Mittwoch, 13. November 2024

Metal Factory since 1999

Dienstag, 12 November 2024 04:50
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v. 10 Punkten: 7.9

Die Amerikaner UNDEATH bleiben ihrem Zwei-Jahre Rhythmus treu und veröffentlich nun vier Jahre nach dem Debüt ihr drittes Album. Der zweite Output schaffte es sogar an die Spitze der besten Alben 2022 im Metal-Magazin "Decibel".

"Wir setzen uns selbst mehr unter Druck als alle anderen - das ist alles intern", sagt Sänger Alexander Jones. "Wir versuchen immer, uns selbst zu übertreffen. Natürlich gibt es auch Druck von aussen, aber den ignorieren wir. Letztendlich sind wir einfach große Fans unserer Band. Wir wissen, was wir von uns selbst hören wollen, also machen wir immer Musik, die wir als Undeath Fans gerne hören würden."

Die Jungs aus Rochester, New York beweisen auch auf «More Insane», dass sie vor allem eines vortrefflich beherrschen, denn das Album groovt wie Hölle! «Dead From Beyond» startet nach kurzem Soldaten-Marsch mit furiosen Riffs wie dem brutalen Gesang von Jones und stellt sofort höchste Anforderungen an die Nackenmuskulatur. «More Insane» ist ebenfalls aus demselben Holz geschnitzt und überrascht immer wieder durch kurze Überraschungen, wie die plötzlich einsetzenden Screams oder durch ein Bass-Solo. Es sind genau diese Wendungen im Songwriting, welche Undeath von anderen Kapellen unterscheiden.

Dabei wirken die Songs aber nicht zerhackt und übertrieben progressiv, sondern immer noch verdaulich. Als Band-Referenzen dürften Cannibal Corpse, Frozen Soul und Autopsy eine ungefähre Richtung angeben, in der sich die Amis bewegen. Dazu passt die Produktion von Mark Lewis, der schon mit oben erwähnten Cannibal Corpse oder The Black Dahlia Murder zusammengearbeitet hat. Sicher kein Klassiker, aber mit «More Insane haben Undeath da zweifellos ein gutes Album am Start.
Rönu

cede1

 

https://www.youtube.com/embed/OCB6ybFdTkg

 

Dienstag, 12 November 2024 04:43

Der 51-jährige Daniel Cavanagh und Anathema-Drummer und Producer Daniel Cardoso hauen hier unter dem Banner von WEATHER SYSTEMS ein Progressive-Album heraus, das nahe am Sound der beliebtesten Phase seiner alten Band liegt, die man ungefähr zwischen «Alterative 4» (1998) und «We're Here Because We're Here» (2010) einzuordnen vermag.

Die Songs punkten auch durch jene Gitarren-Härte, die die Gruppe damals noch häufiger auszeichnete. Aber auch die ruhigen, atmosphärischen Klänge sind hier oft vertreten. Dazu die tollen, fliegenden Gitarren-Soli, auch gut zu hören beim interessanten «Synaesthesia». Bei dieser 9-minütigen Nummer vereint sich das ganze musikalische Spektrum der Band. Daniel hat hier übrigens, bis auf das Schlagzeug, alle Instrumente selber eingespielt. Natürlich sind die Erwartungen der Anathema-Fans gross, und ich finde, die werden grösstenteils auch erfüllt.

Verspielte Songs wie das starke «Do Angels Sing Like Rain» führen das Erbe weiter durch gefühlvolle Parts, die durch laute, von Gitarren geprägte Teile ergänzt werden. Daniel Cavanagh hat schon angekündigt, dass er langfristig wieder mit seinem Bruder arbeiten und Weather Systems als Nachfolgeband von Anathema etablieren könnte. Vorweg geniessen wir mal dieses wunderbare Stück Musik des Multi-Instrumentalisten, das den Titel «Ocean Without A Shore» trägt.
Crazy Beat

cede


https://www.youtube.com/embed/SkLBJU7SBoY

Dienstag, 12 November 2024 04:38
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v. 10 Punkten: 7.4

Schwere Riffs prägen die Musik des Trios LUNA SOL, dazu treibende Drums und ein etwas düsterer Gesang sowie ein donnernder Bass. Hört Euch nur mal das sehr schwerfällige «Evil (Is On The Rise)» an, setzt Mega-Druck frei der Song.

Die oft gedoppelten Stimmen erinnern an Soundgarden und Chris Cornell. Aööerdings ohne ganz deren Niveau zu erreichen, was ja auch schwer ist. Aber auch hier stehen wieder mal die alten Black Sabbath Pate, zumindest was das Gitarren-Riffing und die düstere Note der Musik betrifft. Ist ja schon unglaublich, wie viele Gruppen die Mutter aller Heavy Metal Bands heute noch beeinflusst.

David Angstrom (Gitarre und Gesang), Zeth Pedulla (Drums) und Doug Tackett (Bass) toben sich hier gnadenlos auf ihren Instrumenten aus. Immer wieder hört man wilde Jams zwischen den Gesangs-Parts. Krasse Bass-Linien à la Geezer Butler, lebendige Drums und lange Gitarren-Soli. Ich finde, die drei haben hier coole Songs kreiert, meistens eigenständig und mit hörbaren Einflüssen einiger alter 70er-Jahre-Bands. Und so ist «Vita Mors» ein starkes, aber auch düsteres Album geworden, ausgestattet mit viel Druck und Power. Stoner-Fans werden es mögen.
Crazy Beat

cede

 

 

Dienstag, 12 November 2024 04:27

Als ehemaliges Urgestein der norwegischen Black Metal Bewegung sind die Erwartungen an TRELLDOM und Gaahl natürlich sehr hoch. Mit dem Album «…By The Shadows…» werden aber sämtliche Ketten gesprengt, und man könnte von einem Pendant zu Free-Jazz im Metal sprechen.

Bereits mit «The Voices Of What Wispers» wird sehr frei von irgendwelchen Konventionen munter wie avantgardistisch drauflos musiziert. Sehr jazzig, vor allem dann, wenn der Saxophonist Kjetil Moster sein Können unter Beweis stellt. Dark Metal wird mit «Exit Existence» geboten, und Gaahl setzt seine Stimme wie eine zusätzliche Waffe ein. Am Ende des Songs werden die Nerven jedoch auf eine gewaltige Probe gestellt. Nervig wie der letzte Song aufgehört hat, geht es mit «Return The Distance» weiter, und für mich ist diese Kakophonie nur schwer zu ertragen.

Auch «Between The World» ist nicht leicht verdaulich, was aber bei Avantgarde Metal auch nicht verwunderlich ist! Abgespaced geht es mit «I Drink Out Of My Head» weiter, und so folgt die nächste, ungewöhnliche Nummer. Noch schräger fräst sich «Hiding Invisible» in die Hirnrinde hinein, und das Prädikat lautet: Unhörbar! Zum Schluss bleibt noch der Titeltrack, und hier ist das Ganze immerhin einigermassen hörbar! Trelldom sind mit «…By The Shadows…» sehr experimentell unterwegs, und bevor man die Absicht hat, dieses Album zu kaufen, unbedingt reinhören und das auf eigene Gefahr hin!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/iPDVPOrSN_Q

Montag, 11 November 2024 04:44
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v. 10 Punkten: 8.1

Mit dem zweiten Langeisen «Phantast» melden sich ÄERA zu einem Bewertungs-Termin zurück. Mit «Kosmos» wird man geradewegs in die Umlaufbahn katapultiert und das mit schnellem Black Metal, der aber auch Platz für ergreifende Melodien bietet.

Der Gesang wird mit deutschen Texten vorgetragen. Wie es in einem Bienenstock zu und her geht, demonstriert dieser Song auf eindrückliche Art und Weise. Mit «Emporor» wird ebenfalls blinde Raserei geboten, und so gerät das Ganze zu einer Kopie des Vorgängers. Beinahe eine Viertelstunde Musik wird mit «Schattenkreuz» geboten, wovon der harzige Start mit Gitarren-Gezupfe schon mal mehrere Minuten dauert. Danach wird das gewohnte Flirren frei Haus geliefert. Nach dem gleichen Schema wird dieses Album mit «Fleisch und Knochen» garstig zu Ende gebracht. Mit Phantast» haben Äera ein solides Werk veröffentlicht, das keine Tiefpunkte enthält, nur fehlen jedoch wirkliche Höhepunkte!
Roolf

cede


https://www.youtube.com/embed/Reh7tfpbNnI

Montag, 11 November 2024 04:39
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v. 10 Punkten: 7.7

Die Briten PSYCHLONA hauen uns hier ihr drittes Album um die Ohren. Erneut hört man wieder schwere, treibende Gitarren-Riffs und den klaren Gesang von Shouter Phil Hey. Die Mischung aus Stoner, Desert und Post Rock Songs wie «Let's Go» erzeugt eine ungeheure Wucht, dazu ein dreckiges Wah-Wah Solo.

Das Ganze erinnert an Kyuss wie Monster Magnet, und das etwas gemächlichere «Smoke» trägt durchaus Spuren von Soundgarden. In der zweiten Hälfte des Albums nimmt die Musik der Briten zunehmend eine düsterere und experimentellere Wendung. Die Tracks «Topanga» und «Kaleidoscope» sind von einer doomigen Schwere geprägt. Wobei mir beim Gesang von «Topanga» die Stimme von Phil irgendwas von David Gilmour hat. Ja ich weiss, das klingt seltsam, ist aber so. Und so hat auch das ruhigere «Split», mal abgesehen von den wuchtigen Gitarren, durchaus was von Pink Floyd. Ihr seht, die vier Herren aus good old England können musikalisch sehr vielseitig sein, was das Album wiederum sehr interessant macht. «Warped Vision» bietet also beste Unterhaltung, und das ist ja das, was sein soll.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/PSJZZly1bFM

Montag, 11 November 2024 04:33
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v. 10 Punkten: 7.5

Trotz einer Band-Geschichte, die bis ins Jahr 1992 zurückreicht, ist «Grievances» erst das zweite Album der Amerikaner und es markiert ausserdem das Comeback, nachdem man sich 2009 aufgelöst hatte. Einen wichtigen Anteil daran, dass Avernus wieder zusammen musizieren, hat M-Theory Inhaber Marco Barbieri, der die Band seit seiner Zeit bei Metal Blade kennt.

Wenn mich jemand nach meinem Lieblings-Album von Paradise Lost fragt, lautet meine Antwort sofort «Gothic». Nach mehrmaligem Durchhören erinnert mich «Grievances» durchaus in Teilen an dieses Meisterwerk der Briten, vor allem die Riffs mit ihren Melodie-Bögen und der daraus entstehenden Atmosphäre. Auch My Dying Bride dürften Pate gestanden sein, denn schnell ist das Album definitiv nicht. Nach einem Intro geht es mit «Nemesis» gleich mit dem längsten Song los. Melancholische Melodien, atmosphärische Parts und Riffs die eben an Paradise Lost erinnern ergeben den perfekten Soundtrack für neblige Herbsttage. Das folgende «Exitus» und «Return To Dust» sind weitere Beispiele für das feine Gespür der Band um diese spezielle melancholische, tieftraurige Stimmung zu erzeugen.

Weniger gefällt mir die zweite Hälfte des Albums, welche durch zwei Instrumentals und dem ziemlich langweiligen «Utter Euphoria» nicht wirklich begeistern kann. Diese NUmmer zieht das Album unnötig in die Länge und provoziert so einen klaren Abzug bei der Bewertung. Insgesamt ist «Grievances» trotzdem ein hörenswertes Album geworden, und wer auf gotisch angehauchten Death / Doom Metal steht, sollte Avernus mal anchecken.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/qdbaw_2lyuY

Montag, 11 November 2024 04:27
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v. 10 Punkten: 8.5

SKYLINE kennt man vor allem als die Band, welche als eine von zwei Headlinern am allerersten "Wacken Open Air" spielte. Zu den Gründungs-Mitgliedern des Festivals gehörten Skyline Bassist Thomas Jensen und Schlagzeuger Andreas "Gösy" Schlüte. Während Jensen, neben Holger Hübner, schon lange als Festival-Manager fungiert, führt Schlüte die alte Band bis heute weiter.

Und nach wie vor gehören Skyline zum Live-Inventar des "Wacken Open Airs". Auf Tonträger machte sich die Band aber bisher rar. Erst 2019 erschien das Debüt-Album «Uncovered», und jetzt folgt «Human Monster». Das Promo-Schreiben erklärt nun, dass die Band ihren Wurzeln treu bleibt, aber gleichzeitig innovativ ist. Ich selber höre in erster Linie innovativ, denn Skyline präsentieren auf «Human Monster» eine tanzbare Mischung aus Hard Rock, Heavy Metal, Industrial und Pop-Rock. Das ist durchaus griffig, kurzweilig und macht Spass zum Anhören. Von einer Wacken-Band hätte ich mir jetzt allerdings einen intensiveren Härtegrad vorgestellt. Das ist jedoch egal, wenn das Songwriting hält, was es verspricht. 

Und das tut es, denn hier erhält man tatsächlich nur gute Lieder und keine Füller. Dabei setzt die Band auf Abwechslung, baut wie etwa bei «Dream Engine» schöne Spannungs-Bögen auf und driftet immer wieder in Richtung Rock ab. Das könnte aber schlicht auch an der Einstellung meiner Soundanlage liegen. Bringt diese Band ihre Musik live noch mit mehr Druck ins Publikum, ist es gut vorstellbar, dass Skyline mit «Human Monster» bald den reinen "Wacken Open Air" Stempel ablegen wird. Mit «Human Monster» stehen der Truppe alle Türen offen, und als gefeierte Kult-Band sollte zumindest die Neugier vieler potenzieller Fans geweckt werden können. Reinhören ist hier somit Pflicht!
Roger W.


https://www.youtube.com/embed/_57kh0nR28Y

 

 

Samstag, 09 November 2024 07:00
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v. 10 Punkten: 7.5

Anders Johansson dürfte eingefleischten Metal Fans als ehemaliger Drummer von HammerFall und Yngwie Malmsteen ein Begriff sein. Zusammen mit seinen Söhnen Kalle und Niklas gründete der mittlerweile über 60-Jährige 2019 die Band TUNGSTEN. «The Grand Inferno» ist der vierte Streich der Schweden, die sich seit der Gründung mit Michael Andersson als Sänger als Quartett präsentieren.

Wer europäischen Power Metal nicht mag, kann gleich zur nächsten Review switchen! Wer darüber hinaus kitschigen "Over The Top Metal" nicht mag oder mit modernen Elementen (bis hin zu Industrial Anleihen) nichts anfangen kann, braucht auch nicht weiterzulesen. Noch da? Gut, dann gehört Ihr wahrscheinlich auch zu Fans von Bands wie Angus McSix, DragonForce oder Ad Infinitum und habt eine Schwäche für Rammstein. Irgendwo dazwischen platzieren sich Tungsten, die ein Faible für absolut eingängige Refrains besitzen.

Der knallharte, gleichzeitig aber auch bombastische Opener «Anger» kommt mit fetten Rammstein Riffs und Screams daher, aber die Melodie-Bögen sind tief im Power Metal verwurzelt. Dazu gibt es Hymnen wie «Blood Of The Kings», «Walborg» oder den geilen Titeltrack, der sich als eine toll gesungene Halbballade entpuppt. Leider ist der Grat zur Peinlichkeit auf dem Tungsten wandern, ziemlich schmal. «Lullaby» ist mit seinen Kinder-Chören, den Disco-Beats und der viel zu poppigen Melodie ein Totalausfall.

Auch «Falling Apart» und «Chaos» wirken zu sehr auf modern getrimmt und fallen bei mir komplett durch. Tungsten pendeln hier zwischen Genie und Wahnsinn, respektive sind eigentlich nur dann am stärksten, wenn sie nicht zwanghaft versuchen irgendwelche Loops, Beats und sonstige, unnötige Spielereien mit in die Songs zu packen. Die vierköpfige Truppe besitzt zweifellos Talent, keine Frage, bleibt aber mit «The Grand Inferno» eine absolute Nischen-Band.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/GgXMoAZNfmo

Samstag, 09 November 2024 06:55
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v. 10 Punkten: 8.9

Das Geheimnis ist schon seit einer Weile gelüftet. Nach fast neun Jahren Pause sind die schwedischen Prog-Rocker BEARDFISH zurück. «Songs For Beating Hearts» ist die erste brandneue Musik von Beardfish seit neun Jahren.

Während sich die vielen magischen Momente des Albums entfalten, scheint es, als wäre die Band nie weg gewesen. Schon der gefühlvoll gespielte Opener «Ecotone» gefällt beim ersten Anhören. «Songs For Beating Hearts» ist ein leuchtendes Zeugnis für die Magie, die entsteht, wenn sich diese vier Musiker zusammentun - mit starken Anklängen an vergangenen Ruhm, aber auch mit einer ganz neuen, wehmütigen Stimmung. Heisst von der verträumten Melancholie und der vertrackten Opulenz des fünfstimmigen «Out In The Open» über den Progressive-freundlichen Sound des bittersüssen, 11-minütigen Epos «Beating Hearts».

Und das geht anschliessend so weiter bis zum ernüchternden "Prog Noir" des abschliessenden «Torrential Downpour», womit das Quartett nicht nur ihr bisher stärkstes Werk erschaffen hat, sondern auch ihr emotionalstes. Hier wird der Geist von Genesis und Yes am Leben erhalten, ebenso wie die musikalische Verbindung hin zu Spocks Beard, so wie auch zu den Flower Kings offengelegt wird. Den schwedischen Musikern mit dem neuen Album «Songs For Beating Hearts» ein wunderbares Stück Progressive Rock gelungen. Welcome back, Beardfish!
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Ji3vT-J7yww

 

Samstag, 09 November 2024 06:49

Mit dem sechsten Studio-Album spielt sich die Athener Truppe INNERWISH in die Herzen aller Symphonic Metal Fans, die einen starken Hang hin zum traditionellen Metal haben. Dass dabei schwere und grosse Chöre ihren Auftritt haben sowie orchestrale Momente das Album abrunden, dürfte niemanden überraschen.

Auch die filigrane Gitarren-Arbeit von Manolis Tsigos und Thimios Krikos wird seine Fans finden, wie auch die Stimme von George Eikosipentakis, der den zwölf Tracks mit einem leicht theatralischen Hang seinen Stempel aufdrückt. InnerWish sind weit davon entfernt mit Nightwish verglichen zu werden, sondern ziehen ihre Wurzeln eher aus dem US Metal und der NWOBHM. Sicherlich standen auch italienische Pathos-Truppen Pate, dies aber nicht mit einem zu effektiven Eindruck. Wer sich in diesem Genre wohl und zu Hause fühlt, sieht auf «Ash Of Eternal Flame» schon beim kunstvoll gestalteten Cover, wohin die Reise führen wird. Anspieltipps: «Sea Of Lies», «Higher», «Cretan Warriors» und «Send Me An Angel». Letzterer Track ist dabei gar ein Cover von Blackfoot (!).

cede

 

https://www.youtube.com/embed/qV16cDAw5oI

Samstag, 09 November 2024 06:43
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v. 10 Punkten: 7.5

Das vierte Studio-Album der schwedischen Rocker SEVENTH CRYSTAL bietet, hört man sich den Opener «Oathbreaker» an, nicht nur Schweden Rock, sondern auch Elemente von Gun und moderne Gang- Shout-Parts.

Das Leben ändert sich auch im Musik-Zirkus, denn was früher noch "sauber" getrennt wurde, wird heute zu allem Möglichem vermischt. Das darf seine Berechtigung haben und zeigt immer wieder, dass dies durchaus eine erfolgreiche Karriere versprechen kann. Wie das bei den Schweden aussieht? Richtig geil werden die Songs, wenn die mit viel Gefühl und einer tollen Technik vorgetragenen Solos den Platz einnehmen. Speziell beim Opener wären allerdings weniger oder keine dieser aggressiven Gang-Shouts bedeutend besser gewesen.

Das fröhliche und mit viel Schmackes vorgetragene «Thirteen To One» belegt nämlich, das der Fokus auf das Wesentliche zu mehr Durchschlagskraft führt. Im krassen Gegenteil dazu steht «Blinded By The Light», das mit hasserfüllter Aggressivität vorgetragen, um dann wieder mit viel lieblichen und verletzlichen Parts angereichert wird. Ich wage zu behaupten, dass Fans von Dynazty mit Seventh Crystal viele Berührungspunkte haben. Das Wechselspiel zwischen sämtlichen Emotionen des Lebens führt auf «Entity» zu Klängen, welche jüngere Fans garantiert begeistert werden.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/CQLDzQx0vH8

Freitag, 08 November 2024 04:15
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v. 10 Punkten: 8.5

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass Chris IMPELLITTERI bei mir immer wieder ein bisschen in Vergessenheit gerät. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass ich den Wunder-Gitarristen noch nie auf der Bühne erleben durfte, denn an den Scheiben die er veröffentlichte, kann es nicht liegen.

Der Neo Classic Gitarrist hat seit dem Debüt-Album, einer 4-Track EP aus dem Jahre 1987, immer Qualität abgeliefert. Ein Jahr später folgte «Stand In Line», bei welchem Graham Bonnet für kurze Zeit Rob Rock ersetzte. Chris hatte immer unglaubliche Musiker in seinen Reihen, wie Ken Mary (Drums), Claude Schnell (Keyboards), Dave Spitz (Bass), Pat Torpey (Drums), Glen Sobel (Drums) oder Jon Dette (Drums).

Auf dem zwölften Studio-Album hat sich nun der ehemalige Slayer Trommler Paul Bostaph hinter die Kessel und Becken gesetzt und verleiht dem Werk einen wuchtigen Wumms. Rob Rock singt einmal mehr wie ein junger Gott und James Pulli, der seit 1990 den Bass bedient, lässt dem Gitarristen genügend Platz, um sich zu entfalten. Mister Impellitteri selbst nützt diesen und rifft sich mit der bekannten Sicherheit durch seine Tracks hindurch. Dass die Solos entfernt an Yngwie Malmsteen erinnern, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Somit ist «War Machine» genau das Album geworden, das in den Achtzigern Jahren von den Gitarren-Fetischisten abgefeiert worden wurde und heute nur noch die Wenigsten interessieren wird. Gerade aus diesem Grund sollten sich aber alle «War Machine» anhören, denn die Tracks killen ohne Ende und bringen bei jedem weiteren Anhören Neues ans Tageslicht. Dabei erinnert ein «Hell On Earth» an die besten Zeiten von Loudness oder ein «Light It Up» und «Beware The Hunter» an die besten von…, Impellitteri!
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/F8uVvq80EHk

Freitag, 08 November 2024 04:11
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v. 10 Punkten: 8.2

Junge Junge, wie doch die Zeit vergeht! SUIDAKRA feiern tatsächlich schon ihren dreissigsten Geburtstag und beschenken sich mit ihrem fünfzehnten Werk gleich selber. Erstmals wurde ein Album im eigenen "GHA Studio" von Bandgründer Arkadius in Würzburg aufgenommen wie gemixt und von Dan Swanö gemastert.

Edge Of Sanity waren in der Anfangsphase ein wichtiger Einfluss auf den Sound. Wer sich über den seltsamen Titel wundert, er bedeutet übersetzt Armageddon. Dass man musikalisch jedoch eher wieder "back to the roots" geht, zeigt schon der starke Opener «As Heroes Abide», der abgeht wie Hölle und gleichzeitig alles bietet, was Suidakra Fans lieben: Folkige Melodien, Riff-Gewitter, rasende Parts und sogar klar gesungene Passagen. «Unraveling Destinies» nimmt den Schwung mit und kommt mit überraschenden Breaks und jeder Menge Drive um die Ecke, phasenweise erinnert der Song an In Flames.

