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Aus unserem nördlichen Nachbar abstammend, im Jahre 2010 in Pforzheim, Baden-Württemberg, gegründet, frönen Demorphed dem wohl eher traditionelleren Death Metal, sprich roh, ungeschliffen, straight und voll in die Fritten.
«Denial Of Death» ist mittlerweile bereits der zweite full-length Longplayer, nach dem Erstling «Creation Of A War Machine» (2019) und einer EP «The Garden Of Bones» (2015). Aktuell bestehen Demorphed aus Tina G. (Bass), Markus H. (Drums), Tobias R. (Guitars), Axel B. (Guitars) und Frank S. (Vocals), bedienen mit ihrer Vorstellung des Death Metals und deren zehn Songs auf «Denial Of Death» unsere Gehörgänge. Demorphed entstanden aus den Ruinen der Vorband namens Deathrage, welche sich Ende 2009, respektive Anfang 2010 in Demorphed umwandelte. Soundtechnisch geht es wohl so in die Richtung, selbstverständlich einfach als Anhaltspunkt, wie Morgoth, Refleshed, Outrage, Violent Touch, Pimp, Incantation, Autopsy, Obituary, etwas Cannibal Corpse, Amputate, Disparaged, Dismember, alte Entombed, Grave, Malevolent Creatino und Konsorten.
Nebst oldschooligem, rohem, ungeschliffenen Death Metal setzt man auch auf die stets groovigen Elementen, und somit wird aus dieser Zusammensetzung ein interessanter, straighter Mix des neuzeitlichen Death Metals, der sich jedoch im Oldschooligen eindeutig viel beheimateter fühlt, als in den neueren Death Metal Strukturen und Bands. Das soll nicht heissen, dass Demorphed altbacken klingen, nein, denn die Produktion kommt klar und druckvoll herüber, gepaart mit einem dazu passenden Cover-Artwork, was die deathige Seite ganz klar symbolisiert, ohne Wenn und Aber. Nun, die Ingredienzien dazu sind im Midtempo gehaltene Death-Groove-Riffs, leicht thrashig und speedig wie anno der 80er gehalten, mit Struktur, will sagen, dass hinter den zehn Songs auf «Denial Of Death» ein sehr gelungenes Songwriting steckt. Dies mit Melodylines untermalt, man hat ja schliesslich zwei Kampfmeister im Boot, und dazu gehörende, melodiöse Soli, welche die Songstrukturen etwas aufbrechen, um sich dann rhythmisiert wieder voll dem groovigen Death Metal zuwenden zu können.
Der Bass wummert klar und liniengetreu, ab und an auch lineverliebt und solodesk zu Tage, sticht gegen die zwei Quetschbalken klar hervor, was wiederum einen anständigen Druck im Rhythmus erzeugt. Die Drums pattern und paradiddeln sich meist im double-bass drum-mässigen Vorwärtsgang, und es wird gegrooved, gethrashed, gespeeded, doch auch Blasts gehören zum Palmarès von Demorphed. Die Snare kommt klar und sec rüber, ab und an wird auch hier mit den Cymbals- und Toms-Einsätzen Platz und Luft im Songwriting geschaffen, um sich dann unionisiert erneut dem gemeinschaftlichem Groove-Death zu widmen. Die Vocals sind tief, klar, gutturalisiert, screamend und shoutend, zwischen Thrash- und Death-Gegrunze wohlfühlend zu Hause anzutreffen.
Ja, eigentlich darf und kann man doch auch sagen wie schreiben, da sich Morgoth ja irgendwie zurück gezogen, sich irgendwie mal aufgelöst haben und doch wieder nicht, dass Demorphed so an die ersten Releases à la «Cursed», «The Eternal Fall» und «Resurrection Absurd», heisst dort anknüpfen, ohne jedoch eine Kopie der besagten Ostfriesen zu sein, sondern sehr wohlwollend wie positiv gedeicht und verglichen, anknüpfen und das Feld somit klar wie dominant von hinten aufrollen werden sowie können. Deshalb wird die Weiterentwicklung von Demorphed sicherlich eine tragende Rolle spielen, doch Potenzial ist genügend vorhanden und Angstzustände braucht es ebenfalls nicht. Somit warten wir ab, was hier noch released wird. Anspieltipps wären da «The Oversseer», «The Vision», «Erebus And Terror» und «Alkahest». «Denial Of Death» markiert auf jeden Fall ein solides Zweitwerk, freigegeben zum Antesten.
Poldi