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Ein schönes, aber sehr belangloses, fünftes Album veröffentlichen die italienischen Symphonic Metaller ELEGY Of MADNESS. Dabei ist bei genauerem Hinhören gar nicht alles so nichtssagend, wie wenn man es sich über zwei Wochen nebenbei anhört.
Die Melodien sitzen, die Stimme der neuen Sängerin Kyrah Aylin trällert opernhaft in den Höhen, und das ab und zu eingestreute Gekeife sorgt für einen gewissen Härtegrad sowie etwas Abwechslung. Aber auch wenn man genauer zuhört, bleibt sehr wenig hängen. Trotz der zweifellos hervorragenden Musikern lebt man hier völlig im Hier und Jetzt und vergisst sofort wieder, was man sich ein paar Momente zuvor angehört hat. Woran das liegt, ist mir ein Rätsel, denn objektiv machen Elegey Of Madness nichts anders, als es die unzähligen besseren Vorbilder auch tun. Subjektiv gehört fehlt hier aber der Wille nach griffigen Melodien. Es reicht schlicht nicht aus, bloss ruhige und schnelle Teile ineinander fliessen zu lassen, wenn keine klare Richtung zu erkennen ist. Ein Drive, ein Ziel, überhaupt eine Vision ist nicht auszumachen. Auf «XI» wirkt alles austauschbar und schon viel besser gehört. Vielleicht müsste man sich das Album auf einer längeren Zugfahrt oder einer einsamen Autoreise anhören, und würde vielleicht dann in dieses Werk hinein gesogen. So bleibt es aber einfach ein Stück mit vielen Melodien, welche eigentlich eigenständige Lieder bilden sollten. Wer Symphonic Metal mag, darf gerne mal reinhören. Ich selber greife hier lieber zu Alben, welche mich emotional mitreissen statt zu langweilen.
Roger W.