Nach dem Instrumental «Ashes Of Truth» werden einem mit «The Heart Of Darkness» und «The Last Guardian» zwei lange Songs um die Ohren gehauen, wobei Letzterer das absolute Album-Highlight darstellt. Als Abschluss folgt noch ein Medley von At The Gates sowie Edge Of Sanity, was fraglos wichtig für die musikalische Reisei ist. Suidakra haben auch nach drei Dekaden genug Pfeffer und Ideen um ein fraglos qualitativ starkes Album zu veröffentlichen. Deshalb kann man nur hoffen, dass die Düsseldorfer uns noch lange erhalten bleiben.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/F8uVvq80EHk

Freitag, 08 November 2024 04:05
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Viele Dinge sind neu bei den Deutschen ASSASSIN. Zum ersten Mal veröffentlicht der Fünfer eine EP, wo auch das Songwriting diesmal von allen Band-Mitgliedern stammt. Dann wurde auch zum ersten Mal in den "Lucky Bob Studios", zusammen mit Jean Bormann (Gitarrist von Rage) aufgenommen.

Wie hören sich die fünf neuen Tracks nun an? Wie das gewohnte Abriss-Kommando der Truppe um Sänger Ingo. Schwerfällige Riffs leiten «Blood For Blood» ein und gehen mit einem knüppelharten Rhythmus an den Start, der sich schleppend in einem fetten Thrash-Bolzen entlädt. Das kernige und angriffslustige Riff zum Titelsong trägt dabei schon etwas Hitverdächtiges an sich. Wie auch «In And Out By The Tide», das vage an Sodom erinnert.

Mit dem von Judas Priest bekannt gemachten, respektive Peter Green geschriebenen «The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)» versuchen sich die Thrasher nicht einmal schlecht an diesem Klassiker und kreieren daraus eine ganz ungewöhnliche Nummer. «Skullblast» ist eine erstaunlich coole und runde EP geworden, die sich die Assassin Jünger ohne mit den Wimpern zu zucken kaufen werden und zudem auch Neu-Fans für sich gewinnen könnte.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Um0kTX4dXuI

Freitag, 08 November 2024 03:59
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v. 10 Punkten: 8.5

Die frischgebackene Mutter kommt mit einem Solo-Album ums Eck, das sich auch so nennen darf. Statt nicht verwendetes Thundermother Material als Solo-Dtreich zu veröffentlichen, bietet FILIPPA NÄSSIL hier feinsten US Country Blues Rock.

Die Songs entstanden, als Thundermother den Support für die Scorpions in den USA spielen konnten und atmen das Flair und die Weiten der Staaten förmlich ein. Man schnuppert am Morgenduft, den rötlichen Felsen in den Nationalparks, den trockenen und grünen Ebenen und merkt, wie inspirierend das Land für die Gitarristin war. Die Lieder wurden in einem Monat geschrieben und entfernen sich ganz bewusst vom "Kick Ass Stuff", mit dem sie mit den Donnermüttern Abend für Abend die Bühne zum Brennen bringt und taucht in eine sanfte, verletzliche und nachdenkliche Welt ein.

Hört man sich den Opener «Richmond, Virginia» an (ein Lied über mexikanische Tacos, die sich "Pastor" nennen), weiss man wohin die musikalische Reise geht. Oder in «San Francisco» wo das Wiedersehen mit ihrem Freund besungen wird, der sie auf der damals laufenden Tournee besuchte. Ein sehr persönliches Album, das uns da Filippa präsentiert und bei dem sie die sechs Tracks in englischer und schwedischer Sprache präsentiert. Für Thundermother Fans ist «American Diaries» sicher ein gewöhnungsbedürftiges Album, aber für Freunde vom Blues und Country ein Album zum Verlieben.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Mjb3mQtucbU

Donnerstag, 07 November 2024 04:46

Der nimmermüde, kanadische Ausnahme-Musiker DEVIN TOWNSEND hat sich schon mehrfach neu erfunden, und besitzt innerhalb seines selber erschaffenen Musik-Kosmos völlige Narrenfreiheit. Je nachdem wie er drauf ist und/oder was ihn gerade beschäftigt, haut er Alben heraus, die alles zwischen lieblich-balladesk und bombast-deathig abdecken. Letzteres Terrain hat er schon mit einigen Werken bedacht und sich dabei auch live gross inszeniert.

Dazu gehören mitunter längst geschichtsträchtige Auftritte in der Londoner Royal Albert Hall, wo Master Townsend alle Register zog und seine Fans, wie sich selber, damit überaus glücklich machte. Die komplette Musik zum neuen Studio-Album «PowerNerd» wurde in gerade mal elf Tagen geschrieben und unterstreicht einmal mehr, wie kreativ dieser Mann ist. Die Herangehensweise war diesmal aber eine andere, die Devin selber so formulierte: "Ich dachte, ich habe so viel Zeit damit verbracht, über jeden Aspekt meiner Arbeit nachzudenken - was würde passieren, wenn ich das nicht täte?"

Dem Resultat liegt schliesslich dieser ergänzende Kommentar zugrunde: "Vielleicht hätte ich dann die Möglichkeit, etwas direkter zu sagen, was ich zu tun versuche. Ich wollte wirklich sehen, ob ich einige der Mäander durchbrechen kann". Herausgekommen ist ein neues (Solo-) Werk, das insgesamt auf den Spuren des vergleichsweise "sehr ruhigen" Vorgängers «Lightwork» (2022) wandelt. Darin eingebettet ist jedoch immer die "townsend'sche DNA", heisst einerseits das für ihn typische Arrangieren seines Gesanges und andererseits die begleitenden, einzigartigen, musikalischen Eruptionen.

Bei «PowerNerd» stechen zudem Synthie-Sounds der 80er heraus und verleihen dem Ganzen noch eine spezielle Note. Wer das umfangreiche Palmarès des Canucks aus New Westminster, Vancouver kennt und liebt, hat, je nach Stimmung, eh eine breite Auswahl zur Hand. Nun kommt ein eigentlich sehr generisches Album hinzu, das die drumseitig bekannten Rasereien für einmal (ausser beim coolen Absacker «Ruby Quaker») auslässt, die Handschrift sonst aber unverkennbar weitergepflegt wird. Anspiel-Tipps sind «Ubelia», «Jainism» und «Younger Lover», letzterer Track gar mit akustischen Parts, grandios!
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/8-we4aXo_NM

Donnerstag, 07 November 2024 04:38
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Das Debüt-Album von Sybreed, «Slave Design» konnte sich im Jahr 2004 klar von anderen Platten des Genres abheben, indem es erfolgreich auf der Grundlage klassischer Werke von Fear Factory und Strapping Young Lad aufbaute und gleichzeitig Electro Industrial-Einflüsse sowie progressive Elemente mit einem starken Sinn für Melodie einführte.

Es war ein Album, das mühelos Aggression und Melodie in Einklang brachte, ohne dass eines der beiden Attribute jemals in Frage gestellt wurde. Um den Sound von Sybreed um 2004 zu beschreiben, würde eine Mischung aus Fear Factory, melodischem Geschrei à la Devin Townsend, elektronischen Melodien von Depeche Mode und einem Hauch Meshuggah wohl funktionieren. Der Track «Decoy» zeigt diese Mischung perfekt mit seinen scharfen Start-Stopp-Riffs, schrulligen, zuckenden Rhythmen, einer auffälligen Elektronik-Schicht, einem starken, melancholischen Refrain und heftigen, harschen Vocals.

Mein persönlicher Favorit ist jedoch «Next Day Will Never Come». Es ist einer der melodischeren Songs auf dem Album, mit einem massiven, eingängigen Refrain, treibenden Percussions, frickelnden Keyboards und einer starken metallischen Kante. «Slave Design» ist auch zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen ein herausragendes Album, dessen zwölf Tracks in Würde gealtert sind und eine einzigartige Mischung aus Industrial Metal präsentieren. Etwas schade ist, dass der Gesamtsound des «20th Anniversary Remasters» keine wirkliche Verbesserung gegenüber dem Original darstellt.

So ist es kaum zu rechtfertigen, diese Platte erneut rauszuhauen. Die auffälligste Veränderung ist vermutlich, dass sich die Höhen und Tiefen bei fast jedem Instrumental-Part voller anhören. Insgesamt schafft der aktualisierte Sound aber keinen Wow!-Effekt zu erzeugen, was ich persönlich als vertane Chance ansehe. Die zwei neuen Tracks «Bioactive» und «System Debaser» machen am Ende der Platte den Unterschied noch deutlicher, was an Klangqualität und Produktion zu erreichen gewesen wäre. Eigentlich ist es ganz egal, ob man sich als langjähriger Fan das Original oder als Neuling die remasterte Version von «Slave Design» zu Gemüte führt. Das Album ist es alleweil wert, angehört zu werden.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/aoqEIgn6mdA

Donnerstag, 07 November 2024 04:30
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v. 10 Punkten: 7.8

Cool, das Album beginnt mit einem starken Heavy Rock Song mit dem Titel «Never Too Late». Sängerin Siân Greenaway, die hier wohl das letzte Mal singt bei den Birminghamer Rockern von ALUNAH, zeigt hier eine starke Leistung am Mikrofon. Das ist wohl ein herber Schlag für die Jungs, prägt doch Siâns Stimme die Songs wesentlich.

Auch das folgende «Trickster Of Time», das durch ein Querflöten-Solo einen leichten 70er-Jahre-Touch verströmt. Ganz stark finde ich das leicht bluesige, entspannte «Fever Dream». Hier wird mit viel Gefühl gespielt und gesungen. Immer wieder erinnert mich die Musik der Briten etwas an Klaus Schuberts Rock-Bunnies mit deren starken Album «Speedmachine». Songs wie «Sacred Grooves» besitzen Tiefe und glänzen mit tollen Gitarren-Soli. Ergänzt durch ein schweres Riff macht der Song echt Spass. «Celestial», ein instrumentales Stück, beginnt mit Folk-Einschlag, bevor man dann mit dem nächsten, schweren Riff weiterfährt.

Die Musik der Briten ist echt geil, macht Spass und verbreitet positive Vibes. Man trifft hier zudem auf viele stilistische Wechsel, was meiner Meinung nach «Fever Dream» sehr spannend macht. Und wie gesagt, Siân Greenaway macht ihre Sache sehr gut und veredelt die jeweiligen Songs wunderbar. «Fever Dream» geht auf jeden Fall als cooles Album durch, das jedem Rock-Fan gefallen dürfte, der auf starke Melodien steht.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/0bdRfKf6k3k

Donnerstag, 07 November 2024 04:20

Im Kopf eines Selbstjustizlers tobt der Krieg. Von einer gefallenen Gesellschaft an den Rand gedrängt, beschliesst er, die offenen Rechnungen auf seine Art zu begleichen. Was wie ein Exposé einer Netflix-Psychothriller-Serie klingt, ist für A KILLER'S CONFESSION Realität.

Auf ihrem vierten Album «Victim 1» und Debüt bei MNRK Heavy, stürzt sich die Band um Sänger und Mastermind Waylon Reavis über den Punkt ohne Rückkehr hinaus und kanalisiert die fesselnde Abscheulichkeit wahrer Verbrechen zu einem Soundtrack aus melodischem Hard Rock, der mit Anflügen von stampfendem Metal und heimtückischem Industrial versetzt ist. Nach drei bahnbrechenden Alben mit Mushroomhead zog sich Waylon ganz von der Musik zurück. 2016 kehrte er mit A Killer's Confession zurück und lieferte bis dato drei Kult-Alben ab.

Zusammen mit Bassist JP Cross, Gitarrist James Skritch und dem Schlagzeug-Duo Will Spodnik und Kegan King konnte die Truppe auch live begeistern. So kehrte Reavis mit seinen Kollegen und Produzenten Dusty Boles (Make Me Famous) und Evan Mckeever (Nine Shrines) ins Studio und kreierte die zehn Tracks umfassende Platte «Victim 1». Die Single «Greed» dreht sich um einen bedrohlichen Keyboard-Sound, gepaart mit stampfenden Gitarren, während bei «Martyr» das Schlagzeug unter einem Gitarren-Gewitter donnert.

Bei «Voices» mischt Aaron Nordstrom von Gemini Syndrome mit, der mit Waylon ein fesselndes Wechselspiel entfacht, das den wahnsinnig eingängigen Groove des Songs unterstützt. An anderer Stelle («Purpose») übernimmt Waylon die Stimme des Rächers, indem er der Täterschaft mit dem Tod droht. Letzten Endes erzählen A Killer's Confession bloss eine fesselnde Geschichte, der man sich nicht wirklich entziehen kann. «Victim 1» ist groovig und fesselnd zugleich, stürzt jedoch bei den Cleanvocal-Passagen ein wenig ab, da meines Erachtens zu viel Druck verloren geht. Ansonsten eine unterhaltsame Platte.
Oliver H.

cede


https://www.youtube.com/embed/8MGwbI09-Ns

Mittwoch, 06 November 2024 04:23
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v. 10 Punkten: 8.0

APRIL ART entstanden 2014 aus der Asche von Scarlet Fire, gegründet durch Philipp Tesarek, Nico Neufeld und Marek Haesler. Zwei Alben wurden in dieser Ära produziert, dann war Schluss! Der Bandname ist geblieben, die Mitglieder jedoch nicht. Völlig umgekrempelt, hat die Band um Lisa-Marie Watz (Vocals), Benjamin Juelg (Schlagzeug), Julian Schuetze (Gitarre) und Chris Bunnell (Bass) kürzlich ihren dritten Longplayer «Rodeo» veröffentlicht.

Mit einer Trackliste von elf Songs, beginnend mit dem Titeltrack «Rodeo», wird dem Album der richtige Ton für die nächsten 36 Minuten vorgegeben. An Nu Metal erinnernde Riffs, diverse Samples und ein massiver Groove sind die Haupt-Zutaten, die die Richtung ihres Sounds vorgeben. Die Vocals von Lisa-Marie sind stark und wechseln sich nahtlos zwischen Gesang und Geschrei ab. Beim Durchhören wurde ich unweigerlich an Combos wie Guano Apes oder Die Happy erinnert. Auch Einflüsse von Lambretta sind nicht von der Hand zu weisen, jedoch sind April Art aggressiver, auch wenn Tracks wie «Jackhammer» mit Dancehall-Samples eingeleitet werden.

Der Song ist schwer, klingt modern und schlägt mit einigen Rap-Parts eine etwas andere Richtung ein. Er ist kommerziell, süss, aber glücklicherweise nicht zu klebrig, was für die Qualität der Band spricht. Die elf Songs sind wie ein wilder Ritt auf einem Pferd, das immer wieder versucht, den Reiter abzuwerfen. Jeder Song ist anders, ohne jedoch ein gewisses Mass an Geradlinigkeit vermissen zu lassen. Symbolisch, passend dazu auch das Cover-Artwork, das die Sängerin entspannt auf einem steinernen Riesengaul zeigt. «Let Em Go» kombiniert schliesslich modernen Metal mit atmosphärischen Zwischenspielen, bevor eine röhrende Gitarre das pulsierende «Head Up High» einleitet.

«Not Afraid» läutet donnernd das Ende der Platte ein, die noch eine Akustik-Version von «Not Sorry» und mit «Change Part II» eine Erweiterung der Version von 2022 enthält. April Art sind überraschend und «Rodeo» strotzt vor Energie und Können. Es ist eine Veröffentlichung, die den richtigen Punkt trifft, um rohen und ungezähmten Nu Metal mit der Leidenschaft für Rock-Musik zu verbinden. Eingängigkeit und Härte sind zwei der Hauptfaktoren dieses Albums, die sich nicht gegenseitig abstossen, sondern miteinander verschmelzen. In ihrem Segment gehört der Vierer mit Sicherheit zu den vielversprechenderen Bands der Zukunft.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/FAgNWdTqwps

Mittwoch, 06 November 2024 04:18

Mit technisch ausgefeiltem und anspruchsvollem Melodic Death Metal haben sich die Steiermarker CROWORD in den letzten Jahren einen exzellenten Ruf erarbeitet. Drei Jahre nach ihrem letzten Output, der hochgelobten EP «Crimson Gaze», legt die mittlerweile zum Vierer geschrumpfte Band nun ihren zweiten Longplayer «The Ignorance Cut» vor.

Mit zwei Neuzugängen an den Gitarren und nach der Übernahme der Vocals, präsentiert Bassist und Mastermind Lukas Rappitsch ein weitestgehend neues Line-up, welches die konstante Weiterentwicklung von CroworD unterstreicht. Kompromisslos und auf höchstem Niveau werden die Genre-Grenzen des Death Metals neu definiert. Grenzen und selbst auferlegte Beschränkungen sind auch das zentrale Thema auf «The Ignorance Cut». CroworD haben sich das Ziel gesetzt, auf den zehn Tracks, sowohl persönliche und musikalische Grenzen zu sprengen als auch in den Songtexten einige unangenehme Fragen und Wahrheiten an die Gesellschaft zu richten.

Dafür lässt sich Haupt-Songwriter Rappitsch stets von der klassischen und neuzeitlichen Kunst leiten. «The Devils Truth» (Die Teufel von Loudon von Aldous Huxley), «Die Fakultätsbilder» von Gustav Klimt in «Secession» oder Arnold Böcklins «Die Toteninsel» die zur «Isle Of The Dead» wird. Auch der Opener «Brothers» ist inspiriert vom Buch «Der Junge im gestreiften Pyjama» von John Boyne, in dem, die stetig weiter entwickelte Tonalität, in Relation zum Seelen-Zustand des Protagonisten steht. Genre-übergreifend wird der Song durch ein Streichquartett, unter der Leitung von Johanna Pichlmair (Berliner Philharmoniker), verstärkt.

Beim eben erwähnten «The Devils Truth» konnte zudem Per Nilsson (Scar Symmetry, Ex-Meshuggah) für ein feines Gitarrens-Solo gewonnen werden, das mit einer gewissen Leichtigkeit und hohen Eingängigkeit punkten kann. Man muss also kein Nerd sein, um bei «The Ignorance Cut» voll auf seine Kosten zu kommen, so denn auch bei ihrem neuen Werk setzen CroworD in gewohnter Manier auf brachiale Grooves, feine Melodien und mächtige Riffs, die sich präzise in die Gehörgänge fressen und sich dort gezielt festkrallen.

Aufgenommen und produziert wurde die Platte von Lukas Rappitsch in zwei verschiedenen Studios in Wien. Für Mix und Mastering wurde «The Ignorance Cut», an Kai Stahlenberg, in die renommierten "Kohlekeller Studios", im hessischen Seeheim, übergeben. «The Ignorance Cut» ist mit seinen Kompositionen ein gelungenes Album, das ein altes Genre mit neuen Einflüssen veredelt.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gsDt6XBDlbg

Mittwoch, 06 November 2024 04:12
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v. 10 Punkten: 7.5

Stoner Rock Ikone Brant Björk hauen dem Zuhörer ein neues Album um die Ohren. Diesmal aber nicht als Solo-Künstler, sondern als Trio. Zusammen mit Basser Mario Lalli und Drummer Ryan Güt.

Dreckige, verzerrte Gitarren dominieren den Sound des Dreiers und immer mit einem Schuss Düsterness eines Tony Iommi an der Gitarre. Dazu der klare Gesang des Namensgebers. Passend auch die trockenen Drums, heisst hier wird ohne viele Effekte gerockt, und man(n) beschränkt sich auf das Wesentliche. Auch wenn Brant soliert, ist keine zweite Gitarre zu hören, denn da kommt der Bass einfach mehr zur Geltung. Klasse auch die Arbeit des Drummers, der sich hier mit interessanten Breaks austobt. Ja, als Trio hat hier natürlich jeder Musiker mehr Spielraum für sein Instrument.

Der Desert Rock verströmt hier natürlich viel 70er-Jahre-Vibes, und eben, wie bei «Down The Mountain» hört man ein klassisches Iommi-Riff der Sabbath-Anfangszeiten. Die Gitarren klingen oft, als kämen sie aus einem alten, kaputten Fender-Amp. Brant und seine Jungs erfinden hier mit «Once Upon A Time In The Desert» freilich nichts Neues, schmücken aber das Genre mit einem starken Album, düster, wild, dreckig und staubig, Desert Rock halt.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-McUC31NXrU

Mittwoch, 06 November 2024 04:07

Im August und September 2023 unternahmen die multinationalen Progressive Rocker BIG BIG TRAIN ihre bisher längste Tournee. Sie spielten siebzehn Shows in 21 Tagen, respektive in neun Ländern Grossbritanniens wie Europas und schlossen mit zwei triumphalen Konzerten in Londons prestigeträchtiger "Cadogan Hall" ab. Diese beiden Konzerte sind nun als «A Flare On The Lens» verewigt.

Insgesamt achtzehn Songs auf drei CDs oder siebzehn auf einer Blu-ray. Hervorzuheben wäre insbesondere die emotionale Tiefe und musikalische Vielfalt der Songs. Klasse, wie die sechs Musiker und das The Big Big Train Brass Ensemble das hier darbieten. Hört Euch das wunderschöne «Love Is The Light» an, wunderschöne mehrstimmige Gesänge werden mit viel Gefühl gesungen. Ganz gross auch das 8-minütige «Judas Unrepentant». Hier zeigen die Proggies nochmals, dass sie sehr starke Progressive Rock Songs draufhaben. Ganz klar kann man auch musikalische Verbindungen hin zu Yes und Spock's Beard ausmachen, wunderbar hier einzutauchen und sich von der Musik mitreissen zu lassen.

Oder das mit akustischer Gitarre und mit viel Gefühl gespielte «Telling The Bees». Die kombinierten Elemente des klassischen Progressive Rock mit Folk und symphonischen Einflüssen sind einfach grossartig. Da kommt kein echter Proggie dran vorbei. Ich würde dabei empfehlen, die Blu-ray zu kaufen, um das ganze Konzert noch mehr geniessen zu können. Sehr starke Darbietung der Briten mit ihrem aus Los Angeles stammenden Drummer und Sänger Nick D'Virgilio.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/oAlu6kzTp6Q

Dienstag, 05 November 2024 04:23
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v. 10 Punkten: keine Wertung

In einer Branche, die wöchentlich von Neuveröffentlichungen überschwemmt wird, ist das Momentum wichtig. Die Hardcore Thrash Band ENFORCED aus Virginia, die im letzten Jahr ihr drittes Album «War Remains» auf den Markt gebracht haben, legen mit «A Leap Into The Dark» eine schlagkräftige EP vor.

Die Fans kommen in den Genuss von drei brandneuen Eigenkompositionen sowie drei B-Seiten, darunter eine remasterte Version von «Casket», das ursprünglich 2021 über das Decibel-Magazin als 7"-Flexi-Single veröffentlicht wurde, sowie Cover-Versionen von English Dogs («The Chase Is On») und Obituary («Deadly Intentions»), die die vielfältigen Einflüsse der Gruppe aufzeigen. Die Riffs von «Betting On The End» überrumpeln einen sofort, denn hier bellt Knox Colby mit seiner Hardcore-Bissigkeit, während das Gitarren-Duo Zach Monahan und Will Wagstaff zwischen Bay Area-Stomp und Ostküsten-Ästhetik hin und her pendelt.

Der Titeltrack bietet geschmackvolle Start/Stop-Action à la Slayer. Die stetigen Double-Kick-Nuancen lassen den Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen, während die wirbelnden Rhythmen wutentbrannte Emotionen schnell abklingen lassen. Der rasanteste Track des neuen Trios, «Deafening Heartbeats», umkreist ein wenig die Atmosphäre von Kreator und schwedischem Death Metal. Dies äussert sich vor allem in Bezug auf die schnelleren Gesangsmelodien, die mit dem Tremolo-Picking und der flotten Snare zusammenpassen. Die ursprüngliche Seite der Gruppe kommt dann auf der zweiten Hälfte dieser Veröffentlichung klar zum Vorschein.

