Was mir fehlt, ist dieser besondere kreative Kick. Die Erwartungen an eine Doom-Produktion werden vollumfänglich standardmässig erfüllt, und dieses Festhalten am Standard führt schlussendlich dazu, dass auf «Cosmic Reaper» ein Riff dem anderen gleicht, der Gesang immer relativ eintönig bleibt, und das alles entscheidende morbide Element fast gänzlich aussen vor bleibt. Das einzig vernehmbare Überraschungsmoment besteht fast ausschliesslich daraus, dass die Gitarren gelegentlich von Overdrive auf Fuzz wechseln. Fehlen etwa schaurige Orgeln und gespenstische Chöre? Mitnichten, Bands wie Count Raven oder (frühe!) Danzig haben die Vorlagen dazu geliefert, wie man mit minimalster Instrumentierung für physisch spürbaren Horror sorgen kann. Mein Tipp an die Band: Schreibt mehr Songs wie das Doppel «Wasteland I» und «Wasteland II». Hier bewegt ihr euch nämlich endlich abseits vom durchgetretenen Doom-Pfad und sorgt dadurch für echte Spannung. «Cosmic Reaper» bleibt somit ein lediglich gutes Debütalbum, auf dem die Band ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat.
Mirko B.