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Mit ihrem neuesten Album «Down South» haben sich die "Heiligen" einmal mehr als einer der heissesten Rock-Exporte der Schweiz etabliert. Die elf Tracks sind purer Rockgenuss und atmen den Geist von Blues, Gospel und melodischem Rock, ganz in der Tradition von Uriah Heep, Deep Purple, Titanic und Bad Company. Für Rockfans, die auf Schweizer Bands mit Energie, Melancholie und Authentizität setzen, ist dieses Album das Highlight von 2024.
Doch wer Saints von früher her kennt, wird wohl auch ein wenig überrascht werden. Dies hat aber seine Gründe. Während BASEMENT SAINTS einst traditionell mit Percussion und zwei Gitarren auftraten, sind es heute zwar immer noch drei, aber die Lead-Gitarre wurde durch eine sehr dominante Hammond Orgel ersetzt. Das "warme" Instrument von Robby verleiht den Songs Tiefe und einen nie dagewesenen "Swag". Nachdem Brexit ihnen den Lead-Gitarristen entzogen hat, musste das Trio das Repertoire komplett neu arrangieren und erfindet sich nun als Hammond-lastige Formation neu.
Jeder Song ist voller Leidenschaft und präsentiert treibende Rock-Drums nach wie vor von Molly "gehauen", freakig bluesige Gitarren-Soli und vor allem perlende und epische Keyboard-Licks, die Robby als wahrer Tasten-Magier liefert. Die souligen und kraftvollen Vocals von Anton, die durch ein wunderschön eingesetztes Vibrato Fülle, Wärme und Ausdruck verleihen, verbinden alles zu einem Hörerlebnis voller Seele und Tiefgang. Antons "Engelsstimme" glänzt besonders in «Sail Through The Night», welches auch im Radio gespielt werden könnte.
«Down South» ist nicht einfach ein weiteres gutes Rock-Album, sondern es gehört zweifellos zu den besten Veröffentlichungen einer Schweizer Band der letzten Jahre. Ich meine Tracks wie «Highway Lines» wären Songs, die auch Deep Purple gerne geschrieben hätten, und gerade eine Nummer wie «Night Owl» zeigt wohl auch lyrisch auf, wie die Musik von Basement Saints zu verstehen ist. Da wird eindringlich vom Leben nach Mitternacht erzählt – einem Leben, das von der Atmosphäre des Nachtlebens, den strahlenden Konzert-Lichtern und den mitreissenden Menschen-Massen geprägt ist.
In dieser Welt scheinen die Nächte unendlich zu dauern, während sich die Eindrücke und Momente immer intensiver und lebendiger anfühlen. Die Rock-Piraten Simon (Molly), Anton und Robby beweisen mit jedem Track, dass sie zu den modernen Rock-Ikonen zählen, die die Musik von Purple, Bad Company und Heep zelebrieren, ohne aber je altbacken zu wirken. Mit «Down South» bringen die Saints ein Stück südlichen Rock in den Norden, und «Making Amends» lässt den Spirit der legendären, norwegischen Band Titanic durchschimmern. Dieses Album ist ein absoluter Volltreffer, ohne einen einzigen Lückenfüller. Wie gut diese Songs zusammenpassen, erfährt man am besten, wenn man sich das ganze Album von vorn bis hinten in einem Durchlauf anhört.
Lukas R.