Nach fast zwanzig Minuten wird sich der geneigte Fan schweissgebadet vom Boden erheben, während er seine Knochen wieder in Position bringt - ein echtes Hardcore Thrash Abenteuer, das einem Publikum geboten wird, das darauf brennt, diesen deftigen Sound neu zu entdecken. Während sich Enforced nun auf ihre nächste Europa-Tournee vorbereiten, ermöglicht «A Leap Into The Dark» den Fans einen Einblick in das, was dieses Quintett antreibt und an ihren Live-Konzerten erwartet werden kann.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/M9jqnGIqP5w

Dienstag, 05 November 2024 04:18
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v. 10 Punkten: 7.8

DREAMLESS VEIL geben ihr musikalisches Debüt mit der Platte «Every Limb Of The Flood». Die Band, die sich aus Mitgliedern von Inter Arma, Artificial Brain und Psycroptic zusammensetzt, manifestiert derbsten Blackened Extreme Metal.

In internen Kreisen wird ihr Erstling als eine der eindringlichsten Veröffentlichungen des Jahres gehandelt. «Every Limb Of The Flood» ist ein Konzept-Album, das die Zuhörer mit Tracks wie «A Generation Of Eyes», «Saturnism» und «Cyanide Mine» in ihre Pflicht nimmt. Der Sänger Mike Paparo fordert mit seiner Truppe den Fan auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie es wäre, wenn die Individuen auf der Erde vollständig verschwinden würden. Dreamless Veil tauchen während acht Tracks in diese Dunkelheit ein - dramatische Riff-Wirrungen, melodische Crescendos und übelste Blastbeat-Stösse machen Platz für introspektivere Momente, die schliesslich in purem Horror enden.

Paparo erforscht das Konzept der körperlichen Zersetzung mit schmerzhaften Schreien und körperlosem Gebrüll, was zu einer der entfesselndsten Darbietungen seiner langen Karriere führt. Die Texte der Platte erzählen nicht, sie prangern an. Das Konzept von Dreamless Veil spielt auf das Elend der Menschheit an, das schliesslich zur Apokalypse führt. Was folgt, ist eine Trauer, die so stark ist, dass sich die Probanden von innen heraus zersetzen. Das Endergebnis findet sich im Album-Schlussstück «Dreamless», wo die humane Hülle ist vollständig entsorgt und deutet die mögliche Erleuchtung durch einen schrecklichen Prozess an.

Klanglich ist «Every Limb Of The Flood» eine ätzende und zerstörerische Reise ohne Wiederkehr. Der von der Kritik gefeierte Schlagzeuger David Haley zeigt seine bisher kreativste Schlagzeugarbeit. Er zieht die Fans durch wilde Tempowechsel, halsbrecherische Drumsalven, die plötzlich zum Stillstand kommen, während Gitarrist Dan Gargiulo verwirrende Gitarreneinlagen einflechtet. Aufgenommen wurde die Platte von Brett Bamberger (Revocation), von Gargiulo abgemischt und von Colin Marston (Gorguts, Krallice) gemastert. «Every Limb Of The Flood» ist ein Biest, das seinesgleichen sucht!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/kgrytM8PdYU

Dienstag, 05 November 2024 04:12

Das italienische Trio berieselt den Zuhörer meist mit sanften Elektronik-Sounds, weichen Synthie- und Keyboardspuren, verträumten, zumeist melancholischen Gitarren und unterschiedlichen Perkussionen. Und dies findet bei PLATONICK DIVE alles instrumental statt.

Songs wie «Faro» und «Anesthetic Analgetic» verflechten elektronische Klänge und akustische Gitarren hervorragend in den rockig-treibenden Flow. Diese Leichtigkeit schafft fast meditative Sounds mit Tiefgang. So lebt die erste Hälfte des Albums von ideenreicher Experimentierfreude, die in der zweiten Hälfte etwas zurückgenommen wird. Man höre das etwas zugänglichere «Falls Road». Oder das fast schon poppige «Santa Monica», könne man sich gut mit Gesang vorstellen. Man kann sich von der Musik der Italiener eine Viertelstunde lang wegtragen lassen, durch die Leichtigkeit ihrer Klänge und den Flow dieser meist ruhigen Nummern. Hier fliesst, schwebt und groovt alles ineinander. Wer sich gerne bei solcher Musik entspannt, wird «Take A Deep Breath» in vollen Zügen geniessen können.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/yrh_YWgE7Es

Dienstag, 05 November 2024 04:06
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v. 10 Punkten: keine Wertung

ELEPHANT TREE, eine Combo aus London, spielen tonnenschweren Doom mit melodischen Einsprengseln, aber nicht im groovigen Sektor (ja, tonnenschwer und groovend geht, fragt mal Black Sabbath), sondern beinahe schon in Richtung Funeral.

Diese Compilation beinhaltet neben Demo-Versionen von bisher erschienen Songs auch alternative Versionen sowie drei originale Songs. Scheint mir ein guter Einstieg zu sein, wenn man seine Doom-Sammlung erweitern möchte. Viel mehr gibt es da nicht zu schreiben, hört es Euch an und entscheidet selbst. Schwer!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5FKl232hnzc

Montag, 04 November 2024 04:21

Ich höre die Kritiker schon laut protestieren: "Grand Magus klingen seit 2010 immer gleich!". Dem entgegne ich mit der Faust in der Luft: "Ja, und das ist auch gut so!". Grand Magus klingen nach Grand Magus und haben in der Nische zwischen epischen und klassischen Metal mit Doom-Anleihen ihren Thron zurecht, wie auch das neueste Album, auf das die Fans seit fünf Jahren sehnsüchtig warten, eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Ohne Umschweife legt «Skybound» mit einem göttergleichen Riff und der unvergleichbaren Stimme von Sänger JB Christoffersson los. Dazu kommt ein simpler, aber nicht minder starker Refrain. Noch stärker ist der Titeltrack, welcher sich mit einer fast schon unverschämten, majestätischen Melodie sofort im Ohr festsetzt. «Winter Storms» ist ein knackiger Midtempo-Stampfer, bei dem JB noch tiefer singt, was dem Song eine wahrhaft winterliche Melancholie verpasst.

Dazu kommen typische Granaten wie das flotte «Grendel», das eingängige «The End Belongs To You» oder der Black Sabbath huldigende Song «The Black Lake». Die Schweden sind einfach unfassbar authentisch und haben mit ihrem zehnten Streich erneut ein klasse Scheibchen veröffentlicht, welches sich nahtlos in die Diskografie einreihen kann. Wer Grand Magus kennt und, wie ich, verehrt,  kann «Sunraven» problemlos blind kaufen, und dem Rest sei dringend geraten, sich das Teil anzuhören. Grandiose Kost!
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/_LCkYX8foTY

Montag, 04 November 2024 04:17
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v. 10 Punkten: 7.5

Die Berliner Deutschrocker HERBST veröffentlichen mit «Spiegel» ihr zweites Album. Darauf klingen sie modern, treibend, rockend und immer wieder im Heavy Metal Härtegrad. Das Grundgerüst aus Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug wird zusätzlich mit dezenten Keyboards untermalt.

So etwa beim Titelsong. Das raubt der Band zwar nichts an Drive, und trotzdem frage ich mich, ob diese zusätzlichen Klänge bei diesem Quartett wirklich nötig sind. Zumal ich befürchte, dass diese auch von der Bühne ab Band kommen werden, denn die Lieder würden auch ohne diese Keyboards wunderbar funktionieren. Dafür ist das Songwriting schlicht zu gut. Hier groovt es, die Refrains sind eingängig und die Texte nicht prollig, sondern durchaus intelligent. Wie etwa beim leicht verträumten «Argumente», das differenziert vom Ende einer Beziehung handelt.

Oft höre ich trotz der Härte eine gewissen Melancholie heraus, und das ohne, dass Herbst jetzt in Richtung Emocore abdriften. Denn auch so bleibt die Grundbasis immer noch groovender Rock. Wie offen musikalisch die Berliner sind, beweisen sie mit «Tausend Fragen», bei dem gar gerappt wird. Hier dominieren dann zu Beginn definitiv die elektronischen Zusatzklänge. Herbst klingen auf «Spiegel» anders als andere Deutsch singende Rockbands. Das Album hört sich gut durch, und könnte auch live überzeugen. «Spiegel» erwischt mich allerdings in einem dummen Moment.

Als Verfechter von Bands, die live auf Playback-Einspielungen zum grossen Teil verzichten, musste ich diese "Schlager-Unsitte" kürzlich an einem Heavy Metal Festival bei fast jeder Band feststellen und bin entsprechend etwas verärgert. Deshalb: Würde bei den Bandmitgliedern von Herbst noch ein Keyboarder auftauchen, wäre dieses Album in der Bewertung mindestens einen halben Punkt besser. So bleibt für mich das Gehörte aber zwiespältig und das trotz seiner Klasse.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-NeV6jg1Hcc

Montag, 04 November 2024 04:11
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v. 10 Punkten: 7.1

Die britische Band ZETRA legt mit ihrem gleichnamigen Album das Debüt auf Konserve vor. «Suffer Eternally» ist bittersüss und vollgepumpt mit Elektro-Beats. Sehr modern, aber zugleich erfährt auch die Synthie-Ära ein Comeback.

Waviger Modern Metal wird mit «Sacrifice» geboten, und wenn man diesem Song eine Farbe zuteilen müsste, wäre das zartrosa. Das gilt auch für «Starfall», «Mirror», und «Shatter The Matter». Eine bittersüsse Ballade ist «Holy Malice». Weitere Balladen werden mit «Inseparable», «Gaia» und «Moonfall» geboten. Der letzte Song «Miracle» ist Dark Wave, heiss wie man diesen Musikstil vor dreisiig Jahren an jeder Ecke hören konnte. Zetra sprechen Metalfans mit ihrem selbstbetitelten Erstling nicht wirklich an und sind somit bei Metal Factory möglicherweise an der falschen Adresse gelandet.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/QZK-pG1LUZU

 

 

 

Montag, 04 November 2024 04:00
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v. 10 Punkten: 7.8

Obwohl die Anfänge von CURSE THE SON durch Mainman Ron Vanacore (g, v) bereits 2007 initiiert wurden und im Jahr darauf erst mal als Studio-Projekt liefen, führte das Ganze langsam wie stetig zu ungeahnten Erfolgen. Nach der ersten EP «Globus Hystericus» mündete dies im ersten Line-up mit gleichgesinnten Kollegen. Zwischen 2011 und der Gegenwart sind fünf full-lenght Alben erschienen, von denen ich bisher jedoch keinerlei Notiz nahm.

Einer der Gründe dafür ist wohl, dass die Truppe aus Hamden, Connecticut vor allem in der Heimat unterwegs war, und so traten Curse The Son im Verlauf der Jahre bei vielen hochkarätigen Festivals wie dem "Maryland Doom Fest", "Descendants of Crom" oder dem "New England Stoner/Doom Festival" auf. Das alles fand so um 2018 herum statt und einst voll im Saft, wurden die Amis durch den schweren Unfall ihres damaligen Bassisten Brendan Keefe zurückgeworfen, doch man hat die Prüfungen der Zeit überstanden. Besetzungswechsel, traumatische persönliche Verluste und die globale Pandemie haben die Band jedoch in eine völlig andere Welt versetzt.

Das letzte Lebenszeichen kam 2020 in Form vom Album «Excruciation», wo Brendan noch drauf zu hören ist. Vier Jahre später sind Strippenzieher Ron, Dan Weeden (b) und Logan Vanacore (d) sowie Gast-Drummer Brian Harris, der den Titeltrack einspielte, wieder zurück. Geboten wird raumfüllender Stoner Doom, wo mich der Gitarren-Sound schon beim Opener ein wenig an Tom Warrior (Celtic Frost, Triptykon) erinnern lässt. Weiteres, herausstechendes Merkmal ist die Gesangs-Stimme von Mr. Vanacore, dessen Timbre sich beim jüngeren Ozzy Osbourne verorten lässt. Wer aktuell noch Fan dieses Genres ist, wird «Delirium» bestimmt mögen, darum reinhören!
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/SC_u4nyO5bw

Samstag, 02 November 2024 06:44
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v. 10 Punkten: 8.0

Dem dritten Album einer Band wird immer gerne das "make it or breake it" Label angeheftet. Im Fall von BROTHERS OF METAL ist das gar nicht so weit hergeholt. Das grandiose Debüt «Prophecy Of Ragnarök» konnte man (trotz einem Knaller wie «Njord») mit dem Nachfolger «Embles Saga» nicht toppen. Deshalb ist es schon ein wenig richtungsweisend, wie das neue Werk bei den Fans ankommen wird. Der Titel steht übrigens in der nordischen Mythologie für einen besonders langen Winter, der sich über drei Jahre erstreckt.

Nach dunklem, kalten Metal klingen die Songs jedoch gar nicht, es dominiert europäischer Power Metal mit Keyboards, Chören und jeder Menge Kitsch in der Schnittmenge von Gloryhammer, HammerFall und Wind Rose. Was die Skandinavier einzigartig macht, ist die Tatsache dass nicht nur ein Sänger an Bord ist. Ylva Eriksson übernimmt den Grossteil der Songs und die Schwedin ist mit ihrer Stimme ein grosser Pluspunkt. Im Gegensatz dazu ist der raue Gesang von Joakim Eriksson, der sich aber ebenso gut ergänzt. Wie Mats Nilsson, der meist als Erzähler fungiert.

Die Songs setzen dabei auf mächtige Melodien, einprägsame Refrains und hinterlassen eine gewisse Epik. So startet der Opener «Sowilo» mit jeder Menge Bombast, bevor der mehrstimmige Refrain live für gestreckte Fäuste sorgen wird. Fast schon progressive Riffs finden sich im Mittelteil von «Giantslayer», während «Rivers Of Gold» mit seinem folkigen Touch der perfekte Soundtrack fürs Lagerfeuer abgibt. Doch man geht durchaus auch neue Wege, so klingt «Heavy Metal Viking» nach Thundermother und verleiht dem Album dadurch eine gewisse Frische.

Mit «Fimbulvinter» ist den metallischen Brüdern plus einer Schwester der erhoffte, grosse Wurf trotzdem nicht gelungen, leider. Dies, weil hier Kaliber wie «Fire, Blood And Steel», «Njord», «Yggdrasil» oder «The Mead Song» nicht vorhanden sind. Natürlich macht auch das neue Album Spass, aber die Messlatte haben sich die Schweden mit dem Debüt von 2017 halt einfach gleich selber verdammt hoch gesetzt, und somit belegt das neueste Machwerk nur den dritten Platz in der Diskografie.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/SlzLplEogrs

Samstag, 02 November 2024 06:39

TURMION KÄTILÖT ist eine in Finnland gegründete Band, die es so kein zweites Mal gibt. Die Truppe macht seit 2003 die musikalische Landschaft unsicher und besteht auch heute noch aus den Gründungs-Mitgliedern Petja "MC Raaka Pee", Hannu "Master Bates" Voutilainen, Janne "Run-Q" Tolsa und "DQ". Auch Gitarrist Miikka "Bobby Undertaker" ist bereits seit 2009 bei der Formation, nur der zweite Sänger Saku "Shaq-U" Solin ist mit seinem Einstieg 2017 ein "Frischling".

Erst vor kurzem feierten Turmion Kätilöt ihr 20-jähriges Bestehen mit dem Album «Omen X». In all den Jahren haben sie sich zu einer gut geölten Disco-Metal-Maschine entwickelt, die besonders bei energiegeladenen Liveauftritten für Furore sorgt. Plattentechnisch gibt es eher wenig Abwechslung bei den Finnen, denn sie tun einfach das, was sie können. 90er Jahre Disco-Grooves mit etwas Industrial Metal angereichert, treffen auf seichte Harmonien mit Sing-a-longs der Marke Turmion Kätilöt.

Die aktuelle Platte «Reset» fühlt sich neu und zugleich alt an, heisst fast so, als ob die Band Tracks aus ihrem Backkatalog genommen und ihnen einen neuen Anstrich verpasst hat. «Musta Piste» klingt zum Beispiel wie ein Ausschnitt aus «Universal Satan», «Se Mitä Et Näe» schliesst die Lücke zwischen «Pirun Nyrkki» und «U.S.C.H!», während «Trauma» letztlich zum geistigen Nachfolger von «Kun Kesä Kuoli» verkommt.

Wer also auf Altbewährtes des Sextetts steht, wird auch am Neuen seinen Spass haben. «Trauma» ist mit seiner sublimen Mischung aus Aggression, Melodie und Beats sicher ein Highlight des Albums und «Puuttuva Naula», einer der melodischeren Songs, rattert noch Stunden nach dem Anhören im Kopf herum, ein echter Ohrwurm eben. Insgesamt ist «Reset» ein sehr solides Album, das sich wie eine Zusammenfassung der bisherigen 21 Jahre Band-Geschichte anfühlt. Ein Greatest Hits-Album, das keines ist.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/CV9v1XueqC8

Samstag, 02 November 2024 06:32
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v. 10 Punkten: 7.9

Die schwedischen Death Metaller THE CROWN kehren mit «Crown Of Thorns» zu alter Stärke zurück. Es ist ihr zwölftes Studio-Album, und dieses Werk präsentiert ihre einzigartige Mischung aus Thrash und Death Metal, kombiniert mit einem modernen Touch.

Das Album beginnt mit «I Hunt With The Devil», einem zeitlosen Stück, das mit unerbittlichen Blastbeats und messerscharfen Vocals von Johan Lindstrand aufwartet. Das Tempo von «Churchburner» nimmt zu, während Marko Tervonen und Marcus Sunesson eine feurige und intensive Atmosphäre dazu erzeugen. Während der Beginn stark ist, geben einige Songs wie «Gone To Hell» und «God-King» einem das Gefühl, stärker gewesen zu sein. 

Jedoch bringen herausragende Stücke wie «Where Nightmares Belong» und «The Storm That Comes» die typische Energie und Aggression zurück. «Crown Of Thorns» ist eine solide Ergänzung der Diskografie von The Crown, die sowohl nostalgische Anspielungen auf ihre früheren Werke, als auch neue Elemente bietet, die den Sound frisch und aufregend halten. Fans der Band werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/XcfPeqespX4

Samstag, 02 November 2024 06:26
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v. 10 Punkten: 7.5

Das ist so ein bisschen das Leidwesen bei Frontiers Music. Haben sie ein gesangliches Talent in den eigenen Reihen, wird dieser Shouter in zu vielen Truppen präsentiert, so dass schnell das zuerst bestehende Gefühl einer gottgleichen Stimme auf einmal zu etwas Alltäglichem und Normalem wird. Girish Pradhan (Girish & The Chronicles, The End Machine) hat sich hier mit den Brüdern Eroglu unter dem Banner THE HAIL zusammengetan.

Musikalisch liegen die Jungs zwischen den härteren Winger, Black Veil Bride («The Nail») und britischem Metal. Das aggressive «No Time To Burn» lebt dabei ganz von der aggressiven Stimme von Girish. Sind wir aber ehrlich, hätten The Nail nicht ihn in seinen Reihen, wäre das Album ziemlich mittelmässig. Auch wenn «Broken» eine coole Nummer ist, doch die Kirsche auf der Torte ist Girish mit seinem Organ. Dabei geht der Inder mit seinen Stimmbändern immer wieder bis ans Limit («Soul Screamer»), um aber auch mit mehr Feeling auftrumpfen zu können («Exorcist»). Der Hit auf «The Nail» ist das kräftige «Underdog», das schmerzbefreit nach vorne donnert.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/cEgepG9pOAE

Freitag, 01 November 2024 04:38

Das Debüt-Album «Access All Worlds» der dänischen Band IOTUNN vor drei Jahren ist mir völlig unbekannt, wohl auch weil der Genre-Begriff Progressive mir normalerweise nicht zusagt. Nach dem Genuss (der Begriff ist hier wirklich treffend!) des Nachfolge-Werkes «Kinship» muss ich diesen Fauxpas definitiv korrigieren. Was der Fünfer um die Gebrüder Gräs hier aufgenommen hat, ist ganz grosses Kino!

Mit knapp vierzehn Minuten starten die Dänen mit dem längsten Song namens «Kinship Elegiac», ein episches Meisterwerk, welches nach ruhigem Beginn immer mehr an Dramatik und Epik zunimmt und mit grandiosen Melodien voll punktet. Apropos Melodien: Sänger Jon Aldara lässt mich im folgenden «Mistland» ehrfürchtig vor meiner Stereo-Anlage auf die Knie sinken. Dabei wechselt er munter zwischen Klargesang und Growls, ohne dabei an Emotionen zu verlieren. Die spektakulärste Nummer hört auf den Namen «I Feel The Night» und lässt mich in Gedanken schlagartig durch vernebelte Wälder spazieren.

Der Gesang und die Melodien verpassen dem Zuhörer eine dicke Gänsehaut, und wer hier nichts fühlt, der dürfte klinisch tot sein. Iotunn können aber auch aufs Gaspedal treten, wie «Earth To Sky» eindrucksvoll beweist. Natürlich sind Iotunn ein Stück weit progressiv, aber eher was den Songaufbau angeht, denn auf komplexe Riffs und Breaks – nennen wir es Gefrickel – verzichtet die Band und an erster Stelle steht der Song. Dazu kommt die Gabe, dass sich das Material nicht abnutzt, denn auch nach dem zehnten Durchgang von «I Feel The Night» bleibt beispielsweise die Lust nach der Repeat-Taste.

Ein Vergleich hin zu anderen Truppen ist schwierig,denn in gewisser Weise erinnert «Kinship» an neuere Machwerke von Borknagar, vor allem was die erhabenen wie epischen Momente betrifft. Aber auch Insomnium und Enslaved dürfen hier genannt werden. Das zweite Album der Kopenhagener nimmt den Zuhörer auf eine musikalische Reise mit, die es in sich hat. Einziger, kleiner Kritikpunkt: Mit 68 Minuten ist das Album dann doch etwas gar lang geraten, gerade im Hinblick darauf, dass die zweite Hälfte ein wenig schwächer ausgefallen ist. Trotzdem wurde hiermit ein lohnenswerter Kaufanreiz geschaffen.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/hRw_uCCHaLU

Freitag, 01 November 2024 04:33
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v. 10 Punkten: 8.4

Die aus Riot V Gitarrist Mike Flyntz und Wundersänger James Durbin bestehende Truppe CLEANBREAK hat einen kleinen Aufwasch in der Band hinter sich. Die beiden Stryper Members Perry Richardson (Bass) und Robert Sweet (Drums) wurden nämlich durch Alessandro Del Vecchio (Bass) und Nicholas Papapicco (Drums) ersetzt.

Vergleiche ich die neuen Stücke mit denen des Debüts, verliert die Truppe an Flair und Charme. Was sich damals als Mischung aus den Riot der Achtziger und Neunziger und Fifth Angel entpuppte, besitzt definitiv nicht mehr den gleichen Qualitäts-Level. Auch wenn der ehemalige Quiet Riot Shouter noch immer mit einem göttlichen Organ versehen ist und Nummern wie «Deal With Yourself» und die Ballade «Love Again» erkennen lassen, welche geniale Songschreiber hier am Werke sind. Man kann durchaus sagen, dass die Musik, bedingt durch Alessandro, eher in eine Uriah Heep und Queen animierte Richtung geht und ein bisschen weg vom traditionellen US Metal.

«We Are The Fire» ist eine Scheibe geworden, die jeden Metal und Hard Rock Fan begeistern wird. Ein Album, das sich durch die Stimme und die Gitarren-Parts («Bide Our Time») von vielen Truppen abhebt und auch durch den druckvollen Bass wie auch die wuchtigen Drums zu einem mehr als nur hörenswerten Werk in die Gehörgänge der Zuhörer spielt. Als Nachfolger des sagenhaften Vorgängers «Coming Home (2022) verliert man in der Haltungsnote allerdings etwas an Terrain. Dennoch sprechen wir hier klar von jammern auf sehr hohen Level.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/x8k1U3q2tNE

Freitag, 01 November 2024 04:20
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v. 10 Punkten: 8.4

Die Schweiz ist das Land der Berge und des harten Rocks. In den letzten Jahren haben sich aber vermehrt Formationen gebildet, die nicht den klassischen Weg eingeschlagen, sondern sich für eine andere Richtung entschieden haben. Vicious Rain, aus dem historischen Baden, sind so eine Truppe, die sich dem alternativen Metalcore verschrieben haben.

