Freitag, 29. September 2023

Metal Factory since 1999

Freitag, 29 September 2023 06:23

Seit mehr als 20 Jahren bildet der Sänger und Gitarrist Michael Poulsen die Speerspitze der dänischen Rock’n’Roll-Maschine Volbeat. Diese Tatsache dürfte vielen da draussen längst bekannt und Freunden des härteren Sounds ziemlich Wurst sein.

Nun gut, aber Poulsen hat auch eine Vergangenheit vor Volbeat und die scheint ihn jetzt lautstark einzuholen. Bevor er nämlich Frontmann bei Volbeat wurde, gründete er die Death Metal-Band Dominus. Während er an Songs für die Hauptband schrieb, komponierte er eine Reihe von Death Metal-Riffs, die er auf seiner Festplatte speicherte. Nun öffnete er die rostigen Tore zu Armageddon erneut und begann, Songs für seine neue Todesmaschinerie Asinhell zusammenzustellen, deren Debütalbum «Impii Hora» (lateinisch für Ungodly Hour) dieser Tage an Licht befördert wird.

Die Songs wurzeln in knallharten Riffs, sind aber mit starken Gitarren-Hooks und Shout-Along-Refrains gespickt. Die zwei Hauptfaktoren, die Poulsen wieder inspirierten, ätzenden Death Metal zu schreiben, sind ein wiedergefundenes Boss HM-2-Verzerrungspedal und eine persönliche Tragödie mit paranormalem Einschlag. Entombed-Sänger «LG» Petrov war ein enger Freund Poulsens. Auch als dieser an einem Gallengangskarzinom erkrankte, waren die beiden oft in Kontakt und unterhielten sich häufig. Doch als Petrov kurz vor seinem seligen Ende anrief, war Poulsen verhindert und konnte nicht rangehen. Am nächsten Tag war sein Freund bereits verstorben. Um dem schlechten Gewissen zu entfliehen, stürzte sich Poulsen in Jogginghosen, setzte seine Kopfhörer auf und angeblich ohne auch nur einen Knopf zu drücken, ertönte Entombed mit «Full Of Hell».

Der Rest ist Geschichte oder Glaubenssache und mit seinem alten Freund, dem Ex-Morgoth-Sänger Marc Grewe (Insidious Disease) und Schlagzeuger Morten Toft Hansen (Raunchy) stand der todesmetallische Dreier schnell fest. «Impii Hora» ist nun das Ergebnis, eine Hommage an «LG» Petrov und einfach eine verdammt gute Scheibe in alter Death Metal-Manier mit der richtigen Menge an Eingängigkeit, Groove und soliden Riffs.

Vom Double-Bass-Grollen und den abrupten Rhythmuswechseln von «Inner Sancticide» bis zu den schleppenden chromatischen Riffs und dissonanten Licks von «Trophies» haben Asinhell nicht nur eine krasse Death Metal-Neuheit geschaffen, sondern zehn hochkarätige Songs innert einem Jahr (von der Idee zur Aufnahme) entwickelt. «Impii Hora» hat wahrlich den Feuersturm in der Flasche eingefangen!
Oliver H.

cede


https://www.youtube.com/embed/renC9qBzKZQ

Freitag, 29 September 2023 06:17

Ach, es kommen monatlich einfach zu viele Alben auf den Markt. Diese Veröffentlichungsflut führt mitunter dazu, dass Einem Veröffentlichungen entgehen, die man normalerweise sofort in seine Sammlung aufnehmen würde. So geschehen, mit dem Debüt «Necropolis» von WarWolf. Erst letztes Jahr erschienen, kommt genau 14 Monate später schon der Nachfolger und wird alle Metal Fans die Iron Maiden lieben begeistern!

Die Band ist mir allerdings trotzdem nicht ganz unbekannt, war sie doch von 1994 bis 2021 als Wolfen schon aktiv, vom Namenswechsel habe ich allerdings nichts mitbekommen.
Lyrisch erzählt das Album die Geschichte um eine Allianz zwischen Menschen und Vampiren, die zusammen mit dem Warwolf Pläne zur Versklavung der Menschheit schmieden. Allerdings handelt es sich trotzdem um kein Konzeptalbum, da nicht alle Songs diese Thematik aufweisen. Nun gut, in erster Linie zählt ja die Musik und die startet mit dem über achtminütigen Titeltrack, der mich an Maiden zu «The X-Factor» erinnert.

Sänger Andreas von Lipinski singt wie eine angenehme Mischung aus Blaze Bailey und Bruce Dickinson, Peter Müller (nein, nicht der ehemalige Skifahrer…) und Ferank J. Noras schmeissen mit tollen Riffs um sich, als wäre es das einfachste der Welt. Die grösste Stärke des Kriegswolf sind die Songs, welche mit ruhigen Parts versehen sind und so Erinnerungen an Maiden Glanztaten wie «Sign Of The Cross» oder «The Clansman» wecken. Mit den Singles «Spawn Of Hell» und «The Flying Dutchman» gibt es weiteres eingängiges Old-School Futter für die Ohren und auch das flotte «Kingdom Of Fools» hat mich schon nach dem ersten Hören gepackt.

Nach dem ersten kompletten Durchgang schiesst mir der Gedanke durch den Kopf, dass Iron Maiden seit «Brave New World» kaum mehr solch erstklassiges Material geschrieben haben. Ein Gedanke der sich nach mehreren Durchläufen noch verfestigt hat. Wer nämlich bei den Eisernen Jungfrauen die eingängigen Songs vermisst, wird hier fündig, auch wenn das Album mit seinen 65 Minuten etwas zu lang geraten ist. Musikalisch ist das aber alles durchwegs erstklassig und auch die Produktion von Grave Digger Legende Chris Boltendahl übersteht den Härtetest meiner Anlage.

«The Apocalyptic Waltz» ist eine liebevolle Verneigung an ihre Vorbilder Iron Maiden und an die New Wave Of British Heavy Metal im Allgemeinen. Trotzdem hat man nicht das Gefühl eine billige Kopie in Händen zu halten. Höhrt euch das unfassbar geile «Rivers Of Blood» an und ihr wisst was ich meine. So kommt es nicht von ungefähr, dass ich mich unbedingt auch mit dem Eingangs erwähnten "Necropolis" beschäftigen will.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/DktVEmCxrnk

 

Freitag, 29 September 2023 06:11

Tjoa... Wo Black Stone Cherry draufsteht, isses auch drin. Oder? Im Grunde genommen schon, das hat sich durch all die Releases hindurch gezeigt. Man hat den Sound auch immer wieder etwas angepasst, nur sachte, aber das musste ja auch sein. Wäre sonst langweilig, und wer will schon gerne mit AC/DC verglichen werden? Eben.

Allerdings, ganz ehrlich: Mit diesem neuesten Output werde ich persönlich nur bedingt warm. Klar, man hat die bekannten Hooks und Licks, und die Strukturen sind schnell erkennbar. Dazu der unvergleichliche Gesang, das kommt immer gut. Nur scheint es mir, dass man sich zu sehr in die Moderne hat drängen lassen, die Songs wirken schon beinahe zu glatt, mir fehlt es an Ecken und Kanten. Logisch ist das alles schon vorhanden, aber in geringerem Masse. Querverweise zu Theory Of A Deadman oder Papa Roach, die es ähnlich durchgezogen haben, drängen sich auf. Finde ich jetzt nicht sooo prickelnd, und eben - die alten Songs hatten irgendwie mehr Charakter. Damit sei keineswegs gesagt, dass diese neue Scheibe schlecht ist, auf gar keinen Fall! Im Vergleich zu den bisherigen Releases wirkt sie jedoch schwächer. Leider.
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/V70GDxIVxq4

 

Freitag, 29 September 2023 06:04

Seit Sänger Christian Müller wieder an Bord ist, veröffentlichen Night In Gales wieder regelmässig Alben, nachdem man es zwischen 2001 und 2018 nur auf eine Veröffentlichung brachte. Der Vorgänger «Dawnlight Garden» machte auf jeden Fall Hunger nach mehr, diesen stillen die Deutschen aus Nordrhein-Westfalen mit «The Black Stream»

Ein Blick auf den Produzenten garantiert schon mal, dass in diesem Bereich alles im grünen Bereich ist, denn Dan Swanö (Nightingale, Ex – Edge Of Sanity) ist ein alter Hase und weiss haargenau an welchen Knöpfen man drücken muss. So erstaunt es wenig das der Opener «Tears Of Blood» fett durch die Boxen dröhnt und sich als guter Starter erweist, auch wenn Night In Gales im Laufe des Albums noch stärkere Songs auf Lager haben. Die Singleauskopplung «Gone Forever» zum Beispiel ist ein eingängiger Melodic Death Stampfer vom Feinsten.

Wie schon auf «Dawnlight Garden» versucht die Band immer mal wieder frische Elemente einzubauen, wie den Klargesang im Song «Laughter Of Madness» oder die rasend schnelle, aber ultramelodiöse Abrissbirne «Return To Chaos», die durchaus auch aus der Feder der Amott Brüder stammen könnte. Die Göteborg Schule ist zwar omnipräsent, aber das muss nun wahrlich nichts Schlechtes heissen.

Night In Gales haben nun das dritte Album in Folge abgeliefert, dass für MeloDeath Fans eigentlich Pflicht ist. Gar herausragend ist die Gitarrenarbeit der Brüder Frank und Jens Basten, die sich erneut als Meister ihres Fachs entpuppen. Dass Night In Gales seit mittlerweile 28 Jahren in praktisch unveränderter Formation musizieren, ist dabei sicher kein Nachteil. Die Band ist routiniert und liefert den Fans einmal mehr Qualitätsware ab.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Q6UIj802VPs

 

Donnerstag, 28 September 2023 06:35

Mit dem sechsten Album «Polar Veil» melden sich HEXVESSEL zurück. Dieses Mal wird der Fokus mehr auf Doom und Black Metal gelegt, als das in der Vergangenheit der Fall war.

Wie auch bei Grave Pleasure, so ist auch bei Hexvessel der unverwechselbare Gesang von Mat McNerney das Markenzeichen dieser Band. Arktisch gekühlte Riffs in Kombination mit dem charismatischen Gesang werden mit «The Thundra Is Awake» geboten, und das hinterlässt schon mal einen hervorragenden Eindruck! Mit massiven Riffs und mächtigen Männer-Chören beginnt «Older Than The Gods» und entwickelt sich anschliessend zu einer monumentalen Hymne!

Zappenduster wird es mit «Listen To The River», und so hat vertonte Melancholie zu klingen! Der wehklagende Gesang geht einem durch Mark und Bein, und die Musiker an ihren Instrumenten sorgen für die geniale Begleitung! Damit wird ganz grosses Kino geboten. Auch «A Cabin In Montana» trieft nur so von Traurigkeit und ist ein weiterer Volltreffer auf diesem Album. Wie eisiger Wind über die Tundra tanzt, so schlängelt sich «Eternal Meadow» mitten ins Gehör! Das ist der absolut schnellste Song von Hexvessel!

Eine melancholische Hymne wird mit «Crepuscular Creatures» hingebungsvoll dargeboten. Das gilt auch für «Ring», und dabei bilden der Gesang, zusammen mit den Instrumenten, eine unglaubliche Allianz! Der letzte Song «Homeward Polar Spirit» ist hingegen einer von der brachialen Sorte und beendet dieses geniale Album mit einem Feuerwerk! Mir waren Hexvessel in der Vergangenheit eher zu lahm unterwegs, aber nun kann mich die Band mit «Polar Veil» vollkommen an Bord holen!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/xkphwr73-u8

 

Donnerstag, 28 September 2023 06:29
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v. 10 Punkten: 8.6

Das fünfte Werk der Briten von TESSERACT beginnt mit fetten, tiefer gestimmten Gitarren und lautem, wütendem Gesang. Sänger Daniel Tompkins zeigt schon hier, was für ein grossartiger Sänger er ist.

Beim folgenden «Echoes» zeigt Daniel zudem, wie vielseitig er ausser lauten, kräftigen Vocals, durchaus auch sehr gefühlvoll singen kann. Die Symbiose von atmosphärischen und brutalen, harten Parts dominieren die neun Songs. Das Ganze wirkt sehr sicher und ausgereift. Die immer wechselnden, wütenden und melodiösen Gesänge fordern den Zuhörer enorm, und es braucht schon eine Weile, bis man da den totalen Durchblick hat. Ganz krass prallen die beiden Welten bei «Legion» aufeinander, den hier krachen ruhig und brachial extrem zusammen, Growls treffen auf fast poppige Gesänge, unglaublich gut gemacht. Etwas weniger hart geht es dann mit der sehr ruhig beginnenden Ballade «Tender» zu und her.

Auch das beherrschen Tesseract perfekt. Cleane Gitarren und ein sehr entspannt ruhiger Gesang dominieren hier, und erst gegen Ende wird es wieder lauter. Herzstück ist jedoch klar das elf Minuten lange Titelstück. Hier treffen sich verschiedene musikalische Einflüsse wie Alternative Metal, Djent, Modern Metal und Progressive Metal. Schräge Takte und wechselnde Stimmungen wie Tempi verwirren da zunächst etwas, und wie gesagt, das Ganze braucht Zeit, um verstanden zu werden. Die Jungs machen es dem Zuhörer alles andere als leicht. Ausnahme: Das ruhigere, an Steven Wilson erinnernde «Sirens», das ohne Tempo-Wechsel auskommt und mit einem schönen Refrain überzeugt. Im Gesamten ist «War Of Being» ein sehr starkes Album, das hier vorgelegt wird.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/UnkpPIupQxM

 

Donnerstag, 28 September 2023 06:24
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v. 10 Punkten: 7.5

Das vierte Album der schwedischen STARMEN bietet den gewohnten melodischen Hard Rock, der mit griffigen Riffs und mitsingbaren Refrains keine Gefangenen macht. Mit ihrem Masken erinnern die Jungs ein bisschen an KISS, ohne dabei an die Qualität der Amis heran zu reichen.

Wer aber auf schmissigen Hard Rock mit einer gehörigen Portion Spass steht, sollte sich «Rockstar», «Tears Never Dry», «Radioactive» (keine Gene Simmons Cover-Version) und den Titelsong anhören. Nette Hard Rock Songs, die auch ein bisschen Vibes von Talisman versprühen, da das Quartett immer versucht, die Lieder abwechslungsreich zu halten und den Tracks mit kleinen, emotionalen Breaks zusätzliches Leben einhaucht. Mit grossen Chören (Def Leppard und Sweet lassen grüssen) werden die mitsingbaren Parts bis auf den letzten Tropfen Blut ausgereizt und versuchen so die Fans auf ihre Seite zu ziehen, sprich für Starmen zu begeistern. Hard Rock Fans könnten an den Jungs sicherlich Gefallen finden, allerdings hat Schweden in diesem Genre schon bedeutend bessere Truppen wie W.E.T., die erwähnten Talisman, Treat, Swedish Erotica oder Europe ans Tageslicht gebracht.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/AKMKnAyCH6Y

 

Donnerstag, 28 September 2023 06:18
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v. 10 Punkten: 6.0

Nach dem 2005er Album «Vengance In Black» habe ich die brasilianische Truppe aus den Augen verloren, wobei es Dragonheart in dieser Zeit geschafft haben, nur ein Album zu veröffentlichen. Jetzt folgt mit «The Dragonheart's Tale» also das fünfte Werk in der überschaubaren Diskografie der 1997 gegründeten Band.

Ein Grund, weshalb ich Dragonheart fast schon vergessen hatte, war sicher die fehlende Qualität der beiden Alben in meinem Besitz, die an die italienische Power Metal Schwemme Anfang des Jahrtausends erinnerten. Auf dem neusten Streich hat sich indes nicht viel geändert. Ein reichlich abgelutschtes Thema (Piraten und Seefahrer) und ziemlich unspektakulärer Power Metal. Dabei geben die Brasilianer sich hörbar Mühe, bauen hier ein Akkordeon ein, da eine Folk-Melodie, aber bis auf das knallharte «Barbarian Armada» und dem flotten «Eric, The Red» bleibt wenig im Gedächtnis.

Die Südamerikaner, deren Sound durchaus Parallelen zu Grave Digger aufweist, ohne aber auch nur annähernd an die Klasse der Deutschen heran zu reichen, haben vor allem im Songwriting nach wie vor Mühe, eingängigere Songs zu komponieren. Komplettisten werden sicher keinen Rohrkrepierer erwerben, instrumental ist man durchaus auf der Höhe, und wenn es gelingt mehr Eigenständigkeit und grosse Refrains zu schreiben, kann es vielleicht doch noch was werden. Wer knapp bei Kasse ist, greift diesen Monat besser zur neuen Primal Fear oder dem überraschend starken Heimdall Album.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dtOyDqULxsQ

 

Mittwoch, 27 September 2023 06:02

Roine Stolt, der Chef von THE FLOWER KINGS, spielte ja in den vergangenen Jahren mit dem ehemaligen YES Sänger Jon Anderson und Ex-Genesis Gitarrist Steve Hackett zusammen, was man den letzten Alben seiner Band schon anhörte.

Doch auf dem neuen ist der Einfluss dieser beiden Prog Rock Ikonen noch grösser, wobei der Schwede inzwischen ja selbst eine Genre-Legende ist, die in jüngerer Zeit einen Mega-Lauf zu haben scheint. Auch schon die Meisterwerke von Transatlantic sprechen da für sich. Der Ideenreichtum des Musikers scheint dabei kein Ende zu nehmen, wie man auch hier bei seinem neuesten Werk sieht, beziehungsweise hört. Wobei hier sehr vielseitig geproggt wird. «Hollow Man» zum Beispiel weist ganz klar Anleihen zu Queen auf, vor allem Brian Mays Gitarren-Sound ist hier sehr präsent. Ebenso beim folgenden «Mother Earth». Der Mix aus Queen und Yes klingt sehr lecker, und das instrumentale «The Queen» könnte glatt von Steve Howe gespielt sein.

Was zudem gefällt ist der Gesang, den sich hier Roine Stolt, Hasse Fröberg, Jannica Lund sowie Marjana Semkina teilen und macht das Ganze zusätzlich spannend. Zum Schluss wird schliesslich doch noch einen Longtrack serviert. Das knapp 12-minütige Titelstück zieht, wie zu erwarten war, alle Flo-Ki-Register, angefangen bei pastoralem Folk Prog mit hörbar skandinavischer Herkunft, über rasante Parts mit Gitarren-Sinfonik im Zentrum bis hin zu bombastischen Chören. Dazu wiederkehrenden Anleihen bei YES, ehe das Ende mit akustischen Klängen eingeläutet wird. Souveränes Album, das die Schweden hier mit «Look At You Now» abliefern, aber man ist sich von Stolt ja auch nichts anderes gewohnt.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/d7kYPLDW2Ew

 

Mittwoch, 27 September 2023 05:57
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v. 10 Punkten: 8.0

Nachdem der Fünfer seinen Plattenvertrag mit Prosthetic Records unterzeichnet hatte, gab es für die OUTERGODS aus Nottingham kein Halten mehr. Ihre Debüt-Tracks von «A Kingdom Built Upon The Wreckage Of Heaven» wurden in den Silberling geklopft, und nun liegt dieser vertont vor mir.

Als die Gründungs-Mitglieder Nathe Sinfield (Lost Outrider) und Sam Strachan (Raised By Owls) einen musikalischen Weg suchten um sich auszudrücken, fanden sie ihn in ihrer Liebe zum Extreme Metal, insbesondere zum Death Metal der 90er-Jahre. Sie machten sich daran, ein Album zu kreieren, das den Adrenalin- und Abscheulichkeits-Pegel der Alben widerspiegelt, die einst ihren persönlichen Geschmack prägten. Um die Album-Aufnahmen zum Leben zu erwecken, mussten aber noch mehr Band-Mitglieder her, die in Nottinghams fruchtbarer Szene gefunden wurden. Nachdem sie Alex LeGrice (Raised By Owls), Dan Oldcorn (Antre) und Jordan Spencer (Evil Scarecrow) rekrutiert hatten, waren Outergods bereit, um düstere Geschichten von Elend und Leid zu erzählen.

