Die Band, die mit Künstlern wie In Flames auf Tour war, wollte eindeutig einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und das scheint ihnen auch gelungen zu sein. Schon der Eröffnungs-Track «Scars» sorgt mit einer Mischung aus rasanten Drum-Beats und rollenden Riffs für einen eindrucksvollen Start. Kurz darauf setzt der Gesang von Fronter Jamison Friesen ein, der stimmlich an den mächtigen Corey Taylor erinnert. Es folgen knallharte Rhythmen mit melodischen Elementen, die in ein schönes Gitarren-Solo überleiten, das in einem dezent nach Gojira klingenden Abschnitt eingebettet ist. Die Texte drehen sich um Verrat sowie Frustration und werden sicher bei vielen Zuhörern Anklang finden. Unterstützt von heftigen Grooves kann man sich dem Sound getrost öffnen. «Liminal» bietet dann zur Mitte der Platte hin eine interessante Pause.
Der atmosphärische Track baut sich kontinuierlich auf und mischt verzerrte Beats mit elektronischen Elementen. Die kurze Ruhe wird dann erneut durch einen Schwall von Friesens Reimen unterbrochen. «Burn» vereint gefühlt alle Elemente, die über die ganze Scheibe verteilt zu hören sind, mit kantigen Riffs und kraftvollen Drum-Rhythmen. Für die exotische Würze wird dem Track ein harmonisches Element hinzugefügt. Ausserdem beinhaltet er ein weiteres Segment melodischer Vocals, die aber immer noch eine scharfe Note haben und für eine interessante Gegenüberstellung sorgen. Insgesamt ist «Kingdom Undone» nichts für diejenigen, die nebenbei noch einem entspannten Soundtrack frönen wollen. Es ist aber für alle gedacht, die ihren Stress heraus schreien und einen Mini-Circle-Pit im Wohnzimmer veranstalten möchten.
Oliver H.