Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Den letztjährigen Vorgänger «Under Acid Hoof» fand ich noch etwas gesichtslos, aber nun hat sich beim beinahe-Familienunternehmen Acid Mammoth (Chris Babalis Senior und Junior teilen sich in trauter Zweisamkeit die Gitarrenarbeit, zudem singt der Sohnemann) etwas getan.
Was geblieben ist, und das ist gut so, ist der schwer fuzzlastige Sound. Neu hinzugekommen ist hingegen ein gewisser kompositorischer Wagemut, der mir vorher noch gefehlt hatte. Schon das eröffnende «Berserker» ist eine Überraschung, da es für die Griechen absolut unübliche Ghost-Vibes versprüht. Passend dazu hat man mit «Black Dust» eine Schlussnummer am Start, die man durchaus als Verneigung vor Paradise Lost verstehen kann. Die dazwischen liegenden Tracks glänzen hingegen durch eine konsequente Marschrichtung in die entgegengesetzte Richtung. Die Riffs sind böser, die Songs haben mehr Biss, der Grundtenor ist düsterer denn je, und endlich beginnt das Quartett eine eigene Identität zu entwickeln mit klareren Konturen auf der einen Seite sowie mehr Ecken und Kanten auf der anderen Seite. Den Bogen zur aktuellen Pandemie zu spannen, finde ich mittlerweile reichlich ausgelutscht. Aber in diesem Fall komme ich fast nicht drum herum festzustellen, dass sich die momentan schwere Zeit für Bands positiv auf das Songwriting von Acid Mammoth ausgewirkt hat. Für die vier Hellenen ist «Caravan» ein grosser Schritt in die richtige Richtung.
Mirko B.