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Als "meteorisch" könnte man den Aufstieg von Escuela Grind beschreiben, die 2016 aus den Kellern Neuenglands, an die Spitze der modernen Metalszene gekrochen kamen. Die Qualität und Innovation ihrer Arbeit hat sich seit dem Debüt «Memory Theater» exponentiell gesteigert, und es ist nicht verwunderlich, dass sie mittlerweile zu einem Begriff in der Szene geworden sind.
«Dreams On Algorithms» soll ein weiterer Schritt in einer fortlaufenden Serie von Triumphen sein. Beständigkeit und ein Mangel an Selbstgefälligkeit waren schon immer die Visitenkarte von Escuela Grind, und ihre verheerend brutalen Kompositionen wurden stets schärfer, und ihre sozial und politisch aufgeladenen Texte wurden immer aktueller. Auf der musikalischen Seite hat die Band endlich die Chance bekommen, mit dem legendären Kurt Ballou im GodCity Studio in Salem zu arbeiten. Die zehn Songs klingen umwerfend, und Ballous unverkennbare Handschrift ist in den rasanten Gitarren und Drums zu hören, vor allem aber im Gesang von Frontfrau Katerina Economou. Ihr Gesang auf «Dreams On Algorithms» hat sich im Vergleich zum Vorgänger nochmals erheblich verbessert. Ihr Platz ist ganz klar hinter dem Mikrofon, auf der Bühne und vor dem Publikum.
Textlich berührt das Album Themen des Konsums im 21. Jahrhundert, die Online-Welt, die in unser Unterbewusstsein eindringt, und die Verbindung zwischen Träumen und der Technologie, die uns den ganzen Tag über begleitet. Escuela Grind sind nicht mehr daran interessiert, die Standards von Nischengenres zu erfüllen. Sie spielen einfach die Musik, die sie lieben. Ein grosser Teil davon ist Death Metal, Powerviolence und Grindcore, die Heilige Dreifaltigkeit sozusagen. In «Dreams On Algorithms» steckt eine Energie und ein Sound, der typisch Escuela Grind ist.
Die Gitarren und der Gesang sind direkt, und die Rhythmusgruppe war noch nie so tight und wechselt mühelos zwischen D-Beats, Blasts und frenetischen Pit Stomps. Der vielleicht grösste Einfluss ist die Freundschaft, die auf Tour zwischen Escuela Grind und Napalm Death entstanden ist. Mit ihnen auf Tour zu sein, hat dem Quartett aus Neuengland eindeutig Feuer unterm Hintern gemacht. Sogar die brandneuen cleanen Vocals auf dem Abschlusstrack «Turbulence» sind von den improvisierten Mitsing-Sessions mit Napalm Death inspiriert.
Alles an «Dreams On Algorithms» scheint ein Schritt nach vorne zu sein, was eigentlich nicht überraschend ist, wenn man in einer Band spielt, die ihr Spiel ständig verbessert. «Dreams On Algorithms» macht Spass, und man merkt sofort, dass dieses Album von und für Live-Shows produziert wurde.
Oliver H.