Viele ihrer persönlichen Kämpfe und Ängste flossen in den Schreib-Prozess mit ein. «A Kingdom Built Upon The Wreckage Of Heaven» ist ein neun Songs starkes, wildes Biest, das alle Lieblings-Sounds der Band vereint und sie bis an die Grenzen des Äussersten treibt. Die daraus resultierenden Songs verschmelzen Elemente aus Death Metal, Black Metal sowie Grindcore und vermischen ihre aggressiven frühen Einflüsse von Morbid Angel und Strapping Young Lad mit der Intensität modernerer, aber intensiveren Bands wie Full Of Hell. «A Kingdom Built Upon The Wreckage Of Heaven» wurde selber produziert und somit bleibt sich die Band ihrer DIY-Ethik und Underground-Attitüde treu. Das Album wurde von Freund Kristofer Strandberg gemastert, und das Cover des Albums stammt von Nathes Bruder Tim Sinfield. Eine runde Sache mit vielen Ecken und Kanten!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-g3G-MDSnIw

 

Mittwoch, 27 September 2023 05:51
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v. 10 Punkten: 7.0

Vielleicht mangelt es mir inzwischen tatsächlich an der nötigen Flexibilität, wenn es um Genre-Schubladen geht, aber wo genau sich das "Psych" im angeblichen "Heavy Psych" dieser Truppe befinden soll, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, zumindest was den vierten Langdreher von MOON COVEN betrifft.

Viel eher klingt die Band aus Malmö, Schweden für mich wie ein kleines Geschwister von Wolfmother, das neben einer deutlichen Vorliebe für guten, alten Garage Rock (Blue Cheer, Dust, MC5…) ebenso starke Gefühle für Doom der alten Schule vorzuweisen hat. Allerdings muss ich hier gleich anfügen, dass der Doom-Faktor wirklich nur marginal vorhanden ist (ausser im lupenreinen Doom-Lehrstück «Behold The Serpent»!), denn insgesamt dominiert auf «Sun King» cooler, Fuzz-lastiger Stoner Rock mit ordentlicher Retro-Kante das Geschehen eindeutig.

Der leicht nölige Gesang von Frontmann/Gitarrist David Regn Leban mag anfangs zwar etwas eintönig und limitiert klingen, aber mit fortschreitender Spieldauer gewöhnt man sich selbst an die Tatsache, dass sogar Ozzy als gesangliches Vorbild dienen kann, und schon möchte man zu diesem Sound gar keine andere Stimme mehr hören. «Sun King» mag zwar angesichts der erdrückenden Konkurrenz im Stoner und Retro Rock Sektor nichts wirklich Weltbewegendes sein, aber es ist ohne jeden Zweifel ein solides, abwechslungsreiches Album mit ordentlich Schmackes, in das jeder geneigte Fan zumindest mal reinhören sollte. Ich jedenfalls habe mir aus dieser Sparte schon wesentlich seichtere und belanglosere Veröffentlichungen anhören dürfen.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gIhQScckg_M

 

Mittwoch, 27 September 2023 05:44
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v. 10 Punkten: 8.0

Seit 2012 ist der Brite Marc Hudson bekanntlich die Stimme der Extreme Power Metaller DragonForce. Mit «Starbound Stories» präsentiert er heuer seine erste Musik ausserhalb des DragonForce Universums. Wobei so wirklich weit weg bewegt sich der Sänger kompositorisch nicht von seiner Stammband.

Auch hier reagiert typischer Power Metal, der nicht ganz so virtuos wie derjenige von DragonForce klingt, aber doch auf hohem Niveau überzeugt. Mir persönlich ist das Ganze trotz seiner Klasse etwas zu nahe dran, denn für mich bietet ein Solo-Album eines Musikers einer etablierten Band immer die Gelegenheit, diesen mal ausserhalb des ursprünglichen, stilistischen Konzepts zu entdecken. Diese Chance hat Marc Hudson hier nicht gepackt. Das ist natürlich sein gutes Recht und kann durchaus als starkes Statement gesehen werden, heisst der Sänger fühlt sich bei DragonForce stilistisch demnach derart wohl, dass auch sein Solo-Album in diese Richtung tendiert. Leider verschweigt das Promo-Schreiben, für was hier Marc Hudson alles auf diesem Album verantwortlich ist. Schrieb er unter anderem sämtliche Kompositionen selber?

Welche Instrumente spielte er hier ein? Dass die Stimme eindeutig seine ist, bleibt natürlich unbestritten. Der Beipackzettel verweist dagegen auf verschiedene unbekanntere Gäste, die hier dezente Beiträge geleistet haben. Mehr gibt da www.metal-archives.com her. Hier wird erwähnt, dass Hudson lediglich den Gesang beigesteuert hat. Für die Gitarren- und Bass-Spuren zeichnete sich scheinbar der heutige Kreator Bassist Frédéric Leclercq aus, der dieses Instrument von 2005 bis 2019 bei DragonForce spielte. Deutlich weniger bekannt dürfte dagegen Schlagzeuger Rich Smith sein, der, mit einem kurzen Unterbruch, seit 2009 bei Power Quest aktiv ist. Beide haben mit Marc Hudson und weiteren Musikern zusammen ein schönes Album eingespielt, das immer wieder tolle Melodien und Gitarren- wie Keyboard-Solos bietet.

So zum Beispiel beim fröhlich sonnigen «The Siren», beim epischen «Stars», dem schmissigen, filmsoundtrackartigen «Swansong» oder beim schnellen «Call Of The Martyrs». Zum Schluss verneigt sich Marc mit «One More Sight Of The Sun» noch vor seinen japanischen Fans, in dem er das Lied in deren Landessprache präsentiert. Natürlich ist Hudsons Stimme ein wichtiges Erkennungs-Merkmal von DragonForce, was zwangsläufig auch (s)ein Solo-Projekt in deren klangliche Nähe rückt. Hier ist aber auch der Gesamtsound sehr dicht dran. Die Frage bleibt, wie bewusst Marc Hudson das so gewählt hat. Wollte er seine Fans nicht vergrämen und kein Risiko eingehen oder sind das schlicht seine besten Lieder, die bei DragonForce keine Verwendung gefunden haben? Fragen über Fragen. Das soll «Starbound Stories» aber nicht abwerten, denn nüchtern betrachtet bieten die Lieder Klasse und können durchaus für sich alleine stehen.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gWdwm2V6Lkw

 

Dienstag, 26 September 2023 06:18

3TEETH aus Los Angeles bringen mit dem Album «End Ex» ihren Entwurf der Vormachtstellung der Technik und den Zerfall der Realität unter die Leute.

Futuristisch und trostlos startet dieses Album mit «Xenogenesis», und aus den Lungen der Maschinen wird ein monotoner Beat gepumpt. «Aeme Death Machine» hat etwas von Slipknot, einfach in der Industrial-Form! Auch «Slum Planet» weist einen Touch von Slipknot auf, aber ohne die krachende Gitarren-Power, wie man sie von den Amis her kennt! Mit maschinellem Groove geht es mit «What's Left» eher eintönig weiter. Mit «Merchant Of The Void» werden dageben die Turbinen gestartet, und man fühlt sich wie in einem Windkanal! Das abgehackte Drumming verleiht dem Ganzen das gewisse Etwas! Als Industrial Metal-Hymne geht «Higher Than Death» durch und besitzt enormes Hitpotenzial! Ebenso keine Gefangenen macht «ALI3N» und markiert ebenfalls einen Slipknot-Klon!

Von der ruhigeren Sorte ist «Plutonomicon» und bietet eine sehr dystopische Stimmung. Die totale Maschinen-Übernahme droht mit «Paralyze (feat. Ho99o9)», und das ist dann Industrial Metal nach dem Reinheitsgebot! Nach Endzeit klingt «Scorpion», und beim Anhören dieser Nummer kommt nicht viel Hoffnung auf. Die Halbballade «Drift» zeigt dafür eine komplett andere Seite der Band, aber auch dieser Track vermag zu überzeugen. Zum Schluss folgt noch die Cover-Version «Everybody Wants To Rule The World» von Tears For Fears, und 3Teeth machen diesen 80er-Hit fast zu ihrem eigenen Song! Mit «End Ex» hat die Truppe ein sehr starkes Industrial Metal Album veröffentlicht, und alle Fans, die neben Metal auch eine Schwäche für New Wave haben, sollten hier unbedingt ein Ohr voll riskieren!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/su2X0SzJ8_k

 

Dienstag, 26 September 2023 06:12

Aus Portland im Staate Oregon kommt die Band Viral Tyrant her und hat das Debutalbum «Vultures Like You» im Reisegepäck mit dabei. Geboten wird ein wildes Sammelsurium aus Doom, Sludge Stoner Metal.

An die erste Probe einer Band, erinnert «The Feeling Of The Doom Tree». Langsamer Doom wird dargeboten, der mit einem Riff in Dauerschleife garniert wird. Dazu schreit sich der Sänger die Seele aus dem Leib und man wähnt sich im Affenhaus bei den Brüllaffen. Wie eine Jam-Session, so beginnt «Beloved And Beheaded» und so steht Doom in Zeitlupe auf der Menükarte. Das unmenschliche Gebrüll gibt es auch in diesem Song. Sägend und in Richtung Drone, zieht es «Vosturan» und dieser Song enthält mehr als ein gesundes Mass an Distortion. Es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zu Conan.

Fast schon Speed Metal, gibt es mit «Beacon Omega» und so kann Viral Tyrant mit Abwechslung punkten. Total verhangen und bekifft, geht es mit «The Great Traverse» weiter und man kann die verqualmte Räumlichkeit förmlich spüren. Die letzten drei Minuten sind sehr abgespacet! Staub aus der Wüste wird mit «A Savage Ensnared» aufgewirbelt und so gibt es auch für die Stoner Rock-Fans ein Appetithäppchen. «Blunt Force And Sheer Ignorance» setzt auf Stoner Rock mit leichter Sludge-Schlagseite. So wird dieses Album von Viral Tyrant grundsolide zu Ende gebracht. Solid ist dann auch die passende Bezeichnung für das Album «Vultures Like You», aber leider auch kein bisschen mehr!!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/BTJGWqxVAJg

 

Dienstag, 26 September 2023 06:07

Die sechs Norweger um Sänger Eivind Gunnesen kommen hier mit einem sehr vielseitigen, ausgereiften Progressive Metal-Album daher. Erinnerungen an Die grossartigen Shadow Gallery werden wach, vor allem bei den Gesängen und Chören wird man oft an den 2008 zu früh verstorbenen Mike Baker erinnert.

Sehr gut zu hören beim grandiosen «Wintersong». Genau so klingt zeitloser Prog. Auch «Blindside» ist eine grossartige Nummer, die an ältere Dream Theater erinnert. Einfach toll, wie die Norweger es schaffen, Prog und Eingängigkeit zu vereinen. An oberster Stelle steht trotz der anspruchsvollen Musik immer die Gesangsmelodie, gepaart mit schönen und sehr melodiösen Chören. Die ausgewogene Balance zwischen unwiderstehlichen, intelligenten Songstrukturen und eingängigen Hooks wird hier auf höchstem Niveau zelebriert.

Hört euch mal das wunderschöne «Remembrance» an. Traumhaft ruhig gespielt. Ein Mix aus Dream Theater und Shadow Gallery, eine wahrhaftig grosse Ballade mit Tiefgang. Und die drei Background-Sänger Jeanette Heidenstrøm, Stephan Hay und Catharina Damman tragen einen grossen Anteil dazu bei zu den fetten Chören. Den Norwegern gelingt hier ein vielschichtiges, unglaublich geniales Prog-Werk, das durchgehend sehr spannend bleibt und durch grosse Melodien überzeugt und das Erbe der seit längerem stillgelegten Edel-Proggies Shadow Gallery würdevoll weiterführt. Ganz grosses Prog-Kino.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-fR6YGv2lu0

 

Dienstag, 26 September 2023 06:01
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v. 10 Punkten: 8.5

Stockholm, Schweden, Remedy, melodischer Hard Rock. Auch wenn die Truppe, beziehungsweise die Scheibe schon etwas älter ist, sollte sie unbedingt vorgestellt werden. Irgendwo zwischen Foreigner, den Scorpions, Danger Danger, Def Leppard, Ratt und Joe Lynn Turner liegt der Sound der Nordländer.

Das Ganze wird mit einer frechen und erfrischenden Selbstständigkeit gewürzt. «I Wanna Have It All» und besonders «Scream In Silence» zeugen von einem feinen Gespür für packenden Melodien und dem Verständnis für gute Songs, das man heute nur noch selten findet. Es ist auch die Vielfalt, welche sich in den Tracks niederschlägt und das Album der Jungs sehr hörenswert macht. Als weitere Anspielt Tipps können «Thunder In The Dark» und «My Devil Within», oder «Sinners And Saints» herhalten. Remedy wissen wie man Songs schreibt, die im Kopf hängen bleiben, lassen dabei Melodien, aber auch kernige Riffs verschmelzen, ohne dabei zu soft zu klingen. Hard Rock Fans, hier solltet ihr reinhören.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/zA7-4HdwrIE

 

Montag, 25 September 2023 06:24
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v. 10 Punkten: 8.0

Als Ringworm vor rund 30 Jahren ihr Debütalbum «The Promise» veröffentlichten, klangen sie schon deutlich wilder als andere metalangehauchte Hardcore-Bands. Abgesehen von ein paar inaktiven Jahren, schlägt das Quintett aus Cleveland seitdem immer wieder grimmig zu, während es stets bösartiger und kompromissloser agiert.

Das neunte Album «Seeing Through Fire» ist das erste bei Nuclear Blast und geht noch härter ins Gericht. So hart, dass diese zutiefst wüste Platte, trotz einer Spielzeit von nur 31 Minuten, viele Menschen erschöpft zurück lässt. Erschöpft vor Begeisterung! «Seeing Through Fire» ist eine anhaltende Dosis muskulöser und unerbittlicher Gewalt. Der Hass tropft aus jedem Riff, die Songs prügeln alle Anwesenden windelweich, und im Gegensatz zu vielem Hardcore-Bands klingen Ringworm tatsächlich Hardcore.

Diese Platte macht keine Gefangenen! Die elf Songs halten immer die richtige Balance zwischen brutalem Metal und Punk-Wut. Die Riffs sind fies und düster, die Produktion ist fett, dreckig und brillant live klingend. Geschliffen durch drei Jahrzehnte schweisstreibender, explosiver Live-Auftritte sind Ringworm eine feindselige Maschine, und jeder dieser Songs schlägt ein wie eine hitzesuchende Rakete. «Seeing Through Fire» lässt sich am besten in einem strafenden Mosh-Pit konsumieren, denn die Platte macht keine Anstalten, ein sensibles Publikum anzusprechen.

Es handelt sich um einen furchtbar düsteren und heldenhaft adrenalingeladenen, musikalischen Schlag ins Gesicht. Man könnte sie auch schlicht die militanteste und unangenehmste Platte dieses Jahres nennen, die auf einem grossen Metal-Label veröffentlicht wurde. Gesichter werden schmelzen. Ach wie schön!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/x8Yw-dvaEuc

 

Montag, 25 September 2023 06:14
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Mitunter aus den Ruinen der vorherigen Band Midas Touch sind AMETHYST entstanden. Die wiederum deutsch-schweizerische Kollaboration ist tief in der Zeit der frühen NWOBHM verwurzelt, und nachdem die vier Songs der EP Ende Dezember 2022 zuerst nur digital über Bandcamp erhältlich waren, folgte heuer im März die Kassette als erster Tonträger, gefolgt von der CD im Mai, und nun ist auch noch das Vinyl am Start.

Insgesamt soll es davon drei verschiedene Ausführungen, sprich Farben geben, wobei die erste Auflage von hundert Stück in blau schon längst ausverkauft ist. Aktuell wird die schwarze Version vertickt, und ich könnte mir bei dem Bandnamen noch gut vorstellen, dass es eigentlich auch eine violette Version in Anlehnung an den gleichnamigen Edelstein (Quarz) geben sollte, ja eigentlich muss! Das würde dann in diesem Fall auch zur Qualität der vier Tracks passen, die in der Underground-Szene längst voll eingeschlagen haben! Der Opener «Chasing Shadows» katapultiert einen zunächst, getragen von einer herrlich analog klingenden, druckvollen Produktion, gleich um Jahrzehnte zurück und lässt Vibes der alten Thin Lizzy, Brats (Pre-Mercyful Fate), Century und Heavy Load vernehmen.

Bei «Nightranger» standen unüberhörbar die frühen Iron Maiden Pate, während mich «Into The Black» spontan an die leider verblichenen Niederländer von Vanderbuyst erinnert. Ebenso schimmern hier immer wieder mal ein paar Fetzen der Anfänge von Def Leppard durch, bevor 1980 deren legendäres Debüt erschien. Dazu kommt der absolut passende Timbre der total oldschooligen Gesangs-stimme von Fredric G. zum Tragen, dessen variable Clean-Vocals zu keinem Zeitpunkt Halford'sche Screams vermissen lassen. «Rock Nights» ist ein erstes wie saumässig gutes Bekenntnis an die guten alten Zeiten, und es bleibt schwer zu hoffen, dass es hier bald mehr von dieser obercoolen Truppe um Frëddy (v), Ramon (g), Yves (g), Miguel S. (b) und Eldo (d) absetzen wird. Kult hoch drei!
Rockslave


https://www.youtube.com/embed/w2DIKU0Wdds

 

Montag, 25 September 2023 06:07

Was für ein Schritt nach vorne! Vor rund neun Jahren durfte ich das erste Album «Shadows Of My Past» der Schweizer Prog Metaller Green Labyrinth reviewen. Songwriting und Gesang zwangen mit damals, der Scheibe eine sehr tiefe Note zu verleihen. 2023 sieht die Sache völlig anders aus.

Jetzt bilden die Melodieführungen und der Gesang eine Einheit, die immer wieder aufhorchen lässt. Dazu kommen nachvollziehbare und trotzdem progressive Lieder, welche gar in einzelnen Songs dezent tiefen Männergesang einbauen. Ein gutes Beispiel für den hier zu hörenden Fortschritt ist gleich der Eröffnungstrack «Dreamland». Das Ganze findet seinen Höhepunkt bei «Limited», dessen Hauptmelodie man tatsächlich fast nicht mehr aus dem Gedächtnis bringt. Aber auch das schnelle «Trapped Soul» zeigt die grosse Spielfreude von Green Labyrinth. Waren zudem vor neun Jahren die Dream Theater-Einflüsse noch überdeutlich zu hören, schimmern diese heuer nur noch sehr selten durch.

Trotz Liederlängen meist zwischen 6 und 9 Minuten wirken die Songs nie unnötig aufgeblasen sondern immer schlüssig. Es darf spekuliert werden, was zu dieser massiven Steigerung führte. Liegt es an den Besetzungswechseln (ausser Gitarrist David Vollenweider und Keyboarder Tom Hiebaum (ebenfalls bei Deep Sun) ist die ganze Mannschaft ausgewechselt)? Liegt es an der Stimme der neuen Sängerin Seraina Schöpfer? Oder liegt es gar am Reviewer, der 2023 schlicht den Zugang zu Green Labyrinth findet, der ihm beim Debutalbum bis heute verwehrt bleibt?

Subjektiv betrachtet ist «Sequences» schlicht ein gutes Prog Metal-Album, dass nach ein paar Hördurchgängen seine wahre Grösse erreicht und im internationalen Vergleich durchaus bestehen kann. Fans von Prog Metal mit epischem Frauengesang können hier nichts falsch machen.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/xkmObYySxqQ

 

Montag, 25 September 2023 05:57
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v. 10 Punkten: keine Wertung

H.E.A.T. sind gerade in aller Munde und können trotz des Sängerwechsels noch immer für Furore sorgen. Nach dem Abgang von Sänger Erik Grönwall (neu bei Skid Row), kehrte Kenny Leckremo in den Schoss der Schweden zurück und hat mit seinen Bandkumpels eine Kompilation zusammengestellt, die auf den Namen «Extra Force» getauft wurde.

Neben den vier Studiotracks («Freedom» und «Will You Be» vom «Freedom Rock» Album, sowie die beiden in der Kenny Versionen eingespielten «One By One» und «Rise» vom «II» Album) sind es speziell die Livetracks, welche die wahre Stärke des Quintetts zeigen. Wie es scheint, wurden die Liveaufnahmen im Z7 (Pratteln) gemacht, was für die Schweizer Streetgang noch ein besonderer Anreiz haben dürfte.

Der starke Gesang von Kenny, kommt dabei ebenso zum Tragen, wie die unheimlich tight aufspielende Rhythmussektion. Bassist Jimmy Jay und Schlagzeuger Don Crash geben bei den Livesongs einen unglaublichen Groove vor, auf dem sich Gitarrist Eric Rivers und Keyboarder Jona Tee nach Belieben austoben können. Cooles Album, das sich nicht nur die H.E.A.T. Fans anhören sollten, sondern alle die sich dem harten Rock verschrieben haben und auf grossartige Melodien und Chöre stehen.
Tinu

cede

 

 

 

Samstag, 23 September 2023 08:14

Die neue deutsche Band Permutation kommt mit einem Debüt heraus, das es in sich hat. Diese Platte sollte man sich nicht entgehen lassen. Grundsätzlich spielen sie Melodic Black Metal, mit Betonung auf "Melodic". Doch mit dieser Beschreibung ist noch lange nicht alles gesagt.

