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Brachiale Metal-Riffings, bildstarke Texte und niemals auf die Bremse treten. Das sind die Zutaten der Dark Metal Combo Erdling.
2016 veröffentlichte die Truppe mit «Aus den Tiefen» ihr Debüt-Album, und mit ihrem letzten Werk «Yggdrasil» brach das Quartett mehrfach seine eigenen Rekorde: ausverkaufte Clubs und ein schnell vergriffenes Box-Set. Nun sind sie bereit, ihre bisher ausgeführten Schritte auf «Helheim» unweigerlich fortzusetzen. «Helheim» ist anhand der germanischen Mythologie der Ort, den man nach dem Tod meiden sollte, denn wenn die Tore Helheims offen stehen und sich all die Verdammten und Verstossenen gegen das Pantheon zusammenrotten, dann wird sich zeigen, dass auch Götter sterben können. In die heutige Zeit übersetzt ist das ein Statement gegen die selbsternannten Obrigkeiten dieser Welt, sprich gegen Machtbesessene, die auf dem Rücken der Gesellschaft ihren Wohlstand erhalten. Diesem Thema widmen sich Erdling um Sänger Neill Freiwald auf ihrer fünften Platte, die mit elf brandneuen Tracks aufwartet. Musikalisch orientiert sich der Neuling sowohl am Vorgänger «Yggdrasil», als auch an das Album «Supernova», das zu den beliebtesten Tonträgern der Band gehört.
Inhaltlich hat das Quartett stets ein gutes Fingerspitzengefühl für aktuelle Themen bewiesen, egal ob es sich dabei um das progressive «Fimbulwinter», das in Zusammenarbeit mit der Soundtrack-Sängerin Julie Elven entstanden ist oder das anklagende, rabiate «Der Mensch verdient die Erde nicht» handelt. «Helheim» ist vermutlich das geschmeidigste Werk geworden, das der Vierer bis dato produziert hat. Es enthält auch all die Zutaten, die die Fans so lieben. Deshalb erstaunt es auch nicht, dass an den Produzentenreglern erneut Lord Of The Lost Fronter Chris Harms seinen Platz einnahm. Er versteht den Sound der deutschen Dark-Rocker am besten und trägt stets konstruktiv zur musikalischen Weiterentwicklung bei. Müsste gemotzt werden, dann wäre das beim stellenweise zu seichten Gesang und dem Rausschmeisser «Das Ritual», der wirklich nicht zum Rest der Platte passen will. Aber eben, die Kunst liegt ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters.
Oliver H.