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Die Wiederveröffentlichung des ersten 7Days-Album von 2006 macht durchaus Sinn. Würde das nicht geschehen, geriete diese hervorragende Musik in der Schnittmenge zwischen Prog Metal und düsterem Symphonic Metal endgültig in Vergessenheit. Und das wäre schade. Gerade auch deshalb, weil auf dem vor fünfzehn Jahren erschienenen Werk Sänger Thomas Vikström zu hören ist, der seit 2009 bei Therion mitwirkt.
Das Zweitwerk von 7Days folgte 2010 und hatte neben Vikström auch Christian Rivel (Narnia) dabei. Initiiert wurde dieses Zwei-Alben-Projekt durch Gitarrist und Keyboarder Markus Sigfridsson (All Things Fallen und Darkwater). «The Weight Of The World» gehört zu seinen früheren Werken und setzte anscheinend so grosse Duftmarken, dass Sigfridsson danach in vielen weiteren Projekten involviert wurde. Hört man sich diesen Album an, weiss man auch wieso. Das Songwriting ist schlicht hervorragend. Hier werden progressive Soundstrukturen mit Melodie so verbunden, das schlicht alles fliesst. Aufgrund des düsteren Covers könnte man auf eine Modern-, Death- oder Black Metal-Band schliessen. Das ist hier aber nicht der Fall. 7Days klingen eher wie ein eigenständige Version des Prog-Metals, die sich musikalisch irgendwo bei Ayreon anschliesst.
Diese sechzig Minuten fordern aber einiges ab. So setzt man sich am besten konzentriert hin, um ihnen zu lauschen. Damit verpasst man auch garantiert nicht die verschiedenen stilistischen Schlenker, die sich die Musiker immer wieder erlauben. So sind zum Teil auch arabische Klänge zu hören oder es wird eine Frauenstimme herbei gezogen. Wie so oft, hänge ich aber nach einer anfänglichen Begeisterung nach der Hälfte der Spielzeit ab. Auch 7Days gelingt es nicht, die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Und dies, obwohl das hohe Niveau gehalten werden kann. Da fehlt einfach gegen Ende der entscheidende neue Input oder das grandiose, alles verzaubernde Riff. Freunden von symphonischen Prog Metal sei dieses Album jedoch wärmstens empfohlen, und natürlich auch allen, die in ein frühes Werk des Therion Sängers Thomas Vikström rein hören möchten.
Roger W.