Die im Jahr 2020 gegründete Truppe bringt wahre Hymnen hervor. So zum Beispiel der Albumcloser «You». Dieser Titel hat alles, Blastbeats, rasante Death Metal Riffs und der Refrain erinnert sogar etwas an Power Metal. Jeder Song ist in sich abgeschlossen und viele haben ein Intro, sowie ein Outro. Das Wort «episch» reicht kaum, um dieses Album zu beschreiben. Ihre Melodien sind wahre Behemoths, mit unglaublichen progressiven Konstrukten und so viel Abwechslung, dass mehrfaches Durchhören auf jeden Fall belohnt wird.

Der Begriff «Kriegsmusik» würde noch auf einige Tracks zutreffen. Man sieht sich selbst förmlich vor einer grossen Schlacht, während im Hintergrund die Musik dröhnt und so animiert, dass man bereit ist zu sterben. Der Gesang ist gescreamt und gegrowlt, nimmt aber nicht zu viel Platz ein. Er zeichnet sich durch viel Echo aus, was die Musik noch grösser wirken lässt. Die Instrumente sind sorgfältig gemischt, so dass niemand zu kurz kommt. An zwei Stellen benutzen sie sogar akustische Gitarren, welche sich aber wundervoll mit den zugehörigen Songs vereinen.

Das soll nur als Beispiel dafür dienen, wie breit die Musik von Permutation gefächert ist. Die einzelnen Titel sind so facettenreich und voller Überraschungen, dass man nie weiss, was einem als Nächstes erwartet. Wer offen ist, und die Entwicklung von Black Metal und dessen Fusion mit anderen Genres begrüsst, sollte dieses Album auf jeden Fall hören. Zu dem eignet es sich auch für Death Metal Fans und für Leute die kraftvolle und intensive Melodien mögen.

Das Einzige, das mir fehlt, ist eine Kontinuität in ihrem Werk. Das Album hört sich an wie eine Sammlung von Songs, die nichts miteinander zu tun haben. Allerdings ist dies eine kleine Kritik bei so mächtigen Tracks.
Erik N.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-RHGFxu2908

 

Samstag, 23 September 2023 08:10
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v. 10 Punkten: 8.3

Bands wie Enforcer, Ambush, Stallion oder Night Demon haben dem klassischen Achtziger Metal wieder neues Leben eingehaucht. Kerrigan reihen sich in diese Aufzählung ein und präsentieren mit «Bloodmoon» ein Album, dass lupenreinen Heavy Metal bietet.

2019 in Freiburg als Nebenprojekt der Funeral-Doomer Lone Wanderer von Bruno S. (Gitarre, Bass) und Jonas W. (Gesang, Gitarre) gegründet, ist Kerrigan eine Gelegenheit, damit sich die Band spielerisch ausleben kann. «Im Funeral Doom ist das meist sehr reduziert möglich» so der Bassist. Das macht die Band meist im Midtempo Bereich und lässt so Platz für die Harmonien und Melodien, die einen wichtigen Teil der Scheibe ausmachen. Die Einflüsse von Maiden, Priest oder Saxon sind dabei immer präsent, auch wenn die Band weit davon weg ist eine billige Kopie zu sein.

Die Produktion ist minimalistisch gehalten und gibt dem Album den Charme das es benötigt um an die Achtziger erinnert zu werden. Kerrigan liefern mit Songs wie dem Titeltrack, «Forces Of Night» oder «Child Of Sin» den Beweis, dass sie durchaus das Potential haben um die nächste deutsche Band zu sein, die zusammen mit Stallion in der obersten Liga der «New Wave Of Traditional Heavy Metal» mitspielt.

Kerrigan ist ein gutes Debütalbum gelungen, dass traditionelle Metal Fans absolut zufriedenstellen wird. Ein lebendiges, frisches und vor Spielfreude strotzendes Album mit einem geilen Sänger, der wie Faust aufs Auge zum Genre passt. Eine Band die am Keep It True oder Trveheim Festival einen Platz verdient hätte.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/IC0OSKCgg5I

 

Samstag, 23 September 2023 08:02
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v. 10 Punkten: 8.6

Melodien, die im Ohr bleiben, gleichzeitig gnadenlose Geschwindigkeit und Brutalität sowie eine klare politische Botschaft – dafür steht die moderne Death Metal-Truppe Necrotted aus Süddeutschland. 2008 gegründet, seitdem ist die Kombo zu einer bemerkenswerten Kraft in der Szene herangewachsen und vermag zu begeistern.

Sowohl der gepresste Output, wie ihre energiegeladenen Live-Auftritte befeuern Fans und Musikpresse gleichermassen. In den letzten 15 Jahren durften vier Alben «Anchors Apart» (2012), «Utopia 2.0» (2014), «Worldwide Warfare» (2017) und «Operation: Mental Castration» (2021) aus der modrigen Todesgruft ans Tageslicht schleichen. Jetzt markiert das neue Album «Imperium» einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Fünfers um die Gebrüder Fink. Die Platte ist erneut als Konzeptalbum aufgebaut und entwickelt die aufwändige Produktion konsequent weiter. Inhaltlich und visuell knüpft «Imperium» dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat.

Necrotted trauen sich ausserdem immer mehr zu experimentieren, verleugnen jedoch nie ihre traditionellen Wurzeln. Ihr bewährtes Rezept für Melodien, brachiale Gitarrenriffs, donnernde Blastbeats und drückende Slams wird nur dezent aufgemischt. Gelegentlich lassen sich auch schwarze Metal-Elemente ausmachen. Zu den mehrheitlich englischen Texten gesellen sich neuerdings öfters Textpassagen, die in deutscher Muttersprache geknurrt, gebrüllt oder gegrunzt werden. «Imperium» ist mit seinen neun Songs ein anspruchsvolles Album geworden, das nicht nur nackte Raserei zu bieten hat, sondern technisch und melodiös hochstehend ist.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden Necrotted mit ihrem «Imperium» ein grosses Echo im Bereich des zeitgenössischen, abwechslungsreichen Death Metals hinterlassen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/PLTRWlfZ3CE

 

Samstag, 23 September 2023 07:56
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v. 10 Punkten: 8.9

Die schwedische Band um Schlagzeuger Martin Lopez (ehemals Opeth, Amon Amarth) und dem Gitarristen Kim Platbarzdis entfernt sich immer mehr von ihren sperrigen Prog Metal-Songs ihrer Anfangstage.

Der leichtere Zugang zu deren Musik fällt schon auf bei den ersten beiden Tracks «Sincere» und «Unbreakable» Der Wechsel von hartem Sound und ruhigen Passagen steht der Band. Man hört sehr melodiöse Gitarren-Soli und Gesangsmelodien. Auch «Fortress» ist so ein Song, der sofort gefällt. Oder die starke Ballade «Hollowed», bei der Joel Ekelöf ein wunderschönes Duett singt mit einer mir unbekannten Sängerin. Dazu ein sehr gefühlvolles Gitarren-Solo, da legen die Schweden wirklich einen Hammersong hin. Oder der wunderbare Titeltrack, auch hier glänzt man wie so oft auf diesem Rundling mit diesen tollen, zweistimmigen Gitarren-Linien, einfach herrlich, da zuzuhören.

Die Scheibe bildet das bislang breiteste dynamische Spektrum der Band ab. Es reicht von den hauchzarten Momenten von «Tragedian» und «Vitals» bis zur metallischen Stakkato-Härte des sinnig betitelten Highlights «Violence». Dazwischen liegen acht coole Alternative/Progressive-Perlen, an denen man sich langfristig nicht satt hören kann. Für mich ganz klar das beste Werk der Schweden
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/wNkeYB80MXk

 

Freitag, 22 September 2023 06:19

Die Ungarn von Grymheart veröffentlichen mit «Hellish Hunt» ein Debütalbum, dass sich gewaschen hat. Kreativer Kopf hinter der Band ist Gabriel Blacksmith, der auch Wisdom gegründet hat. Ihr mögt Ensiferum genauso wie Wintersun oder eben Wisdom? Dann dürfte euch Grymheart vom Hocker hauen!

Die Magyaren vereinen eine explosive Mischung aus Melodic Death, Power und Folk Metal, mit catchy Melodien und eingängigen Refrains. Der Opener «Hellbent Horde» ballert schön nach vorne, wird von einem eingängigen Riff begleitet und von den harschen Vocals von Blacksmith veredelt. Das können auch Ensiferum nicht besser! «Ignis Fatuus» startet mit einer akustischen Folk Einlage, bevor die Drums wieder für Schnelligkeit sorgen. Der einsetzende Klargesang sorgt für Abwechslung einer gehörigen Prise Epik. «To Die By The Succubus» reiht sich nahtlos in diese Reihe grandioser Songs ein, diesmal schimmert rifftechnisch sogar Amon Amarth durch.

Was bitteschön ist das für ein Start in dieses Album? «My Hellish Hunt» setzt dem ganzen noch die Krone auf, geniales Solo inklusive. Weil die Ungarn auch in der zweiten Hälfte des Albums mit «Fenrirs Sons», «Facing The Kraken» und dem über achtminütigen «Monsters Among Us» drei weitere Oberkracher abliefern und man Ausfälle nicht findet, steht am Ende eine hohe Bewertung fest.

Nörgler werden vielleicht die fehlende Innovation bemängeln und dass Grymheart etwas zu offensichtlich nach Ensiferum klingen. Mir ist das so ziemlich schnuppe, so lange man solch starke Songs im Köcher hat. Toller Einstand der Ungarn!
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/nIiNhT9N6Q8

 

Freitag, 22 September 2023 06:15
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v. 10 Punkten: 8.6

Seit 1988 sitzen Cannibal Corpse fest im Sattel des Death Metals, haben das Genre mitdefiniert und in all den Jahrzehnten unvergleichliche Werke geschaffen. Auf ihrem letzten, dem 15. Album «Violence Unimagined» erhöhte die Band den Einsatz noch einmal, wurde noch komplexer und intensiver.

Nun kehrt sie mit dem Nachfolger, dem ebenso monströsen «Chaos Horrific» zurück. Das Werk knüpft nahtlos an «Violence Unimagined» an und ist dennoch ein völlig neues Biest. Cannibal Corpse hatten wie so oft keinen Masterplan, gingen an jeden der zehn Tracks unvoreingenommen heran und versuchten, bestmögliche Songs zu schreiben. Einzig wurde der Versuch unternommen, die Grenzen in eine andere Richtung als bei «Violence Unimagined» zu verschieben. Der Fünfer hat die Dynamik erweitert und Neuland erkundet, ohne von dem abzuweichen, was Cannibal Corpse ausmacht. Textlich beweget sich die Truppe typischerweise wieder auf dunklem und verdrehtem Terrain. Zu den behandelten Themen gehören Massenverstümmelungen («Blood Blind»), der Kampf gegen Zombies in «Chaos Horrific», Zerstückelungen und Opferungen von «Summoned For Sacrifice» und die gewaltsame Rache von Opfern des

Menschenhandels bei «Vengeful Invasion». Also nichts für schwache Nerven! Auch das Albumcover, entworfen vom langjährigen Wegbegleiter Vince Locke, ist typisch Cannibal Corpse und zeigt ein chaotisches Durcheinander von Lebenden und Untoten. Die Aufnahmen in Erik Rutans «Mana Studio» (Florida), verliefen für alle Beteiligten äusserst angenehm. Rutan hat bereits sechs Cannibal Corpse-Alben produziert (beginnend mit «Kill») und «Chaos Horrific» ist nun die zweite Veröffentlichung als vollwertiges Mitglied, seit seinem offiziellen Beitritt im Jahr 2020.

Wenn man bedenkt, wie viele Bands es nie über ein Jahrzehnt schaffen, geschweige denn über drei, ist «Chaos Horrific» wohl der Beweis für die Kreativität, die Entschlossenheit und die Loyalität dem gegenüber, was Cannibal Corpse seit jeher tun. Ein weiteres kampferprobtes Epos der amerikanischen Splatter-Truppe.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Sh20dk87S4E

 

Freitag, 22 September 2023 06:08
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v. 10 Punkten: keine Wertung

«Don't Touch The Light», «Fireworks» und «Point Blank» waren die Alben, welche den deutschen Bonfire einen Mega grossen Status einbrachten. Damals mit Sänger Claus Lessmann am Start schwebte man immer ein bisschen zwischen Hard Rock und Heavy Metal.

Herausragend waren aber immer die Songs und da denke ich nicht nur an die Mega Balladen «You Make Me Feel», «Give It A Try», oder «Who's Follin' Who». Damit die Rechte der Tracks wieder bei Bandgründer und Gitarrist Hans Ziller liegen, wurden diese drei Scheiben nochmals aufgenommen, mit einem härteren Sound versehen und im Gitarrenbereich mit feinen Nuancen um arrangiert.

Als alter Bonfire Fan kann man dies nun grossartige, oder bescheiden finden. Insbesondere wenn man mit dem neuen Shouter Dyan, der eine Wahnsinns Stimme hat, den Tracks einen (fast) Judas Priest artigen Anstrich verleiht. Wenn der Schreihals sich bei «Longing For You» die Stimme aus dem Körper schreit, dann klingt das, wenn man die Tracks nicht kennt verdammt geil. Erinnert man sich aber an die Original und wuchs man mit ihnen auf, dann kann es durchaus sein, dass man sich nicht mit der neuen Version anfreunden kann.

Dafür knallt ein «S.D.I.» mit sehr viel Herzblut aus den Boxen und kann auf diese Art einen besonderen Reiz haben. Speziell auch dank der famosen Gitarrenarbeit. Kurzum gesagt es gibt Songs, da passen die härteren Arrangements sehr gut, und bei anderen sind sie eher gewöhnungsbedürftig. Schliesslich sprechen wir hier nicht von unbekannten Tracks, sondern von wegweissenden Nummern, so als ob Iron Maiden «The Number Of The Beast» in einer Thrash Version veröffentlichen würden.

Aber! «You're Back» bekommt dank der Schlagzeugarbeit von Fabio Alessandrini noch mehr Punch als das schon verdammt starke Original. Fazit: Eine spannende Angelegenheit, bei der sich Alt-Fans mehr reinhören müssen. Bei intensiverem Konsum kann man durchaus der Reitz der Neueinspielungen erkennen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/GgU0I03PFdo

 

 

Freitag, 22 September 2023 06:01
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v. 10 Punkten: 7.6

Der Sommer stirbt langsam und der Herbst bricht an. Allerdings ist es noch lange nicht genug kalt für die Musik von Profanatica. Die Pioniere der ersten Welle amerikanischen Black Metals sind mit ihrem achten Studioalbum zurück, wenn man die beiden Splits mitzählt.

Die Band ist bekannt für ihre extrem blasphemistischen und sexualisierten Texte und auch bei diesem Werk halten sie sich nicht zurück. Thema des Albums sind die zehn Stationen der Kreuzigung Jesu, die sie so verändert haben, dass sie in ihren erbarmungslosen Black Metal passen. Jeder Track ist eine Station. So wird aus «Jesus trifft seine Mutter» «Meeting of the Whore». Dieses Konzept zieht sich durch das gesamte Album. Musikalisch liefern sie einen kaltblütigen Blastbeat nach dem anderen. Nach einem ominösen Intro beginnen sie gleich mit einem und scheinen das Tempo nie zu drosseln.

Abwechslung bieten die kurzen Death Metal Breaks, wie sie bei «Whipe the Fucking Face of Jesus» zu hören sind. Das Trio aus den USA, unter der Führung von Paul Ledney, bringen nach jedem Blastbeat eine eher langsame Passage, meist ohne Gesang. Diese Vorlage bleibt beständig, zu grossen Überraschungen kommt es also nicht. Die Band ist so auf ihren Black Metal festgefahren, dass sie so weit gehen und die norwegische und schwedische Szene beschimpfen und sie als Amateure beleidigen. Die Frage stellt sich, sind sie true genug, um so etwas zu bieten? Harten, unheiligen Black Metal liefern sie jedenfalls.

Lyriktechnisch enttäuschen sie auch nicht und ihre Grundidee ist sehr kreativ und abgrundtief böse. Das Mixing ist gut gelungen, man hört trotz stark verzerrter Gitarre den Bass sehr gut. Das Album klingt mit einem langsamen, schweren Riff aus und ganz zum Schluss hört man noch Kirchengesang, was die blasphemistische Stimmung perfekt beendet. Das Ziel von Profanatica ist klar zu schockieren und zu provozieren.

Eine musikalische Meisterleistung ist das Album nicht, dennoch kann es Fans von klassischem Black Metal begeistern, in dem sie der Kunst so treu bleiben. Singles sind bereits erschienen, aber es lohnt sich das Werk von Anfang bis Ende zu hören, weil es sich um ein Konzeptalbum handelt. Sofern man es wagt, so tief in den Abgrund zu schauen.
Erik N.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/jH2X8VSGNGw

 

Donnerstag, 21 September 2023 05:59

Die Schweden Prime Creation erzeugen auf ihrem dritten Album «Tell Freedom I Said Hello» mehrheitlich eine etwas melancholische Stimmung. Eine, die so gar nicht zum aktuell sehr sonnigen Wetter passen will – und trotzdem mit schönen Lieder und tollem Songwriting zu gefallen weiss.

Hört man dieses Album neben her, rauscht es leider an einem vorbei, ohne dabei gross Spuren zu hinterlassen. Es löste also keine spontane riesige Begeisterung aus, man will aber auch nicht sofort die Stopptaste drücken. Hört man genauer hin, passiert in den zehn Liedern aber einiges. So wollen sich die Schweden Partout nicht in eine stilistische Schublade stecken lassen. Sie vermengen Heavy und Groove Metal mit etwas Power und Prog Metal und kreieren dabei etwas Eigenes.

Das zeichnet sich durch Härte, Melodie und tollen Refrains aus. Wer anspruchsvoll headbangen möchte, dürfte sich mit diesem Album wohl fühlen. Dazu kommen immer wieder ruhigere Zwischenteile, die sich dynamisch in heftige und grosse Melodien entwickeln. Und dann wären da noch die schönen Refrains, die eine wohlige Atmosphäre bilden. Wichtig ist dabei auch Sänger Esa Englund, der seine Stimme seidenfein und auch mal kratzig einsetzt. Gefühlsmässig könnten Prime Creation gar ein Bastard aus Pantera und dezenten Symphony X sein.

Aber Achtung: sowohl der Groove, wie auch der Prog-Anteil ist nicht zu Prominent zu hören. Zumal man bei Pantera noch Keyboard-Anteil dazu denken müsste. Objektiv gesehen schaffen hier die Schweden etwas völlig Einzigartiges. Aber etwas, dass mich mehrheitlich kalt lässt. Qualität wird aber geboten, und das nicht zu knapp.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dai6FNgo1ZY

 

Donnerstag, 21 September 2023 05:52
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v. 10 Punkten: 6.0

Laut Label impft Kelly Shaefer dem Death Metal eine dringend benötigte frische Dosis Blut in das alternde Genre ein. Nun ja, das ist natürlich wieder einmal masslos übertrieben, denn Till The Dirt lassen einfach verschiedene Einflüsse zu, nichts was nicht andere Bands schon gemacht haben. Atheist Fans wird das wohl begeistern, schon aufgrund der Tatsache, dass mit Yoav Ruiz-Feingold und Jerry Witunsky noch zwei weitere Mitglieder der Florida-Deather mit an Bord sind.

Nun, die Vibes von Atheist, sind vorhanden, allerdings ist Till The Dirt eine ganze Ecke moderner, allerdings auch mit einer kühlen Industrial – Atmosphäre. Der Titeltrack verschmilzt Deathcore Einflüsse mit progressiven Riffing und der Verknüpfung von Saefer’s Gekeife mit seiner Klarstimme. Zündet bei mir leider gar nicht, da kann mich der nächste Song «Privilege» schon mehr abholen, denn hier sind die Einflüsse zu einem kompakteren Song gebündelt worden, aber auch hier ist es noch kein Überflieger. «As It Seems» erinnert mich am Anfang und im Refrain sogar an Faith No More, allerdings nur bis wieder losgeprügelt wird.

