«Endtime Signals» ist ein Album, vollgepackt mit allem, was den schwedischen Metal so erfolgreich macht, geht aber auch Risiken ein und zeigt die Vielseitigkeit und Fähigkeiten jedes einzelnen Musikers auf besondere Weise. Die Platte mit den zwölf Songs eröffnet überraschend mit einem Mid-Tempo-Track, «Shivers And Voids», der eine klassische Gitarren-Melodie unter den rauen Gesang legt. «Unforgivable» beginnt mit einem Schlagzeug-Fill und verrät dem Zuhörer, dass es sich um eine schnellere Nummer handelt. Im Refrain wird er allerdings langsamer, was ihn gross und kraftvoll erscheinen lässt.

Der Schwerpunkt im Sound von Dark Tranquillity liegt eindeutig auf der Gitarren-Arbeit von Johan Reinholdz und dem Gesang von Mikael Stanne. Ausserdem rollen die Neuzugänge Joakim Strandberg Nilsson (Schlagzeug) und Christian Jansson (Bass) den rhythmischen Teppich für die Band aus. Martin Brändström verfeinert die harten Klänge schliesslich mit zarten Keyboard-Melodien. «Not Nothing» bringt cleane Vocals ins Spiel, was der Platte einen härteren, rockigeren Sound aufdrückt. Mir persönlich gefallen Stannes Growls besser, aber er beherrscht, im Gegensatz zu vielen anderen Sängerkollegen, die Mischung aus cleanem und hartem Gesang.

«A Bleaker Sun» setzt den eingeführten Trend fort, leitet ein schweres, fast progressives Metal-Riff ein, während der Refrain mit seiner stimmungsvollen Gitarren-Arbeit und den brutalen Schreien von Sänger Mikael Stanne besticht. Der Album-Finish konzentriert sich dann auf die Synthies, die auf diesem Album schwerer zu erkennen sind als auf älteren Veröffentlichungen. Insgesamt ist «Endtime Signals» ein abwechslungsreiches Album geworden, das die verschiedenen Inspirationen hinter Dark Tranquillity offenbart. Die Refrains sind oft Bombast-Abschnitte, die zusammen mit den Gitarren die Höhepunkte des Albums ausmachen. «Endtime Signals» ist ein Werk mit schwedischem Einfluss, das eine weitere Kerbe im Melodic Death Metal Pfosten definitiv verdient hat.
Oliver H.