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Im Zeitalter des Wolfes führt kein Weg an Ereb Altor vorbei. Wenn die Truppe eines verspricht, dann ist das powergeladener epischer Pagan Metal. Ihr vom Folk Metal geblendeter Sound ist stets inspiriert von nordischen Legenden.
«Vargtimman» schaukelt erneut Pagan-Themen hin und her, begleitet werden die acht brandneuen Songs von brachialen Riffs und majestätischen Gesangseinlagen. Vermutlich die besten Vocals, die die Band je produziert hat. Aufgewertet und vollendet wird ihre Musik durch eingängige Refrains, nordische Melodien, messerscharfe Heavy Metal Riffs und einem Schlagzeug-Beat, der sich gewaschen hat. «Vargtimman» erscheint drei Jahre nach dem letzten Longplayer und bestätigt die Beständigkeit auf meist souveräne Weise. Der auf «Dystopia» (2019) erkannte Trend hin zu mehr klassischem Stahl setzt sich auf dem neuen Werk so weit fort, dass die Schweden ihr stilistisches Gleichgewicht erstmals zu Ungunsten der schwarz gefärbten Anteile aufgeben – was ihnen ausgezeichnet steht. Der Opener «I Have The Sky» setzt gewisse Anleihen einer weiteren Wikinger-Kapelle frei, den Färöern Týr, zumindest was die Melodieführung angeht. «Rise Of The Destroyer» klingt so nordisch, wie es ihre Landsleute Dissection aus dem Black Death Segment vorgemacht haben, und «Ner I Mörkret» erlaubt eine musikalische Vorstellung davon, wie Candlemass oder Sorcerer mit Wurzeln in den finsteren Niederungen extremerer Metal-Spielarten daher kommen könnten. Das zwischenzeitliche Gekeife und Tremolo-Riffing sorgen dafür, dass es auf «Vargtimman» niemals zu träge wird, während die ganz grossen Hooks allerdings weiterhin fehlen. Sicher ist Ereb Altor eine weitere grossartige Platte gelungen, die aber aus meiner Sicht mit der zweiten Liga des Nordmann-Metal vorlieb nehmen muss.
Oliver H.