Ich gebe zu, dass ich mich mittlerweile beim vierten Durchgang etwas durchquälen muss, denn wirklich leichte Kost ist «Outside The Spiral» definitiv nicht. Auf mich wirkt die Scheibe wie eine lose Ansammlung von Ideen, die aber nicht songdienlich verpackt wurden und so den roten Faden vermissen lassen. Ein richtiger Knaller Song lässt sich auch nach mehreren Durchgängen nicht eruieren.

Till The Dirt versammelt sicher jede Menge musikalische Kompetenz, bloss ist das noch lange kein Garant für ein starkes Album. Von einer Revolution im Extreme Metal sind Till The Dirt jedenfalls weit entfernt.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/aDLVyAD0fk0

 

Donnerstag, 21 September 2023 05:48
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v. 10 Punkten: 6.5

Jürgen Breforth ist vielen sicherlich bekannt als Gründer von Mad Max. Noch heute ist der von der "New Wave Of British Heavy Metal" inspirierte Musiker ein fester Bestandteil der deutschen Truppe, die sich über die Jahre aber einem melodischeren Weg verschrieben hat.

Wenn schon Leo Leoni seine CoreLeoni gründet, weil er bei Gotthard nicht mehr die Saiten zum Qualmen bringen kann, dann ist es legitim, dass sich Jürgen mit seiner Truppe Breforth auch an den metallischeren Tagen und seinen Inspirationen widmen darf. Mit Sänger Peter Lenzschau hat Jürgen einen kleinen Schreihals in die eigenen Reihen geholt, an dem sich die Geister scheiden werden. Schon beim Opener «Reset My Sanity» geht der Gute an gesangliche Grenzen, die knapp an den Gesängen von Udo Dirkschneider und Chris Boltendahl kratzt. 

Wer mich kennt, weiss, dass ich beide Sänger sehr mag – Musikalisch folgt Jürgen seinen Ideen, wie er den Metal präsentieren möchte, vermag aber in meinen Augen die sehr guten Mad Max Tagen nicht zu "kopieren". Sprich, das Material auf «Metal In My Heart» ist gewollt hart gespielt, verliert aber an Flair, wenn der Gesang einsetzt. Das ändert sich mit der Ballade «Wheel Of Fortune» bei der klar wird, wenn Peter nicht in den gewohnten Höhen kreischt, sein Gesang richtig cool klingt und sich die Nummer auch passabler präsentiert. Grundsätzlich hat Jürgen vieles richtig gemacht, was daraus wird, entscheiden wie immer die Käufer.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dTxBGN8NeR8

 

Donnerstag, 21 September 2023 05:41
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v. 10 Punkten: 5.5

Es muss Sommer sein, alles geht schleppender voran, man hat mehr Mühe mit dem Alltag, alles erscheint repetitiv... Ok, gut, das beschreibt die Musik von Kind.

Die Stücke ziehen sich in die Länge wie Kaugummi, man wiederholt Riff um Riff, um eine schön lethargische Gefühlswelt zu erzeugen. Das kann man meiner Meinung nach gerne machen, auf die Dauer wird's halt dann eben sehr anstrengend. Technisch gesehen mag ich den Jungs nichts entgegenzusetzen, das klingt solide, auch der Sänger / Teilzeit-Schreihals gibt sein Bestes. Kurz zusammengefasst: Wer auf schleppende Doom-Sounds steht, der kann mit Kind nichts falsch machen. Langwierig!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/yVvEFQCl0Xs

 

Mittwoch, 20 September 2023 06:07

Zehn Jahre nach der Gründung erscheint nun der dritte Longplayer der Schweden Velvet Insane. Vor allem mit dem letzten Album «Rock'N'Roll Glitter Suit» und wiederum vor allem mit dem Track «Backstreet Liberace», eine Collaboration mit Nicke Andersson (Hellacopters) und Dregen (Backyard Babies), konnte die Band für Aufsehen sorgen.

Die durchscheinenden Sleazy Tendenzen werden aber jetzt auf «High Heeled Monster» leider wieder im Keime erstickt. Vielmehr wildert man im Glam Metier der Siebziger und lässt ab und an Tendenzen zu Slade oder T-Rex durchscheinen. Offensichtlich schielt man aber auch in Richtung Pop-Rock des selben Jahrzehnts und definiert den Sound selber als David Bowie trifft auf Sweet. Charme hat man jedenfalls zur Genüge. Ebenso hat man zusammen mit Sulo Karlsson, dem Sänger von den Diamond Dogs, einige richtig coole Songs verfasst.

Ein paar, aber eben noch lange nicht alle, gehen leicht ins Ohr und haben das Zeug dort einige Zeit nach zu hallen. Mit der lässigen Stimme und lockeren Riffs von Sänger und Gitarrist Jesper Lindgren kann man mit Sicherheit diverse Bonuspunkte sammeln, ebenso mit den sporadisch auftauchenden Saxophon Klängen. Das grosse Manko ist aber der gänzlich fehlende Kick Ass Faktor. Man bleibt leider immer schön brav und (zu) oft zahnlos.

Mit mehr Punch hätte man durchaus in New York Dolls oder Hanoi Rocks Gefilde vorstossen können. Glanzvolle Ausnahme bleibt «Saturday Night Till' Sunday Morning», bei dem unter anderem wieder Dregen mitmischt. «High Heeled Monster» ist somit auf jeden Fall für ein gemütliches Sommer BBQ geeignet, mit Sicherheit aber nicht für eine wilde Rock'N'Roll Party.
Chris C.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6Wt_I-JIyso

 

Mittwoch, 20 September 2023 05:59
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v. 10 Punkten: 8.0

Die Band aus Schweden ist mit ihrem vierten Album «Aradia» am Start und serviert einen gelungenen Mix aus Heavy, Doom und Hard Rock. Vieles erinnert mich dabei an das Debüt von Solitude Aeturnus «Into The Depths Of Sorrow», vor allem Sänger Andreas Stoltz erinnert in seinen höheren Tönen des Öfteren an Rob Lowe und auch das Songwriting ist nicht allzu weit entfernt.


Der Titeltrack untermauert diese These, dieser Song hätte gut und gerne auf oben genannter Scheibe stehen können. Stygian Fair sind aber weit davon eine billige Kopie der amerikanischen Truppe zu sein, sondern sind eigenständig genug und würzen ihren Sound mit kernigen Hard Rock Riffs und auch Epic Metal schimmert immer wieder durch. Was Stygian Fair von reinem Doom Metal ebenfalls unterscheidet ist, dass man durchaus eine gewisse Leichtigkeit in ihren Songs hört, wie beispielsweise bei «Tapping The Vein» oder beim progressiveren «Let It Go». Beim gleich folgenden «Panoptikon» standen wohl auch Candlemass Pate und mit seiner tollen Melodie gehört dieser Song definitiv zu den Höhepunkten von «Aradia».

«Aradia» ist sicher kein Meilenstein, aber eine gute Scheibe für Fans, die genau diese Schnittmenge von oben genannten Genres mögen. Dazu passt auch die auf unnötigen Ballast verzichtende Produktion von Nils Johansson.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/htAdZj7dIAI

 

Mittwoch, 20 September 2023 05:54

Das Label spricht von einer der besten Extreme-Metal Bands im Underground. Tja, das ging wohl an mir vorbei, denn dies ist mein erster Kontakt mit der Band aus Philadelphia, die seit 2009 in gleicher Konstellation musiziert und mit «Ontological Mysterium» ihr 5. Werk vorstellt. Herzstück der Band sind die Brüder Jamie und Matt Knox an der Schlagbude, respektive an der Gitarre und Gesang.

«The Blaze» eröffnet die Scheibe, kann mich aber nicht abholen, weil der Song sich irgendwie nicht entscheiden kann ob er ein Intro oder ein Song sein will. Mit dem über siebenminütigen «Chrysopoeia» folgt der längste Track der Scheibe, welcher mit melodiösen Gitarrenleads und vielen Ideen daherkommt, aber auch etwas überfrachtet wirkt, denn neben den Solos versucht man es mit Cleangesang, progressiven Riffs, technischen Elementen und fiesen Growls. «Neon Leviathan» ist dann eine regelrechte Prog-Death Abrissbirne, während das Instrumental «Aurora Neoterica» ein psychedelischer Trip ist. Tja, so geht das eigentlich immer weiter und Horrendous lassen mich etwas ratlos zurück.

Die Amerikaner verwursteln auf ihrem neusten Album einfach zu viele Einflüsse und lassen so den roten Faden arg vermissen. Spielerisch haben die Jungs einiges zu bieten und bestimmt finden sich genug Metalheads die mit dieser Art Musik mehr anfangen können als ich. Als Referenz seien mal die späteren Werke von Death und Pestilence genannt.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/G_-RhCiA3TA

 

Mittwoch, 20 September 2023 05:48
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v. 10 Punkten: 5.5

Puh... Also einfach machen es sich Dead Quiet wohl selbst nicht, geschweige denn dem Hörer. Praktisch jeder Song benötigt ca. 1,5 Minuten, bevor man endlich zur Sache kommt. Kann man machen, mich persönlich hat dies innert kürzester Zeit gelangweilt.

Dazu kommt noch der, ähm, Sänger, der sich nicht entscheiden kann, ob er nun schreien, singen oder flehentlich in Tränen aufgehen will. Man könnte jetzt natürlich anfügen, dass dies alles gewollt ist. Davon gehe ich zumindest aus, aber ich muss dennoch anmerken, dass diese 'Verkopftheit' der Songs nicht gerade dazu dienen, eingängig zu sein. Gut, wie dem auch sei: Wer Bands in Richtung Stratovarius (einfach mehr in die Rock-Ecke denken), Memory Driven oder auch The Dresden Dolls mag, der sollte sich Dead Quiet mal antun. Anstrengend!
Toby S.

 

cede

 

https://www.youtube.com/embed/UtaWsjh-26c

Dienstag, 19 September 2023 06:37

Ok, Quizfrage: Was erhält man, wenn man Amorphis und Bloodbath kreuzt, MinusHuman und etwas Melodie von Paradise Lost einstreut? Jupp, das Ergebnis nennt sich Dead Talks.

Vor allem Bloodbath winken immer wieder hinter der Ecke hervor, aber das macht definitiv nix. Die Growls von Tomi Joutsen sind meines Erachtens nach echt gut geeignet für diese Art von Old School-Death Metal in Kombination mit düsteren Melodien. Man merkt, dass hier keine Jungspunde ohne Erfahrung am Werke sind, nein diese Herren sind gestandene Musiker, welche genau wissen, was sie tun. Alte Schule, aber modern eingeprügelt. Kommt gut, da ist man gespannt, was als nächstes folgt. Derbe!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/66Rft-2fgTY

 

Dienstag, 19 September 2023 06:31
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v. 10 Punkten: 8.1

Die Norweger schaffen es, die Zuhörer mit ihrer Musik zu verzaubern und in ihre eigene Welt zu entführen. Die wunderbare Mischung aus Prog Rock, Folk Rock und psychedelischen Klängen lässt einen diese einzigartige Soundwelt von TUSMØRKE betreten.

Immer wieder kommen mir dabei Jethro Tull in den Sinn, wenn man den Gesangslinien folgt. Natürlich auch bedingt durch die Flötentöne, die hier regelmassig zu hören sind. Man taucht voll ein in die oft längeren Instrumental-Parts der Norweger, man höre sich nur mal den Titeltrack an, einfach klasse. «Den Behornede Guden» ist eine wunderbare Verschmelzung aus Prog und Folk mit sabbernden Keyboards und schönen Gesangs-Melodien. Auch hier glänzen die Jungs wieder mit tollen, Instrumentalen Passagen.

Die meisten Nummern werden hier übrigens auf Norwegisch gesungen, was den Songs noch mehr Tiefe verleiht. Hier klingt man ab und zu auch wie die ganz frühen Omega. Ebenso das mit dem 60er-Jahre Flair glänzende «Åndemaneren». Hier dominieren ganz klar die Folk-Klänge. Die Originalität und Kreativität dieser Band sind bewundernswert. Fans von psychedelischem Prog Rock werden hier eine wahre Perle vorfinden, und «Hestehoven» wird letztlich all diejenigen begeistern, die sich gerne in schöne, fremde Welten entführen lassen durch spannende und verzaubernde Prog-Musik mit Folk-Einflüssen. Wer Bands wie Wobbler oder Jethro Tull mag, kann hier bei «Hestehoven» bedenkenlos zugreifen.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dxHPS30hOVM

 

Dienstag, 19 September 2023 06:26
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v. 10 Punkten: 7.0

Eine weitere (Melodic) rockende Truppe aus Schweden lässt uns ihre Ergüsse zukommen. Auch hier ist die Qualität der Musik hoch, wie man es sich aus Schweden gewöhnt ist. Was den Herren aber ein bisschen fehlt, sind die sofort packenden Hook Lines, wie man sie in letzter Zeit von Kent Hilli, oder Rian gehört hat.

Sarayasign packen hier noch die Schwermut von Dare dazu, was dem Ganzen einen leicht "blockierend" Part verleiht (was nicht bedeuten soll, dass die Dare Tracks nicht grossartige sind!). «Blood From The Stone» ist ein solches Beispiel, das mit «A Way Back» wiederholt wird. Auch wenn solche Tracks mit vielen kleinen Parts versehen sind, welche sanfter, oder heftiger erklingen und dem Lied ein ganz spezielles Flair verleihen, fehlt ein bisschen der rote Faden und vermischt die "alte" Art Lieder zu komponieren mit dem neuzeitlichen Weg.

Was zusätzlich zu hören ist der ab und zu leicht "leidende" Gesang von Stefan, welcher dem Ganzen ein bisschen das rockende Element raubt. Dass die Jungs auch einfacher können zeigt «Everdying Night». Im Vergleich zu Kent Hilli, gehen Sarayasign einen "moderneren" Weg und verlieren sich dabei ein bisschen in den Songstrukturen. Was allerdings auch wieder dafür bürgt, dass die Lieder sich mit neuen "Kennzeichen" präsentieren. Melodic Fans können hier reinhören, als Kaufempfehlung wie Rian oder Kent Hilli sehe ich Sarayasign aber nicht.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/wMJ3qO7-o8w

 

Dienstag, 19 September 2023 06:18
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v. 10 Punkten: 6.0

Die Schweden von DUN RINGILL begannen 2017 als düsteres Projekt mit nordischen Folk-Einflüssen, das Musik mit grossen Harmonien kreierte und sie mit Texten direkt aus dem Land des Bösen wie der Dunkelheit im kreativen Kopf von Bassist Patrik Andersson Winberg präsentierte. Dies entwickelte sich bald zu etwas viel Grösserem, und schon bald war das einzigartige, musikalische Rezept geboren, das Frontmann Thomas Eriksson mit zwei Gesangs-Stimmen umsetzt.

Wie es der Titel schon andeutet, scheint das Ganze mehrteilig konzipiert zu sein, und in der Tat ist die Chose zumindest mal als Zweiteiler angedacht, wovon der erste Part bereits im nächsten Jahr einen Nachfolger, sprich den zweiten Akt, angehängt kriegt. Ein bisschen Folk à la Jethro Tull geht ja noch, aber sobald mittelalterliches Gedüdel Überhand nimmt, blockieren meine Lauschklappen den Durchfluss hin zu meinen Gehirn-Windungen, und spätestens bei «Nathaniels Hynm» wird es zunehmend schwieriger für meine musikalischen Geschmacks-Nerven.

Da meine Präferenzen hier aber niemanden interessieren, ist eigentlich nicht dies das Problem bei Dun Ringill, sondern die insgesamt sehr gleichförmig wirkenden Songs und der auf Dauer zu monotone Gesang. Hätte es mehr Clean-Parts, sähe es anders aus, aber die leicht hardcorig eingesetzte Stimme dominiert das Geschehen zu fest. Nur der überlange Track «Blood Of The Lord» bringt auch tempomässig mal etwas Abwechslung ins Spiel, inklusive einer akustisch gehaltenen Bridge plus Clean-Gesang. «The Last Supper» markiert derweil den letzten Track, wo ich unweigerlich an den gleichnamigen Killer-Song von Grave Digger erinnert werde.

Wer sich seine eigenen Vorstellungen zur Verbindung zwischen Doom und Folk machen will, kann sich «150-Where The Old Gods Play Act 1» ja mal anhören. Bei mir wird auch der zweite, kommende Akt bestimmt keine Relevanz erzeugen.
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4NTiqhKbnek

 

Montag, 18 September 2023 05:53
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Eine tolle Vorbereitung auf den Auftritt an der diesjährigen Rocknacht Tennwil bietet dieses dritte Live-Album in der Bandgeschichte von Firewind um den ex-Ozzy-Gitarristen Gus G..

Es ist das erst Livewerk mit dem deutschen Sänger Herbie Langhans, den man am prominentesten wohl von den Auftritten mit Avantasia kennt. Eingestiegen 2020, hat er bisher das gute selbsbetitelte Album von 2020 eingesungen. Auf «Still Raging» kann man nun auch die Lieder hören, welche seine vier Vorgänger veredelt hatten. Und ja, Langhans macht seine Sache wirklich gut. Und wer ihn von anderen der unzähligen Bands kennt, wird durchaus neue Nuancen in seinem Gesang finden. Zudem ist das Publikum heiss auf die Band, und Gitarren-Held Gus G. spielt wie immer äusserst virtuos und trotzdem extrem songdienlich.

Die 20 Lieder inklusive Schlagzeugsolo machen Laune und transportieren ein authentisches Klangbild in die heimischen Stuben. Und es zeigt Firewind schlicht so, wie sie heute sind und klingen. Objektiv gehört, liefert das Quartett also sehr gute Qualität ab. Subjektiv gesehen, merke ich allerdings, dass mir die aktuelle Firewind-Version deutlich weniger gefällt, als es die früheren taten. Und das ist ein wenig bitter, weil Musik ja (fast) immer subjektiv wahrgenommen wird. Aufgewachsen mit den Gesängen von Chity Somapala (2004 bis 2005 bei Firewind) und vor allem Apollo Papathanasio (2005 bis 2013) konnte mich die anschliessende Version mit Henning Basse (Metalium) ebenfalls mitreissen. Nur mit Langhans habe ich nun mühe, obwohl er ebenfalls grandios abliefert.

Und noch ein weiteres für mich immer wichtiges Element von Firewind vermisse ich bei der aktuellen Version: Keyboarder und Rhythmus-Gitarrist Bob Katsionis (2004 bis 2020). Sein grandioses Spiel fehlt jetzt schmerzlich. Das ist bei mir umso erstaunlicher, da ich in der Regel weniger Keyboard-lastige Produktionen bevorzuge. Ein Reiz von Firewind machte für mich immer das Zusammenspiel Zwischen Gus G. und Bob Katsionis aus. Tastenklänge sind auch auf dieser rohen Live-Scheibe zu hören, aber zum Glück in den Hintergrund gemischt, da diese bei diesem Konzert ausschliesslich ab Tonband kamen.

Sei es, wie es ist. Wer nostalgisch die Live-Qualität des Lineups mit Bob Katsionis und Apollo Papathansaio geniessen möchte, kann dies immer noch mit den beiden Live-Werken «Live Premonition» von 2008 und «Apotheosis» von 2012 tun. Das Rad lässt sich nicht zurück drehen und es ist toll, dass Firewind immer noch existieren. Der Bauch sagt deshalb zu dem Livealbum «jain», der Kopf «ja». Somit bleibt unter dem Strich immer noch einer sehr gute Gesamtnote.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/uwXrenZ4bYY

 

Montag, 18 September 2023 05:43
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Die Kult Black Metal-Band Mayhem stellt sich der grossen Herausforderung, mit dem neuesten Livealbum «Demonic Rite» sich gegen die Klassiker Livealben «Live in Leipzig» aus 1993 und Mediolanum Capta Est» aus 1999 zu beweisen.

Natürlich wird da mit ungleichen Schwertern gekämpft, da jedes Mal ein anderer Sänger zu hören war! Nach Dead, der nur auf dem Album «Live in Leipzig» zu hören ist, und Maniac, ist es nun an der Zeit für Attila zu überzeugen! Und Attila meistert diese grosse Aufgabe mit Bravour! Dieses Live-Ritual beginnt mit dem Intro «Interlude». Ich spare mir die Mühe, die schon längst bekannten Songs nochmals zu besprechen, deshalb folgt nun eine Auflistung der Songs und der Verweis auf welchem Album, sie in der Studioversion, zu finden sind.

Von dem Album «Deathcrush» gibt es die Songs «Silvester Anfang», «Deathcrush» und «Chainsaw Gutsfuck». Das Album «De Mysteriis Dos Sathanas» wurde mit «Freezing Moon», «Pagan Fears», «Life Eternals» und «Buried By Time And Dust» berücksichtigt. Von der Compilation «From Dark Side Of The Star» gibt es «Carnage» zu hören. «Symbols Of Bloodswords» wurde von der EP «Wolf’s Lair Abyss» ausgewählt. Der Song «To Daimonion» findet man auf dem Album «Grand Declaration Of War».

