Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Die Schweizer Hardrock Band CRUSH wurde 1994 gegründet, und eine erste 5-Track EP namens «Appetizer» kam 1996 ums Eck geflitzt. Aus verschiedenen persönlichen Gründen löste sich die vielversprechende Truppe aber bereits Ende 1997 leider auf und fand erst im Frühjahr 2018 (!) wieder zusammen.
Seit meinem ersten Besuch im Bandraum im aargauischen Klingnau im Juni 2020 ist einiges bei CRUSH gegangen, denn der erfreuliche Anlass zu diesen Zeilen ist der Release der brandneuen 4-Track EP «Intoxication», die eigentlich schon im Winter des vergangenen Jahres geplant gewesen wäre. Wäre, denn die Jahrhundert-Seuche namens "Corona" hat auch hier für entsprechende Verzögerungen gesorgt. Zum Glück liessen sich Patrick Moser (Leadgitarre), Fritz "The Cat" Hunkeler (Rhythmusgitarre), Katharina Dienstl (Bass), Martin Stöckli (Drums) und der eigentliche Ur-Sänger Omar Borrini, der die Debüt-EP übrigens nicht eingesungen hat, weder beirren noch aus dem Konzept bringen und zogen alle, bis am Schluss, gemeinsam am Strick. Ursprünglich war die Rede davon, die "besten fünf bis sechs Songs" in den Powerplay Studios (Lenny Kravitz, Gotthard, Bryan Adams und andere mehr) in Maur (ZH) aufzunehmen. Tatsächlich geworden sind es letztlich vier, aber schon der erste Durchlauf lässt erkennen, dass man hier nichts dem Zufall überlassen hat! Der Opener «You've Lost Control» springt einen nach einer kurzen Speech gleich wie ein Raubtier kernig an.
Wer «Appetizer» sein Eigen nennen darf, erkennt den Gitarrensound von damals umgehend wieder! Herausragend sind hier mitunter natürlich die geilen Vocals von Frontmann Omar, die auch «Hero Without A Sword» veredeln. Studio-Profi Christian Roffler steuerte an der Stelle noch bereichernde Keyboard-Klänge bei. Master Moser liess sich derweil ebenso nicht lumpen und packte postwendend ein flinkes Solo wie ergänzende Licks aus. Ein weiteres Highlight stellt der schleppende Groover «Play The Role» dar, wo die Leadvocals erneut herausragend sind. Zum Schluss baut sich «Shadows Of A Dream» mit prägnantem Refrain kontinuierlich zum einem Melodic-Rocker erster Güte auf und lässt zudem das töfte Bassspiel von Katharina unüberhörbar aufblitzen. Die feine Comeback-EP «Intoxication stellt, trotz der Pause von über zwei Dekaden, mehr als nur ein letztes Aufbäumen einer vermeintlichen Provinz-Combo dar. Die einstige stilistische Nähe zu den frühen China ist teils immer noch auszumachen, und es bleibt schwer zu hoffen, dass man CRUSH bald einmal live erleben kann und der Schwung der Reunion möglichst in noch weiteren neuen Songs münden wird. Welcome back!
Rockslave