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Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster hinaus, aber ich bin geneigt zu sagen, dass die Sarden 1782 für den Doom Metal das sind, was Khold für den Black Metal sind. Beiden Bands ist das gleiche Erfolgsrezept eigen, harsche Riffs eingebettet in simple Songstrukturen, einfache aber coole Grooves und dazu eine gehörige Portion Garstigkeit.
Mehr braucht es nicht, um sich im Underground eine solide Fanbasis zu erspielen. Kaum Anklang finden wird «Clamor Luciferi» hingegen bei jenen Fans, die Doom Metal mit den Hochglanzproduktionen von Truppen wie Avatarium oder Lucifer gleichsetzen, denn 1782 waren, sind und bleiben ein hässliches Kind, so wie es sich in diesem Genre gehört. Apropos hässlich: Anscheinend hat sich die Band die mehrmals geäusserte Kritik zur Gesangsleistung von Gitarrist und Frontmann Marco Nieddu zu Herzen genommen. Nicht dass er jetzt einem Messiah Marcolin (Ex-Candlemass) das Wasser reichen könnte, aber geschickterweise wurde diesmal seine Stimme mit einer wüsten Zerrung versehen und darüber hinaus noch ziemlich weit nach hinten gemischt, so dass seine sporadischen Gesangseinlagen bestenfalls als zusätzlicher, beklemmender Effekt wahr genommen werden, gut gemacht. Das dritte Album des sardischen Trios ist mit Abstand das bisher beste, fieseste wie düsterste im Bandkatalog, und die Band muss diesen Kurs unter allen Umständen beibehalten. Für diesen Rundling gilt meinerseits eine unbedingte Kaufempfehlung für Fans von Ahab, Count Raven, Saint Vitus, Church Of Misery und musikalisch ähnlich gelagerten Truppen.
Mirko B.