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Metal Factory since 1999
Rhapsody Of Fire und all ihre Ableger dürfen sich warm anziehen, denn mit Draconicon baut sich hier grosse Konkurrenz aus dem eigenen Land Italien auf.
Diese schliessen bereits mit dem jetzt vorliegenden Erstwerk zu ihren Vorbildern auf. Dabei beschreibt der Promo-Zettel eher Vergleichsbands wie Kamelot, Powerwolf, Sabaton, Gloryhammer, Orden Ogan und Arion. Von diesen höre ich aber noch am ehesten Gloryhammer und Sabaton heraus. Mit Powerwolf oder Ordan Ogan hat die ganze Sache überhaupt nichts zu tun. Im Zentrum steht definitiv die Eigeninterpretation des Rhapsody Of Fire Sounds, der im Titelsong gar eine dezente Manowar Schlagseite aufweist. Ansonsten herrscht Power Metal, der mit vielen Soundspielereien mal folkig, dann klassisch und mal stampfend, dann wieder hervorpreschend vorgetragen wird – schneidende Gitarren inklusive. Wer hier allerdings Wunder erwartet, wird sicher enttäuscht. Wer aber das kitschige CD-Cover als Referenz für die gesamte Musik nimmt, wird begeistert sein. Dabei gelingt es diesen Italienern über die ganzen 51 Minuten zu unterhalten, ohne dass Langeweile aufkommt. Das ist etwas, dass in diesem Genre auch bekannte Bands nicht immer fertig bringen, denn trotz den leicht progressiven Wendungen bleiben die zwölf Lieder immer sehr kurzweilig. Dass einem die meisten Melodien von anderen Bands her irgendwie bekannt vorkommen, ist in der Regel auch im Hard Rock der Fall, und soll hier nicht negativ bewertet werden. Schaffen es Draconicon künftig mit der jetzigen Qualität aus dem kompositorischen Schatten ihrer Vorbilder heraus zu treten, hat diese Band eine grossartige Zukunft vor sich. Genrefans freuen sich bereits jetzt über dieses gelungene Debüt-Album.
Roger W.