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Wer ob der eigenen Ungeduld unter schlaflosen Nächten leidet, weil sich die Veröffentlichung des neuen Count Raven – Werks in die Länge zieht, sollte sich mal das Debüt dieser Schweden rein ziehen.
Sie zelebrieren nämlich genau eine jener Spielarten des Doom Rock, die ich ganz besonders mag: Sperrig-hölzern im Sound, Fuzz-lastig, basisch in der Instrumentierung und frei von jeglichem Goten-Kitsch. Dass sich dabei Sänger Paddy Strömberg noch als wahrhaftiger Dan Fondelius – Soundalike erweist, ist der ganzen Sache natürlich mehr als dienlich. Dennoch würde ich der Band ein schweres Unrecht antun, wenn ich sie als schnöde Count Raven – Kopie abtun würde. Im Unterschied zu ihren Brüdern im Geiste aus der Hauptstadt, ist der Ansatz der Göteborger ein etwas anderer. Der Grundtenor ist nicht ganz so bedrohlich und beklemmend, in «Satan Hole» lässt man beispielsweise gar die in der Szene sonst so verpönte Dur-Tonart zu, und ganz allgemein orientiert man sich eher an den Wurzeln des Doom Rock, als dieser unter dieser Bezeichnung noch gar nicht existierte und bestenfalls mit der Etikette «Acid Rock» versehen stilistisch noch recht offen war. Im Grossen und Ganzen somit eine durchaus solide und unterhaltsame Angelegenheit für Düsterheimer der alten Schule. Einzig der Track «Empty» fällt im direkten Vergleich zu den anderen etwas ab, weil er schlicht und einfach zu langatmig und monoton geraten ist, was sich in Kombination mit seiner Vorhersehbarkeit als eher unvorteilhaft erweist. Davon abgesehen ist dieses gelungene Debüt jedoch eine Hörprobe absolut wert.
Mirko B.