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Well, klammern wir uns mal an diesem Begriff, "Atmospheric Death Metal", und ja, so unzutreffend ist es gar nicht mal, denn atmosphärisch klingen Alluvial auf ihrem Zweitling «Sarcoma», nebst dem Debüt «The Deep Longing For Annihilation», alleweil. Aber alles schön der Reihe nach, wir wollen ja nix vergessen.
Gegründet wurden Alluvial im Jahre 2016 in Portland, Oregon, und man emigrierte dann schnell einmal nach Atlanta, Georgia, allen bestens bekannt in den United States Of America. Well, well, Alluvial sind Kevin Muller (Vocals), welcher wohl den atmosphärischen Touch sicherlich in das Songwriting miteinpflanzte, Wes Hauch (Guitar, Vocals), vielleicht auch einen Hauch von Atmosphäre, Tim Walker (Bass) und Matt Paulazzo (Drums). Beide wohl auch mit einer zarten Versuchung eines Hauches voll Atmosphäre. Will schreiben, Wes war mal Zocker bei Suffocation und auf dem Debüt wurde rein instrumental gezockt. Somit ist Kevin der atmosphärische Touchmeister, denn die vertrackten und verschachtelten Songs hatten und verströmen einen ebenfalls atmosphärischen Klang. Kein Wunder kommen da Namen wie Animals As Leaders, Veil Of Maya, Conquering Dystopia, Atlantis Chronicles, Rivers Of Nihil auf oder eben auch der Touch von Suffocation ist in den zehn Tracks raus zu hören und zu finden. Die Gitarre ist sehr virtuos gehalten, beinahe schon progressiv, gepaart mit technischen Finessen.
Gefrickelt sind nicht nur die melodiösen, technisch hochstehenden Soli, welche gepaart mit Tappings und Arpeggi den Weg auch sehr death-thrashig durch die Bünde des Gitarrenhalses pflügen, mal groovig, mal eben auch recht verspielt mit viel unerwartetem Geshreddere und Gefrickele. Der Tieftöner steht dem Quetschbalken in Nichts nach, zelebriert die Walking-Bass-Läufe, mal untermalend, mal solodesk, jedoch stets groovend und musikalische Freiräume schaffend. Die Drums pattern sich herrlich durch Double-Bass Gewitter, blastenden Paradiddles, wirbelnden Toms und Cymbals, stets groovend, leicht und flockig, thrashend, deathig, stampfend, schleppend. Die Vocals sind, ebenfalls von der Stimmbänderakrobatik gesehen, sehr vielseitig, mal tief shoutend und screamend, dann tief guttural, jedoch immer sehr bös und wütend, immer verständlich. Die Produktion ist sehr druckvoll, klar wie messerscharf zugleich, und das Cover-Artwork markiert die andere, atmosphärische Überraschung, in Ahnlehnung des ehrenhaften Beelzebubs. Anspieltipps wären «Exponent», «Ulysses», «Sarcoma», «The Putrid Sunrise» und «Anodyne». Ein sehr interessantes Werk, mit leichtem Industrial-Touch durch Hinzunahme von Geräuschkulissen, was «Sarcoma» ebenfalls sehr als atmosphärischen Death Metal aufblühen lässt. Somit ist der Hauch zum Tage gezockt.
Poldi