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Einen Klassiker komplett neu einzuspielen, finde ich persönlich immer eine sehr gefährliche Angelegenheit. Man kann es gekonnt umsetzen, wie damals Saxon mit «Heavy Metal Thunder», als sie die Hits ihrer ersten sechs Alben in einem neuen Gewand aufnahmen, um zu zeigen, was mit den heutigen Möglichkeiten umsetzbar ist. Aber ein ganzes Werk neu einzuspielen und dies dann noch mit Gast-Sängern zu versehen?!
Ehrlich, ich war zuerst sehr skeptisch. Meine Bewunderung an Udo Dirkschneider, was er mit Accept, oder seiner Truppe U.D.O. über all die Jahre erreicht hat, ist immens. Auch seine Tribut Band DIRKSCHNEIDER, mit der er nur Songs von Accept spielt, finde ich grossartig. Aber nun steht ausgerechnet «Balls To The Wall» zur Besprechung an. Eine Scheibe, welche 1983 ein Meilenstein im Metal Bereich war. Die Stimme von Udo hat sich in den letzten vierzig Jahren kaum verändert, klingt vielleicht an einigen Stellen sogar noch kerniger und würziger.
Zusammen mit Biff (Saxon) intoniert der Deutsche «London Leatherboys», mit Joakim Brodén «Balls To The Wall», mit Mille «Fight It Back» (das übrigens grossartig geworden ist), mit Michael Kiske «Loosing More Than You've Ever Had», mit Danko Jones «Turn Me On», mit Dee Snider «Loosers And Winners» (auch grossartig), mit Tim Ownens «Guardian Of The Night» und mit Doro «Winter Dreams».
Spielerisch ist alles auf einem eigenen, grandiosen Moment festgehalten worden, der ab und zu andere Nuancen zulässt. Was aber auffällt, ist, dass diese Lieder nur einer singen kann. Udo! Auch wenn Dee und Mille eine mehr als nur gute Figur abgeben, aber an Udos Leistung kann niemand was rütteln. Mister Dirkschneiders Stimme klingt logischerweise ein bisschen anders, aber an Flair hat sie nichts verloren. Das mutige Unterfangen erleidet definitiv keinen Schiffbruch, allerdings frage ich mich, wie das Album ohne Gast-Sänger geklungen hätte?!
Tinu