Seit ihrer Gründung Ende 2022 hat die Karriere schnell an Fahrt gewonnen, denn obwohl sie businesstechnisch noch nicht lange dabei sind, haben sie zahlreiche Shows und Festivals gespielt. Darunter auch das renommierte "Summer Breeze Open Air". Das Line-up, bestehend aus David Häusermann (Gesang), Mauro Gugerli (Gitarre und Gesang), Tristan Meier (Gitarre), Loris De Notaristefano (Bass) und Michael Teufelberger (Schlagzeug) hat gemeinsam einen Sound geschmiedet, der an den Metalcore und Post-Hardcore der 2000er Jahre erinnert.

Mit feinen Anklängen an moderne Stile, seien es nun harte Breakdowns, Riffs und raue Vocals oder groovige und melodische Rhythmen, die massive Refrains anheben, bietet es für jeden Geschmack etwas an. Am 11. Oktober war es soweit und Vicious Rain durften ihr Debüt-Album «There Is Beauty In Letting Go» auf eine gespannte Fanbase loslassen. Die Platte wartet mit zehn Songs und einem geradezu schlichten Cover-Artwork auf, das für Nichtkenner keine wirklichen Rückschlüsse auf den musikalischen Inhalt zulässt.

«There Is Beauty In Letting Go» bringt die rohe und emotional intensive Seite des frühen Metalcore mit den Stärken und der Finesse des modernen Metal zum Vorschein. Die zehn Tracks sind handgemacht und ein Produkt aus Blut, Schweiss und Tränen. Vicious Rain, (ich weiss nicht weshalb, aber bei ihrem Namen sehe ich stets eine Band à la Krokus vor mir, was sie aber nicht sind), machen ihr ganz eigenes Ding und jagen keinem Trend hinterher, und trotzdem sind sie Teil einer neuen Metal-Welle, die rund um den Globus zu beobachten ist.

Bands, die sich nicht davor scheuen, ihre Menschlichkeit in Texte einfliessen zu lassen, und sich nicht an gängige Formeln halten, die ihnen den Moment der Berühmtheit verschaffen, bevor sie durch andere Klone ersetzt werden. Diese neue Richtung ehrt und respektiert die Kunst selbst und erinnert daran, wie tiefgründig und schön musikalischer Ausdruck wirklich sein kann. Ich bin positiv überrascht von der Qualität des Fünfers und freue mich, dass auch in der Schweiz immer wieder erfrischende Combos aus einem Bandkeller kriechen. Respekt!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/S-GEBMIwVaY

Freitag, 01 November 2024 04:09

«Muuntautuja» ist eine wilde Reise durch die Untiefen des Black Metal und der psychedelischen Musik. Das Album bringt die für ORANSSI PAZUZU typische Mischung aus unheimlichen Vibes und experimentellen Sounds auf ein neues Niveau.

Das Album beginnt mit «Bioalkemisti», einem Song, der rasende Schreie und unerbittliche Trommeln erzeugt, die den Ton für den Rest des Albums angeben. «Hautatuuli» besitzt einen Rhythmus, der auf einem frühen Werk von Cypress Hill nicht fehl am Platz wäre, während «Ikikäärmme» minimalistisch beginnt, bevor es ins Chaos absinkt. Songs wie «Vierivä Usva» beenden das Album mit dunklen, industriell angehauchten Ambient-Klängen und erzeugen einen kalten kosmischen Albtraum, der sowohl eindringlich als auch hypnotisch ist. Die Produktion ist erstklassig und das kreative Sound-Design macht das Ganze zum Traum eines jeden Toningenieurs. Insgesamt ist «Muuntautuja» ein anspruchsvolles Hörerlebnis, das die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer erfordert, aber für diejenigen, die bereit sind, sich darauf einzulassen, ein lohnenswertes Erlebnis ist. Für Fans von Oranssi Pazuzu ist diese Scheibe ein Muss!
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/pn_eHr0dtPI

Donnerstag, 31 Oktober 2024 04:45
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v. 10 Punkten: 8.0

Kaum eine Band aus dem Gothic Bereich hat in den letzten Jahren dermassen Staub aufgewirbelt wie UNTO OTHERS. Und dies, obwohl man sich nach dem vielbeachteten Debüt entschied, sich von Idle Hands zu Unto Others umzubenennen. Dies hat der Popularität aber nicht geschadet, und so konnte man für grosse Bands wie Behemoth, Arch Enemy oder King Diamond den Support-Slot übernehmen.

Jetzt kommt also das dritte Album, welches erneut eine erstaunliche Bandbreite abdeckt. Die Essenz des Gebräus, das uns die Amerikaner hier kredenzen ist zwar Gothic im Stil der Sisters Of Mercy oder Type O Negative, aber sie schaffen es immer wieder aus dem Genre-Gefängnis auszubrechen. So klingt «Momma Likes The Door Closed» mehr nach "Volbeat meets Slayer meets Infectious Grooves". Auch «Flatline» klingt nicht nach Dark Rock, sondern ist ein Geschwindigkeits-Monster, welches auch Death Metal Anleihen besitzt.

Gothic Fans müssen aber nicht Angst haben, denn mit «Butterfly», «Angel Of Light» oder dem ruhigen «Cold World» gibt es genug hochkarätiges Songmaterial. Negativ finde ich einzig die Menge an Songs, sprich an der Stelle hätte man gut und gerne zwei, drei Songs weglassen können, denn so wäre das Album kompakter und leichter am Stück zu geniessen. Ansonsten werden Fans von Unto Others nicht enttäuscht sein, im Gegenteil! «Never, Neverland» ist das bisher reifste Album der Band-Geschichte.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/eRGtKM-IdUM

Donnerstag, 31 Oktober 2024 04:38
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v. 10 Punkten: 8.6

Als "meteorisch" könnte man den Aufstieg von ESCUELA GRIND beschreiben, die 2016 aus den Kellern Neuenglands, an die Spitze der modernen Metal-Szene gekrochen kamen. Die Qualität und Innovation ihrer Arbeit hat sich seit dem Debüt «Memory Theater» exponentiell gesteigert, und es ist nicht verwunderlich, dass sie mittlerweile zu einem Begriff in der Szene geworden sind.

«Dreams On Algorithms» soll ein weiterer Schritt in einer fortlaufenden Serie von Triumphen sein. Beständigkeit und ein Mangel an Selbstgefälligkeit waren schon immer die Visitenkarte von Escuela Grind, und ihre verheerend brutalen Kompositionen wurden stets schärfer, und ihre sozial wie politisch aufgeladenen Texte wurden immer aktueller. Auf der musikalischen Seite hat die Band endlich die Chance bekommen, mit dem legendären Kurt Ballou im "GodCity Studio" in Salem zu arbeiten.

Die zehn Songs klingen umwerfend, und Ballous unverkennbare Handschrift ist in den rasanten Gitarren und Drums zu hören, vor allem aber im Gesang von Frontfrau Katerina Economou. Ihre Stimme hat sich im Vergleich zum Vorgänger nochmals erheblich verbessert. Ihr Platz ist ganz klar hinter dem Mikrofon, auf der Bühne und vor dem Publikum. Textlich berührt das Album Themen des Konsums im 21. Jahrhundert, die Online-Welt, die in unser Unterbewusstsein eindringt, und die Verbindung zwischen Träumen und der Technologie, die uns den ganzen Tag über begleitet.

Escuela Grind sind nicht mehr daran interessiert, die Standards von Nischen-Genres zu erfüllen. Sie spielen einfach die Musik, die sie lieben. Ein grosser Teil davon ist Death Metal, Powerviolence und Grindcore, die Heilige Dreifaltigkeit sozusagen. In «Dreams On Algorithms» steckt eine Energie und ein Sound, der typisch für Escuela Grind ist. Die Gitarren und der Gesang sind direkt, und die Rhythmus-Gruppe war noch nie so tight, respektive wechselt mühelos zwischen D-Beats, Blasts sowie frenetischen Pit-Stomps hin und her.

Der vielleicht grösste Einfluss ist die Freundschaft, die auf Tour zwischen Escuela Grind und Napalm Death entstanden ist. Mit ihnen auf Tour zu sein, hat dem Quartett aus Neuengland eindeutig Feuer unterm Hintern gemacht. Sogar die brandneuen, cleanen Vocals auf dem Abschlusstrack «Turbulence» sind von den improvisierten Mitsing-Sessions mit Napalm Death inspiriert. Alles am neuen Werk scheint ein Schritt nach vorne zu sein, was eigentlich nicht überrascht, wenn man in einer Band mittut, die ihr Spiel ständig verbessert. «Dreams On Algorithms» macht Spass, und man merkt sofort, dass dieses Album von und für Live-Shows produziert wurde.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/BCggx1lJUH8

Donnerstag, 31 Oktober 2024 04:29
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v. 10 Punkten: 7.9

Energiegeladene Live-Shows, Spass am Tun und jede Menge rohe Klänge - das kennzeichnet EXPELLOW. Beim Fünfer handelt es sich nicht um eine neue Band, denn Expellow treiben bereits seit 2006 ihr musikalisches Unwesen, haben bis dato drei Alben veröffentlicht und sich ihren Platz in der lokalen Szene längst erarbeitet.

Ab 2018 zeigte ihre Erfolgs-Kurve stark nach oben, was weitere Live-Erfahrungen mit sich brachte. Als es 2020 ans vierte Album gehen sollte, kam das, was ich hier nicht mehr erwähnen werde! Die Schweizer haben den Bettel glücklicherweise nicht hingeschmissen, sondern stellten sich der Herausforderung, in einer post-pandemischen Welt zurechtzukommen. Die Energie, der Drive und die Freude an der Musik kehrten zurück und neue Songs wurden komponiert. Bereits 2023 war das Songwriting für «Signals On Swells» abgeschlossen und die Aufnahmen wurden vorbereitet.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Band immer alles in Eigenregie gemacht, doch dieses Mal wurden die Vocals in den "Mammoth Audio Engineering Studios" in Zürich aufgenommen. Angeführt von Leadsängerin Mik Dean, prügelt die Truppe einem eine handverlesene Selektion brutaler Breakdowns, geschmackvoller Riffs sowie gutturaler und cleaner Vocals um die Ohren. Moritz (Drums), Taz (Bass), Nici (Rhythmusgitarre/Backing Vocals) und Gudi (Leadgitarre/Backing Vocals) unterstützen die Sängerin dabei tatkräftig. Interessant ist zudem, dass Expellow eigentlich seit 2006 keinem bestimmten Stil folgen.

Sie machen einfach ihr Ding! So ist «Signals On Swells» ein metallisches Potpourri - ein unnachahmlicher Genre-Mix, der von Pop-Punk («Gardens And Ramparts») über Avantgard Black Metal («Event Horizon»), Hardcore («Heartline»), Melodic Death Metal («Void») bis hin zum Metalcore («Sail On») reicht. In den Anfängen war Letzteres noch ziemlich ausgeprägt in ihren Songs, mittlerweile lässt sich der Sound der Zürcher Formation nicht mehr schubladisieren. Expellow besinnen sich einerseits auf ihre Wurzeln, erheben sich aber gleichzeitig musikalisch auf ein neues Level.

Thematisch befasst sich das Album vermehrt mit politischen Themen und weniger mit tagebuchartigen Einträgen. «Signals On Swells» zeigt eine Band, die schwierige, krisenbehaftete und post-pandemische Jahre gestärkt hinter sich gelassen hat. Nicht nur die Freundschaften untereinander, sondern auch die musikalischen Fähigkeiten sind stärker denn je. Am schönsten für die Band dürfte aber die stetig wachsende Fanbase sein, die sehnsüchtig auf die neue Platte gewartet hat. Kerniger Sound aus der Heimat!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/xG3JPPHPwYc

Donnerstag, 31 Oktober 2024 04:21

Schwere, tiefergestimmte, dreckige Gitarren-Sounds prägen die Musik von SPIRIT MOTHER aus den USA. Sänger/Bassist Armand Lance spielt mit seiner rauen Stimme, lässt sie mal monoton klingen, dann wieder fordernd rau und fies sowie mal sogar gefühlvoll. Klingt dann auch mal etwas nach Lemmy, aber natürlich nur dann, wenn sie fies daherkommt.

Dazu die meist lauten und treibenden Drums lassen das Ganze nach zeitlosem Metal mit Dark-Einflüssen klingen. Bei der Ballade «Below» beruhigt sich die Musik etwas, geht in die melancholische Richtung, schöne Abwechslung. Das Trio wird übrigens musikalisch unterstützt von der Violinistin SJ, die man leider viel zu wenig wahrnimmt. Nur gerade beim orientalisch angehauchten «Tonic» hört man das Instrument gut zwischen den anderen heraus.

«Vessel», das mit einem coolen Drum-Intro startet und mit leicht verzerrtem Gesang punktet, ist sicher eine der besseren Nummern auf dieser Scheibe. Auch hört man immer wieder an Grunge erinnernde Parts, und beim ruhigen «Given» wird sogar die akustische Gitarre ausgepackt. Insgesamt bietet «Trails» eine spannende Mischung aus Heavy Rock und psychedelischen Elementen, die Fans und neue Zuhörer gleichermassen interessieren könnte.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/RH06Kcyrj-o

Mittwoch, 30 Oktober 2024 04:27

Endlich gibt es wieder neuen Stoff aus Portugal von GAEREA. Die Maskenmänner präsentieren mit «Coma» ihr viertes Album. Den Auftakt macht «The Poet's Ballet», und schon nach wenigen Momenten bin ich mir sicher, dass dieses Album ein Knaller sein wird!

Nach drei Minuten Zeit für Träumereien wird man brüsk mit pfeilschnellem Black Metal wieder in die ernüchternde Realität zurückbefördert! Hochintensiv geht es mit «Hope Shatters» weiter, und das ist Atmospheric Black Metal der Spitzenklasse. Einfach sensationell, was Gaerea hier abliefern. Geheimnisvoll spukt «Suspended» am Anfang, um dann langsam die Pforten zur Hölle zu öffnen. Mit einem Poltern aus der Unterwelt ist auch dieser Song ein wahres Meisterstück. Der melancholische Part mit den Clean-Vocals ist dabei ganz grosses Kino.

Post Black Metal wird mit «World Ablaze» auf die melancholische Art und Weise zelebriert und zeigt Gaerea von einer anderen Seite als üblich. Ein massives Brett von einem Song ist der Titelsong, und es ist genial, wie hier mit Mystik wie Atmosphäre hin und her jongliert wird, schlicht der nächste Volltreffer. Was bietet «Wilted Flower»? Sentimentale Gefühle zu Beginn, die dann von massivem Sound überrollt werden, und nun wird erneut atmosphärischer Black Metal der Oberliga geboten. Gekonnt wird dann noch ein sentimentales Break nahtlos in die blinde Raserei eingefügt.

Rasend schnell sowie von der ersten Sekunde an zieht einen «Reborn» in seinen Bann und ist der Beweis, dass es auch im Black Metal noch Innovationen geben kann. Episch zieht «Shapeshifter» seine unheilvollen Kreise, bis es wieder in den Überschall-Modus übergeht. «Unknown» passt bestens in dieses Feuerwerk von Volltreffern, und die hohe Kadenz von sensationellen Songs wird spielend aufrecht gehalten. Leider folgt mit «Kingdom Of Throns» bereits der letzte Track, aber keine Angst, denn die Truppe verabschiedet sich gebührend mit einem weiteren Highlight, das mit einer genialen Melodie auftrumpfen kann. Gaerea machen eigentlich alles richtig, und «Coma» muss man als Fan dieses Genres einfach haben!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/1lrwVGLyMhg

Mittwoch, 30 Oktober 2024 04:21

Die amerikanische Band RIPPED TO SHREDS gibt nach zwei Jahren mit «Sanshi» endlich wieder ein Lebenszeichen von sich. Kein Erbarmen kennt «Into The Court Of Yanlouwang», und so rumpelt es gewaltig im Karton mit Oldschool Death Metal der feinsten Sorte. Der Song zeigt sich dabei sehr variabel in Sachen Gestaltung des Tempos.

Aus allen Rohren wird mit «Forced Fed» geballert, und so laufen Ripped To Shred zur Höchstform auf. Keine Verschnaufpause wird mit «Sacrificial Fire» geboten und der Motor läuft wie geschmiert. Schleppend setzt sich «Visions Of Sin, Mirror Of Darkness» langsam in Bewegung, und mit massiven Riffs wird für gute Stimmung gesorgt. Heftig und mächtig groovend, so zieht «Feast Of The Deceased» eine vernichtende Schneise der Zerstörung. Kurz und knackig schiesst «Horrendous Corpse Resurrection» aus den Boxen und macht genau da weiter, wo die anderen Songs aufgehört haben.

Einmal mehr gehören die herausgekotzten Growls zur Güteklasse 1A. Wie eine massive Walze überrollt «Living In Effigy» alles und jeden. Diese Nummer groovt so was von, und das gilt auch für «Corpse Betrothal». Mit Hochgeschwindigkeit rauscht «Cultivating Towards Ascension» bereits der nächste Hammer an mir vorbei! Mit «Perverting The Funeral Rites, Stripping For The Dead» wird das Licht auf brutale Art und Weise ausgepustet. Mit «Sanshi» gelingt Ripped To Shreds nach dem hervorragenden Vorgänger «Jubian» (2022) ein weiteres Highlight. Gehört in jede gutsortierte Death Metal Sammlung!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/MfeufhRyaeM

Mittwoch, 30 Oktober 2024 04:16
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v. 10 Punkten: 8.2

Die Norweger KALANDRA vereinen auf «A Frame Of Mind» Einflüsse aus nordischem Folk, Progressive Rock und Alternative Sound. Das zweite Album zeigt das Wachstum und die Reife der Band seit ihrem Debüt «The Line» im Jahr 2020.

Das Album beginnt mit «I Am», einem melancholischen und kraftvollen Stück, das den Ton für eine introspektive Reise vorgibt. Katrine Stenbekks Gesang sticht hier besonders hervor und schafft ein eindringlich schönes und selbstreflexives Erlebnis. Tracks wie «Are You Ready» und «Bardaginn» zeigen die Fähigkeit der Band, Folk-Elemente mit Progressive Rock zu kombinieren, um einen einzigartigen und energiegeladenen Sound zu kreieren. Während ein Grossteil des Albums gut bekömmlich ist, könnte man einige Titel, wie «The State Of The World» und «I Remember A Time» wegen ihrer weniger subtilen Themen kritisieren. Dennoch ist «A Frame Of Mind» ein solides und emotionales Hörerlebnis, das zarte wie neoklassische Passagen mit donnernden Metal-Riffs mischt.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/PL7NWFIUpxQ

Mittwoch, 30 Oktober 2024 04:11
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v. 10 Punkten: 8.2

Für die Metalcore-Szene ist das Debüt-Album von ALLEVIATE mit dem Titel «DMNS» eine beeindruckende Kraft. Es vereint moderne Metalcore, Deathcore, Djent und Elemente des Post Hardcore.

Die Supergroup, die im Jahr 2020 gegründet wurde, bringt erfahrene Musiker aus Bands wie Time, The Valuator, The Evolutionist, Breakdowns At Tiffany's und Our Mirage zusammen. Melodische Fähigkeiten und eingängige Refrains kennzeichnen die herausragenden Stücke des Albums, darunter «Trying To Survive», «Broken» und «My Demise», die noch lange nach dem ersten Anhören klingen. Das Ganze erhält durch die Kooperation mit dem YouTuber und Musiker Nik Nocturnal beim Track «Gravity» eine einzigartige Stimmung.

Dieses Werk zeigt nicht nur die bereits erwähnten Tracks, sondern auch viele überzeugende Songs, die die Vielseitigkeit der Band belegen. «Forevermore» zeichnet sich durch seine komplexe Gitarren-Arbeit und den lebendigen Gesang aus, während «Alive» mit seinen kraftvollen Texten und energiegeladenen Riffs die Zuhörer fesselt. Bei «Better» handelt es sich um einen introspektiveren Ansatz, bei dem cleaner und harter Gesang vermischt werden, um eine tiefe emotionale Geschichte zu erzählen.

«Die For Me» ist knallhart und verbindet einprägsame Hooks mit aggressiver Instrumentierung. Mit «Within Worlds» wird ein Beispiel gezeigt, das die thematische Tiefe und musikalische Komplexität hervorhebt, die Alleviate dem Metalcore-Genre verleihen. Die präzise Mischung aus hymnischen Melodien und aggressiven Hardcore-Elementen von «DMNS» setzt einen hohen Standard für zukünftige Veröffentlichungen, der sowohl Fans von melodischen Melodien, als auch solche ansprechen könnte, die intensives Headbanging suchen, obwohl es nichts Neues ist.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/V-aCSw_-Ob4

Dienstag, 29 Oktober 2024 04:27

Was SCHAMMASCH aus Basel mit der EP «The Maldoror Chants: Hermaphrodite» bereits 2017 angerissen haben, wird nun mit dem Album «The Maldoror Chants: Old Ocean» weitergeführt. Die Band entwickelt sich mit jedem Output extrem weiter, und so ist auch das neue Album eine Wundertüte im positiven Sinn.

Das Intro «A Somber Mystery» eröffnet dieses Album auf eine mystische Art und Weise. Mit «Crystal Wave» wird gekonnt mit ganz vielen verschiedenen Stimmungen gespielt. Am Anfang wird die Spannung langsam intensiviert, und man tappt im Dunkeln, wohin die Reise führen soll?! Das epische Vorspiel dauert fast vier Minuten, aber dann wird progressive Musik mit Clean-Vocals geboten. Schammasch erfindeN sich gerade mal neu, und so hat deren Musik eine sehr intensive Atmosphäre zu bieten! Damit wird während fast einer Viertelstunde perfekter Ambient Black Metal leidenschaftlich dargeboten.

Stimmungsvoll geht es mit «I Hail You, Old Ocean» weiter, und das ist einfach ausgezeichnete Musik, die als grossartiger Extreme Metal beschrieben werden kann. Nur pfeife ich auf die Stilbezeichnung, wenn am Ende so geniale Musik herausschaut. Ähnlich wie Blood Incantation, lassen sich Schammasch nicht in ein enges Genre-Korsett zwängen. Sehr ruhig zieht «Image Of The Infinite» seine Kreise, und nun geht es in Richtung Epic Doom Metal, aber egal welche Stilrichtung, auch dieser Song wird absolut genial dargeboten und der Beitrag der Sängerin ist schlicht bezaubernd.

Ganz grosses Kino! Ganz viel Atmosphäre de Luxe, bietet «They Have Found Their Master», aber nur für zwei Minuten, danach folgt exzellenter und atmosphärischer Black Metal! «Your Waters Are Bitter» steigert die Spannung ins Unermessliche, und dieser Track ist einfach sensationell aufgebaut. Schammasch zeigen sich einmal mehr sehr wandlungsfähig, und mit dieser Nummer geht dieses grossartige Album leider schon zu Ende. Die Basler reihen mit «The Maldoror Chant: Old Ocean» ein weiteres, sensationelles Album in ihre grossartige Diskografie ein, und deshalb mein Tipp: Unbedingt kaufen!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/P86cP4V6lY0

Dienstag, 29 Oktober 2024 04:21
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Die siebte Studio-Veröffentlichung von Nuclear bringt die EP «Violent DNA» hervor, die drei neue, wütende Songs und drei Cover-Songs beinhaltet. Mit viel Brutalität und Kompromisslosigkeit katapultiert einem diese EP in die frühen 90er Jahre zurück, und lässt nicht mehr los, bis es zu Ende ist.

