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Die Deutschen Power Metaller Custard widmen sich auf ihrem siebten Album der Geschichte des römischen Reiches. Sie tun dies engagiert und sorgen für einige Aha-Erlebnisse, auch wenn der letzte Funke geneigte Zuhörer:innen nicht richtig anspringen will.
Das Konzept überzeugt immerhin lyrisch. So wird ein schöne Zusammenfassung aus Sklavenbefreier Spartacus, Alpenüberquerer Hannibal oder die Verwandlung der römischen Republik in eine Diktatur durch Julius Cäsar geboten. Das bereitet Spass und überrascht immer wieder durch kleine lateinische Einschübe, während sonst Englisch die Gesangsprache ist. Musikalisch bauen die Deutschen immer wieder Hörspielelemente in ihren Heavy Metal ein, so dass man sich tatsächlich zeitweise in einem römischen Spielfilm wähnt. Da dieses Imperium heute sehr stolz dargestellt wird, kommen Custard nicht darum herum, zeitweise den True Metal von Manowar einzubauen. Das passt aber ziemlich gut und rückt den Sound auch ein wenig in Richtung Grave Digger. Lieder wie «Furor Teutonicus», «Res Reblica» oder das abschliessende wie epische «Quo Vadis» werden Anhänger von Bands wie Majesty, Sacred Steel oder Wizard sicher überzeugen. Das Songwriting strotzt vor Ideen und ist auf hohem Niveau angesiedelt. Trotzdem fehlt mir das gewisse Etwas, das aus dieser Undergroundband die nächsten Szenehelden entstehen lässt. Das ist hier aber wohl auch nicht der Anspruch. Custard werden mit «Imperium Rapax» ihr Publikum sicherlich vergrössern können. Verdient hätten sie es mit dieser musikalischen Geschichtsstunde auf jeden Fall.
Roger W.