Das Album «Chimera» kommt mit «My Death» zu seinen Ehren. Die EP «Atavistic Black Disorder/Kommando» spendet den Song «Voce Ad Alta». Das neueste Studioalbum ist gebührend mit folgenden Songs vertreten: «Falsified And Hatred», «Malum» und «Bad Blood». Mayhem gelingt es mit dem Livealbum «Demonic Rite» ausgezeichnet, den rohen und authentischen Charme eines Mayhem-Gigs ins heimische Wohnzimmer zu transportieren!!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4yliZxOfHGM

 

Montag, 18 September 2023 05:37
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Der Name dieser britischen und 1980 gegründeten Band aus Bradford, Yorkshire war jahrzehntelang in aller Munde, aber da ich nach wie vor weder mit Independent-, noch Alternative-Mucke etwas anfangen kann, bekam ich in all den Jahren nichts davon mit, sprich zur Musik und der menschlich insgesamt eher tragischen Geschichte dieser Truppe. Mit Gründungs-Mitglied Justin Sullivan (v/g) ist nur noch ein Musiker der alten Garde an Bord.

Zwischen 1984 und 2019 sind bemerkenswerte fünfzehn full-lenght Alben erschienen, und das letzte Werk «From Here» von 2019 stand in den deutschen Charts immerhin auf Platz #6, nachdem zu Beginn Top-20 Platzierungen das Höchste der Gefühle waren. Zahlreiche Line-up Wechsel im Verlauf der Jahre, mitunter auch bedingt durch Krankheit mit Todesfolge, liessen kein kompaktes Band-Gefüge zu. Nichtsdestotrotz erreichte man so die entsprechende Fanbase, die nun in den Genuss eines speziellen Live-Werkes kommt. Auf dem über 2-stündigen Epos «Sinfonia», aufgenommen am 15. Juli 2022 im Berliner Tempodrom, haben New Model Army ihren eigenen Musik-Kosmos neu definiert und sich den Erwartungen auf eine Art und Weise widersetzt, die nur sie beherrschen. Heraus gekommen ist dabei nicht nur eine weitere, profane Verbindung zwischen Rock und Klassik, sondern eine musikalische Symbiose der besonderen Art. Natürlich muss sich der geneigte Zuhörer zuerst entsprechend einstimmen, aber wer sich wirklich voll darauf einlässt, wird reich belohnt.

Das hat vor allem auch damit zu tun, dass das Ganze klanglich hervorragend umgesetzt wurde und transparent wie gleichzeitig druckvoll rüber kommt. Allerdings kann ich in Ermangelung jeglicher Song-Kenntnis keine Wertung darüber abgeben, was die Die-Hard Fans darüber denken. Es ist aber davon auszugehen, dass kaum was Wichtiges fehlt. Wer die Combo kennt oder noch besser schon lange verehrt, wird hierbei bestimmt auf seine Kosten kommen und hat beim Erwerb die Qual der Wahl der zahlreichen Editionen, denn «Sinfonia» wird sowohl als Doppel-CD im Hardcover Mediabook, als Dreifach-180g-LP im Gatefold sowie Digital erscheinen. Die 21-Songs starke Live-Show wird der limitierten CD- und Vinyl-Erstauflage als Bonus-DVD beigelegt. Ausserdem wird eine streng limitierte earBOOK-Edition mit Doppel-CD, DVD, Blu-ray, 80-seitigem Buch und einer exklusiven Bonus-CD mit acht Songs aus der New Model Army "SO36"-Show in Berlin vom 17. Juli 2022 sowie verschiedene Produkt-Bundles werden über einen exklusiven Direct-to-Consumer-Webshop erhältlich sein.
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Mcql141T3Ms

 

Montag, 18 September 2023 05:31
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Nachdem ihr aktuelles Studioalbum «Fresh Metal», das zugleich die Beschreibung ihres Sounds ist, auf Platz 67 der deutschen Album-Charts einstieg, feierten The Prophecy 23 eine besondere Live-Show beim Summer Breeze Festival 2022.

Das kommende Album «Live At Summer Breeze» fängt die aussergewöhnliche Stimmung und Atmosphäre dieser Show sehr gut ein. Die Platte enthält zehn Songs aus dem Longplayer «Fresh Metal» sowie Best Of-Material aus ihrer Bandgeschichte. «Live At Summer Breeze» ist ein neuer Meilenstein in der Bandgeschichte und der passende Soundtrack für jede Festivalsaison! Die Show wird gleichzeitig mit der CD-Veröffentlichung auch als Video online erscheinen.

Als Vorgeschmack haben The Prophecy 23 einen Videoclip zur Summer Breeze-Liveversion von «I Wish I Could Skate» geteilt! Sänger und Gitarrist Hannes sagte dazu: „Die Sehnsucht nach Freiheit lässt sich gut mit Skateboarden vergleichen. Skateboarden ist wie das wirkliche Leben. Man kann es nur schaffen, wenn man 1000 Mal auf das Gesicht fällt, wieder aufsteht und es noch einmal versucht. Irgendwann klappt es! «Live At Summer Breeze» wurde von Julian Ruppel aufgenommen und von Kai Stahlenberg im Kohlekeller Studio gemischt und gemastert.

Neben CD- und Digitalformaten erscheint die limitierte Box am 11. August 2023, eine Woche vor dem Summer Breeze 2023 und enthält eine Menge cooler Festival-Gadgets wie Flagge, Frottee-Sweat-Armbänder, Aufkleber, eine signierte Autogrammkarte und den offiziellen Summer Breeze-Merch. Also ran an die frischen Bouletten! Ein Must-Have für jeden Party-Metalhead.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/bMACDl7551Y

 

Samstag, 16 September 2023 08:23
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v. 10 Punkten: 8.8

Nachdem sich Ronnie Romero bei Elegant Weapons ausgetobt hat und gerade in den Startlöchern für die erste Gotus CD steht, kommt mit «Too Many Lies, Too Many Masters» seine dritte Soloscheibe raus, die erste allerdings mit Eigenkompositionen.

Über die gesangliche Leistung muss man nichts mehr schreiben. In meinen Ohren ist der gebürtige Chilene der aktuell beste Shouter, der schon bei Rainbow, MSG, Vandenberg, oder Sunstorm und CoreLeoni auf sich aufmerksam machte. Sene kernige und trotzdem melodische Stimme passt zu Metal Tracks ebenso gut, wie zu hart rockenden Momenten. Dies beweist auch «Mountain Of Light», das sanft beginnende «I've Been Loosing You», das bösartige und moderne «Girl, Don't Listen To The Radio», das an Bad Company erinnernde «Crossroad» (der Hit auf dem Album), das schnelle «Not Just A Nightmare» (Rainbow zu Dio Zeiten lassen grüssen) und der Doublebass Kracher «Vengeance» (Hammer Gitarrensolo), die den Südamerikaner von seiner besten Seite zeigen. «Too Many Lies, Too Many Masters» ist ein hervorragendes Werk geworden, das jeden Hard Rock und Heavy Metal Fan gleichermassen begeistern wird.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/aEuM9fpZs-A

 

Samstag, 16 September 2023 08:16
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v. 10 Punkten: 7.8

Von den Grossen, die uns seinerzeit «Hey Man, Nice Shot» beschert haben, kommt ein neues Album heraus, das beweist, dass Filter nicht nur ein Name der Neunziger ist.

«The Algorithm» ist ihr erstes Album seit sieben Jahren. Es zeichnet sich durch eine reichhaltige technische Note, sowohl zeitgenössischen als auch Grunge-artigen Sensibilitäten aus, die zu diesem besonderen Moment in der Musik passen. Der Albumname bringt tatsächlich den Kern der Scheibe zum Ausdruck, eine komplexe, fast mathematische Herangehensweise an Musik, fortschrittlicher und straffer als die jüngsten und vergangenen Filter-Unternehmungen.

Anstelle der üblichen Mixologie aus laut-leise-laut-Klangwechseln, bleibt «The Algorithm» durchweg ziemlich konsequent heavy-heaver-heavy - aber nicht ohne Nuancen. Dieses Werk erinnert an Essenzen von Richard Patricks instrumentalen Nine Inch Nails-Wurzeln und Tools innovativer Rhythmusgruppe, ohne zu tief in Industrialismus oder Progressivismus einzutauchen. Die elf Songs bleiben eng umhüllt und im harten Alternative Rock verbunden, jedoch nicht kurzsichtig und völlig genregebunden.

Sie enthalten überraschende Elemente mit einigen schockierenden klassischen Rock-Anleihen. So wirken «Summer Child» und «Burn Out The Sun» als perfekter Soundtrack der heutigen Zeit. Den Spagat zwischen hart und weich, süss und unheimlich, sexy und zurückhaltend zu meistern, ist ein Talent, das oft nicht erlernt werden kann. Mit Mastermind und natürlichem Innovator Patrick am Steuer scheint dieses Gleichgewicht wahrscheinlicher zu sein, als nicht.

Wer also auf der Suche nach harter, aber meisterhafter Musik ist, ist hier genau richtig. Was Filter so erfolgreich macht, ist, dass sie Pioniere darin sind, zu verstehen, dem Schweren auch einen hämmernden Puls und eine Neigung zur Emotionalität zu verleihen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/P0SMq2DypU0

 

Samstag, 16 September 2023 08:12
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v. 10 Punkten: 8.0

Die elektrischen Jungs gehen noch immer mit viel siebziger Flair uns Rennen und lassen Jimi Hendrix ebenso aufleben, wie Led Zeppelin. Die Gitarren heulen gequält, duellieren sich im bekifften Zustand und lassen die Groupies einen Warteschlange vor den Hotelzimmer bilden.

So muss es sich in den alten Zeiten abgespielt haben, das nicht ausgesprochene, für beide Seiten aber vereinbarte Abkommen. Der Soundtrack dazu ist «Grande Explosivos». Mit mehr Rock in den Buchsen kommt «I've Got A Feeling» aus den Boxen. Dies bleibt aber der einzige Track, der nicht in einem grünlich aufgenommenen Karma Dunst eingespielt wurde. Ab und zu klingt auch ein jazziger Moment durch, der sich aber immer dem rockenden Element beugen muss. Für Freunde der Siebziger ist diese Scheibe ein Muss. Eine, die trotz allem nicht Altbacken klingt, sondern modern aus den Boxen donnert, die man sich als volle Dröhnung geben kann und auch den nervenden Stau bei der Heimfahrt in eine lockere Rally unwamdelt.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/_AVHa4eod10

 

Samstag, 16 September 2023 08:04

Die Schweizer Metal Maschine ist zurück! Was 2003 als Fünfer-Line-Up gestartet ist, straffte sich über die Jahre auf ein kraftvolles Trio.

Mortal Factor mit René Andreas Meyer an der Gitarre, Dave Roos Launchbury am Bass/Leadgesang, sowie Marcel Spiga an den Drums haben als wahre Thrash Metal-Maniacs angefangen, doch ihr Sound hat sich mittlerweile in ein groovendes Monster verwandelt. Die Nackenbrecher aus Luzern entfesseln eine heftige und intensive Form von Thrash Death Metal aber immer mit hervorragenden Arrangements und einem guten Mass an technischer Betreuung (Soundguru Rob Viso (Schlagzeug und Bass, Mix), V.O. Pulver (Gitarren- und Gesangsaufnahmen), Troy Glessner (Mastering) und Pop-Art-Künstler Stefan Bammert (Coverartwork).

Der Dreier feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum mit einem neuen Album. «Where To From Here?» beinhaltet zehn Songs, welche alle Facetten der Band abdecken und perfekt zum Bandslogan «20 Fucking Years Of Metal» passen. Uptempo-Nummern, die voll auf die Glocke hämmern, wechseln sich mit stampfenden Groovern ab. Wie schon bei den letzten drei Veröffentlichungen wurden auch auf diesem Album alle Texte vom inoffiziellen vierten Bandmitglied Suzy Launchbury veredelt. Die Songs von Mortal Factor sind aggressiv und intensiv, so dass einem das Trommelfell in Stücke gerissen wird.

«Where To From Here?» kommt mit gewaltiger Energie daher aber immer mit Persönlichkeit. Der Klang des Albums ist so konzipiert, dass es einen brutalen und verzerrten Reiz in einer definierten Form vereint, was als Klangqualität übersetzt werden kann. Es ermöglicht der Band, ihre musikalischen Ideen auf eine Weise auszudrücken, die einfach zu hören und zu verstehen, aber immer schwer und brutal ist. Mortal Factor haben wirklich ein sehr gelungenes Album geschaffen, das die Fans mit Sicherheit lieben werden. «Where To From Here?» ist definitiv genug, um die Wände um dich herum zum Erzittern zu bringen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/9-3Lf1SJ56Q

 

Freitag, 15 September 2023 06:11

Seit 1996 existiert das kanadische Trio DANKO JONES, und nun kommt mit «Electric Sounds» bereits das elfte Album auf den Markt.

Dynamisch geht es mit «Guess Who's Back» los und geboten wird energischer Hard Rock, der einen vom ersten Augenblick an fesselt. Wie die Faust aufs Auge passt dabei der Titel «Good Time» zu diesem Song! Und so wird schon der nächste Hit mit High Energy fabriziert. Der Titeltrack zelebriert High Energy Hard Rock vom Feinsten und lässt die Füsse ununterbrochen im Takt mitwippen. Wer bis jetzt noch nicht "High" ist, dem sollte dies mit «Get High?» sicher easy gelingen. Groove in der Familienpackung wird mit «Stiff Competition» geboten, und die Hitdichte steigt ins Unermessliche! «She's My Baby» hält das Energie-Level weiterhin in ungeahnten Höhen, und so macht mir Danko Jones einfach unglaublich viel Spass.

Noch ein wenig puren Rock'n'Roll gefällig? Dann ist «Eye For An Eye» die richtige Wahl, und schon kann der nächste Volltreffer genossen werden! Geiles Riffing bietet «I Like It», und der Refrain ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Mit «Let's Make Out» wird ein heimtückischer Ohrwurm serviert, der sich im Gehörgang breit macht und nicht vorhat, von dort wieder zu verschwinden! «What Goes Around» drückt das Gaspedal bis zum Anschlag durch und Achtung: High Voltage bedeutet bei Berührung Lebensgefahr! Den Schluss bestreitet «Shake Your City», und nochmals wird ein geiler Hard Rocker serviert. Danko Jones liefern mit «Electric Sounds» das High Energy Hard Rock Album des Jahres ab!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Y9ckxRQDWqg

 

Freitag, 15 September 2023 06:05
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v. 10 Punkten: 8.0

Aus Schweden stammt das Trio S.O.R.M, das mit dem Debüt-Album ein kleines bisschen an W.A.S.P. erinnert. Okay das ist ein sehr vager Vergleich, und wer sich jetzt an einem neuen «I Wanna Be Somebody» erfreuen möchte, wird bitter enttäuscht sein.

Es war das Flair, welches der Opener «Hellride» vermittelte und an die W.A.S.P. Scheibe «The Headless Children» erinnerte. Im Grundsatz spielt das Trio aber Musik, die bei Grand Magnus und Ghost an die Türe klopft. Qualitativ auf einem sehr hohen Level und mit viel Flair der Siebziger vorgetragen. Man hört bei den Songs das spielerische Können ebenso wie den Willen heraus, einem eigenen Weg einschlagen zu wollen. Der Hard Metal oder Heavy Rock könnte tatsächlich bei vielen Fans offene Türen einrennen und geneigte Zuhörer begeistern.

Zumindest wenn man «Die For My Rock'n'Roll» hört und sich dabei an Alice Cooper erinnert, aber auch an die oben erwähnten Geister. Mit Geigen und akustischen Elementen startet «Dark World», eine Ballade, die keine ist, auch wenn sie sich so anhört. Typisch S.O.R.M, die sich wie bei einem Versteck-Spiel immer wieder anders positionieren, und wenn man denkt, dass man sie nun in eine Schublade stecken könnte, brettern sie mit einem Rocker wie «Too Hot For Your Love» ums Eck. «Under My Skin» ist eine sehr interessante Scheibe geworden, die für viel Furore sorgen könnte.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ghpo6pw4mEo

 

Freitag, 15 September 2023 05:58
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v. 10 Punkten: 8.0

Nach sieben Jahren Wartezeit gibt es neue Klänge von BRUJERIA, der Allstar-Truppe um Frontmann Juan Brujo. Das Projekt wurde 1989 von Gitarrist Dino Cazares und Schlagzeuger Raymond Herrera (beide Fear Factory) ins Leben gerufen.

«Esta Es Bujeria» heisst das fünfte Album und besticht mit sechzehn wahnwitzigen Grindcore-Tracks. Noch nie hatte die international zusammengewürfelte Truppe einen besseren Sound (soweit ich das beurteilen kann), besseres Liedgut und dermassen viel Spass wie auf der neuen Platte. Die Songs sorgen oft für Schmunzler und wer beherzt ins Liedgut eintaucht, findet auch textlich ein paar richtige Lacher. Damit habe ich bei Brujeria wahrlich nicht gerechnet. Der Fundus an witzigen und spritzigen Ideen scheint aber jenseits der südlich amerikanischen Grenze voll vorhanden zu sein.

Allein der Opener und gleichnamige Titeltrack ist am besten mit Mariachi-Grind zu umschreiben, denn mexikanische Volksmusik und Blastbeats können nicht ganz ernst gemeint sein, oder? Dennoch handelt es sich bei Brujeria keinesfalls um eine Witzband. Spass ja, aber keinesfalls ein Witz, denn hinter den nebulösen Pseudonymen verstecken sich Musiker, die Meister ihres Fachs sind. Brujeria beherbergt(e) nämlich Musiker von At The Gates, Carcass, Faith No More oder Napalm Death. Gerade der Einfluss Letzterer, sprich von "El Hondo" (Shane Embury), ist präsenter denn je und für jeden Napalm Death Fan ein klarer Aufruf, sich dieses Album schnellstens rein zu ziehen.

Für ziemliche Abwechslung sorgt das Einsetzen der weiblichen Stimme von «La Bruja Encabronada» (Jessica Pimentel), womit ein Song wie «Bruja Encabronada» zum Besten auf dem ganzen Album mutiert. Die Scheibe ist spannend, vollgepackt mit viel aggressiver Mucke, witzigen Ideen und einer druckvollen Produktion, an der die vorherigen Alben meistens krankten. Brujeria haben, meines Erachtens, mit «Esta Es Bujeria» ihr bestes Album nach dreissig Jahren Bandkarriere veröffentlicht!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ImLwCP5Pfuo

 

Freitag, 15 September 2023 05:53
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Der Startschuss der Schweizer Thrash-Formation CONTORSION fiel im Sommer 2004. Seitdem ist der Fünfer aktiv in der Szene dabei und lässt hie und da einen musikalischen Knochen fallen.

«Solace Through Lies» machte 2010 den Anfang, 2014 kam mit «Planet Parasite» Album Nummer zwei und 2017 schliesslich «U.Z.N.», das ihr bis dato vielfältigstes Werk darstellte. 2019 verfolgten Contorsion schliesslich einen neuen Ansatz und nahmen ihre erste EP «Thrash Metal Domination» auf. Diese Kurzscheibe mit sechs Songs war ein Beweis für die musikalische Weiterentwicklung der Band, die einen detaillierteren Sound und einen melodischeren Ansatz für Soli und Gesang anstrebte. Seit 2017 wartet also die Fanbase auf ein neues full-length Album des Fünfers, und das mit der Warterei wird sich erstmal auch nicht ändern. Aber hey, News und frischen Sound gibt es trotzdem.

Mit «The Children Of The Snake» wird eine EP veröffentlicht, die erneut stolze sechs Songs umfasst, was bei anderen Künstlern durchaus schon als abendfüllende Platte durchgeht. Die Jungs geben ganz schön Gas und agieren im Bereich ihrer Vorbilder Exodus, Slayer oder Testament. Die vorab veröffentlichten Singles «Liar» und «Children Of The Snake» waren schon die ersten Kostproben. Wut war der Antrieb, denn inmitten der globalen Pandemie musste noch ein Besetzungswechsel hingenommen werden, der jedoch nicht entmutigte, sondern frischen Wind brachte. So entstand in einer eisigen Zeit, die EP «The Children Of The Snake», die 2022 in den "SOS Basement Studios" aufgenommen wurde. 