Fett klingende Gitarren-Wände, wahnsinnig schnelles Drumming und pausenlos ohrenbetäubendes Geschrei sind die wichtigsten Zutaten für den perfekten Sturm. Nuclear sind zweifelsfrei, gnadenlos oldschool! Sie fahren auf der EP eine strikte Linie und orientieren sich am Stil von Bands wie Slayer, Napalm Death und anderen, die heute noch Kultstatus geniessen. Dies bedeutet aber keineswegs, dass ihr Sound abgedroschen klingt, denn Kompromisslosigkeit und Geradlinigkeit wird von vielen Metalheads noch hoch geschätzt.

Thematisch beackert die Truppe einmal mehr die Menschheit mit ihrer dunklen, gewalttätigen und rücksichtslosen Seite. Schon seit dem Ursprung als Spezies ist der Mensch stets Teil einer grausamen Demonstration, bei der wir uns anderen mit Gewalt aufdrängen. Es ist diese Art von Gewalt, die «Violent DNA» inspiriert. Der Fünfer um Matías Leonicio (Vocals), Sebastián Puente (Guitars), Francisco Haussmann (Guitars), Eugenio Sudy (Drums) und Roberto Barría (Bass) vollbringt dabei Höchstleistungen an ihren Instrumenten, die sie auf höchstem Energie-Level bearbeiten.

Die Chilenen spielen brutal starken Thrash Metal, der vollends in die Gebeine fährt. Leider ist die Platte bereits nach 22 Minuten zu Ende, es hätte also ruhig noch "es Bitzeli meh" (deutsch "ein bisschen mehr") sein dürfen. Songs wie «Violent DNA» und «Psychological Infanticide» sind Appetizer, die eindeutig Lust auf mehr machen. Bei dieser Platte kann ein jeder Metaller zugreifen und für Thrasher ist sie ein absolutes Muss! Ohne Zweifel - das ist «Violent DNA».
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/pq_7Z3bVuXQ

Dienstag, 29 Oktober 2024 04:16

Nein, Sängerin Giada Etro hat nicht die Kraft und das Stimmvolumen einer Floor Jansen und auch nicht das Charisma einer Fernanda Lira (Crypta), Doro oder Kimberly Goss (Sinergy) aber trotzdem besitzt die Italienerin eine Stimmfarbe, welche mir seit ihrem Debüt «The Fallen King» im Jahr 2018 ausserordentlich gut gefällt.

«War Hearts» ist bereits das fünfte Album von FROZEN CROWN, welche also sehr produktiv zu Gange ist. Mit der erst 18-jährigen Gitarristin Alessia Lanzone präsentieren Frozen Crown ein neues Mitglied, womit man drei Frauen und drei Männer an Bord hat. Doch nicht nur Giadas Vocals, sondern auch die Mischung aus Speed, Power und Melodic Metal trifft meinen Geschmack, und mit dem aktuellen Album hat man ein Werk am Start, welches mindestens auf dem Qualitäts-Niveau des Erstlings, wenn nicht sogar der bisherige Höhepunkt der Diskografie ist.

Glaubt ihr nicht? Nun, dann zieht Euch den Opener und Titeltrack rein, auf den auch DragonForce neidisch sein werden. Aber auch «Steel And Gold» lässt jeden Power Metal Maniac sofort die Faust gegen den Himmel recken. Der Begriff Power Metal hat hier übrigens seine Berechtigung, denn die Keyboards sind nicht dominant, hier regieren Gitarren-Power und treibende Schlagzeug-Beats. Granaten wie «Night Of The Wolf» (was für Melodien!), «I Am The Wind» (Ohrwurm par Excellence) oder das epische, über siebenminütige «Ice Dragon» präsentieren Frozen Crown in Höchstform.

Trotz der bisherigen, durchwegs guten bis starken Alben hat man den Durchbruch noch nicht geschafft, eigentlich ein Unding, denn Frozen Crown sind mehr als ein Geheimtipp. Gebt der sympathischen Truppe unbedingt eine Chance, denn dann werdet Ihr mit einem saustarken Album belohnt, welches Fans von DragonForce, Stratovarius, Helloween, Freedom Call oder HammerFall lieben werden.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/33RymmnooCU

Dienstag, 29 Oktober 2024 04:10
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v. 10 Punkten: 7.5

Das dritte Album der aus Hannover stammenden Truppe LANKESTER MERRIN weiss zu gefallen. Dies insbesondere durch die kantige Stimme von Sängerin Cat Rogers, die ein bisschen an die alte Doro Pesch erinnert.

Wie auch der Sound, der vage Erinnerungen an «Burning The Witches» aufkommen lässt. Zumindest glühen die Gitarren-Saiten, wie damals beim Debüt von Warlock. Mit einer Produktion, die an die frühen Achtziger erinnert, schalten Lankester Merrin noch mehr Oldschool-Benzin ins Metal-Feuer. Es ist sicher nicht alles so golden, wie man sich das wünscht, und ab und zu erklingen einzelne Parts, als hätte man sie soeben schon gehört. Aber als Album, das die Metalheads erfreuen wird, kann «Dark Mother's Child» locker durchgehen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/au9c6fAxOWg

Montag, 28 Oktober 2024 04:50
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v. 10 Punkten: 8.6

Das dänische Quartett BLACK OAK COUNTY veröffentlicht hier sein drittes Album, wie man unschwer auf dem Cover erkennen kann. Mit dem Opener legt man gleich richtig los. «Crossed The Line» ist eine leckere Mischung aus Metallica und Volbeat, wobei der Gesang schon ein bisschen an James Hetfield erinnert.

Das folgende «Save Your Breath» klingt dann voll nach Volbeat, heisst starke, fette Gitarren und eine hochmelodiöse Gesangsmelodie. Klasse, mit wie viel Power die Dänen hier aufwarten. Man legt im Allgemeinen viel Wert auf gute Melodien. Das zieht sich durch alle zwölf Tracks hindurch. Treibende, einfach strukturierte Songs wie das coole «Boom Boom Baby, machen einfach gute Laune beim Anhören. Die recht eigenständige Powerballade «Enemy» zeigt die Stärke von Sänger Niels Beier, der hier seine Vielseitigkeit zeigt. Die Dänen glänzen hier mit Qualitäts-Musik, fetter Power, viel Drive und melodiöse Gesängen. Eben in der Schnittmenge Metallica, Volbeat und etwas Nickelback. Da haben die Landsleute von Volbeat eine echt gute Konkurrenz abbekommen, sehr starkes Album.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/q1UEbnCrjvA

 

Montag, 28 Oktober 2024 04:44
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v. 10 Punkten: 7.5

Endlich gibt es neue Töne der belgischen Death Metaller MORDKAUL. Ihr neues Studio-Album trägt den Titel «Feeding The Machine» und wird über Massacre Records vertrieben. Wer sich nun denkt, dass er dieses Teil bereits kennt, der irrt. Allerdings haben die Belgier auch nicht viel dazu beigetragen, um diese Verwirrung im Vorfeld aufzulösen.

«Feeding The Machine» wurde nämlich in zwei Teilen aufgenommen. Die erste Hälfte der Platte im Sommer 2022 («Feeding The Machine Part I») im "Project Zero Studio", der zweite Part nun ein Jahr später in den legendären "Galaxy Studios". Während das 2021er Album «Dress Code: Blood» stark vom kultigen schwedischen Death Metal-Sound der 90er Jahre beeinflusst war, geht «Feeding The Machine» einen Schritt weiter. Mit noch mehr Einflüssen von Death Metal Acts wie Morbid Angel und Death schlagen die zehn Songs noch härtere Noten an, was der Truppe zu neuen Höhenflügen verhelfen soll!

Nach dem bereits veröffentlichten Track «They Burn» haben Mordkaul ihre neueste Single «Shadowlord» hinterher geschoben, in der James McIlroy (Ex-Cradle Of Filth) ein Gitarren-Solo beisteuert. Ansonsten basiert der Song auf dem Leben von Marquis De Sade, einem machthungrigen, lustgetriebenen und masochistischen Adligen, der über den Gesetzen der Menschen steht. Irgendwann wird er seinen rechtzeitigen Tod finden, aber in der Erinnerung der Menschheit als "Shadowlord" weiterleben. Auch die restlichen Tracks vermögen zu überzeugen.

Gespickt mit gehässigen Up-Tempo-Drums und krachenden Kick-Ass-Gitarren-Riffs werden die restlichen Songs durch wahnsinnige Soli ergänzt. «Passage To Oblivion» erfährt zudem ein Piano-Upgrade von Maarten Vandenberghe, und ab und an erklingen Samples, die von Martijn Debonnet beigesteuert werden. Das Mixing und Mastering wurde von keinem Geringeren als Dan Swanö übernommen. Mordkaul bieten mit « Feed The Machine» eine tolle Platte für den Moshpit, die es wahrlich in sich hat.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/e3tME_YBAf0

Montag, 28 Oktober 2024 04:34
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v. 10 Punkten: 8.3

Das fünfte Studio-Album besteht aus einer Mischung aus Vertrautheit und neuen Elementen aufgenommen. Erinnert an das vorherige Werk «Manic» (2021) , mit einer Mischung aus melodischen Stücken und härteren Songs, die den typischen Metalcore Sound von WAGE WAR repräsentieren.

Man muss anmerken, dass «Stigma» zwar nicht weit in neue klangliche Gefilde vorstösst, aber die Stärken von Wage War festigt und eine subtile Entwicklung hin zu einem deutlicheren Sound zeigt.  Die Integration von Synthesizern und elektronischen Beats in Tracks wie «The Show's About To Start», «Self Sacrifice» und «Happy Hunting» fügt ihrer Musik eine neue Ebene hinzu und deutet auf eine Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Identität hin. Instrumental könnte man die Band für ihren Zusammenhalt und ihre Beherrschung loben, die sowohl technisch versiert als auch emotional mitreissend ist. Insgesamt darf man «Stigma» durchaus als ein Album beschreiben, das bei Fans von «Manic» Anklang finden wird und einen Beweis für die beständige Qualität von Wage War in der modernen Metal-Szene darstellt.
Roxx

cede


https://www.youtube.com/embed/tVW_ON7UQX8

 

 

Montag, 28 Oktober 2024 04:24
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v. 10 Punkten: keine Wertung

DEMON SPELL stammen aus Italien und präsentieren uns auf dieser EP vier Songs, welche Fans von King Diamond (und damit natürlich auch Mercyful Fate) sowie Attic begeistern wird. Hohe Screams und purer Oldschool Metal haben Sänger Federico Fano und seine drei Mitstreiter zu bieten.

Der nach einem kurzen Intro losgaloppierende Opener «Demon Spell» gibt die Marschrichtung vor. Wer mit dem Gesang vom King aus Dänemark nicht klar kommt, dürfte auch hiermit nicht glücklich werden. Noch deutlicher wird das beim folgenden, schnellen «Wings», welches durch eine starke Melodie-Führung glänzt. Der dritte Track trägt den Ttiel «Dark Deceiver Woman Of The Black Oath» und fällt gegenüber den anderen Nummern leider leicht ab. Der Titeltrack bildet den Abschluss und ist gleichzeitig auch der Höhepunkt der EP, denn diese Nummer fängt den Spirit der 80er perfekt ein.  Die Zielgruppe ist klar definiert, und auch wenn das simple Artwork nicht wirklich zum Kauf anregt, ist ein erster Anfang gemacht. Ich sehe die Band musikalisch aber (noch) längst nicht auf dem Niveau von Attic, geschweige denn von King Diamond.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dNcrd8XpYMg

Samstag, 26 Oktober 2024 06:54

Als "Supergroup" müsste man KINGS OF MERCIA wohl bezeichnen, denn Fates Warning Gitarrist Jim Matheos, Armored Saint Bassist Joey Vera, TOTO-Trommler Simon Phillips und FM-Sänger Steve Overland veröffentlichen das zweite Album dieser Truppe. Ein Werk, das durch melodische Parts überzeugt und von den Qualitäten der Musiker lebt.

Dies zeigen schon die beiden ersten Tracks «Guns And Ammunition» und «Eye For An Eye». Hier wird grandioser Hard Rock gespielt, der niemals langweilig wird, den Zuhörer sofort mit den Melodien packt und trotzdem immer mit einer gross aufspielenden Band überzeugen wird. Hier stehen nicht nur die Qualitäten der Musiker im Zentrum, sondern das Bandkollektiv und der Song. Dabei bringt das Quartett sehr feine Parts («Battle Scars»), aber auch rockigere Momente («Hell'n Back», «Cold»). «Battle Scars» ist eine Scheibe, die man sich unbedingt anhören sollte und Fans der Truppen, in welchen die Bandmitglieder sonst spielen, nicht enttäuschen wird.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/0TKImWS11VY

Samstag, 26 Oktober 2024 06:47

Das neue Album «Darker White» könnte in der Musikwelt für Aufsehen sorgen. Es ist ein mächtiges Werk, das die menschliche Seele in einem Konflikt zwischen Gut und Böse darstellt. Es stellt einen Neuanfang für die Band dar, die eine neue Formation entwickelt hat, nachdem zwei Mitglieder ausgetreten sind. 

FEVER 333, aktuell bestehend aus Thomas Pridgen, April Kae und Brandon Davis, stellen sich als Quartett vor, das die Crossover-Szene einnehmen will. Es könnte kritisiert werden, dass, obwohl das Album melodischer und poppiger ist als frühere Veröffentlichungen ausgefallen ist, die charakteristische Energie und der Biss der Band trotzdem erhalten bleiben. Die Anwesenheit und Stimme von Jason Butler sind entscheidend für die Stärke des Albums.

Die Rap-Passagen und die progressiven Gitarren-Riffs betonen die musikalische Vielfalt. Die Unvorhersehbarkeit und das Gleichgewicht zwischen harten Hardcore-Brechern und süssen Melodien machen «Darker White» zu einem eigenständigen Werk. Es scheint, dass Fever 333 mit diesem Album ihre Position als eine der spannendsten Crossover-Bands gefestigt haben.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4KDRlktxg6I

Samstag, 26 Oktober 2024 06:41

Die amerikanischen Innovatoren von BLOOD INCANTATION melden sich mit «Absolute Elsewhere» eindrücklich zurück. Waren die beiden Vorgänger schon von ausgezeichneter Güteklasse, so toppt das neue Album alles bereits Dagewesene.

In Berlin wurde dieses Meisterwerk in den ehrwürdigen "Hansa Studios" aufgenommen und atmet so auch den Geist von Künstlern wie David Bowie, Iggy Pop und Depeche Mode. Futuristisch beginnt das Album mit «The Stargate (Tablet I) und das ist ein wilder Ritt durch Death Metal, Sci-Fi- und Progressive Metal. Das progressive Element verschmilzt dabei perfekt mit dem Death Metal Part. Abgespaced, aber schlicht und einfach genial! Eine Soundcollage empfängt uns zu Beginn von «The Stargate (Tablet II)», und man wähnt sich in einem Planetarium mit freier Sicht auf die unendliche Milchstrasse. 

Der Schluss wird ein wenig heftiger, aber ohne Einschlag eines Meteoriten. Mit «The Stargate (Tablet III)» führt der Pfad weg von der Milchstrasse, wieder hin zum unheilvollen Weg des Todesbleis. Das ist Death Metal im Kinoformat und schlicht grossartig! Auch «The Message (Tablet I)» trägt den erwähnten Stil in sich, der wie ein Sonnensturm im Weltall wütet. Sehr progressiv geht es mit «The Message (Tablet II)» weiter, und im ruhigen Teil kann man die unendliche Weite des Universums förmlich spüren.

Hat was von Pink Floyd da Ganze und ist ganz grosses Kino! Der letzte Song «The Message (Tablet III) von diesem Opus Magnum bietet nochmals Innovation pur mit derbem Death Metal und progressivem Rock in Perfektion! Blood Incantation liefern mit «Absolute Elsewhere» ein grandioses Werk ab, von dem man in Bezug auf die Genialität noch lange sprechen wird und zwar sowas von!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6N4rLtjPzH0

Samstag, 26 Oktober 2024 06:34
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Das Fun Projekt von Tankard, Tankwart, präsentierte allerseits bekannte Schlager Gassenhauer in einem punkigen Gewand.

«Tanze Samba mit mir», «Ein bisschen Spass muss sein», «Paloma Blanco» (mit gepfiffenem Intro), das melancholische «Am Tag als Conny Kramer starb», «Fiesta Mexicana» und Heinos «Blau blüht der Enzian» machen Laune werden aber durch die unglaublich geil dargebotenen «Dschingis Khan» und dem Titelsong in den Schatten gestellt. Ob Tankard oder Tankwart, man erkennt hier genau die Handschrift der Thrasher und was die Jungs damals 1994 starteten, hat noch heute sein Bierlaune geschwängerte Berechtigung.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/A6N1rPVRSdM

Freitag, 25 Oktober 2024 04:48

Das deutsche Trio NITROGODS hat nichts von seiner lässigen Art eingebüsst und donnert mit einem V8 starken Motor durch die vierzehn neuen Tracks hindurch. Vorangetrieben von der knallharten Schlagzeugarbeit (Klaus Sperling) und dem furztrockenen Bass (Claus “Oimel” Larcher) wird ein Rhythmus-Teppich vorgelegt, auf dem sich Gitarrist Henny Wolter nach Lust und Laune austoben kann.

Wie mit der Slide-Gitarre beim Titelsong. Eine Nummer, welche die Fahrt mit dem Cabrio zu einem Siegeszug macht und beweist, dass das Trio mehr Feuer im Arsch hat, als ein Grossteil der Konkurrenz. Soundtechnisch wurde das fünfte Album von Alex Scotti veredelt und verleiht dem Ganzen einen Hauch von Thunderhead. Was nicht überraschen sollte, waren Alex und Henny doch Bandmitglieder dieser legendären Truppe. Musikalisch bewegen sich die Herren einmal mehr zwischen Punk, Rockabilly, kernigem Hard Rock (Motörhead) und fetzigem Metal.

Auf was immer die Jungs Lust haben, es wir gekonnt angerichtet. So ist «Last Beer Blues» ein entsprechender Stilvertreter, der mit Country und sechziger Sound vermischt wird. «Broke And Ugly» dagegen ein regelrechter Weckruf, der die müden Geister vertreibt und ganz viel Energie in den Körper pumpt, während «Kings Of Nothing» nichts anderes ist, als ein mitzugrölender Punk-Rocker, der jede Tanzfläche zu einem bangenden Pit macht, und der mit dem Fetzer «Prime Time Error» noch mehr Metal verleiht bekommt.

Wie auch «8 Arms», bei dem der Irish Punk Pub Rock durchschimmert. Grossartiges Kino wird auch mit «Gimme Beer», «Like A Worm», «Ridin' Out» und «Breaking Balls» geboten, die das Album allesamt mit einer wahnsinnsgeilen Power abschliessen. Nitrogods werden keinen Fan enttäuschen und sollten mit diesem Werk ihre Fanbasis nochmals erweitern können. «Valley Of The Gods7 markiert ein grandioses Album einer bodenständigen und grundehrlichen Truppe.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/JcMO4OdtjpY

Freitag, 25 Oktober 2024 04:42

Mit seinem Nebenprojekt BLIND EGO bricht RPWL-Gitarrist Kalle teilweise aus dem Korsett des Progressive Rock aus und zelebriert modernen Hard Rock. Der Titeltrack, der das Album eröffnet, ist ein guter Mix aus Progressive und Hard Rock.

Sofort fällt auf, dass die Herren einen neuen Sänger am Start haben. Kevin Kearns begleitet Yogi und Kalle plus Drummer Michael Christoph bei den neuen Songs. Wallner scheinen die Ideen und die Lust am Produzieren nicht auszugehen. Trotz seiner Hauptband RPWL, dem eigenen Label Gentle Art Of Music, seinem Tonstudio und vielen weiteren Projekten als Produzent und Gitarrist hat er noch Zeit für Blind Ego. Und die Songs sind allesamt klasse. «The Stranger» ist ein starker, sehr melodiöser Rock-Song, mit cooler Gesangs-Melodie und sehr schönen, von Kalle gespielten Soli.

Es finden sich aber auch, coole schnellere Hard Rocker wie «Spiders», und hierbei glänzt Kevin am Mikro mit einer tollen Melody-Line. «In A Blink Of An Eye» dann eine ruhigere Nummer, die gegen Mitte Fahrt aufnimmt, sehr dynamisch und mit etwas Flair von Pink Floyd in den ruhigeren Momenten sowie einem weiterem, tollen Gitarren-Solo, Gilmour lässt grüssen. Zum Schluss erfreut «When The Partys Over» verwöhnte Ohren, eine sehr starke Ballade. Klingt nach RPWL, und die Jungs haben es wirklich drauf, schöne wie interessante Songs zu schreiben. «The Hunting Party» ist ein sehr empfehlenswertes Werk!
Crazy Beat

cede

 

<https://www.youtube.com/embed/TxqLA2B05Hs

Freitag, 25 Oktober 2024 04:36
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v. 10 Punkten: 8.6

Das Album «The Sea Of Tragic Beasts» (2019) war für FIT FOR AN AUTOPSY bahnbrechend. Die Band, die sich ständig weiterentwickelt, hat sich von einer klassischen Deathcore-Truppe zu etwas Undefinierbarem gemausert.

«Oh What The Future Holds» aus dem Jahr 2022 hielt die Fahne hoch, indem es düsteres, schweres Terrain erkundete, ohne die modernen Fortschritte, die zuvor gemacht wurden, über Bord zu werfen. Auf ihrem neuesten Album «The Nothing That Is» lassen Fit For An Autopsy weiterhin kantiges Gepolter vom Stapel und verfolgen einen progressiven, aggressiven, aber dennoch melancholischen Ansatz, der besonders Fans der beiden Vorgänger-Alben mehr als zufrieden stellen dürfte. Die Kombination aus brachialer Härte, abschreckender Dunkelheit und Trauer sowie kompromisslose Melodien stehen bei Fit For An Autopsy weiterhin hoch im Kurs.

Das zeigt sich schon bei der Eröffnungs-Salve «Hostage». Riesige Grooves mit effektiv platzierten progressiven Melodien bilden einen Background, der sich bis zum starken Refrain aufbaut, bei dem Joe Badolato mühelos zu cleaneren Gesang wechselt. «Lust For The Severed Head» verwendet eine Reihe technischer Riffs in galoppierendem Tempo, neben einem donnernden Breakdown, was langjährigen Fans gefallen sollte, die auf der Suche nach geradliniger Brutalität sind. Ähnlich verhält es sich mit «Weaker Wolves», das einige melodische Hooks in eine ansonsten rifflastige Aggression einstreut.

Die zehn Songs auf «The Nothing That Is» sind sich ähnlich, ohne jedoch gleich zu sein. Die Meister-Leistung wurde aber für das Finale aufgespart, denn auch «The Silver Sun» steht seinen Vorgängern in nichts nach. Ein esoterischer Anfang mit düsterem Clean-Gesang steigert sich langsam zu einem dunklen Gefühl, das sich in Blastbeats und wahnwitzigen Grooves entlädt, während der Song ziemlich an Fahrt aufnimmt. Danach erreicht er seinen traurigen Höhepunkt, und der Track findet sein seliges Ende. Wenn man die Entwicklung dieser Combo an einem Songtitel zeigen müsste, dann wäre es zweifelsohne dieser.

Fit For An Autopsy beweisen weiterhin, dass sie problemlos musikalische Einflüsse in ihren, sich ständig weiterentwickelnden Sound einbauen können und stets gut damit fahren. «The Nothing That Is» repräsentiert die fesselnde, viszerale Energie einer Band, die bereits seit über fünfzehn Jahren besteht. Die Amis aus New Jersey haben neue Wege gefunden, sich mit diversen Farb-Akzenten auszudrücken, um die Dunkelheit hervorzuheben. Sie beweisen mit dem aktuellen Werk, dass sie zu den beständigsten und aufregendsten Acts der extremen Musikszene gehören.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/sbtQl9dhP7w

Freitag, 25 Oktober 2024 04:31

Mit dem zweiten Album «Holocene» setzt sich die schwedische Band AWAKE THE DREAMER wieder der Kritiker-Bühne aus. Breitwand-Atmosphäre wird mit «Future» geboten und das ist massiver, hochmelodischer Modern Metal/Metalcore mit Clean-Vocals und somit neues Futter für alle Fans dieses Genres.

