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Grosse Fans von Manowar sind EREGION aus Italien. Sie verpacken ihren True Metal aber in durchaus meist eigenständig klingende Lieder, auch wenn diese "True Metal-Brötchen" natürlich klar als solche erkennbar sind.
So wird etwa bei «The Rival Kings» dezenter Growl-Gesang zum melodisch gesungenen Refrain hinzu gefügt. Die Stärken der Italiener liegen dementsprechend auch beim Songwriting. Dieses strotzt vor Abwechslung und enthält immer wieder dezentere bis offensichtlichere Elemente von Folk und Klassik. Eine tragende Rolle spielen dabei Folk-Instrumente etwa bei «Battle To Carry On», und das Ganze wird mit knackigen Riffs unterlegt. Episch ruhig ist dagegen «Eerandil The Mariner», dem das schnelle «Earandil Star» folgt. Hier steigt man tief in die Welt von "Herr der Ringe" und deren Vorgeschichten ab.
Apropos Texte: Wer damit umgehen kann, dass hier heroisch und tapfer Leute laut Lieder singend in den Krieg ziehen, dem wir dieses Album Spass machen. Wer das aber doof findet, überträgt das auch auf das Gesamtwerk. Somit kommen wir noch zum Schwachpunkt: Dieser liegt (wie so oft) im hohen Gesang von Frontmann Dario Fontana. Überzeugt er in tieferen Lagen und klingt dort angenehm, hat er merklich Mühe mit ganz hohen Passagen. Das wird je nach Musikboxen verstärkt oder abgeschwächt, beeinträchtigt mir aber den Hörgenuss. Besonders bei «Blood Brothers» ist das der Fall.
Das ist schade, ist das Lied an sich doch hervorragend komponiert und könnte live einiges reissen. Anderseits überzeugt der Sänger gerade beim sehr ruhigen epischen und definitiv an Manowar angelehnten «Englands Fame». Hier liegen sie dermassen nahe bei den Amerikanern, dass ich recherchieren musste, ob es sich gar um ein Cover handelt. Tut es aber nicht, und so schliesst «Non Omnis Moriar» auf seine Weise perfekt ab. Wer True Metal mag, wird mit diesem Werk definitiv glücklich.
Roger W.