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Oh, holla die geliebte Waldfee, da gibts ja ein perfektes Black Metal Zeremonium namens «We Are The Apocalypse», neun Tracks, auf dem siebten full-length Album der schwedischen Blackies namens Lord Ahriman (Guitars), Heljarmadr (Vocals), Chaq Mol (Guitars), Jalomaah (Drums) und Adra Melek (Bass), welche seit Urzeiten, nämlich seit 1993, ihrem Black Metal frönen und diesen mit voller Inbrunst auch zelebrieren, jawohl, nämlich und überhaupt.
Genau so soll und darf hymnenhafter, satter, intelligenter Black Metal intoniert werden. Nach all den Jahren des treuen Ergebens zum Beelzebube will ja dies nun gelernt und weiter entwickelt sein, was Dark Funeral heftigst mit «We Are The Apocalypse» beweisen, einmal mehr, vor allem wie zeitloser Black Metal interessant und gut gepflegt dem Ziegenfussmeister dargeboten werden kann, so dass dieser ebenfalls auf seinen Hufen ins Headbangen rüberfällt. Auch ist die Produktion sehr erwähnenswert, da diese sehr druckvoll, klar und wandmässig daher rollt, für blackige Verhältnisse doch eine Seltenheit, und diese satte Produktion steht den fünf Schweden verdammt gut zur Kutte. Ohkeh, ist auch bei keinem Geringeren als Fredrik Thordendahl (Meshuggah) in seinem Studio 33 entstanden, somit ebenfalls Ehre wem Ehre gebührt. Produzent ist, beziehungsweise war mit Daniel Bergstrand ebenso kein Unbekannter. Nun, die Drums sind meist im blastgeschwängerten Umfeld zu finden, was jedoch nicht heissen soll, dass es bloss ein unkoordiniertes Geprügel ist, nein, im Gegenteil, denn genau diese heftigen Blast-Attacken lassen das Hymnenhafte eben erst er- und entstehen.
Diese grindcorigen Blasts wechseln sich mit konstantem Double-Bass Drums ab, teils auch groovigen, straighten Patterns. Cymbals und Toms werden ab und an auch, vor allem in den ruhigeren Momenten auf «We Are The Apocalypse» gestreichelt, die Snare ist bekanntlich satt, trocken und straight gehalten. Der Gesang ist meist im aggressiven, gutturalen Shouting gehalten, gepaart mit gescreamten und auch gesprochenen, wie klar gesungenen Momenten, stets verständlich. Der Tieftöner ist oft solodesk unterwegs, so gräbt er sich seine eigene Linie im Songwriting, wummert herrlich neben den beiden Quetschbalken daher, satter Sound. Die beiden Gitarren schrammeln sich in Lichtgeschwindigkeit durch die Strings der Hölle, stets in hymnenhaften Melodien suhlend. Ab und an ein sehr goiles, melodiöses Solo mit Schmackes, doch meist sind es eben die interessanten Melodylines, welche die ganze Sache am Laufen und wach halten. Soundtechnisch wären Dark Funeral mit Marduk, Belphegor, Enthroned, Gorgoroth, Dissection, Necrophobic und Konsorten zu vergleichen. Songs für die Gehörgänge wären allesamt geeignet, denn da fällt ebenfalls keiner weit vom Stamm, und vor allem bereitet es einfach nackenbrechend viel Fun, wenn da von Song zu Song getänzelt wird, denn nur so kommt die fette, volle Faust perfekt in die Fratze hinein zu sitzen. Yep, ist nun mal so, gejammert kann zu einer anderen, späten Stunde.
Poldi