«Tides», «Take My Hand» und «Alone» spielen in der gleichen Liga und erinnern mich sehr an deutsche Bands wie Any Given Day, Electric Callboy und To The Rats And Wolves. Auf jeden Fall sehr geil gespielt von Awake The Dreamer! Mit viel Groove kann durch den Song «Labyrinth» geirrt werden, und dieser Sound ist absolut auf Stereoiden! Mit dem Titeltrack «Holocene» wird ein komisches Zwischenspiel geboten, während «Burns» etwas von Linkin Park hat, einfach ohne die Rap-Parts von Mike Shinoda.

Poppiger Metalcore wird mit «Violence» sehr überzeugend dargeboten, auch wenn nur der Titel Gewalt verheisst! «Broken Home» ist ebenso genial wie der Vorgänger, nur nicht so zuckersüss! Das abschliessende «Echoes» zeigt nochmals sämtliche Stärken von Awake The Dreamer auf, die da wären: Sensationelle Clean-Vocals und zartsüsse Melodien mit dem gewissen Etwas an Härte! Wer auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Metalcore-Album ist, befindet sich mit «Holocene» genau an der richtigen Adresse.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/16bPpnawvw4

Donnerstag, 24 Oktober 2024 04:42
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v. 10 Punkten: 8.5

Die Österreicher DRAGONY werden von Album zu Album besser. Konnte ich ihrem Debüt-Album von 2011 mit gutem Gewissen noch maximal sechs Punkte vergeben, sieht das heuer schon ganz anders aus. «Hic Svent Dracones» klingt, trotz seiner Verspieltheit, schlüssig und auf den Punkt komponiert.

Der Höhepunkt bildet für mich der knapp 9-minütige Titelsong, der ein schöner Mix aus Meat Loaf und Avantasia darstellt, und trotzdem klar nach Dragony klingt. Dafür hat sich Band-Mitleader und Sänger Siegfried Samer mittlerweile viel Charakter angeeignet. Kompositorisch können Dragony deutlich mehr, als sich an die genannten bekannten Bands anlehnen. Ihre wahren Vorbilder heissen in den restlichen Liedern eher Rhapsody Of Fire und textlich Manowar. Wobei sich Dragony stilistisch offen präsentieren und auch mal Folk-Elemente einbauen. Der kraftvolle Power Metal wird genretypisch von symphonischen Elementen begleitet und die Härte der Musik dabei nicht verwässert.

Dazu kommen poppige Elemente wie etwa bei «Twilight Of The Gods», das von den eingesetzten Keyboards her gar einen 80er-Jahre Pop-Rock-Anstrich erhält. Dies ist für Dragony zwar keine Innovation und war schon auf früheren Alben zu hören, trotzdem passt es hier hervorragend. Und wie man eingängige Refrains schreibt, ohne dass der Druck verloren geht, beweisen sie mit «Beyond The Rainbow Bridge». Mit dem neuen Album gelingt Dragony gar ein Brückenschlag zwischen Bands wie Powerwolf und Symphonic Metal-Bands. Damit sollten sie eigentlich aktuell grossen Erfolg einheimsen können, zumal die Lieder nach dem majestätischen Intro wirklich toll sind.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4xj6UJDwJWI

Donnerstag, 24 Oktober 2024 04:35
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v. 10 Punkten: 8.5

KAT VON D kennen wohl die meisten als TV-Tätowiererin und Personality. Die gute Dame ist aber soviel mehr als das und hat sich in de letzten Jahren zu einer richtigen Stil-Ikone gewandelt. Von Mode, Kunst und eben auch Musik gibt es fast nichts, was sie nicht kann.

«My Side Of The Mountain» ist nun das zweite Album von Kat von D. Nach all den Negativ-Schlagzeilen soll diese neue Ansammlung von sphärischen Disco Goth Songs nun wieder für positives Licht sorgen. Als Liebesbotschaft an alle verlassenen Seelen benötigen die zwölf Songs allerdings ein paar Durchläufe, bis sie wirklich zünden. Die anfänglich belanglosen Synthi-Pop Nummern wachsen so immer mehr hin zu tiefgründigen Perlen. Der Zweitling von Lady Kat ist definitiv kein Album, das man sich mal so nebenher anhören kann, sondern Zeit benötigt, um sich erstens Gehör zu verschaffen und zweitens in die Seele einzudringen.
Pat

cede


https://www.youtube.com/embed/6EzCfhjLnA0

 

Donnerstag, 24 Oktober 2024 04:30
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v. 10 Punkten: 8.7

Seit der Gründung 2009 hat das amerikanische Stamm-Duo Mat Davis (g/v) und Elizabeth Blackwell (v/b), zusammen mit verschiedenen Drummern, weltweit nicht weniger als 700 Konzerte bestritten und dabei auch renommierte Gerne-Events wie das "Roadburn Festival", "Desert Fest" (Berlin und London) oder "Heavy Days in Doomtown Fest" (Kopenhagen) sowie "Acherontic Arts Fest" (Oberhausen) bespielt. Aktuell ist die Truppe in Europa für 22 Konzerte unterwegs.

Für mich sind CASTLE dennoch ein bisher völlig unbeschriebenes Blatt, obwohl ich die stilverwandten Lucifer seit ihrem Top-Debüt von 2015 auf dem Radar habe und auch sehr mag. Von den "Similar Artists" spuckt metal-archives.com davor nur noch Christian Mistress aus, die mir dann allerdings ebenso nicht geläufig sind. Wie dem auch sei, denn mittlerweile existieren so viele Bands, die man sich unmöglich alle draufpacken kann, vor allem wenn man einen etwas breiteren Musikgeschmack pflegt. Nichtsdestotrotz liegt nun nach sechs Jahren Pause der sechste Longplayer vor, der sich anschickt, erneut gehörig Staub aufzuwirbeln.

Die Rezeptur basiert in diesem Fall nicht unerwartet, respektive nach wie vor und überwiegend bei den alten Black Sabbath der Siebziger. Dazu passend immer noch okkultische Texte, und so lässt sich die offizielle Presse-Info wie folgt treffend zitieren: "Evil Remains” is a hook-laden Heavy Metal thrill-ride into Nosferatu nights!" Gut gebrüllt Löwe, denn so hört sich der Opener «Queen Of Death» (mit Leadvocals von Mat) auch an. Die Riff-Walze kommt fett daher und überrollt gleich alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Nicht weniger heftig erklingt danach «Nosferatu Nights» (ab hier mit Elizabeth als Leadsängerin).

Tempowechsel und dezente, solistische Einlagen sorgen dabei für Abwechslung und das nächste, amtliche Brett, das die Tassen im Küchenschrank zum Erzittern bringt. Ins gleiche Horn stösst anschliessend auch «Deja Voodoo», wo nach dem coolen Bass-Intro wiederum Mats vorzüglich bratzende Gitarre den Unterschied ausmacht. Der Titeltrack lässt schliesslich keinerlei Zweifel darüber aufkommen, wessen DNA dies alles überhaupt möglich macht und wäre, von Ozzy Osbourne eingesungen, quasi ein "Sabbath lost track" der Extraklasse. Castle machen letztlich aber ihr eigenes Ding daraus, und das Fazit für Genre-Fans: Kaufen!!
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/bqtjw58WCVo

Donnerstag, 24 Oktober 2024 04:24
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v. 10 Punkten: 8.6

«Living Chaos» ist ein kraftvolles Zeugnis ihrer musikalischen Entwicklung und ein leuchtendes Beispiel für modernen Deathcore. Das Album stellt den Höhepunkt der Kreativität von OCEANO dar. «Living Chaos» vereint brutale Intensität und überraschende, melodische Wendungen zu einem fesselnden Erlebnis.

Der Opener «Wasted Life» beginnt mit sanften Gitarren-Klängen, bevor er sich in einen Wirbelsturm puren Wahnsinns verwandelt. Die Single «Mass Produced» bietet hypnotische Synthesizer und tiefe Vocals, während «Darkness Rising» mit einem bedrohlichen Intro beginnt, das in eine dunkle, unerbittliche Klangwelt führt. «Into the Flames» und «Wounds Never Healed» sind weitere Höhepunkte des Albums, die sowohl mit ihrer Schönheit als auch mit ihrer Brutalität beeindrucken.

Das instrumentale «Interlude» bietet eine kurze Verschnaufpause, bevor «Price Of Pain» und der Titelsong «Living Chaos» mit massiven Breakdowns das Herz zum Pochen bringen. «Broken Curse» bricht zum Schluss alle Barrieren und hinterlässt ein Gefühl der Freiheit. «Living Chaos» ist ein Album, das sowohl die Fans als auch Kritiker überzeugen sollte.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/hOd8vosMX2g

Mittwoch, 23 Oktober 2024 04:36

Jetzt wird es melodiös, ja beinahe etwas zu schmächtig für meinen Geschmack, aber zum einen nicht durchgehend und zum anderen gut gemachter Hard Rock aus, wie könnte es anders sein..., Stockholm, Schweden. Die Band besteht aus den drei Haupt-Mitgliedern Göran Engvall (guitars), Mikael Rosengren (keyboards) und Peter Svensson (drums).

Ihr klassischer 80s Hard Rock bedient sich dem Sound von Journey, Whitesnake sowie Europe und bisher hat man zwei Alben auf den Markt gebracht, «Higher and Higher» (2018) und «Strangers» (2020). Und da die Band keinen festen Sänger stellt, hat man sich für diese Aufnahmen diverser Grössen aus dem Rockbiz bedient. Die neue Single «Struck By Love» hat zum Beispiel Rock-Legende Matti Alfonzetti (Jagged Edge) eingesungen.

Weitere Namen hören auf Nalle Påhlsson (Treat), Rick Altzi (Gathering Of Kings, Herman Frank), Fredrik Folkare (Unleashed), Jakob Samuel (The Poodles), Henrik Bergqvist (Prins Svart/The Poodles), Thomas Vikström (Candlemass/Therion), Andreas Novak (House Of Shakira) Robert van der Zwan (Remedy), Carl Berglund (Age Of Reflection/Nationwide), Matt Marinelli (Borealis) und Nina Söderquist. Für den Melodic Rock Fan dürfte dieses dritte Album mit guten, eingängigen Kompositionen eine wahre Freude sein. Wegen der Vielzahl an versierten Sängern wird auch viel Abwechslung geboten, und die Qualität ist stimmig.
Björn

cede



https://www.youtube.com/embed/epTdUehb_Ts

Mittwoch, 23 Oktober 2024 04:30

Eigentlich bin ich ja kein Elektriker, sondern Sanitär-Installateur, aber trotzdem landen die elektronischen Geschichten vielmals bei mir. So ist das auch mit MASTER BOOT RECORD, dem Projekt von Vittorio D'Amore geschehen, und das schon zum zweiten Mal!

Das Album «Hardwarez» beginnt mit «Bios». Es wird munteres Geflimmer geboten und auch sägende Riffs sind im Sortiment enthalten. Ein Song im Arcade-Modus und man wähnt sich in einer Spielhalle von damals! Das gilt auch für «MOBO», nur ist dieser Track wesentlich melodischer! «CPU» hämmert ohne grosse Abwechslung vor sich hin. Wenn aber die grossartigen Melodien einsetzen, dann geht die Sonne wahrlich auf! Elektronische Melodien-Vielfalt wird mit «GPU» geboten und geballert wird natürlich auch wieder!

Das gilt auch für «RAM», «FDD» und «HDD». Den klassischen Part übernimmt auf diesem Album die Nummer «PSU», aber nur kurz, dann wird wieder alles weggeballert! Dieses Wechselspiel von süssen Melodien und rohem Gebretter wird bis zum Exzess ausgereizt. «Case» bietet als Schluss-Nummer nochmals viel Gewohntes. Wer noch von vergangenen Spielhallen-Zeiten träumt, dem ist Master Boot Record wärmstens empfohlen!!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/CxDEFhr8nc4

Mittwoch, 23 Oktober 2024 04:24
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Neben «Disco Destroyer» erscheint nun auch «Kings Of Beer» ebenso mit einem neuen, kultigen Cover. «Kings Of Beer» schien eine Spur näher beim Punk zu sein als sein Vorgänger, beweist aber auch, dass TANKARD keinen Millimeter von ihrem Weg abweichen wollten.

«Flirting With Desaster» ist ein Parade-Beispiel dafür. Dazu gesellt sich «Hot Dog Inferno» (kultiger Titel) und «Hell Bent For Jesus», während das schwerfällige Titellied kurz die Geschwindigkeit ausbremst. Mit der Besetzung Gerre (Gesang), Olaf (Drums), Andi (Gitarre) und Frank (Bass) manifestierte sich auch ein Line-up, dass ab 1999 bis erst kürzlich bestand und «Kings Of Beer» somit die Initial-Zündung dieser Mannschaft auf Tonträger war.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/nXEENLR4cJI

Mittwoch, 23 Oktober 2024 04:19
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v. 10 Punkten: 5.0

Immer wieder amüsant, wie die Label-Blättchen die Mucke ihrer Bands hochstilisieren. Da wird von einem "wichtigen und aufregenden Aufstieg" geschwärmt, als wären TORUS nun so was wie Heilige, welche die Musikwelt revolutionieren oder zumindest mir kommt es so vor.

Nun, das Trio legt sich teilweise gut ins Zeug, keine Frage, und ich denke mir, dass sie ihr Handwerk auch beherrschen. Soweit, so gut. Allerdings liegt der Sänger teilweise arg im hohen, weinerlichen Stimmlagen-Bereich, dass man das Gefühl kriegt, gleich fliessen Tränen aus den Boxen, respektive Kopfhörern. Zudem, es wird nichts Neues oder Innovatives geboten (ist auch schwierig heutzutage, zugegeben - dennoch wird es immer wieder probiert und gelingt durchaus auch mal). Wie dem auch sei, wer etwas mit solchen Kapellen wie Coldplay, gaaanz seichten Smashing Pumpkins, eventuell noch Alanis Morrisette oder Fool's Garden anzufangen weiss, kann sich Torus ja mal antun. Ganz ok bis gut, mehr aber auch nicht. Durchschnitt!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/I4jWdCnP3gI

Dienstag, 22 Oktober 2024 04:42

FERAL, eine von Schwedens Top Death Metal Höllenhunden-Combos, haben mit «To Usurp The Thrones» ein neues, fauliges Stück Fleisch produziert, das sie mit voller Wucht den wartenden Geiern vor die Füsse schleudern. Ohne gross Zeit zu verschwenden wird die Kreissäge angeworfen, und dabei nehmen verheerende wie schwere Riffs die Zügel in die Hand.

Zu Beginn des Songs «To Drain The World Of Light» herrscht für einen kurzen Moment eine unheimliche Stimmung. Ein gewisses Gefühl von Wehmut kommt auf, bis ein Aufprall der totalen Zerstörung alles wegschlägt. «To Usurp The Thrones» wird gelegentlich von Geschwindigkeits-Ausbrüchen durchzogen, aber es überwiegt eine Kombination aus sperrigen Rhythmen und obskuren Leads, die den Zuhörer weiter in die feurigen Tiefen des todbringenden Wahnsinns ziehen. Das Ziel des Fünfers wird schnell ersichtlich – die eingängige Präsentation von sowohl erstklassigem, als auch klassischem Oldschool Death Metal.

Groovende Hooks spielen dabei ebenfalls eine Rolle, die die Gesamt-Qualität der Arrangements und des Songwritings ergänzen. Alles zusammen erzwingt definitiv ein wütendes Headbanging und wirft einen in die üblen Gefilde der Death Metal Hölle. Ich bin mir nicht sicher, ob der Ausdruck "knorrig" noch verwendet wird, aber «To Usurp The Thrones» ist eine knorrig klingende Platte. Was an Ferals Sound zudem toll ist, dass er noch intensiver rumpelt, wenn das Ganze ein wenig verlangsamt wird. «The Devouring Storm» ist so ein klobiges Kraftpaket, hinter dem sich eine überraschend abwechslungsreiche Gitarren-Arbeit verbirgt.

Es findet sich Groove, fast grindeskes Geballer und ein Level an Songwriting, das man nur nach Jahren der Verfeinerung seines Handwerks erreicht. Die elf Songs sind eine klassische HM2-Verehrung mit gurgelndem Gebrüll und ungebremster Brutalität. Als spirituelle Nachfolger legendärer Bands ihres Heimatlandes gibt es nur wenige, die wirklich die Authentizität der grossen aus dem Sweden Death Segment heraufbeschwören können. Feral gelingt dies aber mit Leichtigkeit. «To Usurp The Thrones» ist eine der unterhaltsamsten und "play again" Platten des Jahres!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/S41uCDpvIxA

Dienstag, 22 Oktober 2024 04:37
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v. 10 Punkten: 7.0

FATE…, wer kennt sie noch? Bei den Jungs spielte ja zu Beginn noch der ehemalige Mercyful Fate Gitarrist Hank Shermann mit. Damals intonierten die Herren noch lupenreinen US Hard Rock, doch diese Zeit hat sich gewandelt. Von damals ist nur noch Pete Steiner (Bass, Keyboards) dabei.

Auch wenn bei den Refrains immer wieder das Flair der alten Zeit durchschimmert, so präsentiert sich die Truppe in der heutigen Zeit um einiges "verspielter" und kommt weniger schnell mit einer mitreissenden Melodie auf den Punkt. Das macht Fate im Aufguss weniger berechenbar, aber auch irgendwie weniger spektakulär. Das liegt vor allem an der kernigeren Stimme von Soren Ryan, der im Vergleich zu seinen Vorgängern mehr mit den stimmlichen Muskeln spielt. So dauert es seine Zeit, bis mich wirklich ein Track abholt, und dies passiert erst mit «Hold On». Liegt auch daran, dass die Herren zumindest versuchen moderner zu klingen, als in der Vergangenheit und dabei ihr eigentlich immer mitreissendes Potenzial nicht ausschöpfen können. Somit bleibt mit «Reconnent'n Ignite» halt eine etwas enttäuschende Scheibe zurück, die nicht mehr den Spirit versprüht, wie dies noch «Fate», «A Matter Of Attitude» oder «Cruising For A Bruising» tun.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/nbB7rX41HqU

Dienstag, 22 Oktober 2024 04:31
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Der Thrash Metal lag in tausend kleinen Trümmerteilen vor den Füssen der Fans, die den guten alten Zeiten nachtrauerten und sich mit «Endorama» von Kreator, komischen Releases von Destruction (ohne Schmier), «Reload» von Metallica sowie «Demonic» von Testament musikalisch neu ausgerichteten Truppen konfrontiert sahen.

Bloss eine unbeugsame Truppe, die nicht aus Gallien kam, sondern Frankfurt, versuchte ihren Weg weiterhin konsequent zu gehen. Neben Sodoms «'Till Death Do Us Unite» war es Tankards Bollwerk «Disco Destroyer», welches den Thrash-Fans noch ein Glänzen in den Augen verlieh und den Hoffnungs-Schimmer aufrecht erhielt. Allein der Opener «Serial Killer» (kultiger Einstieg mit "was ist denn los hier?") zeigte, dass die Chaoten-Truppe um Sänger Gerre nichts von ihrer Angriffslust verloren hatte.

Das kräftige «Hard Rock Dinosaur», das sanft startende «Queen Of Hearts», das tanzbare «Another Perfect Day» und das punkige «Away», zeigen die trinkfesten Bierkrüge von ihrer Thrash-getränkten Seite. Kultig auch der knapp einminütige Titelsong. Das am 12. März 1988 erschienene Werk gibt es nun endlich wieder zu kaufen. War auch Zeit und schliesst den Kreis zu den Vorgänger-Scheiben nicht nur musikalisch, sondern auch veröffentlichungstechnisch, da die damals bei Century Media erschienenen, beiden Alben lange nicht mehr erhältlich waren.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-k8QRur12gI

Dienstag, 22 Oktober 2024 04:26
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v. 10 Punkten: 5.0

Aus Schweden stammt die Band FÅNTRATT und präsentiert sich mit ihrem Album «Ångerstupa» zum ersten Mal. Auf leisen Sohlen kommt «Hjältar i gult och blått» daher, und so dringt einem dann Soundtrack-artiger Sound ans Ohr.

Leider ist das genauso unspektakulär, wie sich das liest. Belanglos geht es mit «Kustens glada kavaljerer» weiter. Wie aus einem Horror-Movie scheint «Livet på Forsbyholm» entsprungen zu sein, und so ist der eigentliche Höhepunkt ein Flötensolo! Ebenso ereignislos zieht «I natt eller aldrig» seine langweiligen Kreise. Noch schlimmer geht es mit «En stilla flört», «Skepp ohoj» und «Mot nya tider» weiter. Zum Schluss folgt noch vertonte Langeweile mit dem Song «Landstormens lilla lotta» zu hören. Fåntratt bieten mit ihrem Einstiegs-Album «Ångerstupa» vor allem eins, nämlich eine grosse Portion Langeweile!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/LsfO71S1tdc

Montag, 21 Oktober 2024 04:27

Es gehört bekanntlich zum Lauf der Zeit, dass wenn sich Bands weiterentwickeln, einige Fans auf der Strecke bleiben, sollte sich ihr Geschmack nicht mitentwickeln. SWALLOW THE SUN  sind darin legendär und veränderten sich über die Jahre immer etwas mehr.

Die Band war bekannt für ihren Death Doom und ihr Dreifach-Album, das eine erschütternde und brillante Erkundung des Genres darstellt. Nun bewegen sie sich mehr und mehr in Richtung Clean-Vocals und sanften Gothic Metal Sound. Ihre neue Platte «Shining» soll ein Gleichgewicht zwischen beidem darstellen. Die harschen Vocals und schweren Passagen sind aber eindeutig in den Hintergrund gerückt und es dominieren extrem zugängliche und mitsingbare Elemente. Swallow The Sun stammen aus Finnland und bestehen nun seit fast einem Vierteljahrhundert.

Zum aktuellen Line-up gehören Juha Raivio (Gitarre, Tasten und Backing Vocals), Mikko Kotamäki (Gesang), Matti Honkonen am Bass, Juuso Raatikainen am Schlagzeug und Juho Räihä ebenfalls Gitarre. Auf dem Album stehen zehn Songs, von denen die ersten drei bereits als Singles erschienen sind. Der Opener «Innocence Was Long Forgotten» ist vielleicht die zugänglichste Nummer davon. Sie ist eingängig, nicht nur wegen der Gesangs-Melodien, sondern auch wegen der gut getimten Blastbeats.

«Under The Moon & Sun» bringt mit seiner Klavier-Einlage eine sanfte Atmosphäre mit sich, und «Kold» besteht hauptsächlich aus Riffs und harschem Gesang. «November Dust» erinnert mich an einen Type O Negative Song mit atmosphärischen, schrillen Gitarren und dem tiefen Gesang. «Velvet Chains» ist ein zurückhaltendes, schwebendes Stück mit grossartigem Gesang, ein Duett mit Kotamäki und einer bis dato unbekannten Sängerin. Der abschliessende Titeltrack ist grossartig.

Er dauert etwa gut neun Minuten lang, lang genug, um Melodien langsam und poetisch an unser Ohr zu bringen. Der Track wirkt anmutig, sogar mit einem rockigen Instrumental im zweiten Teil. Ein toller Abschluss! Das Album wurde von Dan Lancaster produziert, der für seine diversen Arbeiten mit MUSE, Bring Me The Horizon oder Blink 182 bekannt ist. «Shining» ist definitiv eine zugänglichere Version von Swallow The Sun, und wer «Moonflowers» mochte, wird wahrscheinlich auch dieses Werk mögen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/_PYLJQ1GVWU

Montag, 21 Oktober 2024 04:22
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v. 10 Punkten: 7.8

AGRYPNIEs Album «erg» stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Diskografie der Band dar und stärkt ihren Status in der Post Black Metal Szene. Der Longplayer erstreckt sich über eine Spielzeit von mehr als 53 Minuten und ist durch tiefgründige Texte und eine komplexe, musikalische Struktur gekennzeichnet.

