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Viele Jahre sind vergangen, seit der Symphonic Metal seinen Siegeszug antrat und heute gilt er teilweise schon wieder als ausgelutscht. Die Bands schiessen noch immer wie Pilze aus dem Boden, doch die musikalischen Unterschiede sind enorm. Eine Symphonic Metal Band, die es verdient hat, dass man über sie spricht, sind ELVELLON.
Die deutsche Formation hat für ihren Zweitling «Ascending In Synergy» den traditionellen Weg gewählt. Jenen nämlich, der die Anfänge des Genres widerspiegelt, bevor die Orchestrierungen entweder weggefiltert oder in den Hintergrund gedrängt wurden. Musikalisch macht das Sound-Design den Longplayer zugänglich und leicht verdaulich, doch bei näherer Betrachtung gibt es viel zu entdecken, was die Art und Weise betrifft, wie Orchestrierungen, Instrumental-Stücke und Gesang zusammen arbeiten, um Melodie-Ebenen zu schaffen. Das bedeutet, dass die Musik zwar keine allzu komplizierten oder technischen Passagen enthält, der Sound aber dennoch hart genug ist, um Metalheads zufrieden zu stellen.
Es bildet sich auch eine wunderschöne, traumhafte Atmosphäre, die von den Orchester-Arrangements und Nele Messerschmidts Gesang herrührt. Die erste veröffentlichte Single «A Vagabond's Heart» ist ein theatralischeres Stück mit einem eingängigen Refrain und mitreissenden Orchestrierungen, während die zweite Single «My Forever Endeavour» eine flotte Folk-Melodie und ein luftiges Ambiente aufweist, das dennoch durch Messerschmidts Gesang fest verankert ist. Richtig düster und dramatisch wird es mit «Ocean Of Treason». Ein schwerer und filmischer Track, bei dem die Orchestrierung eine bedrohliche Klanglandschaft schafft, während der Gesang immer weiter zum grossen Refrain aufsteigt. Dies macht den Titel zu einem Highlight des Albums.
Die zehn Songs sind eine grossartige Möglichkeit, Elvellon und ihre Art von Symphonic Metal wieder der breiten Masse vorzustellen, denn «Ascending In Synergy» ist eine ausgereifte und gut gemachte Platte, die die musikalischen Vorlieben der Band unterstreicht. Der Fünfer scheut sich nicht, Orchester-Arrangements einzusetzen, um den Songs Tiefe, Textur und Nuancen zu verleihen, anstatt sie nur als Beigemüse zu verwenden. Die Orchestrierungen sind auf dem gleichen Niveau wie die Gitarren und der Gesang, und das ist es, was der Platte ihren besonderen Reiz verleiht und Elvellon vom Rest der Genre-Bands unterscheidet. Wer also auf Symphonic Metal der ersten Tage steht, der stark orchestriert ist, voller Melodien steckt und mit einer satten Klanglandschaft daher kommt, heisst es hier zuzugreifen!
Oliver H.