Die Songs stellen nochmals eine weitere Verfeinerung des Songwritings dar, jedoch ohne den Schalk der Szene vermissen zu lassen. Stücke wie «Thrash 4 Life» und «Son Of A Bitch» zeichnen sich durch ihre witzige Thematik aus. Genau diese Vielfalt, kombiniert mit ihrem sich ständig weiter entwickelnden Sound, macht «The Children Of The Snake» zu Contorsions bisher ehrgeizigstem Werk. Die Truppe wird die Veröffentlichung am 16. September 2023 im Kulturwerk118 in Sursee feiern - dies in Verbindung mit der neuen Platte von Mortal Factor. Contorsion zeigen, dass ihre musikalische Reise noch lange nicht zu Ende ist, und ihre Fans warten weiter sehnsüchtig auf bahnbrechende Musik wie mitreissende Auftritte.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/cxL6fNJCZks

 

Donnerstag, 14 September 2023 05:46
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v. 10 Punkten: 8.0

Es war 1991, als drei Jungs in der Garage jammten, Bier tranken, am Wochenende ein bisschen Spass hatten und durch Ausprobieren die richtigen Verstärker fanden. Im Anschluss mischten sie Aspekte von den Bands, die ihnen gefielen – unter anderem Suffocation, Obituary, Deicide und Cannibal Corpse. Dann schnappte man sich noch den dualen Gesangsansatz von Carcass – so wurde dies bei DYING FETUS zu etwas ganz Eigenem.

Nun kehren die Death Metal Overlords John Gallagher, Gesang/Gitarre, Sean Beasley, Gesang/Bass und Trey Williams, Schlagzeug mit ihrem, mit Spannung erwarteten neuen Album «Make Them Beg For Death» zurück. Das neunte Album der erfahrenen Todesmetaller ist schnell, intensiv und voller unaufhaltsamer Grooves. Monströse Riffs, Blastbeats, unaufhaltsame Hooks und weltbewegende Grooves bestimmen ihren Katalog. Die acht Songs moshen wie slammen und drücken damit dem Death Metal ihren ganz eigenen Stempel auf. «Make Them Beg For Death» liefert brutale Prügel, die gleichermassen dazu dienen, zu pulverisieren und zu hypnotisieren. Die Platte knüpft dort an, wo «Wrong One To Fuck With» 2017 aufgehört hat. Die Band nimmt ganz bewusst nicht am technischen Death Metal Wettrüsten teil, denn sie besitzt bereits grosse Geschütze, die sie auffahren kann. 

Das haben Dying Fetus auch live zur Genüge bewiesen. Für den Dreier aus Baltimore, Maryland ist die Mission unkompliziert und klar, denn ihre Philosophie ist auch heute noch dieselbe, wie zu Beginn der Band - eingängige Riffs zu schreiben und sie unvergesslich zu machen. Es spielt keine Rolle, welchen Musikstil man sich aussucht, er sollte einfach etwas sein, das die Leute sich immer wieder anhören möchten. Angeblich entstand «Make Them Beg For Death» nach diesem einfachen Grundsatz . Der Longplayer wurde in der Heimatstadt Baltimore mit dem langjährigen Produzenten Steve Wright aufgenommen und von Mark Lewis (Cannibal Corpse) gemischt. Die neue Platte enthält zudem alle Markenzeichen von Dying Fetus, die dessen Fans so lieben!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/j7nGWazKLoI

 

Donnerstag, 14 September 2023 05:40
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v. 10 Punkten: 8.5

SKAGARACK hatten mit ihren vier Alben ab 1986 für einen Moment lang das Aufsehen auf ihrer Seite. Die Dänen verstanden es sehr gut, Härte mit Melodie zu vermischen und dem Ganzen einen mehr als nur gelungenen Anstrich zu verleihen.

Nach dem letzten Werk «Big Time» aus dem Jahre 1993 wurde es jedoch ziemlich still um die Jungs. Bis nun jetzt nach dreissig Jahren (!) wieder ein neues Lebenszeichen von Skagarack ans Tageslicht kommt. Mit einem starken Bryan Adams Vibe, zu seinen härteren Zeiten und dem Groove von Bad Company lassen die Dänen die Gitarren aufheulen, wenn zum Beispiel «Peace Of Mind (To Have A Good Time)» aus den Boxen rockt. Die Stimme von Torben Schmidt erinnert nicht nur an diejenige von Joe Lynn Turner, sondern besitzt auch den Anflug des rauchigen Organs von Rod Stewart. Flotter, sprich dynamischer als beim getragenen, angesprochen Track geht «A Cool Damn Car» ins Rennen. «Talkin' Bout Jesus» lässt sehr viel Blues und Hard Rock vermischen und zeigt das fantastische Gespür für grossartiges Songwriting. Wie auch «Cool To Be Old School» oder die wundervolle Ballade «Be With You Forever», die brutal unter die Haut geht. Der grosse Hit ist allerdings «So Right», der einen zeitlosen und sofort in die Gehörgänge gehenden Rock-Track abgibt. Tja, «Heart And Soul» ist ein wundervolles Album einer Truppe, die noch immer sehr viel zu sagen hat und dies mit Nachhaltigkeit erledigt hat.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/JxE89B4jihI

 

Donnerstag, 14 September 2023 05:33

Das schwedische Trio DOMKRAFT mag es zweifellos sumpfig und lärmig, allerdings wurde diesmal, verglichen mit den drei vorangegangenen Veröffentlichungen, der Schrei-Faktor etwas zurück genommen.

Gute Entscheidung finde ich, denn dadurch gewinnen die entsprechenden Songs durch die zusätzliche Dynamik an Tiefe und Atmosphäre sowie ohne Verlust der stets anvisierten Härte. Dieser kleinen, aber feinen Kurskorrektur trägt die Band auch auf instrumentaler Ebene Rechnung, indem mit punktuell eingefügten, ruhigeren Passagen dem Gehör gelegentlich eine Ruhepause gegönnt wird, bevor das nächste Riffgewitter ausbricht. Am oft etwas gequält-klagenden Gesang von Bassist Martin Wegeland werden sich wohl auch diesmal die Geister scheiden, aber ich mag ihn. Gequält ist keinesfalls mit weinerlich gleich zu setzen, insofern passen die Vocals vorzüglich zum bedrückend wirkenden Songmaterial oder könnt Ihr Euch etwa Crowbar mit einer optimistisch klingenden Sunnyboy-Version von Kirk Windstein vorstellen? Eben, und speziell den Fans genau dieser Band kann ich eine Hörprobe von «Sonic Moons» nur wärmstens empfehlen.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/pLnfGD3o-mo

 

Mittwoch, 13 September 2023 06:04
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v. 10 Punkten: 7.9

Die Schweizer Death Metal Kapelle UNCAVED veröffentlicht ihr den Sommer vernichtendes Debüt-Album «Dogmatorraistes».

Die Truppe um Simon Frederik Piringer (Gesang), Félicien Burkard (Bass), Samuel Wiederkehr (Gitarre), Ralph P. Huber (Gitarre) und Gregor Bucher (Schlagzeug) ziehen aus der kleinen Schweiz los, um Headbanger aus der ganzen Welt mit Nackenbrecher-Nahrung zu versorgen. Wem Themen wie Selbsterleuchtung, soziale Konzepte, konstruktive Philosophie sowie religiöse Angelegenheiten zusagen, hat im doppelten Sinn gewonnen. «Dogmatorraistes» ist ein alt-griechischer Neologismus, den Uncaved perfekt in einer Mischung aus Oldschool Death Metal, unkonventionellen Song-Strukturen, Drum-Grooves und Vocal-Sounds in die Gehörgänge ihrer Zuhörer hämmern. Schon der Opener «Nocturni Luminis», der komplett in Latein daher kommt (vermute ich zumindest), drischt kompromisslos auf die Trommelfelle ein.

Ein wahres Riff-Massaker strömt aus den Lautsprechern, wobei die Band stets einen wilden Lauf oder garstiges Gitarren-Gefrickel einbaut, um etwas zu Atem zu kommen. Auch die passende Dosis Melodie findet sich sozusagen auf jedem der neun Songs. Überraschungen finden sich in Form von besonderen Gitarren-Soli sowie im Gesang, der zwischen tiefen Growls und garstigen Screams hin und her wechselt. Nebst Englisch sind auch zwei Tracks in deutscher Sprache zu finden, die dem Ganzen noch mehr Gewicht verleihen. «Dogmatorraistes» bewegt sich insgesamt schon auf einem sehr hohen Niveau, aus spieltechnischer Sicht betrachtet, besonders die progressiven Parts. Stellenweise wirken die künstlerischen Elemente aber etwas losgelöst vom restlichen Death Metal Geballer. Dies tut dem Hörgenuss aber keinen grossen Abbruch. In Anbetracht, dass hier ein Debüt vorliegt, ist das wirklich Kritik auf hohem Niveau.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/HZW36JJzh48

 

Mittwoch, 13 September 2023 05:58
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v. 10 Punkten: 8.0

LIVERBOX sind eine Glam Rock Band aus Oulu, Finnland. Gegründet 2015 als Cover-Band mit Schwerpunkt auf 80er-Jahre Metal, spielten sie zu Beginn Tribute-Shows für viele klassische Hard Rock und Metal-Bands wie etwa Iron Maiden, Whitesnake, Judas Priest, KISS, AC/DC oder Deep Purple.

Nun erscheint das zweite Album der Nordländer, das vollgespickt ist mit Glam und sleazy Songs, aber immer noch Einflüsse der oben genannten Bands offenbart. Schon der Opener «Rock'n'Roll Is My Religion» kracht ganz ordentlich aus den Boxen. Man hört dem Material den Spass an, den die Jungs beim Spielen haben. Dazu fallen auch immer wieder Parallelen zu Truppen wie Faster Pussycat und den L.A. Guns auf. Bei «Calling On You» kann man gut auch Vibes frühen D.A.D. heraus hören, starker Song. Wobei dann «Hard Love» wieder einen typischen 80er-Jahre Glam Rock Track absetzt. Zu vernehmen sind oft auch gewisse Parts oder Sequenzen von älteren KISS-Alben. Man kann Liverbox also nicht nur als reine Glam Rock Band bezeichnen, denn dafür sind die Jungs musikalisch zu vielseitig. Ganz stark finde ich den Hard Rocker «Get Down», eine Mischung aus Krokus, Twisted Sister und einem Schuss Rolling Stones. Ja ich weiss, das klingt irgendwie seltsam, ist aber so. «The Great Spirit Of Rock'n'Roll» kommt als zweites Werk wirklich sehr kurzweilig daher, rockt mächtig ab und bereitet jede Menge Spass beim Anhören. Klasse Scheibe!
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/xYCGQVof2l0

 

Mittwoch, 13 September 2023 05:51

Manchmal ist es ganz schön schwierig. Schwierig, den Zugang zu einer Veröffentlichung zu finden, schwierig, sich einen Tonträger am Stück konzentriert anzuhören oder auch einfach nur schwierig, die Absicht einer Band wie BEES MADE HONEY IN THE VEIN TREE hinter ihrer Musik zu erkennen.

«Aion», das dritte Album der Psychedelic Doom Band aus Stuttgart mit dem unmöglichen Namen, vereint alle aufgezählten Schwierigkeiten in sich. Und dabei ist das eben Geschriebene nicht einmal negativ gemeint. Der Segen der frühen Geburt (1964) und der Umstand, damals noch musikalisch aufgeschlossene, ältere Geschwister gehabt zu haben, bescherte mir eine sehr frühe Konfrontation mit jeglichen Arten gitarrenorientierter, harter und zumal auch ziemlich schräger Musik. Zu letztgenannter Kategorie gehörten die Spätwerke der Beatles genauso wie die Frühwerke von Pink Floyd, und dazu gesellten sich noch experimentelle Sounds von Jimi Hendrix, Jethro Tull, Greenslade, Focus oder Ekseption. Ich habe all das glücklicherweise aufgesogen wie ein Schwamm, denn dieser Hintergrund ermöglicht es mir heute, Releases wie das jüngste Werk von Bees Made Honey In The Vein Tree aufgeschlossen anzugehen.

Diese Aufgeschlossenheit ist bei einer Truppe wie dieser eine Grund-Voraussetzung, denn leichte und seichte Kost ist definitiv nicht ihr Ding. Vielmehr erinnert mich «Aion» an «Ummagumma», einem der unverdaulicheren Pink Floyd – Brocken, gepaart mit der Widerborstigkeit des alternativ angehauchten Post Rock und gewürzt mit einer wohldosierten Prise Doom. Naturgemäss verzichtet so eine Band bewusst auf konventionelle Song-Strukturen und offeriert stattdessen Klanglandschaften, Soundspielereien und mantraartige Passagen in allen Härtegraden, von filigran zerbrechlich bis brachial pulverisierend. Die einzelnen Songs jetzt in blumigen Worten zu beschreiben, ergibt für mich nicht wirklich Sinn, denn dieses hier gehört zu jener Kategorie von Alben, die man sich nicht anhört, sondern in die man hineintaucht. «Aion» ist für eingefleischte Psychedelic-Freaks somit ein absolutes Muss!
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6mtaqNSyzK8

 

Dienstag, 12 September 2023 06:09

Eine meiner alten Lieblings-Bands ist wieder "back in business"! HURRICANE, die Truppe um den heutigen Foreigner Shouter Kelly Hansen, Wundertrommler Jay Schellen und den Brüdern vom ehemaligen Whitesnake, Dio und heutigen Quiet Riot Bassisten Rudy Sarzo (Robert Sarzo, Gitarre) und ehemaligen Quiet Riot und heutigen Ratt Gitarristen Carlos Cavazo (Tony Cavazo, Bass) hat sich reformiert.

Dies, nachdem man zwischen 1985 und 1990 mit den Alben «Take What You Want», «Over The Edge» und dem Meisterwerk «Slave To The Thrill» (mit Doug Aldrich an der Gitarre) für Aufsehen sorgte, 2001 mit «Liquifury» ein mässiges Comeback feierte und nun mit einem Feuerwerk an grossartigen Songs zurück kommt. Robert, Tony, Mike Hansen (Drums) und Daniel Schumann (Gesang) überzeugen nicht nur mit einer fantastischen Cover-Version von Queens «Under Pressure» (göttlicher Gesang von Daniel), sondern auch mit den grandiosen, neuen Tracks. Als wäre die Zeit stehen geblieben, hat sich das Quartett dem eingeschlagenen Weg der ersten drei Scheiben verschrieben und mit dem feinen «Behind Your Shadow» eine Ballade komponiert, die auf YouTube seine Follower millionenfach finden sollte. Ebenso das unter die Haut gehende «Don't Change Your Love», das mitsingbare «I'm On To You» (das man vom Zweitling her kennt), «Hand Of Souls» mit einer feinen Slide-Gitarre, der Hit zum Mitsingen «Blind Love», der harte Opener «Rockstar Cheater» und der akustische Abschluss «Wishing Well» bieten alles, was man sich als alter Hard Rock Fan wünscht. Auch wenn Hurricane schon in der Mitte der 80er aus der angesagten Hard Rock Welt heraus stachen oder gerade deswegen, haben die Jungs nichts von ihrer Faszination verloren und präsentieren mit «Reconnected» eine Top-Scheibe, die mitunter zum Besten gehört, was die Welt in letzter Zeit zu Gehör bekommen hat!
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/qagF9KY8DoU

 

Dienstag, 12 September 2023 06:03
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v. 10 Punkten: keine Wertung

SAMHAIN (später zu DesExult umbenannt) waren eine dänische Black /Death Truppe, die allerdings nur ein Demo Mitte der Achtziger veröffentlichten. Es handelt sich also nicht um die Band von Glenn Danzig, die im gleichen Zeitraum drei Alben veröffentlichten. Das Demo-Tape der Dänen wird nun, zusammen mit dem ersten Demo von DesExult, neu aufgelegt.

Irgendwo zwischen Hellhammer, Kreator, Venom und Exumer haben es sich die Dänen gemütlich gemacht und rotzen sich räudig durch die sieben Songs. Das hat was Kultiges wie Obskures an sich und Emanzipation Records haben sich auch echt Mühe gemacht, sprich präsentieren ein verdammt cool aufgemachtes, 12-seitiges Booklet. Physisch erscheint das Album übrigens nur auf Vinyl. Musikalisch geht es ziemlich einfach gestrickt zu und her, heisst Sänger Martin Hundrup krächzt sich durch die Tracks hindurch, die alle ordentlich stumpf und simpel daher kommen. Die Produktion ist oldschool und lässt das Material auch so klingen, als wäre es zeitlich wieder 1985. Kultig ist «The Courier» auf jeden Fall, essenziel aber sicher nicht.
Rönu

 

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6jHTTC0Ggpk

Dienstag, 12 September 2023 05:56

Eigentlich lasse ich nichts Negatives über JAMES RIVERA kommen. Der Shouter, der mit seiner Truppe Helstar und anderen Bands wie Distant Thunder, Destiny's End, oder New Eden, Metal-Geschichte geschrieben hat (welche den Wenigsten bekannt ist – Shame on you!) hat kaum ein schlechtes Album veröffentlicht. Somit ist sein Legenden-Status unantastbar.

Was er aber nun mit «New Wave Gone Metal» versucht, überschreitet fast ein bisschen den guten Geschmack. Mister Rivera nimmt sich alten New Wave Klassikern an und spielt sie in einem Metal-Gewand. Wie zum Beispiel «Shock The Monkey», welches im Original von Peter Gabriel stammt. Oder «Everybody Wants To Rule The World» von Tears For Fears. Ehm, nun ja…, würden die Tracks wenigstens mit viel Leidenschaft gespielt werden, dann würde ich vor Freude im Dreieck herum springen. Den einzigen Gang, den ich wirklich tätige, ist derjenige hin zur Kaffeemaschine. Wenn eine schlechte Umsetzung auf eine noch lustlosere Band trifft, dann bleibt selbst bei mir als altem Rivera-Fan die Euphorie im Hals stecken. Denn weder Bauhaus «Bela Lugosi's Dead», Ramones «Pet Sematary» noch Depeche Mode «Black Celebration» können auch nur im Ansatz ein gewisses Flair verströmen. Schade, denn die Idee an sich wäre ja nicht schlecht, aber die Umsetzung entspricht alles andere als dem Qualitäts-Level, den man sich sonst von James gewöhnt ist.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/x6Lm4gYilKA

 

Montag, 11 September 2023 05:40
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v. 10 Punkten: 8.3

Was passt besser in eine anhaltend unruhige Welt, als abgefuckte Musik? Nichts! Dies dachte sich auch die belgisch-deutsche Truppe NASTY. Die Hardcore Schwergewichte sind im Laufe der Zeit immer wütender und intensiver geworden, und «Heartbreak Criminals» ist ein vertontes Spiegelbild ihrer Denkweise im Jahr 2023.

Böse Zeiten erfordern eben böse oder zumindest nasty Bands. Die Platte mit dreizehn Tracks (einschliesslich Intro) ist das Schaffen einer Band, die absolut tobt, eine starke Ader des musikalischen Fortschritts zeigt und Zielstrebigkeit beweist. Nasty zeigen eindrucksvoll auf, dass sie zwar dem Hardcore treu ergeben, dennoch durch und durch dem Metal zugetan sind. Nach einem eindringlichen Intro übernimmt direkt der Brachial-Hammer die Führung. Stampfende Wildheit und atemberaubende Schnelligkeit werden dem Zuhörer um die Ohren geballert. Alles kommt unverfälscht und mit 100% Aggressivität aus den Boxen. Auch die schleppend langsamen Parts sind düster und Einladungen an den Nacken, sich endlich auf und ab zu bewegen. Kein Lied dauert länger als drei Minuten, ausser der Titeltrack mit einigen hymnischen, klaren Vocals und der groovig, grelle Hardcore-Song «Kiss From A Rose», das übrigens kein Seal-Cover ist, überschreitet die Drei-Minuten-Marke. Passenderweise ist dieses Duo auch zugänglicher als der Rest, was als nette Abwechslung gewertet werden kann. Der Rest ist schwere und schnelle Intensität, die die Mehrheit von «Heartbreak Criminals» ausmacht. Titel wie «Total Domination», «Resurrection», «More Fire» oder «Nobody Cares» lassen Köpfe platzen und Knochen brechen. Nasty lassen bis zum Schluss nicht locker und beenden «Heartbreak Criminals» so, wie sie begonnen haben - mit ungeschönter Rage und Power.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/f-Ct9tcFAMQ

 

Montag, 11 September 2023 05:33

Dass diese Band musikalisch ziemlich stark an Threshold erinnert, erstaunt keineswegs, da sich hier deren Keyboarder Richard West eine Band zusammen trommelte und die Geschichte von «Legends Of The Shires» weiter erzählt.

