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Metal Factory since 1999
Mit diesem starken Album der in Florida angesiedelten Attika war definitiv nicht zu rechnen. Konnte ich für die Wiederveröffentlichung ihres zweiten Albums von 1992 maximal fünf Punkte vergeben, sieht es heute deutlich besser aus.
Den Amerikanern hat die fast 30-jährige Pause bis zu ihrem dritten Album wahrlich gut getan. Das Promoschreiben nennt diese Musik "Klassischer Heavy Metal" und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Das verdeutlicht auch das sehr klassische CD-Cover, das ein wenig an Judas Priest erinnert. Attika wollen mit «Metal Lands» definitiv kein neues Heavy Metal Genre gründen, musizieren aber sehr eigenständig durch die Landschaft. Viel dazu tragen die meist gesprochenen statt gesungenen Texte von Urmitglied Robert VanWart bei. Der nicht mehr so ganz junge Mann meidet dafür hohe Klänge und schräge Frequenzen. Gut so, denn so wird seine Stimme zum vierten Instrument, das sich hervorragend mit den stampfenden Grundton seiner Mitstreiter an Bass, Schlagzeug und Gitarre verbindet. Zu «Metal Lands» kann man headbangen. Wenn das Zusammenspiel live genauso gut wie auf Platte ist, dann dürften sich Attika künftig zu Festival-Lieblingen mausern. Dazu kommt, dass dieses Album einen rohen live-artigen Klang wiedergibt, der zwar etwas rumpelt, aber genau dadurch viel Charme ausstrahlt. Attika wollen kein poliertes Metall sein, sondern Ecken und Kanten aufweisen. Dabei zaubern sie kleine Hits wie «Like A Bullet», den Titeltrack, oder das leicht epische «Darkness Of The Day» hervor. Spass verbreiten auch Lieder wie «Sincerly Violent» oder das fast schon rock'n'rollige «Gold». Attika melden sich mit «Metal Lands» nach den zwei Alben von 1988 und 1991 eindrücklich zurück. Wer klassischen Heavy Metal mag und eine Scheibe nach dem ersten Anhören nicht gleich aufgibt, kann hier nichts falsch machen.
Roger W.