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Der Wechsel von DragonForce Bassist Frédéric Leclercq hin zu Kreator hat beim neuen Album der britischen Extrem Power Metaller schmerzhafte Spuren hinterlassen. Zwar komponierte Leclercq bei DragonForce nur ein paar wenige Lieder, auf dem letzten Album sorgten sie aber für den entscheidenden Kick und die Abwechslung. Beides hob das Album merklich aus der Masse heraus.
Auf dem jetzt vorliegenden, neuen Album fehlt diese Komponente schmerzlich. Plötzlich wirkt alles etwas braver, weniger virtuos und weniger zwingend. Das ist im DragonForce Universum zwar Gejammer auf hohem Niveau, aber schliesslich sind es Nuancen, die den Unterschied machen. «Warp Speed Warriors» ist trotzdem kein schlechtes Album, denn auch 23 Jahre nach der Gründung beherrscht diese Band ihr Handwerk. Dass sie dabei nicht immer nur auf Tempo setzen muss, beweist sie mit Liedern wie «Kingdom Of Steel», während «Burning Heart» den wohl eingängigsten Refrain des Albums abwirft. Ein Ausrufezeichen setzt auch «Space Marine Corp», das ein gewisses Flair der 80er-Jahre besitzt. Bei «Doomsday Party» wird es dann positiv schunkelig, während «Pixel Prison» wieder in gewohnten Speed-Gefilden wildert. «Warp Speed Warriors» wird sicher nicht als eines der besten Alben in die Band-Geschichte eingehen, aber auch nicht als totaler Ausfall gelten. Für mich ist es aber seit längerer Zeit die erste, kleine Enttäuschung der Briten. Für ein weiteres Werk wünsche ich mir deshalb die alte Virtuosität zurück, gepaart mit dem Mut, noch weitere und auch genrefremde Musikstile ins eigene Sound-Universum einzubauen.
Roger W.