Zwischen 2001 und 2008 veröffentlichte die Formation drei astreine Alben, in der Schnittmenge von Classic Rock und melodiösem Hard Rock. Zwischenzeitlich war Bassist Francis Buchholz, der mit den Scorpions zu einem grösseren Bekanntheitsgrad kam, Member von Dreamtide. Nun, eigentlich wurde die Formation längst in den ewigen Jagdgründen vermutet, doch nach über zehn Jahren tauchen die Herren unerwartet wieder aus der Versenkung auf. Ohne die geringsten qualitativen Einbussen macht die Band da weiter, wo sie seinerzeit aufgehört hat. Die Trademarks sind haargenau dieselben geblieben, heisst Dreamtide begeistern nach wie vor mit äusserst flüssigem und unerwartet frischem Sound.
Die knackigen, kompakten Gitarren von Bandkopf H. Engelke dominieren das Geschehen, lassen aber auch Torsten Luederwaldt genug Spielraum für unaufdringliche und songdienliche Keyboards. Sänger Olaf Senkbeil überzeugt mit seiner voluminösen Stimme, die mit hohem Wiedererkennungs-Potenzial ausgestattet. Die Jungs haben aber auch solides Songmaterial in petto, dass vor allem durch viele catchy Melodien überzeugt. Durch abwechslungsreiche Tracks zwischen harten Rock-Songs und einfühlsamen Balladen ist auch diesbezüglich kaum Platz für langweiliges Geplätscher. Einzig zwei Titel, die mehr oder weniger bloss aus akustischen Gitarren bestehen, sind überflüssig und trüben den Hörgenuss des sonst so hochwertigen Werkes unnötig.
Chris C.