Laut Richards Aussagen hatten seine Kollegen keine Lust, die Geschichte weiter zu verfolgen. Also machte dies der Brite nun mit anderen Mitstreitern, die da wären: Gitarrist Ruud Jolie (Within Temptation), Bassist Simon Andersson (Darkwater) und Schlagzeuger Darby Todd (Devin Townsend). Den Gesang hat Richard, neben den Keys, gleich selber übernommen, und so gefällt «The Fall Of The Shires» durch seine dynamische Bandbreite, da es neben den vertrauten, fetten Riffs auch viele ruhige Momente sowie eine erhöhte Ohrwurm-Dichte enthält, die es nicht nur für Fans von Threshold interessant macht. Richard beweist ein gutes Händchen für kompakte Geschichten und interessante Songs. Seine Stimme ist am ehesten mit der vom unvergessenen Andrew McDermott (R.I.P.) zu vergleichen, nur etwas ruhiger. Härtere Tracks mit tiefer gestimmten Gitarren wie «Forests In The Fallout» erinnern dabei stärker an Threshold. Ruhigere Sachen dann auch schon mal an Pink Floyd, gut zu hören beim melodiösen «The Fall (Part 2)». Sehr schön auch das melancholische «Storm Warning» mit einem wunderbaren Refrain. Übrigens hat auch Kollege Karl Groom trotz allem einige Gitarren-Solos beigesteuert. «The Fall Of The Shires» zeigt sich somit als wunderbare Prog Rock / Metal-Scheibe, dessen Ursprünge bei der Hauptband deutlich heraus zu hören sind. Sehr hörenswert.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ebSK1x_QPwQ

 

Montag, 11 September 2023 05:24
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v. 10 Punkten: 6.0

Erinnert sich noch jemand an die Band Zar? Mit sechs Album haben sich die Deutschen zwischen 1990 und 2016 der breiten Masse vorgestellt.

Mit seinem neuen Projekt stellt sich Tommy Clauss ins Rampenlicht, bei dem er sich den gängigen, aktuell beliebten und erfolgreichen Rezepten der Musik anschliesst. Sprich man schart ein paar Sänger um sich, die neben cleanen Gesang auch growlende Passagen zum Besten geben. «Mea Culpa», als Eröffnungstrack lässt schon mal die Stimmbänder vibrieren und hinterlässt sicherlich den einen oder anderen überraschten Zuhörer. Was dem Album sicherlich ein paar positive Aspekte verleiht, ist der Ideenreichtum und die Ideenvielfalt, die man auf «Project 8 Center» hören kann. «Ghostland» ist dabei ein rhythmisch schnell vorgetragener Track, der mit einer guten Melodie seine Freunde finden wird. Statt den Rhythmus durchgehend zu spielen, tauchen immer wieder kleine Breaks auf, welche zum Beispiel dem oben erwähnten Lied ein bisschen den Groove rauben. Man kann hier durchaus von einer Scheibe sprechen, bei welcher sich der Initiator keine Grenzen gesetzt hat, irgendwo zwischen Hard Rock bis Metal so ziemlich alles abdeckt und dabei auch von moderneren Elementen nicht zurück schreckt. «Long Summer Day» besitzt ein gewisses Flair von Uriah Heep, welches es als Highlight dieser Scheibe zu entdecken gilt. Wer auf Lieder steht, die nicht vorhersehbar sind und sich deren Komponisten keine Grenzen setzen, kann bei «Project 8 Center» bedenkenlos zugreifen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/tfzQRlE4r80

 

Samstag, 09 September 2023 07:44
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v. 10 Punkten: 8.9

Manchmal zwingt einem das Leben dazu, schwierige Entscheidungen zu treffen. Papier oder Plastik? Ketchup oder Senf? Fix oder Foxi? Death Metal oder Technical Death Metal? Diese Woche werden nämlich gleich zwei Teutonen des metallischen Todes neue Alben veröffentlichen. Dying Fetus und eben die mir hier vorliegenden CRYPTOPSY.

Elf lange Jahre sind seit der letzten Album-Veröffentlichung des kanadischen (Tech) Death-Vierers vergangen, die eigentlich ab 2012 jährlich etwas Musikalisches in die Waagschale werfen wollten. So zumindest der Plan. Schliesslich reichte es doch nur für die «The Book Of Suffering»-EP’s «Tome I» (2015) und «Tome II» (2018). Aber immerhin! Nun sind Cryptopsy mit acht brandneuen Songs definitiv zurück. «As Gomorrah Burns» heisst die neue Scheibe, und die lässt sich im Grunde kurz und knackig zusammenfassen:

Wo Cryptopsy draufsteht, ist auch Cryptopsy drin. Zumindest die Band der vergangenen fünfzehn Jahre, denn wer noch immer dem wegweisenden Referenzwerk «None So Vile» nachtrauert, sollte die Truppe wohl endgültig für sich abhaken. «As Gomorrah Burns» klingt konsequent modern, was bedeutet, dass es wieder technisch, brutal und ohne unnötige Experimente auf die Kauleiste gibt. Man sollte sich auch von dem Album-Cover nicht auf die falsche Fährte locken lassen, denn diejenigen, die auf der Suche nach einer gefährlich hohen Dosis beleidigender Audio-Extremität sind, werden Tracks wie «Godless Deceiver» und «The Righteous Lost» lieben.

Der explosionsartige Drum-Wahnsinn von Flo Mounier und Chris Donalsdons lähmend verzerrte Riffs erweisen sich wieder einmal als wirklich tödliches Paar. Schon die beiden sollten jedes Verlangen nach dem kaum kontrollierbaren Chaos mehr als stillen. Wenn wir ganz ehrlich sind, waren Cryptopsy schon immer eine Band, die sich aus eigener Entscheidung oder aufgrund der Umstände verpflichtet hat, vorwärts zu gehen. Wenn Rückblick also bedeutet, geschichtlich in den Flammen von Sodom und Gomorra oder als Salzsäule erstarrt, sein Ende zu finden, dann lobe ich mir den Blick nach vorne, auch wenn es wieder elf Jahre dauern sollte, bis die nächste Platte vor mir liegt!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-uQXG3xLgAI

 

Samstag, 09 September 2023 07:40
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v. 10 Punkten: 7.0

Die beiden L.A. Gunners Tracii Guns (Gitarre) und Adam Hamilton (Drums) haben sich mit Todd Kerns (Gesang, Bass) zusammen gefunden und ein neues Projekt gegründet. BLACKBIRD ANGELS nennt sich die Truppe, die zu beweisen hat, dass sie mehr als nur eine weitere Combo aus dem Hause Frontiers Records sind.

Musikalisch befindet sich das Trio in hart rockenden Gefilden, die man zu Beginn bei den alten L.A. Guns oder den Little Angels einordnen könnte. Ein Spur der alten Lynch Mob findet sich bei «Mine (All Mine)», aber auch Einflüsse der Siebziger, wenn man sich «Coming In Hot» anhört. Leicht psychedelisch heult «On And On/Over And Over» auf, während «Only Everything» mit flotten Rhythmen begeistert. Trotzdem merkt man den elf Tracks an, dass es sich hier um ein Projekt handelt und die drei Jungs doch noch einiges von einer "richtigen" Band entfernt sind. Nicht dass musikalisch Dinge anbrennen oder die Herren ihre Instrumente nicht beherrschen, aber aus einem Guss klingt nun mal anders. Trotzdem sollten Hard Rock Fans, die sich auch Led Zeppelin anhören, bei «Solsorte» reinhören.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/FRTLp7ftT2Y

 

Samstag, 09 September 2023 07:33
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v. 10 Punkten: 7.9

Aus Massachusetts (New England) stammt nicht nur das ehemals erfolgreiche NFL-Team der Patriots, sondern auch die neue Black Metal Truppe SHÜNYATÄ. Nach einem sinnfindenden Aufenthalt des Bandkopfes Valukatva in einem tibetanischen Mönchskloster, hat der Black Metal der Amis noch den Zusatz "Buddhistisch" erhalten.

Beim Opener werden aber noch keine Friedfertigkeiten geboten, sondern dafür wird mit schnellem Black Metal für einen Satz heisse Ohren gesorgt! Der Titeltrack kommt sehr folkig aus den Boxen und mit ein wenig Vorstellungsvermögen sieht man eine Flotte Wikinger-Boote an einem vorbei rudern! Somit ist das Ganze doch mehr als Viking Metal, denn als reiner Black Metal einzustufen. «Loss» ist ein Zwischenspiel mit einer akustischen Gitarre, und jetzt fühlt man sich schon fast in ein tibetanisches Mönchskloster versetzt! Heftiger wird es mit «The Human Predicament», wobei hier 08/15 Black Metal ohne nennenswerte Höhen und Tiefen aufgetischt wird.

Das Gleiche gilt auch für «The Path», nur findet sich an der Stelle noch eine Überlänge von acht Minuten, und so sind hierbei einige Spuren von Langeweile enthalten! Für die nächste Yoga-Stunde wäre «Sweetness And Sorrow» prädestiniert, und erneut macht sich ganz viel musikalische Ödnis breit! «Renunciation» lässt schnellen und zugleich melodiösen Black Metal aufblitzen, den man in dieser Form schon tausendmal gehört hat. Der Abschluss mit «The Cycle» geht schliesslich als Kopie seines Vorgängers durch. Shünyalä bieten mit «The Dark Age» zwar solide Genre-Handwerkskunst an, aber einige Totalausfälle sind ebenso zu verzeichnen.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/c_dmvxbhsJM

 

Freitag, 08 September 2023 05:46

Mit einem Aufschrei haben die Fans den Abgang von Josh Middleton bei den Architects aufgenommen. Mit Freude durften sie aber vernehmen, dass SYLOSIS bald ihre neue Platte «A Sign Of Things To Come» am Start haben werden.

Wer sich die Lead-Single «Deadwood» bereits angehört hat, wusste sofort, dass die Band leistungsstärker geworden ist. Sie haben einen Weg gefunden, Festival-Hymnen zu erschaffen, die Death Metal bleiben, aber Groove und Breakdowns enthalten, die das Publikum in Wallung versetzen sollen. Während es in der ersten Hälfte vor allem um einen Frontal-Angriff geht, beginnt die zweite Hälfte mit der Erkundung anderer Genres. «Absent» ist ein düsterer und grüblerischer Track, bei dem Middleton über Industrial-Percussion singt. «Eye For An Eye» bringt die Energie zurück und ist ein Metalcore-Strudel aus technischen Riffs.

Ausserdem das donnernde «Judas», das ein längeres Intro hat, das von epischem Melodic Death Metal unterbrochen wird. Experimenteller ist «Thorns», das eine sanfte Grunge-Strophe mit lauter Refrain-Dynamik verwendet, die der Melodie hilft, hervor zu stechen. Als Rausschmeisser dient das kolossale «A Godless Throne», eine galoppierende Wut aus Riffs und Drums mit einem gewaltigen Breakdown, der Berge zerbröseln lässt sowie dem Erdboden gleichmacht. Es beinhaltet das längste Solo und ist entsprechend grossartig. Middletons Solowerk bleibt der Stoff für Gitarren-Helden, eine Kombination aus Dimebags ausdrucksstarken Grooves und Tricks von Van Halen. 

Hinweise auf andere Szenen sollen jetzt aber nicht beunruhigen, denn Fakt ist, «A Sign Of Things To Come» ist immer noch ein Sylosis Album. Ein Werk, bei dem Middleton seine ganze Kraft dieser Gruppe widmet, um diese Platte legendär werden zu lassen. «A Sign Of Things To Come» ist, drei Jahre nach dem gefeierten «Cycle Of Suffering», ein klares Statement dafür, dass Sylosis langsam aber sicher nach dem Metal-Thron greifen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/OegFzj1q50c

 

Freitag, 08 September 2023 05:40
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v. 10 Punkten: 9.0

Immer wieder begeistern mich die UK Jungs von VEGA, die mit ihrem Sound irgendwo zwischen Gun und Def Leppard liegen. Zumindest wenn man sich den Opener «Heros And Zeros» anhört, der schmissig aus den Boxen knallt, die nötige Härte besitzt und sich mit einem packenden, grossen Refrain sofort im Gehör festkrallt.

Wenn es schon gut läuft, dann schiebt man locker mit «Killers» einen feinen Rock Track nach, der ebenso Laune macht, wie sein Vorgänger. Mit dem achten Studio-Album zementieren Vega ihren sehr guten Ruf als melodische Rock-Band, welche mit dem Titelsong erneut die perfekte Mischung aus Hoffnung, Enttäuschung und zielgerichtetes Aufstehen in einen Song packt. Die Stimme von Nick Workman passt dabei wie der berühmte Deckel auf den Arsch. Darüber hinaus geht Nick mit seinem Gesang einiges aggressiver um, wenn er seine Wut bei «Love To Hate You» ins Mikrofon pfeffert.

Auch «33's And 45's», das schwerfällige und von vielen Emotionen lebende «Into The Fire», das schnellere «Run With Me», das wehmütige «Not Enough» und das harte «God Save The King» (das nenne ich Gleichberechtigung) zeugen von den nach wie vor genialen Ideen, welche das Quintett in Songs ummünzt, dabei sicherlich einem roten Faden nachgeht, sich aber nie in Wiederholungen verstrickt. Es kann gut sein, dass «Who We Are» (2016) mit mehr Hits bestückt war, aber dafür ist auf «Battlelines» kein einziger Ausfall zu vermelden und bietet mit dem Rausschmeisser «Gotta Be You» einen knackigen und mitreissen Abschluss.

Die Jungs verstehen es noch immer Melodien und Härte gleichermassen in unterschiedlichen Misch-Verhältnissen in Songs umzuwandeln, dass dabei nie Langeweile aufkommt, sondern nur ein packender Spass daran entsteht. Auch die achte Scheibe markiert ein weiteres Highlight von Vega, das sich der geneigte Gerne-Fan ins heimische CD-Regal stellen muss oder noch besser legt man sich die Vinyl-Fassung zu, die noch mit dem zusätzlichen Bonustrack «Too Much Too Soon» ausgestattet ist.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/W5WFumK38b8

 

Freitag, 08 September 2023 05:31

Eine neue Truppe aus Deutschland macht mit nicht ganz so unbekannten Musikern auf sich aufmerksam. Die ehemaligen Stormwitch Mitglieder Volker Schmietow (Gitarre), Tobi Kipp (Gitarre), Jürgen Wannenwetsch (Bass) und Marc Opppold (Drums) werden durch Sänger Tobi Hübner komplettiert und formierten sich nun neu als SKULL & CROSSBONES.

Wer auf Stormwitch steht, der wird sich auch an dieser Truppe und ihrem Debüt-Album «Sungazer» den Narren fressen. Leute die Stormwitch nicht in ihrem Plattenschrank stehen haben, werden sich hingegen kaum an diesem Quintett erfreuen können. Zu ähnlich und vielleicht auch ein bisschen zu monoton erklingen die durchaus interessanten Tracks. Wenn man aber Oscar Dronjak (HammerFall) als bekennender Stormwitch Fan kennt, dann werden sich vielleicht die einen oder anderen HammerFall Fans in die zehn Lieder reinhören. Die Stimme von Tobi geht dabei ebenso an die Glas zerklirrende Grenze, wie der Stormwitch Shouter Andy Aldrian, während die Gitarren mit ihren Riffs aufhorchen lassen und mit einer knackigeren Produktion sicherlich noch mehr begeistern würden. Ihr seht, irgendwie alles wie gehabt, aber einfach unter einem anderen Namen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/XVhbXBxTvfc

Donnerstag, 07 September 2023 06:15
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v. 10 Punkten: 8.5

Die vierköpfige Truppe aus Kopenhagen hat sich erst 2020 konstituiert, und ausser Drummer Martin Haumann (Final Hour, Mother Of All) sind seine Kollegen Anders Folden Brink (v/g), Birk (g) und Daniel Bach (b) bisher unbeschriebene Blätter. Untätig waren sie aber nicht, heisst bereits im November 2021 hatte man das Debüt-Album «And Yet It Moves» am Start, das zunächst nur digital erhältlich war, dann auch auf CD, und ein Jahr später folgte das Vinyl.

Stilistisch geht es dabei von Prog Rock über Progressive Metal bis hin zu Heavy Metal oder gemäss eigenen Angaben von ruhigen, dunklen und melodischen Passagen über marschierende Twin-Gitarren bis hin zu schwerem und energiegeladenem Heavy Rock. Das lässt schon mal aufhorchen, zumal hier noch eine interessante Komponente dazu kommt, nämlich Doom! Das mag irgendwie nicht zusammen passen, kommt aber immer wieder mal zum Tragen, obwohl die sonst gewohnte Schwere nicht brachial ausbricht, sondern sich mehr in teils gedrosseltem Tempo und dann einer gewissen Melancholie artikuliert. Ansonsten bratzt es in der Tat fliessend zwischen Rock und Metal, ergänzt um progressive Vibes. Das macht es noch schwierig, die Dänen in eine eindeutige Stil-Schublade stecken zu können. Dieser Umstand könnte jedoch genau der Anreiz sein, sich nicht nur mit festen Genre-Mustern auseinander zu setzen.

Was auf jeden Fall klar heraus sticht, ist der kräftige und ausdrucksstarke Gesang von Anders sowie das akzentuierte Gitarren-Spiel, das zwischendurch, wie beim Opener «The Dying Part I», auch mit akustischen Gitarren-Klängen aufwartet und so einen direkten Übergang von «The Bite Of Frost», der letzten Nummer auf dem Vorgänger, bildet. Insgesamt muss man sich bei Timechild als geduldiger Zuhörer zeigen und bei Interesse Zeit wie Musse aufbringen, den Klang-Kosmos des Quartetts vollumfänglich zu erforschen. Nur so erschliesst sich einem das gesamte Werk, sprich dass die soundmässige Vielfalt überhaupt erfasst wird. Und genau da verorte ich das Problem von «Blossom & Plague», dass sich so eine Band kaum mehr als eine überschaubare wie eingefleischte Fanbase erarbeiten kann. Produziert, gemischt und gemastert wurde das Album übrigens von Søren Andersen (Glenn Hughes, Thundermother, Artillery).
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/mtRnQcxAib0

 

Donnerstag, 07 September 2023 06:10

Nach drei Singles kommt die erste EP von den australischen SPECTRE in die Verkaufsläden. Mit knapp zwanzig Minuten und vier Tracks (plus fünf Bonustracs) lässt das Duo (Will Spectre und Dave Harrington-George) alle Traditionalisten aufhorchen.

Gesanglich vermag Will nicht gerade zu überzeugen und auch sonst liegt viel "Stoner" in, über, unter, neben, auf und hinter den Tracks. Was schade ist, denn würde man die Lieder mit ein bisschen mehr Pfeffer im Arsch darbieten, könnte man hier von einem richtig coolen Metal-Album sprechen. «Wolfbane» ist ein feiner, rockender Metal-Track, der mit losgelassener Bremse richtig Laune machen könnte. Okay, vielleicht habe ich auch einen kleinen und feinen Effekt nicht begriffen…, aber das hier ist einfach Stoner Metal. Irgendwie scheinen die Jungs zu spät geboren zu sein, denn in den Flower Power Zeiten hätten sie mit ihrem Sound garantiert offene und vernebelte Türen eingerannt. Wer auf Siebziger-Sound steht, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei, und alle anderen dürfen sich sorgsam einen "Lauscher" von «Lonesome Gambler» genehmigen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/DFTnk8275xI

 

Donnerstag, 07 September 2023 06:05

Die belgische Band GATEWAY wird mit dem Album «Galgendood» zum sechsten Mal vorstellig. Zähflüssig wie ein Lavastrom, der den Vulkan hinab schleicht, so kommt zunächst mal der Opener «The Coexistence Of Dismal Entities» daher.

Hierbei lautet das Motto ganz klar: Stumpf ist Trumpf! Das gilt auch für den nächsten Brocken «Sacrificial Blood Oath In The Temple Of K’zadu», der ebenfalls durch Monotonie aufzufallen weiss. Als unspektakuläres Zwischenspiel stellt sich «Nachtritueel (Evocation)» heraus. Leider röchelt auch «Scourged At Dawn» nur so vor sich hin, und es fehlen einfach irgendwelche Highlights! Mehr Doom als Death Metal charakterisiert derweil «Bog Bodies Near The Humid Crypt» und liegt fern von sämtlichen Ausreissern nach oben! Zum Schluss folgt noch der Titeltrack «Galgendood - Dagritueel - Duvelsput». Erneut wird eine Schippe Doom aufgeworfen, und so endet «Galgendood» genau so unspektakulär, wie es begonnen hat! Deshalb gilt es festzuhalten, dass die Belgier in allen Belangen noch mächtig Luft nach oben haben.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/qH6yQ0gUVsE

 

Mittwoch, 06 September 2023 06:08

Wie es der Bandnamen MEURTRIÈRES bereits vermuten lässt, stammt diese Truppe aus Frankreich. Unsere Grenz-Genossen sind nicht gerade bekannt dafür, dass sie grossartige Metal-Bands am Fliessband in die Umlaufbahn schiessen, haben allerdings immer wieder mit Truppen wie Sortilège, Warning, oder Trust (dem wohl bekanntesten Export-Schlager) auf sich aufmerksam machen können.

