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Da war wohl jemand schneller als Frontiers Records, denn wenn Melodic Rock aus Skandinavien im Anzug ist, steht der italienische Musik-Rennstall normalerweise Gewehr bei Fuss.
Allerdings steckt hinter DRIVE AT NIGHT keine Band, sondern das Duo Joachim Nordlund (Vocals, Guitars, Keyboards & Bass) und Johan Lindstedt (Drums). Auf dem Papier steht das somit für das Zusammenkommen von Astral Doors und Sunstrike. Das klingt vorab noch interessant, aber schon der erste Durchlauf offenbart einmal mehr das klassische Szenario, heisst technisch fähige Musiker, die aber zumindest hierbei kein gutes Händchen für griffige und nachhaltige Songs beweisen. So plätschert «Echoes Of An Era» (gemeint sind natürlich die 80er) ziemlich gesichtslos an einem vorbei. Ausser der Akustik-Nummer «Endless Kind Of Love», die aber heftig bei Extremes «More Than Words» wildern geht und dem zweitletzten Song «High Enough», mit leichten Anleihen bei Aldo Nova, findet sich bei insgesamt zwölf Songs eigentlich rein gar nichts, das hängen bleibt.
Mitunter ist dafür auch der zu eingleisig und stets angestrengt wirkende Gesang von Joachim verantwortlich, der irgendwo zwischen Jorn Lande und Ronnie Atkins verortet werden kann. Im Info-Sheet steht entsprechend: "Für Fans von Treat, Europe, Madison, Eclipse, Skagarack, Talisman, Easy Action" - Treffender kann man weitaus bessere Alternativen, wie übrigens auch das starke Sunstrike-Debüt «Rock Your World» von 2014, kaum beschreiben, und die fraglos knackige Produktion vermag dieses kompositorisch maue Werk leider auch nicht aus dem Sumpf der Mittelmässigkeit heraus zu ziehen. Somit nur was für oberflächlich urteilende Genre-Komplettisten, denen das Cover-Artwork gleich ins Auge springt.
Rockslave