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Metal Factory since 1999
Caliban zählen seit ihrer Gründung 1997 neben Heaven Shall Burn zu den Veteranen der deutschen Metal-Szene. Auch sind deutsche Texte keine Seltenheit mehr für die Band aus dem Ruhrgebiet.
Neben der Coverversion des Rammstein-Klassikers «Sonne» gaben die Herren um Frontmann Andy Dörner bereits die Songs «Nebel» und «Ich Blute Für Dich» in ihrer Muttersprache zum Besten. Mit der Platte «Zeitgeister» folgt jetzt eine Veröffentlichung komplett in deutscher Sprache. Nach dem Motto "je oller, desto doller" buddelte der Fünfer Songs aus, die lange nicht mehr im Live-Set auftauchten. Mit den Interpretationen machte es sich die Band allerdings nicht einfach. Es handelt sich bei den Stücken um neu arrangierte Versionen, bei denen Dörner ungeahnte Möglichkeiten erhielt, sich auszudrücken. Im Vergleich zu den Originalsongs wird schnell klar, dass vor allem die moderne Produktion von Benjamin Richter den Stücken gut tut. «Zeitgeister» startet mit dem Titelsong, der an dramatische Filmmusik erinnert und direkt zu «Trauma» übergeht. Für die Interpretation holten sich Caliban Nasty-Fronter Matthias "Matthi" Tarnath als Verstärkung ins Boot.
Die Kombination von harten Riffs und Elektrosounds erinnern bei einigen Passagen an die 90er Crossover-Combo Such A Surge. So geht es weiter während der nächsten Stücke. Manchmal kitschig, dann mit einer Prise Industrial oder Gothic sowie derben Blastbeat-Orgien. Glücklicherweise verzichten die Jungs beim Debüt-Klassiker «Intoleranz» (Original „«Intolerance») auf experimentelle Quark-Refrains, stattdessen treten sie heftig ein paar Ärsche. Als Rausschmeisser präsentieren Caliban ihren Fans noch einen knusprig neuen Track, der auf den Namen «Nichts» hört. Wie bereits im Feature zur neuen Oceans-EP «We Are Nøt Okay» singt Fronter Dörner über Angst, Hilflosigkeit und Selbstmord, als letzten Ausweg des Protagonisten. «Zeitgeister» ist über alles gesehen ein Stück Nostalgie in neuem Gewand, das mal mehr und mal weniger zündet. Trotzdem ist der Silberling mehr als gelungen und für eingefleischte Caliban Fans ein Muss.
Oliver H.