «Cleopatra» erfüllt mit Freude, Energie und Spass – ein Album, das für den Symphonic (Power) Metal steht! Anscheinend hat der Neuanfang gutgetan, denn mit «Cleopatra» kann das Quintett definitiv wieder durchstarten!
Sina