Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Vor drei Jahren veröffentlichten BLOOD RED THRONE ihren Giganten in Form von «Imperial Congregation». Schnell wurde klar, dass es sich dabei wahrscheinlich um den grössten Output in der bisherigen Band-Geschichte handelt. Jetzt ist der Fünfer mit neuem Material und Platte Nummer elf zurück.
«Nonagon» macht dort weiter, wo das letzte Album aufgehört hat. Der Longplayer vereint das Gemetzel von Panzerchrist, das unerbittliche Riffing von Old Man's Child und die melodischen Feinheiten von Hypocrisy. Die Besonderheit an «Nonagon» ist jedoch definitiv die neue Stimme am Mikro. Nachdem Yngve "Bolt" Christiansen an vier Alben mitgewirkt hat, machte er einen Abflug, und an seine Stelle trat Sindre Wathne Johnsen von Deception. Das Ergebnis ist eine grössere stimmliche Vielfalt, da Johnsen gerne seine geschwärzten Stimmbänder spielen lässt. Aber auch das Beton sprengende Bellen und die fiesen Kehllaute, für die Bolt berühmt war, bereiten Johnsen keinerlei Probleme - im Gegenteil! Sie fügen dem Trommelfeuer, das durch Bass, Schlagzeug und Gitarren entsteht, eine weitere Ebene hinzu. Maschinengewehr-Tremolos treffen auf leckere, headbangbare Grooves, und in den Riffwechseln findet stets ein melodisches Zwischenspiel seinen Platz.
Der Titeltrack ist eher ein langsamer Cruiser mit einigen interessanten Momenten, der etwas Schlagseite hin zu At The Gates aufweist. Zum Meckern geben Blood Red Throne sicherlich keinen Anlass. Müsste man aber doch etwas bemängeln, dann wäre es vielleicht der fast siebenminütige Rausschmeisser «Fleshrend». Er ist geradezu eine Flut an inkonstanten Riffs, die sich endlos aneinander reihen. Wenn es dann so klingt, als sei der Höhepunkt erreicht, ändert der Track erneut die Richtung. Wahnsinn hat eben einen Namen, und auch wenn es nicht offensichtlich ist, stellt jeder Titel eine andere Ebene der Hölle aus "Dantes Inferno" dar. «Nonagon» ist ein starkes Album, das meines Erachtens nicht ganz an seinen Vorgänger heran reicht, jedoch auch nicht viel hinter «Imperial Congregation» zurück liegt. Im Endeffekt spielt dies aber auch keine so entscheidende Rolle, denn die Band besticht bei ihren Auftritten stets mit einem überzeugenden Song-Mix.
Oliver H.