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Einen sympathischen Klischee Albumtitel haben sich die Deutschen Heavy Metaller Blackslash mit «No Steel No Future» ausgesucht. Ob die Band mit diesem Werk allerdings eine Zukunft hat, ist schwierig zu sagen.
Man hört auf diesem Album zwar "Steel", aber dieser wird nicht immer sehr zwingend vorgetragen. Wobei es sich lohnt, verschiedene Soundanlagen auszuprobieren. So dümpelt die Scheibe in meinem Auto nett vor sich hin, während zu Hause durchaus ein gewisser Drive zu verspüren ist. Komisch nur, dass in diesem Monat zum Beispiel die neue Scheibe von «D'Or» an beiden Orten gleich super klingt. Daraus schliesse ich, dass es eben doch an den Liedern liegt und nicht an den verschiedenen Soundsystemen. Kommt dazu, dass mir das Vorgängerwerk «Lightning Strikes Again» deutlich besser gefallen hat. Und damals besass ich dasselbe Auto. Schade, schade also. Dabei macht die Band aus Donaueschingen im Schwarzwald eigentlich sehr vieles richtig, heisst sie setzt in erster Linie auf Groove statt auf Hetze. Ihr klassischer Heavy Metal besitzt einen warmen Klang und ihr Sänger Clemens Haas klingt ein wenig an Megadeth-Frontmann Dave Mustaine.
Hier wirkt alles sympathisch abgeklärt und die Gitarren-Soli sind in positiver Weise von Iron Maiden beeinflusst. Ebenfalls punkten Blackslash mit der Tatsache, dass sie seit ihrer Gründung im Jahre 2007 in der selben Fünfer-Besetzung aktiv sind. Alles in allem haben wir also beste Voraussetzungen für ein liebevolles Szene Undergroundwerk, und das ist es auch, nicht mehr und nicht weniger. Für mehr bräuchte es grössere Taten, sprich schlicht bessere Lieder. Andererseits reichen die von mir investierten gefühlten mindestens zehn Hördurchgänge einfach nicht aus, um mit diesem Werk warm zu werden. Wer die erwähnten Referenz-Bands mag (oder mehr Geduld als ich aufbringt), darf gerne ein Ohr voll riskieren. Alternativ kann auch der hervorragenden Vorgänger «Lightning Strikes Again» angesteuert werden. Von meiner Seite ist «No Steel No Future» ein Album, das man ohne vorgängiges Antesten nicht kaufen sollte. Eine Chance verdient es aber alleweil.
Roger W.