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"Exhausting and disturbing", zu Deutsch "anstrengend und verstörend" würde ich das Longplayer-Debüt «The Abyssal Plain» von DRYAD, den Amerikanern aus Iowa City, Iowa beschreiben.
Nach der Gründung im Jahre 2017 wurde die gleichnamige EP «Dryad» veröffentlicht, und als im Jahre 2018 mit «The Silurian Age» ebenfalls eine EP folgte, waren die Kritiken doch eher positiv gestimmt. Handelte es sich doch um einfach rohen, gutgeschriebenen "Oldschool" Black Metal mit keiner überwältigender Produktion, aber mit gewissem Biss. Auf die zwei veröffentlichten EPs folgten 2019 eine Split «Dryad/Säureleder» und 2020 eine limitierte Compilation unter den Titel «Anthology», die bereits nicht mehr das hielten, was die Vorgänger-EPs versprachen! Mit dem vorliegendem full-lenght Erstling «The Abyssal Plain», zu Deutsch "Die Abgrundebene" dreht sich die Spirale von Claire Nunez (Vocals/Guitar/Keyboards), Grimmtooth (Vocals/Guitar), Joe Milik (Bass) und Oliver Weilein (Drums), trotz nach wie vor ordentlichem Songwriting, leider immer weiter abwärts.
Kann die Instrumentalfraktion mit ihrem atmosphärischem "Black 'n' Roll-Style" bei einigen Passagen durchaus punkten und den Blutdruck in Wallung bringen, ist die Vocals-Darbietung eine wahre Katastrophe. Insbesondere lassen sich die Texte nur schwer in gemeinter Ideologie erahnen und wie schon angetönt, ist das Ganze "anstrengend und verstörend"! Bei mehrmaligem Durchlauf der Scheibe fallen mir vor allem die immer wiederkehrenden Strukturlinien auf und hinterlassen den Eindruck, vieles schon zum x-ten Mal gehört zu haben. Ob das hier Gebotene tatsächlich ein nervenfreies Hörerlebnis auf dreizehn kurzgehaltenen Albumtracks, verteilt im Gehirn der Zuhörerschaft hängen bleibt, ist von jedem persönlichen Blickwinkel abhängig. Ob die Genre-Anhängerschaft «The Abyssal Plain» nach doch gelungenem Anfang in den Jahren 2017/2018 würdigt, bezweifle ich, und im zukunftweisenden Hinblick auf im 2023 kommende Veröffentlichungen im Genre Black Metal fallen Dryad jetzt schon deutlich ab!
Marco