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Ungefiltert, roh und stoisch borniert - man könnte Blood Sport auch schlicht als absolut kompromisslos betiteln. Sie ziehen ihren rüden Metal auf «Hot Blood & Cold Steel» in weniger als zwanzig Minuten Spielzeit durch.
Das finnische Projekt hat sich hörbar auf die Kultbands des Speed Metal Undergrounds der 1980er Jahre fokussiert - unter anderem Exciter, Raven und wegen der weiblichen Gesangsstimme natürlich die belgische Kombo Acid. Fürs stupid simple, aber auf diese Weise eben angemessene Drumming zeichnet sich Session-Schlagzeuger "G.U.N." verantwortlich, dessen Anonymität genauso wie jene der Frontfrau "V" und des Mitmusikers "Burst" einen eigenen Mistery-Faktor darstellen dürfte. «Hot Blood & Cold Steel» verbindet zwei Kassetten-Demos des enigmatischen Duos, doch die sechs Tracks von «Hot Blood & Cold Steel» sind im Grunde genommen austauschbar. Sollte man dennoch die "Best-Of 3" heraus suchen, wären es «Machine Gun», «Niterider» und «Agitator», die in einer Schnittmenge aus Motörhead und frühen Iron Maiden am prägnantesten nachwirken. Die monströs grell scheppernde Übersteuerung macht den ohnehin höhenlastigen Sound auf lange Sicht zu einer Zerreissprobe für empfindliche Hörnerven. Fanatiker hingegen werden sich diesen Stoff bereits zum Frühstück rein ziehen. Fans von Savage Master, Ambush oder Blizzen müssen bei Blood Sports erzkonservativem Speed Metal unbedingt zugreifen. Der Rest, der sich nicht mit Feuereifer für dieses Subgenre begeistern kann, wird umgehend von der Einseitigkeit der Songs gebeutelt. «Hot Blood & Cold Steel» als dreiviertelstündiges Album wäre in dieser Form vermutlich zum Scheitern verurteilt. Wer will, der kann!
Oliver H.