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Gemessen an der Tatsache, dass es die Truppe seit satten dreissig Jahren gibt, ist ihre Diskographie nicht unbedingt opulent. Mit gerade mal vier Alben und drei EPs auf der Habenseite, kann man dem Haufen aus San Francisco nicht wirklich Veröffentlichungswut attestieren.
Aber Legenden dürfen das, und diese Auszeichnung darf sich das furiose Trio (von dem meines Wissens aktuell nur noch die charismatische Frontfrau und Gitarristin Lori S. übriggeblieben ist) mit Fug und Recht aufs Revers heften. Am 14. April 2011 enterten Acid King die Bühne des holländischen Roadburn Festivals und feuerten eine Fuzz – und Dröhnorgie ab, die sich wahrlich gewaschen hat. Die Aufnahme reproduziert sehr authentisch den rohen, urigen Charakter des damaligen Auftritts, der wiederum die genetische Verwandtschaft der Band zu den Urvätern des Genres, namentlich Blue Cheer, hervor hebt. Im Mittelpunkt der ganzen Riffwalzen-Orgie steht selbstredend Lori S. herself. Sie mag zwar nicht die begnadetste Sangesgöttin vor dem Herrn sein, aber sie weiss ganz genau, wie sie ihre Stimme als viertes Instrument einsetzen muss. Ihre Gesangslinien sind behäbig, schon fast hypnotisch und ihre Worte karg wie wohlbedacht. Also fast die Antithese zu Tom Araya, der es schafft, in einer Minute Slayer-Inferno gefühlt gleich viel Worte auszusprechen, wie Lori S. während dieses ganzen Auftritts. Wieso das damalige Set das 1993er Debüt «Zoroaster» und sämtliche EPs aussen vor gelassen hat, entzieht sich freilich meiner Kenntnis, aber auch so ist «Live At Roadburn 2011» ein sehr schönes Zeitdokument, welches wirklich in jede ernst zu nehmende Stoner / Acid Rock – Sammlung gehört.
Mirko B.