Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Schon die dritte Live-Scheibe in meinem Dezember-Rezikörbchen, aber was für eine! Ist die Rede von (Epic) Doom Metal, denkt man unweigerlich an Candlemass, Sorcerer, Solitude Aeturnus, Atlantean Codex oder DoomSword.
All diesen grossartigen Bands fehlt aber ein entscheidendes Detail, das Avatarium absolut einzigartig dastehen lässt, und das ist die bezaubernde Leadsängerin Jennie Ann-Smith! Nachdem ich die Band 2015 zum ersten Mal im Z7 sah und danach 2018 beim "Sweden Rock Festival" noch einmal, hatte sie längst einen weiteren Fan gewonnen. Grund dafür sind natürlich die mehrheitlich grandiosen Songs, die nebst der Härte auch mit rockigen Parts aufwarten und zumeist mit hammermässigen Melody-Lines glänzen. Letzteres geht dabei vor allem auf das Konto von Jennie Ann's wunderbarer Gesangsstimme, die klar das Markenzeichen der Schweden ist. Bekanntlich geht die Band auf den ehemaligen Candlemass Bassisten Leif Edling zurück, der jedoch schon länger, respektive gesundheitsbedingt im Hintergrund agiert. 2013 gings los mit der bereits überzeugenden EP «Moonhorse», gefolgt von vier Longplayern und jeder ein Meisterwerk für sich! Die aktuelle Scheibe «The Fire I Long For» erschien im November 2019. Heuer im Januar, als sich die Pandemie in China erst still und leise zusammenbraute, liessen Avatarium ihr komplettes Konzert im altehrwürdigen "Nalen" in Stockholm mitfilmen, um die Aufnahmen anschliessend für einen geplanten Live-Film zu verwenden. Selbstredend stand auch eine Tour an, die bald, wie vieles andere auch, wegen Corona voll den Bach runter ging. In der Folge stellte man das Konzert als kostenpflichtigen Download (inklusive DVD-Cover) zur Verfügung. Zum Glück entschied man sich abschliessend für das Rundum-Paket und bringt nun auch die Audio-Varianten an den Start. Müssig zu erwähnen, dass man zu diesem grossartigen Sound in eine andere Welt abtauchen und alles Drumherum vergessen kann. Ein Intro, vierzehn Songs und zwei Kurzansprachen von Miss Ann-Smith sorgen während gut eineinhalb Stunden für wohltuende Unterhaltung. Eines meiner persönlichen Jahreshighlights, das den gegenwärtigen Virus-Wahnsinn wenigstens etwas erträglicher macht!
Rockslave