Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Wäre ich im Februar 2020, also kurz bevor der "Corona-Irrsinn" die ganze Welt in den Würgegriff nahm, nicht privat ein paar Tage in Kopenhagen gewesen, hätte ich Michael Denner (Ex-Mercyful Fate, Ex-Brats) nicht in seinem Plattenladen getroffen und "Brats" wäre für mich wohl einfach etwas aus Fleisch, irgendwie!
Das Leben ist jedoch immer wieder für eine Überraschung gut, und wie bereits in der Einleitung kurz erwähnt, habe ich den Mercyful Fate Vorläufer "Brats" nur dank der persönlichen Begegnung mit Michael Denner überhaupt kennengelernt und das Debüt von 1980 dort natürlich gleich als signierte CD- und Vinyl-Version abgegriffen. Dass es davor, respektive zu «The Lost Tapes - Copenhagen 1979» noch eine Geschichte gab, kann mitunter dem Booklet des vermeintlichen Debüts entnommen werden. Da ist dann zu lesen, dass der Vorläufer, sprich das eigentliche Debüt der Brats, bereits 2008 von Arg! Records (nur auf Vinyl) veröffentlicht wurde. 1979 war das, obwohl bereit zum Pressen, aufgrund eines neuen Vertrages mit CBS nicht möglich. Nun springen High Roller für den Re-Release in die Bresche, und das überrascht nicht wirklich. Ob die breite Masse aber noch nach diesen alten rumpligen Punk-Schoten im Stile der Sex Pistols, Sham 69 oder Buzzcocks dürstet, darf stark bezweifelt werden. Die insgesamt sechzehn Songs bringen es auf knapp 38 Minuten Spielzeit, und da erstaunt es nicht, dass sich deshalb ein paar Tracks darunter befinden, die keine zwei Minuten dauern. Mehr als etwas Unterhaltungswert und die Erkenntnis, wie sich der Heavy Metal der NWOBHM-Zeit daraus entwickelt hat, bieten "The Lost Tapes..." nicht. Da waren MC5, die Sex Pistols oder die Ramones zu ihrer Zeit klar besser. Nur was für Komplettisten und Fans von Hank Shermann und Michael Denner, die alles von ihren Lieblingsgitarristen besitzen müssen!
Rockslave