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Die Melodic Death Metaller DEVILS RAGE haben mit «Resistance» ihren dritten Longplayer rausgehauen und den Fans damit eine vorweihnachtliche Freude beschert. Die Luzerner Formation hat sich nämlich ganz schön Zeit gelassen, seit ihrer 2018 veröffentlichten Scheibe «Desolation». Nun ist sie zurück und hat zehn deftig, derbe todesmetallische Titel im Gepäck.
Was Stefan Häfliger (Vocals), Raphael Müller (Drums), Patrik Schumacher (Gitarre), Pascal Fischer (Gitarre) und Stefan Reinhard (Bass) hier produziert haben, geht allerdings über das typische Death-Geknüppel hinaus. Der Fünfer versteht es exzellent, seinen ganz eigenen Sound zu schmieden und zu transportieren. Die Zuhörerschaft kriegt dadurch einen fetten und kantig produzierten Sound auf die Lauscher geballert, der in einem recht düsteren und dunklen Grundton daherkommt, sich aber variabel zeigt, was Melodien angeht. Ganz im Sinne von back-to-the-roots wurde «Resistance», wie seinerzeit die erste EP, bei Sebi im "SOS Basement Studio" in Oberentfelden aufgenommen.
Stimmlich zeigen sich die Songs finster growlend, manchmal heller, fast schon thrashig. Für den Song «Isolation» konnte zudem Enrico H. Di Lorenzo (Hideous Divinity) für einen Gastauftritt gewonnen werden. Vorzugsweise sind alle Titel im Midtempo-Bereich zuhause, scheuen sich aber nicht, auch einmal auszubrechen. «Murderers» ist demzufolge ein Track, bei dem körperliche Fitness definitiv von Nöten ist und der nur darauf wartet, dem Publikum live um die Ohren gehauen zu werden. Die Scheibe bringt Rhythmus, sägende Gitarren, enorm wuchtig groovende Riffs und stählerne Drum-Salven mit sich. «Resistance» ist eine solide, powergeladene und wütende Angelegenheit, die ohne Schnörkel oder Experimente auskommt.
Darin liegt, wenn man denn will, auch der einzige Kritikpunkt, nämlich die Tatsache, dass bei der Tempo-Gestaltung mehr Abwechslung drin gewesen wäre. Das Album wirkt dadurch beständig. Aber ernsthaft! Lieber beständig gut als abwechselnd schlecht! Mir macht die Platte jedenfalls Spass, und sie bietet definitiv ein gelungenes Kontrast-Programm zu den durchratternden Death Metal Scheiben ihrer Genre-Kollegen. Fürs thrashige Cover-Artwork zeigt sich Tätowierer Ivo Habermacher (Herzeleid Tattoo) verantwortlich, der bereits die halbe Band unter seiner Nadel hat. Manche Geschäfts-Beziehungen tragen eben für beide Seiten bunte Blüten.
Oliver H.