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Wie amerikanisch kann eine nicht-amerikanische Band eigentlich klingen? Im Extremfall so amerikanisch wie diese vier Jungs hier, die beim Öffnen der Türe nicht in die weite Prärie der texanischen Wüste schauen, sondern in die schroffe Landschaft eines schwedischen Fjordes.
Mit viel Liebe zum Detail verwursteln die vier Skandinavier rund um Bassist und namensgebender Chefideologe Jerry Prütz all das, was vor allem die Südstaaten der USA bezüglich bluesbasierter Musik im Verlauf der letzten fünfzig Jahre hergegeben haben. Dementsprechend deutlich und offensichtlich schimmern die Einflüsse durch den Wust an Südstaatensounds. Hier Johnny Winter, da Lynyrd Skynyrd und The Allmann Brothers, dort Stevie Ray Vaughan sowieso, am Schluss zitiert man sogar Chuck Berry, und als alles dominierende Zutat dürfen ZZ Top auf keinen Fall fehlen. Das macht aus «Blues Revolution» eine äusserst heterogene Scheibe, kein Song ähnelt dem anderen. Dieser Umstand birgt jedoch auch die Gefahr in sich, dass der gewagte Spagat zwischen den Stilen das Ganze für den einen oder anderen Hörer auch etwas zerfahren klingen lässt, und genau dieses etwas zu viel von allem verwehrt mir nämlich den Zugang zu dieser Scheibe. Die handwerkliche Umsetzung steht dabei nicht zur Debatte, diese vier Musiker (unter anderem Ex-The Quill Gitarrist Christan Carlsson) verstehen ihr Handwerk, aber «Blues Revolution» klingt für mich eher wie eine «Best-of Southern Sounds Compilation» als wie eine Scheibe aus einem Guss.
Mirko B.
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