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Ein Riff ertönt aus der Ferne, kurz darauf bricht der eiskalte Doom über den Zuhörer herein. Langsam, schwer, gigantisch und natürlich voller Hass, so klingt das neue Album von DWAAL. Die Norweger bringen mit ihrem zweiten Studio-Album klassischen Doom Metal, der jedoch ganz seinen eigenen Charakter besitzt.
Bei «Repentance Of A Bastard» könnte das Riff von Agalloch stammen, heisst eher unterschwellig, mit stark verzerrten und schnell gespielten Gitarren, was einen gelungenen Kontrast zu den langsamen Drums bietet. Obwohl sich die schleppenden und vor Gift triefenden Gitarren durch die ganze Platte hindurch ziehen, bieten sie mit sehr rein klingendem Synthesizer etwas Abwechslung. Allerdings nicht so sehr, dass es die von ihnen ausgelöste, unendliche Verzweiflung aufhellen würde. Das Album besteht aus nur fünf Tracks, die alle um die zehn Minuten herum dauern. Zwischen den mächtigen Doom-Sequenzen zeigen Dwaal, dass sie auch durchaus fähig sind, Ambient-Musik zu machen, welche direkt aus den Wäldern Norwegens stammen könnte.
Die leichte Furcht, die einen bei diesen Passagen beschleicht, wird dann wiederum von den kolossalen Gitarren niedergedroschen. Die Ambivalenz der Musikrichtungen zeichnet dieses Werk aus. Sie konnten den Erfolg ihres ersten Albums «Gospel Of The Vile» (2020) gar nicht feiern, da sie, bedingt durch die Pandemie, viele Gigs absagen mussten. Dazu kamen noch interne Probleme, weshalb sie ihr neues Album pushen mussten. Laut der Band haben sie ihre gesamte Wut aus dieser Zeit in ihren neuen Release kanalisiert, was sich besonders bei «You Will Never Be Enough» klar zeigt. Wer Sludge und Doom Metal mag, wird von «Never Enough» bestimmt nicht enttäuscht.
Erik N.