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Stellen wir uns vor, es wäre bereits das Jahr 2023 angebrochen und die Menschheitsseuche Corona nur noch eine Randnotiz. Die Retrospektive für die Hard & Heavy Szene würde dann hervor bringen, dass die Zeiten des Lockdowns nicht nur schlecht waren und mit der Musiker-Kollaboration von "At The Movies" ein Juwel entstand, das es sonst wohl nie gegeben hätte.
Es waren die Momente, wo "work at home" oder volkstümlich "Home-Office" genannt zum Dauerzustand wurden und viele Musiker aus der Not zwangsläufig eine Tugend machten. In diesem Umfeld wurde viel an kreativer Energie erzeugt, und nachdem sich Gitarrist Chris Laney (Gathering Of Kings), der nebenbei bei den Pretty Maids noch in die Tasten haut, einige alte Kult-Filme mit entsprechend vielen coolen Soundstracks gesehen hatte, kam ihm plötzlich eine Idee. Wie das wohl klingen möge, wenn man ein paar dieser Blockbuster-Tracks mit Schmackes aufpeppen würde?! Der gute Chris fackelte nicht lange, nahm sich einfach mal «Now Way Easy Out» (im Original von Robert Tepper) von «Rocky IV» zur Brust und kontaktierte seinen Kumpel Allan Sørensen (Cornerstone, Ex-Pretty Maids, Ex-Royal Hunt). Der war sogleich Feuer wie Flamme, und der Rest ist bereits Geschichte.
Virtuell nahm der Dampfer plötzlich Fahrt auf, und flugs waren At The Movies geboren! Das edle Line-up erhielt in der Folge noch Zuwachs von Björn "Speed" Strid (v/The Night Flight Orchestra, Soilwork), Linnéa Vikström Egg (v/ QFT, Ex-Paralydium), Morten Sandager (keyb/Ex-Mercenary, Ex-Pretty Maids), Pontus Egberg (b/King Diamond, Wolf, Ex-The Poodles) und Pontus Norgren (g/HammerFall, Pänzer, Ex-The Poodles). Das Feedback auf die Art und Weise, wie einige der besten Soundtrack-Songs der 80er umgesetzt wurden, war grandios, und so lechzte eine schlagartig grösser werdende Fangemeinde ab Winter 2020 nach weiteren Melodic Rock Perlen. Jeden Donnerstag um 19:00 Uhr war es dann auf YouTube wieder soweit, und danach ging es Schlag auf Schlag. Egal ob «Maniac», «St. Elmo's Fire», «A View To A Kill» oder «We Don't Need Another Hero» mit Guest Ronnie Atkins (Pretty Maids) an den Lead-vocals.
Es folgte ein Killer nach dem anderen, und schon bald wurde der Ruf nach einer Compilation laut, die nicht lange auf sich warten liess. Angestachelt durch den Erfolg wie den ungebrochenen Spass an der Sache machte sich die Allstar-Band ans nächste Jahrzehnt ran und nahm sich weitere Hits zur Brust. Dazu gehörten unter anderem «The One And Only», «I Just Died In Your Arms», «Heaven Is A Place On Earth» oder gar «I Want It That Way» von den Back Streets Boys! Allen Tracks wurde zudem eine fette Produktion spendiert, die wie die Faust aufs Auge passt. Mit dem zeitgleichen Re-Release vom Debüt wurde noch «Last Christmas» als Bonus-Track drauf gepackt. Als Paket, zusammen mit Vol. 2, eine wunderbare Sache, wobei die 80er etwas besser abschneiden. Bleibt nur zu hoffen, dass ein allfällig drittes Werk den Glanz der beiden Vorgänger nicht in Mitleidenschaft zieht. Es wäre schade drum.
Rockslave