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"Schaffen es die Schotten künftig eigene Akzente und einen eigenen Sound zu entwickeln, ist auch ein Durchbruch möglich". Diese Worte schrieb ich zum Debüt-Album der DragonForce Clones ASCENSION.
Auf dem aktuellen, zweiten Werk werden die von mir geforderten Innovationen leider nicht dargeboten. Ascension bewegen sich auf «Under The Veil Of Madness» zwar auf hohem, musikalischen Niveau, aber immer noch wie der kleinere und weniger eingängige DragonForce Bruder. Dazu kommt der über die Albumlänge nervende Stimme von Sänger Richard Carnie und der meist in Ultra-Hochtempo gespielte Power Metal. Es kann einfach auch mal zu viel werden. Das alles darf man aber auch gerne als "Gejammer auf hohem Niveau" ansehen, denn wie sich hier das Quintett in einen Geschwindigkeitsrausch spielt, ist doch sehr beeindruckend. Und ja, ab und zu, ist da doch noch der eine oder andere kurze ruhige Moment und ein kreatives Aufblühen zu erleben. Letzteres etwa im Zwischenteil des fast 9-minütigen Titelsongs. Hier klingt Sänger Richard Carnie plötzlich wie ein verrückt gewordener Zirkusdirektor.
Generell kommt man beim Anhören dieses Albums aber nicht um den Eindruck herum, dass sämtliche fünf Musiker schlicht hyperaktive Genossen sind. Diese Eigenschaft verwandeln sie in schwindelerregende Gitarren- wie Keyboard-Duelle, Double-Bass Drum-Rallys, und auch der Bass darf mal kurz wie prägnant solieren. Dass das hier Gebotene pure Absicht ist, stellen sie mit dem gefühlvollen 15-sekündigen Intro zum Instrumental «Power Of A Thousand Suns» klar. Und ja, solche Momente gibt es immer wieder auf dem zweiten Album, doch für mich sind das aber schlicht zu wenige. Wem dieser permanente Geschwindigkeitsrausch nichts ausmacht, findet mit «Under The Vail Of Madness» das passende Werk. Für mich ist hier einfach alles zu viel, obwohl ich ja eigentlich ein flammender DragonForce "Gutfinder" wie Versteher bin. Die unüberhörbaren Vorbilder von Ascension bringen es jedoch klar besser!
Roger W.