Man merkt, dass es Agrypnie gelungen ist, ihrem unverwechselbaren Sound treu zu bleiben und dabei mit originellen Details und vielfältigen Kompositionen zu überraschen. Die Beträge von Künstlern wie Phil Jonas und Hupogrammos sind besonders erwähnenswert, da sie dem Album eine weitere Dimension verleihen. Das musikalische Gespür von Frontmann Torsten Hirsch wird bei «erg», obwohl es einige Kritikpunkte zum dünnen Mix und den als anachronistisch empfundenen Vocals gibt, für die Band dennoch als ein Schritt nach vorne angesehen.
Roxx

cede



https://www.youtube.com/embed/p7_bQ2DFbPQ

Montag, 21 Oktober 2024 04:15

Das Alternative-Trio um Maria Lessing (Vocals), Manuel Kohlert (Gitarre) und Johannes Frenzel (Drums) haben ihr neues, mit Spannung erwartetes Album «Distortion» im Gepäck. Die Musik von Future Palace ist kein Happy-Sound, hat schon immer die inneren Kämpfe der Menschen erforscht und «Distortion» ist nun der brutale Höhepunkt dieses Forschungs-Projekts.

Das Album befasst sich mit verschiedenen psychischen Krankheiten und persönlichen Kämpfen, von ADHS über Depressionen bis hin zu Narzissmus. Das dritte Album der Band ist eine geballte Kraft aus Emotionen, Zyklen und Verzweiflungs-Schreien, die den Zuhörer mit ihrer Intensität überwältigen. Der Albumtitel ist ebenfalls abgeleitet vom psychologischen Begriff der «kognitiven Verzerrung». «Distortion» baut weiter auf ihrem bisherigen Schaffen auf, bringt jedoch neue Elemente wie orchestrale Einwürfe in «The Echoes Of Disparity» mit, wo brutale Schreie und Sprechgesang-Passagen kombiniert werden.

«Panic Paralysis» zeichnet sich durch ein massives Gesangs-Motiv mit arabeskem Touch aus, während «They Take What They Want» in emotionale Tiefen abtaucht und rohen Metalcore mit sanften Gesangs-Passagen und massiven Chören verbindet. Produziert wurde die Platte von Julian Breucker und Christoph Wieczorek, bekannt durch ihre Arbeit mit Annisokay, Beyond The Black und Smash Into Pieces. Trotz vieler Krankheiten und Lebenskämpfen enthält «Distortion» auch ein Stück Hoffnung, die in «Decarabia» erzählt wird. Eine bittersüsse Geschichte über ein depressives Paar.

Ansonsten ist das elf Songs starke Werk militant rebellisch und es treffen die kraftvollsten Metalcore-Breakdowns auf bebende Darkwave-Beats. Zudem duellieren sich hymnische Emocore-Refrains à la Bad Omens mit sakralen Chören, der Kälte des Industrial Metal und der kraftvollen Emotionalität von Sleep Token, was «Distortion» zu einem kleinen Manifest gereicht.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/3zAJ3LxMvqs

Montag, 21 Oktober 2024 04:09
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v. 10 Punkten: 7.5

«I» ist das Debüt-Album von HAUNTED PLASMA und eine faszinierende Reise durch futuristische Klanglandschaften. Die finnische Band, bekannt für ihre psychedelischen Metal-Klänge, hat ein Werk geschaffen, das sowohl Fans von elektronischer Musik, als auch Anhänger des Black Metal ansprechen könnte.

Mit einer Mischung aus synthetischen Soundscapes und organischer Produktion bietet das Album eine hypnotische Erfahrung, die den Zuhörer in ihren Bann zieht. Besonders hervorzuheben sind die Songs «Reverse Engineer» und «Haunted Plasma», die mit minimalistischen, aber kraftvollen Arrangements überzeugen. Trotz der Abkehr von konventionellen Metal-Sounds bleibt die musikalische Essenz der Band erhalten, was «I» zu einem unverzichtbaren Erlebnis für Liebhaber moderner, experimenteller Musik macht.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5Llx78vTCLg

Samstag, 19 Oktober 2024 06:49
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v. 10 Punkten: 6.0

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die ersten beiden AD INFINITUM Alben die besseren Symphonic Metal Songs aufwiesen, als die Nightwish Werke mit Floor Jansen. Bereits auf dem letzten Output «Downfall» wurde man allerdings vielschichtiger und machte einen Schritt weg vom orchestralen Sound. Mit dem vierten Album setzt man diesen Weg unbeirrt fort und macht damit einen ähnlichen Weg wie Within Temptation, welche auf dem letzten Album ebenfalls moderner unterwegs waren.

Orchestrale Parts sind denn auf «Abyss» selten geworden, stattdessen sind Einflüsse von Metalcore, Pop und Progressive präsenter denn je. Schon der Opener «My Halo» hört sich, als würden Ad Infinitum die Charts anvisieren. Noch irritierender ist «Surrender», welcher mich zuerst mehr an die langweiligen Radio Energy Charts Songs in Dauerschleife erinnert, bevor progressive Riffs und ein paar Growls von Melissa doch noch etwas Härte reinbringen.

Die Vorabsingle «Outer Space» war doch eigentlich schon eine Vorwarnung. Metalcore Riffs treffen auf Club Sounds und die (wie immer starke) Stimme von Melissa, puh das ist harter Tobak für meine Ohren. Als Hoffnungs-Schimmer entpuppt sich dann die ruhige Halbballade «Anthem For The Broken», welche noch am ehesten an die symphonische Vergangenheit erinnert. Auch «Parasite» ist recht gelungen, hier gefällt die Mischung aus den Growls und der Klarstimme der Schweizer Sängerin.

Wie zum Teufel soll ich dieses Werk bloss benoten? Klar, Ad Infinitum erhaschen sich damit sicher eine neue Käuferschicht und haben ein melodiöses, modernes und top produziertes Werk am Start. Die vielen Disco-Soundeffekte und die auf modern getrimmten Riffs bereiten mir allerdings Bauchschmerzen, und ich muss es klar sagen: Nach dem langweiligen, neusten Nightwish Erguss ist auch «Abyss» in meinen Augen eine Enttäuschung. Ich vergebe mal eine neutrale Sechs, wobei man je nach Sichtweise gerne drei Punkte herauf- oder heruntergehen kann.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/PwJv6zkI4Es

Samstag, 19 Oktober 2024 06:44
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v. 10 Punkten: 8.5

Nach knapp dreissig Jahren OHRENFEINDT ist die Band ihrem Weg treu geblieben und haut mit ihrem zehnten Studio-Album voll auf den Putz.

Die drei starten den neuen Rundling in guter alter AC/DC Manier mit «Rakete». Die Jungs rocken wie immer voll nach vorne. «Auch Schon Egal» zeigt das mal wieder eindrucksvoll. Chris Laut haut einen einfach um mit seiner Reibeisen-Stimme, dazu die coolen Riffs von Keule und die treibenden, stampfenden Drums von Jöcky. Die sind einfach eine Kiez-Legende, jeder Song geht voll auf die Zwölf. Hier kommt nix aus der Dose, hier ist alles von Hand, so singt Chris bei «Wir spielen Rock'n'Roll», und ein Kracher jagt den nächsten. Einfach nur geil, was die Hamburger nach drei Dekaden noch für eine Spielfreude haben.

Hört Euch nur den Kracher «Yeehaw» an, dann versteht Ihr, was ich meine. Eine kleine Ruhepause wird dem Zuhörer mit «Sturm» gegönnt. Ein schöner Song über Seefahrer, die in einen Sturm geraten und man weiss nicht, ob sie wieder zurückkommen. Der Titeltrack dann wieder eine coole Angus Young-Nummer. Die Hamburger legen hier mit ihrem zehnten Output «Wenn Der Teufel Anruft» erneut eine geile Rock-Scheibe hin, die einfach Riesenspass macht.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/hR2OgnT0dpc

Samstag, 19 Oktober 2024 06:38
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v. 10 Punkten: 8.0

Mal ehrlich! Wenn eine Band sich AMPUTATE nennt, gibt es wohl nicht viele Möglichkeiten, welchem Genre sie zugehörig ist. Der Name sollte augenblicklich Bilder einer ehrlichen Death Metal Kapelle heraufbeschwören, die brutalen, blutgetränkten Gore serviert. Die Schweizer Combo liefert ein Gehäcksel, das in zehn Parts aufgeteilt ist und wenig Erholung bietet.

Von der ersten Note an knüppeln Amputate los und halten diese Stellung für die nächsten 35 Minuten. Aber Vorsicht! Ihren drückenden Sound sollte man auf keinen Fall mit sinnlosem Gekloppe verwechseln. In Bezug auf Songstruktur und Lyrik warten Amputate nämlich mit einer Fülle von Überraschungen auf. Aber keine Angst, «Abysmal Ascent» ist eine reine, unverfälschte Death Metal Platte, die sich anzuhören lohnt. Die Truppe hat sich mit diesem Album auf ihre Wurzeln und die des Death Metals besonnen und einen Weg gewählt, der nicht dem momentanen Zeitgeist entspricht. Die künstliche Intelligenz, die bei der letzten Veröffentlichung Thema war, wurde mit einem Fusstritt herausgekegelt (betrifft Produktion und Texte). Die Songs sind alle individuell gestaltet und behandeln verschiedene, meist düstere Themen.

Der Vierer um Tom Kuzmic (Lead Vocals, Gitarre), Nuno Santos (Gitarre, Vocals), RafaHell (Bass, Vocals) und Tobias Tell (Drums) wollte auf diesem Album eine rohe und sehr ursprüngliche Death Metal Version erschaffen. Da der Posten des Schlagzeugers bei den Aufnahmen vakant war, hat diese Parts der Session-Musiker Artur Pacheco eingetrommelt. Mittlerweile ist das Line-up wieder komplett. Auch für die Gestaltung des Cover-Artworks wurde keine KI verwendet. Das Ganze ist von A bis Z Handarbeit (Dechristianize Art), was ebenso für Texte, Bilder und natürlich alle Songs gilt.

Amputate haben den Sound direkt aus ihren Verstärkern abgenommen und auch der Gesang wurde natürlich aufgenommen. «Abysmal Ascent» sollte authentisch und nicht überproduziert klingen, was der Truppe bestens gelungen ist – purer Death Metal nach alter Schule! Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die gesangliche Leistung zu richten, da meines Erachtens ein junger Dave Ingram (Benediction) heranreift. «Abysmal Ascent» zeigt deutlich, was dabei herauskommt, wenn man dem experimentellen Produzieren einen Riegel schiebt und KI zur Hölle schickt. Die in der Schweiz sesshaft gewordenen Portugiesen liefern mit «Abysmal Ascent» eine akustische Attacke ab, der man sich unmöglich entziehen kann!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/_t40LRJy7uY

Freitag, 18 Oktober 2024 04:19

Vier Jahre nach dem fantastischen «Thalassic» meldet sich Finnlands Nummer Eins Folk Metal Band ENSIFERUM zurück. Im direkten Vergleich mit dem ohrwurmlastigen Vorgänger braucht «Winter Storm» etwas mehr Zeit und ist komplexer und vielschichtige sowohl in Sachen Story, wie auch der Musik. Eine wichtige Rolle übernimmt dabei auch Keyboarder Pekka Montin, dessen klarer Gesang schon auf «Thalassic» ein Gewinn war und sich hervorragend mit den harschen Vocals von Petri Lindroos ergänzt.

Lyrisch handelt das Album von einer unveröffentlichten Fantasy Story von Bassist und Sympathiebolzen Sami Hinkka: "Winter Storm Vigilantes und Fatherland erzählen in dieser langen Geschichte von zwei Fraktionen. Die Vigilantes haben Wissen erlangt, um bestimmte seltene Elemente zu nutzen, aber sie wurden rücksichtslos und gierig auf ihrer Suche nach mehr von diesem Element. Ein kleiner Stamm im Norden kämpft weiter um sein Land, das die Bürgerwehren übernehmen wollen. Diese Nordvölker werden buchstäblich bis zum letzten Mann kämpfen."

Nach einem Intro geht die Reise in die Fantasy Welt mit der Vorabsingle «Winter Storm Vigilantes» los. Ein typischer Ensiferum Kracher, der zukünftig kaum noch von der Setliste bei Live-Auftritten zu nehmen ist. Petris prägnante Stimme trifft dabei auf fette Chöre und der Klargesang von Pekka erinnert an alte Glanztaten von Falconer. «Long Cold Winter Of Sorrow And Strife» ist ein epischer, siebenminütiger Song, der etwas länger braucht, dann aber ebenfalls zündet. «Fatherland» ist dann wieder prädestiniert für die typischen Circle-Pits bei Konzerten der Finnen.

«Scars In My Heart» überrascht dann mit rein weiblichen Gesang, dargeboten von Eleine Sängerin Madeleine Liljestam. Auch nach mehreren Durchgängen finde ich den Song aber nicht mehr als solid. Aber keine Angst, denn mit «The Howl» finden Ensiferum wieder in die Spur, während «From Order To Chaos» in dieselbe Kategorie fällt wie «Long Cold Winter…», erneut wird es mächtig episch, bevor «Victorious» zum Schluss nochmals zum wilden Headbangen einlädt.

Das war es dann schon, denn neben den sieben Tracks finden sich noch drei kurze Intros. Wer Ensiferum wie ich abfeiert, wird aber definitiv nicht enttäuscht. Das Album beweist einmal mehr, dass die Nordlichter, wie kaum eine andere Band, in der Lage sind, knallharte Songs mit folkigen Elementen, fetten Chören und Melodien so zu verpacken, dass man trotzdem nicht von Weichspüler Metal reden kann. Dazu kommt eine Spielfreude, die förmlich durch die Boxen hören kann. Jetzt herrscht Vorfreude auf das "Paganfest" im Z7 im kommenden Januar, wo man zusammen mit Alestorm, Týr, Heidevolk und Elvenking die Halle garantiert zum Beben bringen wird.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/7dxUBV5dr_c

Freitag, 18 Oktober 2024 04:10

Die legendäre, 2003 im schwedischen Borlänge gegründete Metal-Band ASTRAL DOORS meldet sich fünf Jahre nach «Worship Or Die» mit einem brandneuen Studio-Album zurück. Nach bisher nun neun veröffentlichten Alben wollten die Jungs unbedingt ein zehntes, ihr Jubiläums-Werk aufnehmen.

Die Band entschied sich, das Album «The End Of It All» zu nennen, als Reflexion darüber, wie es in der Welt heute aussieht und auch, um irgendwie zu sagen, dass dies vielleicht das letzte Album in der Karriere von Astral Doors sein könnte. Die Aufnahmen zu «The End Of It All» fanden wieder einmal im heimischen Borlänge statt, und die Band fand dabei die Inspiration und Kreativität, der Welt ein neues klassisches Album zu präsentieren.

Nils Patrik Johanssons Texte und Gesangs-Melodien sind dabei über jeden Zweifel erhaben, so wie es bei ihm schon immer der Fall war. Und was hat er in diesem Jahr schon alles auf den Markt gebracht, nebenbei... Riffora und ein neues Lion's Share Album. Darüber hinaus beweisen die beiden Songwriter Johan Lindstedt und Joachim Nordlund einmal mehr, dass sie genau das richtige Gespür dafür haben, wie eingängiger Heavy Metal zu klingen hat.

Los geht es mit «Temple Of Lies» einer Uptempo-Nummer, welche mit Riffs und dezentem Keyboard, sowie natürlich einer genialen Hookline von Nils direkt in die Gehörgänge prescht. Auch im nächsten Song «Iron Dome» muss das Songwriting und das Arrangement der Gitarristen unterstrichen werden. Ein Song voller Dynamik. Genial! Als Nächstes folgt die zweite Single-Auskopplung «Vikings Rise», und auch hier findet man eine durchdachte Songstruktur vor.

Im Hintergrund begleitet die Hammond Orgel den Sound mit einem kurzen Solo von Jocke Roberg. Mit «Heaven's Gate» sorgt die Band bei mir für Gänsehaut-Momente. Nils Patrick Johanssons charismatische und einzigartige Stimme, sowie das zweistimmige Gitarren-Solo..., ich könnte über jeden einzelnen Song so weiter schreiben. Man kommt echt ins Schwärmen, darum mein Fazit: Kaufen, kaufen, kaufen!!! Und ich hoffe inständigst, dass «The End Of It All» nichts mit dem Ende von Astral Doors zu tun hat.
Björn

cede


https://www.youtube.com/embed/0HxEutOMY30

Freitag, 18 Oktober 2024 04:04

Eine Progressive Rock-Band, die etwas auf sich hält, braucht wenigstens ein Konzept-Album, sagt Jem Godfrey über «Life In The Wires», das fünfte Studio-Album der britischen Proggies FROST*.

Losgelegt wird mit dem interessanten Titelsong. Musikalisch irgendwo zwischen Dream Theater und Spock's Beard zu finden. «This House Of Winter» dann, eine richtig britische Progressive Rock-Nummer mit wunderbarem Gitarren-Solo. John Mitchell zeigt hier mal wieder, was für ein begnadeter Gitarrist er doch ist. Musikalisch geht man wieder zurück zum 2006er-Debüt «Milliontown». Die Geschichte dreht sich um Naio, einen Jungen, der in einer von künstlicher Intelligenz gesteuerten Welt einer bedeutungslosen Zukunft entgegengeht. Erinnert mich etwas an die «We Will Rock You» Story.

Die Herren überzeugen mit wunderbaren Songs wie «The Solid State Orchestra» oder dem etwas härteren Progressive-Song «Idiot Box» (cooler Titel). Das sehr ruhige «Absent Friends» beendet den ersten Rundling. Eröffnet wird der zweite Teil mit dem düsteren, instrumentalen «School», das sich gegen Ende in einem Spock's Beard-ähnlichen Genre-Track wandelt. Auch sehr gut das modern klingende «Moral And Consequence», das mit krassen Wechseln aufwartet, heisst Progressive auf sehr hohem Niveau gespielt.

Das Herzstück aber ist der viertelstündige Titelsong. Wow, was für eine Hammer-Nummer. Am Anfang liefert man ein richtiges instrumentales Dream Theater Gewitter ab, gefolgt von vielen Wechseln, Chören und starken Mitchell-Soli. Hier hört man sogar ab und zu den Geist der göttlichen Shadow Gallery heraus, inklusive abgespactem Rudess-Solo. Hört Euch den Song ein paar Mal an, und ihr werdet Bestimmt Frost*-süchtig. Grosses Progressive-Kino, was die Briten hier auf «Life In The Wires» abliefern.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/TIH8Zy728q0

Donnerstag, 17 Oktober 2024 04:36
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v. 10 Punkten: 8.0

Mit dem Begriff Supergroup sollte man vorsichtig sein, vielfach war die Besetzung spektakulärer als die Musik. Hier mit CEMETERY SKYLINE haben wir es ebenfalls mit einer hochkarätigen Band zu tun.

Gitarrist Markus Vanhala (Insomnium) hat sich mit Keyboarder Santeri Kallio (Amorphis), Drummer Vesa Ranta (Sentenced), Bassist Victor Brandt (Dimmu Borgir) und Sänger Mikael Stanne (Dark Tranquillity) zusammengetan und mit «Nordic Gothic» ein Album eingetütet, dass ziemlich überrascht. Anhand der Bands der Mitglieder hätte ich ein extremes Album erwartet, doch hier standen eher Sisters Of Mercy und Type O Negative Pate. Vanhala selber bezeichnet die Musik als melodiös, melancholisch und dunkel, was der Sache ziemlich nahe kommt.

Der Opener «Torn Away» ist denn auch eine tiefe Verbeugung vor den Sisters Of Mercy, inklusive tiefem Gesang von Mikael Stanne und ziemlichem Ohrwurm-Charakter. «In Darkness» ist flotter und glänzt mit galoppierenden Riffs, während der Gesang noch lieblicher als beim Opener klingt. Die Truppe kann es aber auch ruhig wie bei «When Silence Speaks», einem Highlight der Scheibe. Grossartige Melodie trifft auf nordische Melancholie…, wunderbar!

Mit «The Darkest Nights» und «The Coldest Heart» befinden sich auch in der zweiten Hälfte noch richtig starke Songs. Eigentlich bin ich ohne grosse Erwartungen an dieses Album herangegangen, war dann aber sehr angetan davon. Natürlich ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung gut gewählt, während ich hier schreibe, ist es draussen neblig und nass, da passt eine melancholische, aber auch eingängige Scheibe wie «Nordic Gothic» (der Titel passt übrigens ausgezeichnet) ganz gut.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gajEk0VdIU8

Donnerstag, 17 Oktober 2024 04:30
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v. 10 Punkten: 7.0

"Mist!" war der erste Gedanke, der durch mein Gehirn schoss, als ich die neue Platte von THE OFFSPRING auf meinem Tisch hatte. Seinerseits durfte ich «Let The Bad Times Roll» reviewen, eine Platte, die wirklich ein Desaster war. Hinterher kann man sagen, dass dies an gescheiterten Veröffentlichungs-Terminen, der Entlassung von Original-Mitgliedern, Rechtsstreitigkeiten und einer Reihe von Tracks mit einer schlechten Produktion lag.

Jetzt, da sich die Dinge im Lager Holland/Noodles beruhigt haben, versucht der Vierer, den bitteren Geschmack im Mund zu reinigen. «Supercharged» kommt mit zehn Tracks daher, die die volle Bandbreite der Band beinhalten. Ein grosses Glück für die Fans ist es, dass der Vierer eine Vorliebe dafür hat, die schlechtesten Tracks zu Promotions-Zwecken auszuwählen. So ist «Supercharged» schliesslich nicht die gleiche Leiche wie sein Vorgänger geworden. Überraschenderweise bietet es sogar eine Menge grossartiger Elemente, die ich der Band nicht mehr zugetraut hätte.

Als Verfechter von The Offspring aus den Neunzigern fangen «Hanging By A Thread», «Light It Up», «The Fall Guy» «You Can't Get There From Here» und «Truth In Fiction» deren Punk-Sound stark ein und bieten tolle Hooks als Support. Die Band wird niemanden umstimmen können, der ihren Sound nicht mag aber sie erinnert gekonnt an diese ikonische Ära. Auffallend übel fällt für mich «Make It All Right» mit seinen schrillen Refrains aus, und Platz #1 des schlechten Geschmacks geht an «Come To Brazil». Sein kitschiges Konzept, Metallica vs. Pop-Punk, ist grauenhaft und vermittelt gemeinsam mit dem Artwork von «Supercharged», eine Mischform von «Smash» und «Ride The Lightning», ein klares Bild.

Die Produktion des Albums klingt ansonsten druckvoll und zeigt einen gewissen Anflug von Dynamik, die den typischen Stil der Band hervorbringt und mit etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit verschwendet man als Zuhörer auch keine Lebenszeit. Insgesamt ist «Supercharged» eine enorme Steigerung gegenüber seinem Vorgänger, jedoch weit davon entfernt zur alten Form. Es bietet solides Handwerk und da Probleme, wenn The Offspring versuchen, sich von den treibenden Riffs und ansteckenden Hooks zu entfernen. Eine durchzogene Platte, aber mit der Tendenz nach oben.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/M601cW8KAqY

 

Donnerstag, 17 Oktober 2024 04:19

Interessant, diese Truppe war mir bisher noch gänzlich unbekannt - dabei spielt sie ziemlich derb in dem Feld, das ich persönlich sehr gerne beackere: Heavy Rock der Marke Sons Of Texas, alte Rev Theory, alte Theory Of A Deadman, neue Poisonblack sowie S-Tool und so weiter. Dazu noch Deutsche, das erinnert mich an The New Roses, die vermutlich auch ihren Eindruck bei STEPFATHER FRED hinterlassen haben.

