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Ich reviewe Alben definitiv nicht mit der Idee, Bands in meiner Freizeit schlechte Noten zu geben, die viel Zeit, Herzblut und Geld in ihre Werke investieren. Im Gegenteil: Ich möchte dazu beitragen, dass deren Genialität von möglichst vielen Leuten wahrgenommen wird.
Zu diesem Hobby gehört aber auch, die Zuhörer vor gewissen Werken zu warnen. Und dazu gehört leider auch dieses Album. Die Bayern Crystallion musizieren seit 2003. 2019 verliess sie ihr Sänger Thomas Strübel. Ersetzt wurde er durch die deutlich jüngere Kristina Berchtold. Diese präsentiert sich auf "Heads Or Tails" hoch motiviert, macht aber dabei den gleichen Fehler, wie viele andere Heavy Metal-Sänger: Sie presst, presst und presst die Töne heraus, dass es in den Ohren weh tut. Ich hoffe schwer, dass nur ich das so empfinde. Denn ansonsten hätte dieses Material nie in dieser Form veröffentlicht werden dürfen. Abgesehen von der Stimme klingen die zehn Lieder ziemlich druckvoll und wie eine Mischung aus klassischem Heavy Metal und Power Metal. Die Pause zwischen dem letzten Album von 2013 und dem jetzigen hat wohl keine negativen Spuren hinterlassen. Riesige Begeisterungsstürme werden aber ebenfalls nicht hervorgerufen. Verstecken braucht sich die Band mit den Kompositionen ebenfalls nicht. "Heads Or Tails" ist somit guter Durchschnitt, der zudem von Mario Lochert (Serious Black) gemischt sowie von Jan Vacik (ex-Serious Black) gemastert wurde und entsprechend druckvoll klingt. Wer Heavy Metal mit Frauengesang mag, darf hier gerne reinhören und bei Gefallen meiner Bewertung einen Punkt hinzufügen. Ich selber bin froh, nach eineinhalb Wochen wieder etwas anderes anhören zu dürfen.
Roger W.