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Es ist doch für Unsereins immer wieder interessant zu sehen, dass trotz jahrzehntelanger Szene-Angehörigkeit zuvor unbekannte Bands quasi wie aus dem Nichts auftauchen. So auch im Fall der deutschen Doomster von Demon Incarnate, die seit der Gründung 2010 ein paar Demos, eine EP und bis 2018 zwei full lenght Alben abgeliefert haben.
Da solche Combos in der Heimat, sprich Deutschland, nebst Einzelkonzerten mehrheitlich nur auf kleinen und stilistisch enger gefassten Festivals spielen, ist es so halt schwierig, ein grösseres Publikum zu generieren. Nun hat die Truppe aus dem Saarland um Frontfrau Lisa Healey für ihren dritten Longplayer einen Deal bei Metalville Records an Land ziehen können. Damit wurden schon mal wichtige Weichen für einen professionellen Support gesetzt. Der Rest obliegt nun den Protagonisten von Demon Incarnate. Das neue Album entstand in einer Umbruch-Phase der Band und wurde "nur" von Lisa, Gitarrist Jan Paul und Drummer Kai Schneider eingespielt. Nach den Aufnahmen wurde das Line-up durch Matz Naumann (b), Donny Dwinanda Putra (g) und Steve Biber (keyb) vervollständigt. Die gezockte Mucke mit dem Etikett "Doom" bewegt sich fast zwangsläufig im Schmelztiegel der Metal-Ikonen Black Sabbath und Candlemass. The Obsessed werden hierbei auch noch zitiert. Somit ist für den geneigten Fan klar, auf welche Reise einen «Leaves Of Zaqqum» grundsätzlich mitnimmt. Der Opener «In Disguise» bollert dann auch in bester Manier der schwedischen Vorbilder durch die Hütte, während mit «The Liar's Tongue» ein ähnliches Gebräu über dem Feuer köchelt. Tempomässig mehr auf der Handbremse steht das schleppende «To Resist», und spätestens jetzt, nachdem die Hoffnung bestand, dass beim Leadgesang endlich die dringend nötige Varianz Einzug hält, fangen die zu farblos und monoton vorgetragenen Vocals von Lady Healey an zu langweilen. Angesichts der ordentlichen Instrumentierung ist das schade, auch wenn «Black Veil» hierbei etwas Boden gut macht. Unter dem Strich reicht dies aber nicht, um zum Beispiel gegenüber Avatarium bestehen zu können. Genre- und Lyrics-Fans und sollten «Leaves Of Zaqqum» dennoch eine Chance gewähren.
Rockslave