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Uffa, meine geliebte Waldfee hat sich soeben verkrochen und lässt mich nun sehr zerstreut, unschlüssig und des Weges nicht wohin gehend zurück.
Einerseits mag ich ja die oldschooligen Neuerscheinungen, andererseits stellen mich diese so ziemlich auf die Probe und/oder verwehren mir, trotz mehrmaligem, intensivem Anhören, den Zugang. Weiss der Geier weshalb. Ähnliches widerfährt mir nun bei Cryptobiosis, doch ich werde niemals aufgeben, beisse intensiver und schmackesvoller zu als jeder Pitbull, hell yeah. Also, im Jahre 2014 wurden Crytobiosis von den Herren Bror Sjöblom (Vocals), Nick Wood (Guitars), Peter Wood (Bass) und Bodo Borchert (Drums) in Hamburg gegründet. Der einzige Wechsel in der Bandgeschichte geschah dann tatsächlich an den Drums, wo der Neue, also Bodo, den Alten, also Maik, der von 2015-2018 die Kellen hinter der Schiessbude bediente, würdig ersetzt hat. Mit «Chainsaw Crucifixion» und deren zwölf Songs darauf enthaltend, releasen die Jungs ihr drittes, longplayerisches Machwerk, nebst fünf Singles, einem Demo und einem Live-Album sowie den zwei voran gegangenen Longplayern namens «Juggernaut» (2019) und «Temple Of Sloth» (2017).
Ja, gezockt wird gestandener Death Metal mit thrashigen und blackigen Einflüssen. Die Produktion klingt etwas "altbacken", druckvoll, sauber daherrumpelnd, gepaart mit einem thematisch zugehörigen Cover-Artwork, das passt schon mal. Na ja, so schlimm ist es ja irgendwie nicht, obwohl mir die Songs einfach nicht hängen bleiben und alles irgendwie stark an Morgoth erinnert. Nebst Morgoth eben auch an Assorted Heap und etwas Kreator erinnernd, tangiert es vor allem gesanglich irgendwie was zwischen Morgoth und Kreator. So ist der Gesang nicht unbedingt im extremem Growl zu suchen, sondern eher im kratzenden, screamenden, gutturalen und shoutenden Stimmsequenzenlautgeber. Die Gitarre schrummelt und schrammelt, rumpelt und ratzfatzelt sich durch die Tracks, groovig, unverschnörkelt, frei Schnauze gradlinig, ab und an mit schnelleren Soli untermalt, sonst straight geraspelt, mal Stakkato, mal blackig geschrabbelt, dann wieder in alter Schule gethrashed und gedeathed.
Der Tieftöner ist klar in seiner Ausdrucksform, untermalt die Gitarre, begleitet rhythmisch, ab und an auch mit abschweifenden Lines, welche - nicht abwertend - etwas Leben in die Tracks hauchen. Die Drums Double-Bassen meist im thrashig-deathigen Midtempo-Modus, um danach ab und an in schnellere Blasts zu wechseln. Die Snare ist staubtrocken und straight monoton taktgebend. Mit den Toms und Cymbals holt sich der gute Bodo noch etwas Abwechslung in die Küche. Ja, etwas Doom gibts als Zugabe-Ingrendienz auch noch rein. Nun, ein solides Machwerk ist es ja geworden, die «Chainsaw Crucifixion», und ja, etwas Zugang wurde mir doch noch gewährt. Anspieltipps wären da «NecrObese», «Madness», «Slowly Mutilated», «Even Death May Die» und «Celestial Noise». Aber wie immer bei jeder Rezension, entscheiden tut ihr stets selbst, und ich hoffe, ich konnte Euch damit etwas näher an Crytobiosis und ihr Werk heran führen. Antesten und entscheiden.
Poldi