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Schweden, Linneryd, Kronoberg, im Jahre 1990, das Geburtsjahr der Deather Entrails. Die Existenz zog man bis ins Jahr 1998 durch, danach folgte eine Pause, bis man sich im Jahre 2008 wieder zusammen raufte und bis anno heute, aktuell in der Formation Jimmy Lundqvist (Guitars), Pontus "Penki" Samuelsson (Bass, Vocals), Arvid Borg (Drums) und Markus Svensson (Guitars) lärmt.
Mit «An Eternal Time Of Decay» veröffentlicht nun der Vierer bereits den siebten Longplayer, darauf enthalten sind elf formidable Death-Kracher im Stile à la Entombed, Dismember, Bloodbath, Nihilist, Grave, Lik, Unleashed und Konsorten. Ja, gefrickelt wird nach alter, schwedischer Death-Schule, auch soundtechnisch haben Entrails diesen Sound weiter entwickelt, soweit man sowas weiter entwickeln kann. Liegt dementsprechend in der Wahrnehmung der/des Zuhörenden. Ja, es wird nicht übermässig geblastet, doch auch vorhanden, die goremässigen Blasts, dafür ist das konstante, treibende und stete Double-Bass Drum stets, respektive meist vorhanden, welches das Riffing gnadenlos an die Front treibt. Klar, auch thrashige, leicht hardcorige Aspekte sind vorhanden, welche den Groove in den Midtempo-Parts hervor heben. Die Snare hämmert wie Thor's Hammer unentwegt auf das Snarefell drauf, ab und an werden die Cymbals geläutet und die anderen Toms malträtiert. Ja, es ist straightes, nackenbrechendes Drumming, welches die Headbangermuskeln nickend ins Chaos stürzen. Der Bass wummert herrlich in den Tiefen der Hölle, satanische Wurzeln und Stimmungen entlockend, distortioniert, von den beiden Gitarren her abhebend.
Die zwei Klampfen-Maestri laufen riffmässig stets im roten Bereich, gnadenlos wird ins Holz geknebelt, die Saiten glutrot gespielt, das Nickel daraus heraus gekotzt, stets groovend gerifft, speedig gedeathed und gethrashed. Ja, kann an der Stelle getrost erwähnt und geschrieben werden. Die Soli sind melodiöser Natur und setzen im dumpfen, distortionverhangenden Raume Fülle, drängen sich gekonnt ins Rampenlicht. Ungehobelt wird auch hier, so wie jedes Instrument, konstant nach vorne gepeitscht, rastlos, von einem Track zum anderen Song. Und ja, es wird songwriterische Abwechslung geboten. Auch die gutturalen, heiser screamenden, klar verständlichen und geshouteten Growls treffen den roten Punkt in die Vollen. Die Produktion ist altbacken klar, druckvoll und messerscharf, trotz der heftigen Distortionwellen. Ein herrliches, deathiges Cover-Artwork rundet diesen Rohdiamanten, eben oldschooligen Schweden Death, hervorragend ab. Anspieltipps wären da noch «The Dead», «Slayed To A Pile Of Flesh», «Inverted Graveyard», «Fear The End» und «Possessed». Da der Sommer nun Einzug gehalten hat, warten wir geduldig den nächsten Winter ab, der wohl sicherlich ebenfalls bei uns Einzug halten wird. Somit ist «An Eternal Time Of Decay» eine Vierjahreszeiten-Scheibe geworden, einfach wieder mal goiler, alter Schweden Death, welcher genau so erschallen soll, wie ihn Entrails zelebrieren.
Poldi