Die Scheibe kommt abwechslungsreich daher, mal wird ordentlich gebrettert, dann wieder beinahe Power-Balladen-mässig das Tempo gedrosselt - aber immer mit der unverkennbaren Reibeisen-Stimme. Obwohl, hier muss ich leider auch etwas bemängeln, nämlich, dass eben im Gesang teilweise die Variabilität fehlt. Der gute Herr singt und schreit wunderbar passend, keine Frage - aber mit der Zeit wirkt es dann etwas monoton (wenn der Wechsel zum Klargesang folgt, ist alles wieder in Ordnung, jedoch wenn nur noch geschrien wird, ist es eben wie erwähnt etwas eintönig). Aber nun gut, das ist Meckern auf doch höherem Niveau, schliesslich sind die Jungs schon seit mehr als siebzehn Jahren unterwegs, das merkt man auch. Also, bei «Rubicon» reinhören, wenn ihr dreckigen Strassen-Rock mit modernem Anstrich mögt. Fetzt!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/z8isXhDPXwk

Mittwoch, 16 Oktober 2024 04:15

Der triumphale Aufstieg der dänischen Death Metal Titanen LIVLØS geht mit dem epischen dritten Album «The Crescent King» gnadenlos weiter. Mit der neuen Platte setzt das Quintett ihren durchschlagenden Stil aus schweren Grooves, melancholischen Melodien und progressiver Musikalität fort und erzählt während zehn Songs eine kosmologische, von der Fantasie inspirierte Geschichte.

«The Crescent King» ist ein Konzept-Album - ein lebendiges Symbol für die Menschheit, ihre Psyche und ihren Zyklus im Universum. Seit der Gründung im Jahr 2014 haben sich Livløs als donnernde Kraft im Death Metal-Business bewiesen. Was mit ihrem zutiefst persönlichen Debütalbum «Into Beyond» (2018) begann, das eine Zeit schwerer Kämpfe schildert, entwickelte sich technisch weiter und kam in Form des Zweitlings «And Then There Were None» (2021) unters Volk. Nach dieser Veröffentlichung gingen die Dänen ausgiebig auf Tournee, um ihren Sound auch einem Live-Publikum zu präsentieren. Dabei waren sie äusserst kreativ und haben trotz eines vollen Tournee-Plans keine Gelegenheit zum Schreiben neuer Songs ausgelassen.

Bereits 2022 begab sich die Truppe mit dem Produzenten Jacob Bredahl in Aarhus (Dänemark) ins Studio, um das neue Werk aufzunehmen. Nun ist die Zeit gekommen, und Livløs können endlich ihr drittes full-length Album vorstellen. Musikalisch zeugt das Album von einem weiteren Reifeprozess der Band. Nebst den teils melancholischen, grandiosen Melodien und progressiver Musikalität, ergänzen die Prog-Elemente nun stark die Musik auf «The Crescent King». Da Livløs ihren musikalischen Ehrgeiz und ihre verschiedenen Einflüsse stets in einer einzigen Vision ausleben, kommuniziert der Fünfer auch gekonnt seine Sicht auf die Menschheit. So ist «The Crescent King» ein musikalisches Symbol für die Menschheit mit all ihren Aspekten.

Es ist die Geschichte eines Königs, der durch Raum und Zeit reist, auf der er die Geheimnisse seiner selbst und der Menschheit entdeckt. Stilistisch spielt die existenzielle Weltraum-Odyssee in einem fantasievollen mittelalterlichen Setting, in dessen Schatten ein Hauch von Lovecraft'schem Horror lauert. Livløs' grossartiges Drittwerk wurde schliesslich von Brad Boatright (Obituary, Suicide Silence, Nails) gemastert und trägt ein Artwork von Eliran Kantor (Testament, Bloodbath, Kreator). Mit «The Crescent King» haben die Dänen ein Werk geschaffen, das brachial und dennoch abwechslungsreich ist. Es ist eine Platte, die berauscht, wenn man ihr die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Moderner Death Metal at its best!
Oliver H.


https://www.youtube.com/embed/dbeop4gJ8vo

Mittwoch, 16 Oktober 2024 04:08
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v. 10 Punkten: 8.5

Der ehemalige Frontmann von Torch, die vor vier Jahren mit «Reignited» ein ganz ordentliches Heavy Metal Album veröffentlicht hatten, verabschiedete sich zwei Jahre später mit dem offiziellen Live-Album «Live Fire» von seiner einstigen Wirkungsstätte. Nun hat der Schwede Östen Bidebo alias Dan Dark, zusammen mit Dave Talon (Poor Little Things) und Drum-Ikone Snowy Shaw ein neues Album eingespielt.

Manchmal kommt das eine per Zufall zum anderen, doch unter Freunden und Fans voneinander, was die drei Protagonisten sind, kann es schnell gehen. Was die drei Musiker letztlich zusammen gebracht hat, liegt mir zwar nicht vor, aber das Info-Sheet lässt durchblicken, dass hier zum Solo-Debüt von Dan Mucke für Fans der alten Accept, Krokus, Rose Tattoo, Motörhead, AC/DC, Torch und Hard'n'Heavy allgemein auf dem Menü-Plan steht. Das schraubt die Erwartungen auf dem Papier schon mal in ungeahnte Höhen hinauf, und für solch eine Ankündigung muss dann schon einiges Fleisch am Knochen sein!

Bezüglich dem Umstand, dass wir hier grundsätzlich vor einer full-lenght Veröffentlichung sprechen, stehen die acht Songs mit einer Spieldauer von nur etwas mehr als einer halben Stunde allerdings schon auf dem Prüfstand, bevor überhaupt ein Ton davon gespielt wurde! Darum gleich ran an den Speck mit dem Opener «Scream For Rock And Roll», der nach einem kurzen Intro den Karren mit bratzendem Gitarren-Sound anschiebt und sich in der Tat bei den oben erwähnten Bands individuell unterbringen lässt. «Bring Down The Wall», die erste Single, die Ende April nur digital veröffentlicht wurde, bläst ins gleiche Horn.

Zu Beginn mit der Rhythmik vom Heart-Kracher «Barracuda» versehen, dringt neben den schneidenden Vocals von Master Dark, die etwas an Mark Tornillo (Accept, Ex-TT Quick) erinnern, vor allem das filigrane Drum-Spiel von Snowy voll durch. Gitarrist Dave, der auf der Scheibe auch den Bass und vereinzelte Keyboard-Parts eingespielt hat, bringt dabei seine Saiten konstant zum Qualmen und lässt die Fensterscheiben erzittern. Ebenso keine Gefangenen macht die zweite Single «Bittersweet», wo die Hobelspäne mit Vibes von Lemmy & Co. zuhauf auf den Boden fallen. Die erste Halbzeit überzeugt somit ohne Ausfall.

Mit der dritten und letzten Single «Seventeen And High» wird die Seite B der LP eröffnet und schliesst nahtlos an die vorangegangenen Rocker an. Die Schluss-Triplette leitet «The Circle Of Fire» ein, wo man sich erneut entscheiden muss, nach was das Ganze, also wie welche zu vergleichende Combo, klingt. Bei «Trouble Is My Name» lassen sich hierzu zum Beispiel auch The Almighty nennen, und beim leider bereits abschliessenden «The World Before My Eyes» ist zuerst nochmals das gleiche Intro wie am Anfang zu hören, bevor die Scheibe "bluesig" ausklingt. Aktuelle Fans von Victory müssen hier ebenso zulangen!
Rockslave


https://www.youtube.com/embed/CTSACUWyAGc

Mittwoch, 16 Oktober 2024 04:00

Die Geschichte der Band aus Schaffhausen reicht bis ins Jahr 2005 zurück und gipfelte 2008 mit der Veröffentlichung des Debütalbum «Trail To Doomsday». Danach konzentrierte sich ein Grossteil der Band auf Cobra Death, mit welchen man es auf 2 EP’s brachte. Nun ist der Fünfer zurück und präsentiert mit «Greatest Hits» das zweite Album, wobei THE REDNECK ZOMBIES selbst von einer EP sprechen, bei der die sechs Songs es auf über 34 Minuten Spielzeit bringen.

Die Jungs haben den Titel übrigens gewählt, weil sie überzeugt sind, sechs starke Songs komponiert zu haben. Es handelt sich also weder um eine Zusammenstellung, noch um altes Material. Stilistisch haben wir es hier um eine potenzielle Dying Victims Band zu tun, dieses Label wäre wie geschaffen für die Zombies. Stark beeinflusst von der NWOBHM, kombinieren sie den Sound mit Black Metal, Punk und Thrash. Mit dem Opener «Smoke, Fire And Lightning» und dem darauffolgenden «Steel On Steel» startet man stark und mit mächtig Schmackes. Die fiesen Vocals von Sänger Benno Herzog ergänzen sich prima mit den Achtzigern-Riffs von Daniel Gysel und Patric Rubli. Nach dem eher gemächlichen «Steel On Steel» zieht man das Tempo mit «Satanic Panic» wieder an, wobei der Song an der Stelle vor allem durch die Melody-Line der Gitarre überzeugt.

Die zweite Seite ist keinen Deut schlechter und hat mit dem stampfenden «Black Realm» (mit kurzem Schlagzeug-Tribut an Slayer’s «Reign In Blood») und dem ruhig startenden, dann an Maiden erinnernde Instrumental «Pandaemonium» weitere Kauf-Argumente am Start. Mit dem zähen, achtminütigen Doom-Monster «B.E.A.M.» endet diese kurzweilige Scheibe auch schon, und man kriegt Lust, das Ganze gleich nochmals abzuspielen. Oha, da haben die Redneck Zombies aber einen rausgehauen. Die Produktion, welche übrigens im bandeigenen "Studio Annemarie" eingespielt wurde, besitzt einen rauen Oldschool-Charme, lässt sich aber problemlos auch auf der heimischen Stereoanlage gut anhören. Wer Bands wie Knife, Midnight oder Hellripper mag, sollte den Jungs definitiv eine Chance geben. Zu haben ist die LP oder Kassette direkt bei der Band über Bandcamp.
Rönu


https://www.youtube.com/embed/9_vsj_spHjY

Dienstag, 15 Oktober 2024 04:52
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v. 10 Punkten: 7.7

Die englischen Thrasher von SOLITARY sind mit ihrem fünften Studio-Album zurück, um der Welt zu zeigen, was sie von der momentanen Weltlage hält. Zugegeben, ich kannte die Band bis dato nicht, was angesichts der Tatsache, dass Solitary bereits seit 1994 ihr Unwesen treiben, erstaunlich ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Briten sich immer wieder längere Auszeiten gönnen, denn eine Handvoll Alben in dreissig Jahren ist nicht wirklich viel.

Dabei besitzen Solitary durchaus das Potenzial, in der Beliebtheitsskala zu klettern. Das beweisen die neun Songs und der Bonustrack, der aber auf CD und Vinyl jeweils ein anderer ist. Wer Thrash der Machart von Testament mag, kommt schon beim Opener und Titeltrack auf seine Kosten. Die Stimmfarbe von Shouter Richard Sherrington erinnert mich dabei an eine Mischung aus Mille (Kreator) und Chuck Billy. Der zweite Song schimpft sich «Settle Scores The Old Way» und kann vor allem mit seinen groovigen Parts im Refrain glänzen.

«Bury It Now» klingt nach Slayer und ist eine klassische Thrash Abrissbirne. Solitary klingen nach alter Schule und erfinden das Rad zwar nicht neu, aber das abwechslungsreiche Songwriting, die messerscharfen Riffs und die starken Vocals machen «Embrace The Darkness» zu einer runden Angelegenheit. Wer Bock auf eine kurzweilige Thrash Abreibung hat und neben den schon genannten Bands auch Artillery oder Tankard mag, dem sei dieses Album ans Herz gelegt.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/3MOAZLMYWrU

Dienstag, 15 Oktober 2024 04:40
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v. 10 Punkten: 7.0

«Every Bridge Burning» ist das dritte Album der Crust/Grindcore Formation NAILS. Sie stammt aus den USA und ihre neue Platte wird, unter Fans des Genres, mit viel Spannung erwartet.

Schon der Vorgänger «You Will Never Be One Of Us» aus dem Jahr 2016 war ein wahrhaftiges Grindcore, Powerviolence und Hardcore Monster, das nun seinen Nachfolger sucht. Mit neuem Line-up und der Erweiterung auf vier Mitglieder (der Gitarrist von Ulthar/Ex-Vastum) bringen Nails neue Songs, die keine Fan-Wünsche offenlassen. Achtzehn Minuten hirnfräsendes Material, verpackt in zehn Songs. Da ist die Rechnung schnell gemacht. Wie immer, setzen Nails auf klangliche Extreme und intensive Aggression.

Doch im Gegensatz zu vielen ähnlichen Bands haben Nails es verstanden, diese gewalttätigen Tendenzen in ihren Tracks zu kanalisieren. «Every Bridge Burning» ist ein Knäuel grausamer Energie. Die tödlichen Riffs knüppeln und zermalmen, während die strafenden Drums einfach alles zerstören. Es ist ein explosiver Cocktail aus bösartigem Geballer und mörderischem Groove, alles verbunden mit giftigem Gesang, der bissiger ist denn je. Obwohl ihr letztes Album bereits acht Jahre zurückliegt, fühlt sich «Every Bridge Burning» so an, als wären Nails nie weg gewesen.

Der Vierer hat seinen Sound zwar an einigen Stellen erweitert - man hört Einflüsse von Converge, Motörhead, Speed Metal und anderen - aber letztendlich ist dies ein Nails-Album (mit einer etwas metallischeren Kante), so brutal und böse, wie man es erwarten würde. Die zusätzlichen Stilrichtungen machen die Platte noch irrer, als sie es sonst schon ist. «Every Bridge Burning» ist wild und unbarmherzig, sprich der Sound einer Band, die zu dem zurückkehrt, was sie am besten kann! Ich muss mich erst einmal davon erholen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4WKxBoC5OO8

Dienstag, 15 Oktober 2024 04:29
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v. 10 Punkten: 5.5

Nun ja…, der Anfang reisst mich schon mal leider nicht wirklich mit. Legt zwar eine etwas flottere Sohle aufs Parkett als die meisten anderen Tracks (dazu später mehr), aber der Sänger…, klingt wie kurz vorm Einschlafen. FOSTERMOTHERs Mucke mag ja ganz nett und schön sein, aber mich persönlich ödet das nach kürzester Zeit enorm an.

Klar, man will eher in Richtung Doom tendieren, jedoch mit einer Alternative-Schlagseite. Kann man machen, allerdings fehlt sowohl die Schwere von Doom Metal wie auch die eher leichtere Seite von Alternative. Am ehesten liegt der Vergleich bei Bands wie Alice In Chains oder auch Memory Driven. Vom Gesang her kann man eventuell noch Brian Molko von Placebo hinzuziehen, allerdings legt dieser viel mehr an Emotionen an den Tag.

Kommen wir nun zu den Tracks beziehungsweise den nachfolgenden – die meisten sind wie der erste, nämlich teilweise etwas rockig-metallisch, werden aber durch den monotonen Gesang zu Boden gerissen. Ein paar wenige Tracks vermögen einen gewissen Drive an den Tag zu legen und käme wirklich gut, wenn man einen anderen Sänger am Start hätte. Summa summarum: Wer einen kruden Mix aus den genannten Bands mit monotonem Gesang will, der bekommt bei Fostermother seine Packung geliefert. Allen anderen, auch Doom-affinen Zuhörern, dürfte die ganze Chose aber zu belanglos und eben öde erscheinen. Geschmackssache!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/OXVCSG5gyGE

 

Montag, 14 Oktober 2024 04:20
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v. 10 Punkten: 8.4

Unglaublich, wie viele Stoner Rock Bands diesen Monat mit neuen Alben um sich schmeissen. Auch die Norweger von SLOMOSA gehen diesem Stil nach, nur dass sich der Gesang von Benjamin Berdous etwas von seinen Genre-Kollegen unterscheidet.

Die treibenden Riffs ähneln sich in etwa von anderen Bands, aber die Stimme ist melodiöser und klarer. Man höre «Rice». Variabel kann er auch, mal laut, mal gefühlvoll, nur eben mit klarer Stimme. Das gefällt sehr, denn so verfügen die Songs sogar vielfach über Ohrwurm-Charakter. Damit werden Slomosa wohl bald die grossen Bühnen rocken. Auch «Red Thundra» ist ein Track mit treibenden Gitarren und Drums dazu, und der am Anfang zusätzliche Gesang von Bassistin Marie Moe klingt echt stark. Auch hier finden sich natürlich wieder massig Gitarren-Riffs, die an (na, an wen wohl?) Mr. Tony Iommi himself erinnern!

Beim fetten Riff von «Battling Guns» kommen sogar Parallelen zu Volbeat auf, ja sogar der Gesang erinnert etwas an die Dänen. Auch überzeugend der Rausschmeisser «Dune», wiederum mit geilem Riffing und der mit Akustikgitarren-Einschüben mitreisst. Dürfte live voll abgehen! Solmosa heben sich meiner Meinung nach von üblichen Stoner Rock Bands ab. Sie klingen abwechslungsreicher, bringen coole Ideen in ihre Nummern ein, sind eingängiger und vielschichtiger. Und eben der gute Gesang trägt auch viel dazu bei. «Tundra Rock» ist definitiv ein sehr cooles Album geworden.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/d9lsBG8zPvw

Montag, 14 Oktober 2024 04:13
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Dass MICHAEL SCHENKER in den siebzigern Jahren mit UFO eine musikalische Revolution losgetreten hat, weiss der belesene Musik-Kenner. Hier veröffentlicht der sensible Gitarrist nun seine grössten Hits von UFO, unterstützt durch ganz viele Gastmusiker.

So singt Europe Stimme Joey Tempest «Only You Can Rock Me», Joe Lynn Turner «Doctor Doctor» oder Erik Grönwall intoniert «Mother Mary». Übel wird es, wenn sich Axl Rose durch «Love To Love» quäckt und auch Stephen Pearcy bei «Shoot Shoot» nicht gerade eine Göttergabe abliefert. Grossartiges Kino folgt dafür als Ausgleich mit Jeff Scott Soto und John Norum bei «Lights Out». Die Hits sind noch immer Klassiker vor dem Herrn, wurden aber teils schon von bedeutend besseren Sänger wiedergegeben. Eigentlich hätte ich mich mehr auf eine Scheibe mit neuem Material von Mister Schenker gefreut, denn diese hier lässt einige Fragen unbeantwortet. Interessant auch, dass man einzelne Sänger nicht sofort erkennt, obwohl sie eigentlich durchaus starke wie wiedererkennbare und eigene Stimmen haben (wie zum Beispiel Dee Snider bei «Natural Thing»). 
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/b8YSIxHUnIU

Montag, 14 Oktober 2024 04:07
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v. 10 Punkten: 8.5

«Excessive Guilt»ist ein explosives Album mit elf prägnanten Songs und einer sehr kurzen Spielzeit von ungefähr zwanzig Minuten. Das neue Album von ist unglaublich packend, weil THROWN es geschafft haben, klassische Hardcore-Elemente mit modernen zu kombinieren.

Jedes Lied ist exakt und es erscheint kein Takt überflüssig. «Excessive Guilt» ist ein Album, das man sich immer wieder anhören möchte, weil es schwere, eingängige Melodien und einen fantastischen Groove kombiniert. Die Verwendung von elektronischen Beats in einigen Tracks ist besonders auffällig und stellt einen idealen Gegensatz zum brutalen Hardcore dar. Die Texte sind düster und vermitteln Emotionen von Wut und Verzweiflung.

Diese werden durch den konstanten Gesangston und den hervorragenden Fluss der Shouts noch betont. Buster Odeholms Produktion ist umfangreich und passt perfekt zur Musik, wodurch Thrown auch live auf der Bühne eindrucksvoll präsentiert werden. Insgesamt ist «Excessive Guilt» ein in sich stimmiges Album, das trotz seiner Kürze einen bleibenden Eindruck hinterlässt und als eines der brutalsten Releases des Jahres gilt.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/DqBzOVCmIdM

 

Montag, 14 Oktober 2024 04:01
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v. 10 Punkten: keine Wertung

«Infinite Reminiscence» ist ein kühner Ausflug in die Welt des Deathcore, angereichert mit Nu Metal und elektronischen Elementen. Die Band, die ursprünglich als Solo-Projekt begann, hat sich zu einem Quintett entwickelt, das mit dieser Veröffentlichung seine erste markante Spur hinterlässt.

Die sechs Tracks der EP, darunter "Distant Roads" und "Breathless", bieten eine aggressive und moderne Klanglandschaft, die sicherlich live ihre Stärke zeigen wird. Trotz der kurzen Spielzeit der EP ist das Potenzial der Band unverkennbar. Obwohl einige Kritiker die Einfachheit der Struktur und das Fehlen von musikalischer Innovation bemängeln, steht ausskönnte.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/N9gd-va7xxQ

Samstag, 12 Oktober 2024 06:22

HOUSE OF LORDS gehörten in den in den Endachtzigern zu den angesagtesten Bands und liessen den Stadion Rock nach amerikanischem Vorbild hochleben. Auch wenn sich das Band-Karussell immer wieder drehte und sich Musiker wie Doug Aldrich, Tommy Aldridge, Chuck Wright, Ken Mary und Lanny Cordola die Klinke in die Hände gaben, so war es immer die Stimme von James Christian, der die Geschichte der Truppe lenkte (auch wenn die Band von Gregg Giuffria gegründet wurde).

Die aus Giuffria hervorgegangene Truppe hatte schon mit dem Debüt-Album und der Schmuseballade «Love Don't Lie» (eine Nummer von Stan Bush) einen monumentalen Hit in den eigenen Reihen. Aber auch das flottere «I Wanna Be Loved» fand tausende von Anhängern, bis sich die Combo nach sechs aktiven Jahren 1993 auflöste. Seit 2000 ist James wieder mit dem Haus der Lords am Musizieren und veröffentlichte Wunder-Alben wie «World Upside Down» (2006), «Come To My Kingdom» (2008) und «Big Money» (2011).

Mit dem Sänger konnte ich zudem ein sehr emotionales und bewegendes Interview führen, als er sich gerade mit dem ausgebrochenen Krebs herumschlagen musste. Dass er noch so viel Musik wie nur möglich veröffentlichen wollte, war verständlicherweise eines seiner erklärten Ziele. Dabei blieben aber bei den beiden letzten Streichen «New World ~ New Eyes» (2020) und «Saints & Sinners» (2022) die ganz grossen Momente aus. Mit gemischten Gefühlen ging ich deshalb ans Anhören von «Full Tilt Overdrive», um danach gnadenlos überrascht zu werden.

James hat es tatsächlich fertiggebracht, zusammen mit seinem Langzeit-Gitarristen Jimi Bell und den beiden neuen Mitstreitern Mark Mangold (Keyboard) und Johan Koleberg (Drums), eine weitere tolle Scheibe zu veröffentlichen, die nahtlos an die glorreichsten Zeiten der Band anknüpfen kann. Schon der Opener «Crowded Room» überzeugt mit den bekannten Stadion Rock Vibes und geizt auch nicht, wie bei «Don't Wanna Say Goodbye» unschwer zu erkennen ist, mit emotionalen Momenten.

Gänsehaut erzeugend auch die Stimme von Robin Beck (Ehegattin von James) bei «Castles High», welches den Zuhörer mit einem majestätischen Flair aus den Boxen in eine andere Welt mitnimmt. Hier auf «Full Tilt Overdrive» wird wieder Hard Rock geboten, der nicht wie ein monotoner Einheitsbrei daherkommt, sondern durch ausgeklügeltes Songwriting, bombastische und rockige Chöre überzeugt und James wieder dahin zurückbringt, wo er und House Of Lords hingehören, nämlich zu den absolut Besten ihres Genres.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/FLnMvgWTFYY

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