Rasend schnell geht es mit dem Titeltrack «Serpents Ov Old» zur Sache. In der Hälfte des Songs wird ein geniales Break serviert. Der Auftakt von «As The Rivers Bleed Their Blessing» ist sehr hymnenhaft und durch die städtisch verordnete Temporeduktion auf 30, gewinnt der Song massiv an Durchschlagskraft. Das ist wahrlich ein epochaler Helden-Epos. «Flagelist» setzt auf massive Riff-Gebirge, die sich gewaltig auftürmen. Anstelle von Hochgeschwindigkeit, wird nun im Midtempo-Bereich operiert und in dieser Geschwindigkeit sind Doedsvangr unaufhaltsam unterwegs, wie eine Planierraupe. Grünes Licht von der Abschussbasis erhält «Imperialis» und wird mit Raketenantrieb abgeschossen, um dann mit verschiedenen Geschwindigkeiten für eine unheimliche Abwechslung zu sorgen.

Eine mächtige Black Metal Hymne zischt mit «White Finger» aus den Boxen, und die Raumtemperatur sinkt gegen den Nullpunkt, denn dieser Song ist so eisig und klirrend kalt! Viel besser kann man eisgekühlten Black Metal nach nordischer Art nicht präsentieren. Dass sich hinter Doedsvangr Musiker von namhaften Bands wie Tsjuder, Nordjevel, Sargeist und The Order Of Appollyon verbergen, ist bei der hohen Qualität sehr schnell klar. Mächtig wie die Eigernordwand, so türmt sich «Black Dragon Phoenix» auf, und eine weitere epische Black Metal-Hymne wird vom Stapel gelassen. Die Klingen werden mit «Carrier Of Heads» gekreuzt und geboten wird harscher wie hässlicher Black Metal! Voll auf die Zwölf geht «The Salt Marsh», aber trotz Hochgeschwindigkeit werden epische Passagen gekonnt in den Soundteppich eingewoben. Wie ein Marsch von Legionen Untoter hört sich «Poisonous Tides» an. Gespenstisch verbreitet dieser Song ungute Gefühle und das auf eine sehr eindringliche Art und Weise. Doedsvangr haben mit diesem Album Grossartiges vollbracht, und so heisst die Devise ganz klar: Dieses Album muss man als Fan dieses Genres unbedingt haben!
Roolf