Mit «Ogentroost» wird ganz sachte gestartet, und es braucht einiges an Geduld vom Zuhörer, bis aus den Soundtrack-artigen Geräuschen ein richtiger Song entsteht. Nach fünf langweiligen Minuten nimmt das Ganze etwas an Fahrt auf. Durch die sich immer wiederholenden Riffs und das entrückte Schreien des Sängers beschleicht einen ein sehr beklemmendes Gefühl, und das ändert sich auch nicht mehr für den Rest dieser insgesamt zehn Minuten. Beklemmend und angsteinflössend, genauso zieht «De Dood In Bloei» seine Kreise und ist eigentlich nichts anderes als eine bedrohliche Geräuschkulisse, die noch zusätzlich mit einer zarten, weiblichen Stimme garniert worden ist. Zur grossen Überraschung kommt «De Evenmens» ohne Vorgeplänkel aus und ist der erste wirkliche Song auf diesem Album. Geboten wird feiner Post Metal, zu dem das entrückte Geschrei wie Arsch auf Eimer passt. Hörenswerter Cleangesang wird während langen acht Minuten auch noch geboten. «Het Goren» reiht sich derweil ebenfalls bei den überlangen Tracks ein. Wie eine unaufhaltsame Schlammlawine, so bewegt sich dieses Soundgeschiebe langsam vorwärts, und die erzeugte Monotonie, die durch die Wiederholungen entsteht, vermittelt ein sehr trostloses Gefühl. Sehr gutes Teil, das auch noch einen Akustik-Break zu bieten hat. Mit «Voor Immer» ist der nächste abendfüllende Soundhappen an der Reihe. Diese zwölf Minuten zum Schluss, beginnen seelenruhig und weisen den Charakter eines Hörspiels auf. Im letzten Drittel wird es die Chose ein wenig lauter und lässt dieses Album schliesslich sehr ruhig ausklingen. Mit «De Doorn» setzen Amenra vor allem auf die Ruhe, und so ist mir das Ganze einfach zu Hörspiel-mässig und auch zu ruhig. Wer aber auf der Suche nach ruhiger Backgroundmusik ist, könnte mit der Musik von Amenra fündig werden.
Roolf