Nach ihrem gleichnamigen Debütalbum (2020) folgt nun im Form von «Ronde De Nuit» der Nachfolger, der dank der formidablen Gitarren-Arbeit viele Traditionalisten anlocken wird. Der "Exoten-Bonus" durch die französischen Texte findet auch auf «Ronde De Nuit» seine Niederkunft und wird die einen abschrecken, respektive die anderen noch mehr erfreuen. In meinen Ohren passen diese "fremdländischen" Texte bestens zu den schnellen und metallischen Tracks. Es ist dieses Jugendliche und Unbekümmerte, das den Liedern einen gewissen Charme verleiht, der sich durch alle sieben Tracks hindurch zieht. Sicherlich kann man damit nicht gegen die Hits der grossen Helden anstinken, aber für einen Kaufanreiz reicht es durchaus. Ja, vielleicht hätten die Jungs mehrmals das Tempo, wie bei «Chevelaresses Du Chaos», drosseln und weniger ständig aufs Gaspedal drücken sollen, aber genau mit diesen Sound feierten auch Sortilège und Warning ihre grossen Momente. Wer auf Speed Metal steht, der seine Wurzeln im traditionellen Metal verortet, sollte sich «Ronde De Nuit» nicht entgehen lassen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/E3y11dWEkEw

 

Mittwoch, 06 September 2023 05:55

Die englische Band RANNOCH, die aus den West Midlands (UK) stammt, präsentiert mit «Conflagrations» ihr drittes Album.

Mit dem Intro «Degenerate Era» wird dieses Album eingeläutet. Mit gewaltigem Geballer haut darauf «Prism Black» wild um sich, und an diesem Umstand ändert sich für die nächsten acht Minuten nichts mehr. Als Auflockerung folgt in der Hälfte des Songs ein progressives Break mit Clean-Vocals anstelle von Growls, und dazu auch noch ein virtuoses Gitarren-Solo. Mit messerscharfen Riffs beginnt «Theards» und zeigt sich, trotz sehr technischem Death Metal, doch noch groovig! Der Titeltrack «Conflagrations» ist eine episch anmutende Monster-Nummer mit neun Minuten Spieldauer! Das Ganze beginnt sehr ruhig und nimmt danach langsam Fahrt auf, aber das ist kein Death Metal mehr, sondern stubenreiner Progressive Metal! Nur leider kann die Chose nicht über die ganze Länge restlos überzeugen! Aus allen Rohren wird mit «Daguerreotype» wild um sich geballert, und die einzelnen Song-Bausteine sind ein wenig wahllos zusammen gefügt worden! «EarthRecycle» ist ein unnötiges Zwischenspiel, und zum Schluss legen die Briten mit «Threnody To A Dying Star» nach, und um alles zu toppen, dauert dieser Song gar mehr als eine Viertelstunde! Progressiv bis in die Haarspitzen präsentiert sich diese Nummer und zeigt auf, dass Rannoch vielleicht doch eher eine Progressive Metal Band sind?! Und genau hier verlieren sie sich vor lauter Progressivität ein wenig. Offenbar ist noch nicht klar, wohin die Reise führen soll, da Vieles auf «Conflagrations» noch unausgegoren wirkt!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/aZtVhVb5t9U

 

Mittwoch, 06 September 2023 05:50
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Frontiers Music veröffentlicht unter dem Banner STEEL BARS eine Scheibe zu Ehren des Sängers Michael Bolton, als dieser noch mit Rock-Musik begeisterte.

Gesanglich werden die bekannten Rock-Hits von Steve Overland, Gui Oliver, Girish Pradhan, Robbie Leblanc, James Robledo oder Ronnie Romero veredelt. Dabei erklingen die Lieder nicht immer im gleich hohen Level, lassen aber erkennen, mit welchen Hits Michael damals das Leben vieler bereichert hat. Gestartet wird grandios mit Girish und «Everybody's Crazy». Dann fällt einiges in sich zusammen, bis die beiden Ladys Ana Nikolic und Nevena Brankovic das Steuer wieder herum reissen und mit «Wait On Love» begeistern. Wie auch Santiago Ramonda mit «Save Our Love». Grossartig erneut Ronnie Romero, der einfach alles singen kann und hier seine verletzliche, aber trotzdem kernige Stimme bei «Don't Tell Me It's Over» zum Tragen bringt. Wer auf Michael Bolton steht, wird an diesem Tribut seine Freude haben, denn die Sängerinnen und Sänger halten das Erbe des Amerikaners in Ehren.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/f5RRLgj_kqU

 

Dienstag, 05 September 2023 05:59

Während heutzutage in der Öffentlichkeit die Abkürzung "LGBT" häufiger als vieles andere zu sein scheint, hat sich in der Rock-Szene eine weitere Abkürzung langsam aber sicher Gehör verschafft. Der Rede ist von "PCATBS", was natürlich für "PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS" steht. Seit dem Ableben von Motörhead im Dezember 2015 hat der ehemalige Lead-Gitarrist, zusammen mit seinen drei Söhnen Todd, Dane und Tyla, eine neue Top-Combo etabliert.

Basierend auf der DNA der Motörköppe (wen wunderts?!) sind seit 2018 zwei full-lenght Alben entstanden, die amtlich rocken. Dass das Ganze auch live funktioniert, machte sich bald bemerkbar, und die ersten offiziell erschienenen Live-Tracks, die im Herbst 2016 tatsächlich "bei uns" im Solothurner Kult-Konzertlokal "Kofmehl " aufgezeichnet wurden, belegen das deutlich. Heuer spielten PCATBS mitunter auch am "Sweden Rock Festival" und am "River Side Festival", wo man jeweils mit einem Motörhead Tribute-Set dem unvergessenen Lemmy Kilmister huldigte. Das eigene Songmaterial wurde derweil aber keinesfalls vernachlässigt, und mit «Kings Of The Asylum» hat die Truppe nun elf brandneue Kracher am Start, die studiomässig erstmals vom neuen Frontmann Joel Peters eingesungen wurden, der Neil Starr (den ich noch mochte) anfangs 2022 ablöste. Damit wurde vor allem die Live-Power gestärkt.

Schon der Opener «Walking In Circles» macht deutlich, dass es nach wie vor nur eine Marschrichtung gibt, nämlich volle Pulle nach vorne. Bei «Too Much Is Never Enough» trieft es anschliessend nur so vor..., genau! Und dass man sich «Strike The Match» auch gut mit Blackie Lawless vorstellen könnte, erübrigt dabei jeden weiteren Kommentar. Meine Favoriten sind der fette Hard Rock Brocken «Schizophrenia», der den alten Fensterkitt im Schrebergarten-Häuschen zum Zerbröseln bringt und der schleppende Titeltrack, der ultraheavy daher bratzt. Heavy, sprich ohne balladeske Klänge geht es auch aber der zweiten Hälfte des Albums weiter. Dass bei «Ghosts» dann noch Vibes von Saxon durchdringen, geht auf das Konto der Abwechslung und ist wohl auch ein wenig der Herkunft der Band geschuldet. Wer PCATBS mag, muss sich auch «Kings Of The Asylum» (plus «Live In The North») zulegen, keine Frage!
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/PAiL9xxDcQs

 

Dienstag, 05 September 2023 05:54
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v. 10 Punkten: 8.8

Vom Duo zum Solo-Projekt von Witch N. ist ASHTAR nun mit dem dritten Album «Wandering Through Time» geschrumpft. Mit «Into The Gloom» beginnt das neue Werk schwermütig und mystisch. Es wird zähflüssiger Doom mit dem giftigen Gekeife von Witch N. geboten.

Der langsame Weg vom Doom wird immer mal wieder verlassen, und so begibt sich Ashtar auf den Pfad des Black Metals. Garstig wird es mit «The Submerged Empire» und zum Zeitlupen-Doom wird weiteres, kratzbürstiges Gekeife serviert. Genial ist der kurze Einsatz der Violine, und man lechzt nach mehr solcher Abwechslung! «Deep Space And High Waters» ist ein melancholischer Song, der sich im Midtempo bewegt, und für mich passt die Stimme so zur Musik, sprich wie die Faust aufs Auge! Knisternd beginnt «Voices (Collide Again)», und der Unterricht in Französisch kann beginnen! In der Mitte folgt ein Einsatz mit der Maultrommel, wovon man sofort in den Bann gezogen wird! «Summoning The Dryads» ist eine weitere Nummer, die auf sehr langsamen Doom mit erneut garstigem Gekeife setzt. Mit «I Want To Die», einer Cover-Version von Post Mortem, wird dieses Album mit Doom im Zeitlupen-Tempo beendet. Witch N. keift sich hierbei nochmals um den Verstand! Ob der sehr eigentümliche "Gesang" nun zur Musik passt oder ob dieser besser bei seiner Black Metal Band Ernte aufgehoben wäre, muss jeder für sich selber entscheiden. Ashtar hat auf jeden Fall auch mit «Wandering Through Time» ein Alleinstellungs-Merkmal geschaffen, denn so ein einzigartiges Gekeife gibt es kein zweites Mal!
Roolf


https://www.youtube.com/embed/QmrWxRaNBrc

 

Dienstag, 05 September 2023 05:47
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v. 10 Punkten: 7.0

REPENTANCE sind eine melodische Groove Metal Band aus Chicago, Illinois. Gegründet wurde das Quintett im Jahr 2018 von Gitarrist Shaun Glass (Soil, Dirige Within), der sogleich mit seinen Mitstreitern die ersten beiden Demo-Tracks aufnahm, gefolgt vom Kritik gefeierten Erstling «God For A Day» im Jahr 2020.

Es folgten zahlreiche Shows mit hochkarätigen Acts wie Trivium, Devildriver, Jinjer und Sacred Reich. Repentance waren bald bekannt für ihren unverwechselbaren, schweren und dennoch dynamischen Sound, voller Aggression, Groove und Intensität. «The Process Of Human Demise» enthält zwölf brandneue Tracks mit Gastbeiträgen von Corey Beaulieu (Trivium) und Milo Silvestro (Fear Factory). Ihr Sound ist laut und ebenso feindselig. Die Truppe vermischt Thrash, Speed, Death und ursprünglich aggressiven Metal mit der "Schieb deine Dattel aus der Sonne" Einstellung. «The Process Of Human Demise» ist eine Platte, bei der mir die Stimmfarbe sehr gut gefällt. Egal ob Gebrüll, Geschrei oder ein wildes Knurren, die Stimmband zerfetzenden Vocals beim Opener «Buried By Fear» sind eine Wucht. Unterstützt wird der Gesang von mitreissenden, donnernden Riffs und einem ohrenbetäubendem Beat.

Auf den folgenden beiden Tacks sind die Gastmusiker Milo Silvestro und Corey Beaulieu zu hören, die diesen Songs einen schönen Tritt in den Arsch verleihen. Die restlichen neun Titel sind alle sehr ausformuliert, wütend und kriegerisch. Sie sind ein unerbittlicher, alles verschlingender Angriff apokalyptischer und verzerrter, gutturaler Schreie, die alle Sinne ansprechen. Bloss «All The Misery» und «Light It Up» bilden die Ausnahme und driften beide etwas vom ausgetretenen Pfad ab. Schade eigentlich, denn «The Process Of Human Demise» klingt über längere Strecken wie ein einziger, langer, fortlaufender Song. Dies ermüdet und unterstützt die Einzigartigkeit der Songs nicht unbedingt, wie dem auch sei. Nach dem letzten Track liegt man so oder so, wie ein geschlagener Boxer, taumelnd und stotternd in einer Ecke. Über Sieg oder Niederlage entscheiden die Fans!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/2U3yoYXw7TQ

 

Montag, 04 September 2023 05:40

Nach ihrem Debüt-Album «Apocalyptic End In White» aus dem Jahr 2004 haben es Imperial Crystalline Entombment, die aus Waldorf, Maryland in den Staaten stammen, endlich geschafft, mit «Ancient Glacial Resurgence» das zweite Album zu realisieren.

Mit «Into Frigid Black Infinity» wird zu gnadenlosem Black Metal der zweiten Welle schon mal für gehörig Stimmung gesorgt! Wie von Sinnen wütet «Eternal Subzero Torment» erbarmungslos, aber auch um mit genialen Breaks für mächtig Abwechslung zu sorgen! Hymnenhaft versucht uns «Cataclysmic Glaciation» in seinen Bann zu ziehen, und spätestens jetzt prangen Imperial Crystalline Entombment in dicken Lettern auf meiner Einkaufsliste! Überfallartig stürmen die Amerikaner jede Festung, und so wird unverzichtbarer Black Metal mit Leidenschaft dargeboten! «Ravaskeith’s Crystalline Return» gibt Vollgas und so muss die Verschnaufpause noch auf später verschoben werden! Trotz Hochgeschwindigkeit gelingt es der Truppe immer wieder, geniale und langsame Parts wie Puzzle-Teile ins Gesamtbild einzufügen, wie es auch bei «Petrified Cadaverous Wastelands» veranschaulicht wird.

Das gekonnte Handwerk des gepflegten Geprügels wird mit «Savage Blizzard Stabbings» beispielhaft umgesetzt. Die Muskeln lässt auch «Opening The Arctic Imperial Gates» spielen und kann mit atmosphärischen Breaks abermals punkten! Mit «Ancient Lords Of The White Death» werden Atmosphäre und Geprügel in ausgewogener Mischung serviert, und dennoch haben Imperial Crystalline Entombment offenbar noch immer genügend Luft für den Schlussspurt übrig! Der letzte Song «Born To Freeze» hält das hohe Tempo schliesslich bis zum Ende durch! «Ancient Glacial Resurgence» markiert eine positive wie faustdicke Genre-Überraschung und gehört in jede gut sortierte Black Metal Sammlung! 
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/yOyoLYpmmgY

 

 

 

Montag, 04 September 2023 05:34

Nach einem Jahr an intensivem Songwriting kommen CONCRETE COLD mit ihrem Debüt-Album «The Strains Of Battle» um die Ecke gezischt. In dieser Band tummeln sich gestandene Musiker, die schon bei Bands wie Lay Down Rotten, Milking The Goatmachine und Demonbreed gespielt haben.

Mit einem geheimnisvollen Intro beginnt dieses Album klassisch mit Klavier-Untermalung. Knarzig und ungehobelt schiesst danach der Titeltrack «The Strains Of Battle» aus den Boxen. Geboten wird langsamer Death Metal, der aber Groove-technisch zu überzeugen weiss. Als direkte Fortsetzung vom Opener geht es mit «Eyes Of Medusa» weiter, und ohne Pause dazwischen wäre das ein einziger, langer Track! Auch mit «Servant Of The Witch» wird das Rad nicht neu erfunden, und man kriegt erneut einen groovigen Stil-Vertreter zu hören. Wie die Sau groovt auch «Beneath The Dying Shadows» durchs Gehölz, allerdings nicht gerade variantenreich. Das Riff am Anfang von «Wall Of Bones» ist dafür von massiver Bauweise, nur beschleicht einen das Gefühl, diesen Song schon mal gehört zu haben! Richtig doomig wird es mit «Spore» und überzeugt in der zweiten Hälfte mit genialem Riffing! «Deep Down Decayed» sucht sein ganzes Heil dagegen in der Langsamkeit und wird so zu einer sehr zähflüssigen Angelegenheit! «Pain Escorts» lässt derweil einen Hauch Sludge aufkommen, und endlich findet auch ein wenig Abwechslung Einzug! Den Schlusspunkt setzt «The Wrong Oath To Pledge», und hiermit wird nochmals das bekannte und zugleich massive Riffing aufgefahren! «The Strains Of Battle» macht definitiv Laune, aber künftig wäre etwas mehr Abwechslung noch wünschenswert!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/9l42Kb_nnN8

 

Montag, 04 September 2023 05:28
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v. 10 Punkten: 8.5

Erinnert sich noch jemand an Domain, also die Band um den heutigen Grave Digger Gitarristen Axel Ritt? Wenn ja, und wenn ihr zudem ihr 2005er-Werk «Last Days Of Utopia» mögt, könnte auch das neue Album der Italiener NOVERIA etwas für Euch sein.

Diese fügen dem Sound von Domain noch eine Prise Prog-Metal hinzu. Was daraus entstanden ist, kann man sich mehr als gut anhören. Hier finden sich grosse, epische Refrains wie bei «Descent», schlaue Instrumental-Teile und schlicht immer wieder grossartige Melodien. Kommt hinzu, dass der Titel «The Gates Of The Underworld» tatsächlich in einer bedrohlichen Grundstimmung des Albums mündet – aber in einer, in die man sich gerne einlullen lässt. Dabei muss nicht immer alles nur laut sein, sondern darf auch mal "vor sich hin proggen", bevor es dann wieder dramatisch anzieht. Die Lücken füllt Sänger Francesco Corigliano dabei problemlos, der zudem schlicht in sämtlichen Stimmlagen überzeugt und Emotionen hervor ruft. Er singt nicht bloss, sondern formt jede Note, kann mal entspannt, dann aber wieder fordernd und immer leidenschaftlich performen. Wer allerdings richtig in dieses Album richtig eintauchen möchte, braucht entweder Ruhe oder immer wieder viel Zeit.

Dann offenbart sich ein eindrückliches Zusammenspiel aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboards, das nie in reiner Selbstdarstellung mündet, sondern immer songdienlich gehalten wird. Den Hang zur Überlänge mit Liedern über der 6-Minuten-Marke, beim Titelsong gar über zwölf Minuten, hört man den Songs schlicht nicht an, sofern man sich darauf einlässt. Wenn nicht, hört man immerhin ein grandioses Rauschen an einem vorbei ziehen. Prog und Power Metal Fans sollten dieser CD auf jeden Fall eine Chance geben. Und wer weiss, vielleicht entpuppt sie sich beim ein oder anderen Leser, respektive Zuhörer gar zum Höhepunkt des Jahres. Wer das Ganze zuerst antesten möchte, kann sich gerne «The Gates Of The Underworld», sprich den Titelsong vom Album zu Gemüte führen, denn in diesem Track passiert definitiv sehr viel.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gQJRTwLFGpw

 

Samstag, 02 September 2023 07:50

Das Album «Et Hav av Avstand» markiert bereits den achten Rundumschlag von Taake, und so liefern die Norweger aus Bergen auch in diesem Fall wieder Spitzenqualität ab. Hoest zaubert mit «Denne forblaaste Ruin av en Bro» eine nicht enden wollende Reise aus dem Hut!

Sehr viele verschiedene Facetten werden in elf Minuten geboten, und Taake bewegen sich in melancholischen, wie auch progressiven Gefilden! Bei «Utarmende Gruver» handelt es sich so zu sagen um einen Signature-Song, der alle Ingredienzen aufweist, die die Truppe so unverwechselbar machen! Mit «Gid sprakk Vi» wird mehr Tempo und Garstigkeit dargeboten, doch unter dem Deckmantel der Hässlichkeit verbirgt sich eine unvergessliche Melodie! Fast dreizehn Minuten dauert der letzte Song «Et Uhyre av en Kniv» und ist erneut mit sämtlichen Trademarks ausgestattet! Das ist schneller und roher Black Metal, der mit viel Hingabe und Leidenschaft gespielt wird! Trotz der gigantischen Songlänge weiss dieses Epos vollends zu überzeugen! Taake ist mit «Et Hava v Avstand» ein geniales Album gelungen, das auch nach mehrmaligem Anhören mit diversen Details zu überraschen weiss!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gL337O5kiO8

 

Samstag, 02 September 2023 07:44

Bei den Schweden von SODOMISERY hat sich im Vergleich zum Debüt von 2020 einiges geändert. Mit neuem Logo und neuem Sound fährt man auf dem neuen Output «Mazzaroth» nun eine andere Schiene. Irgendwo zwischen Death, Black und klassischem Metal angesiedelt, fällt vor allem die Hinzunahme des Keyboards auf, womit die Songs eine ganz andere Atmosphäre erfahren, die des Öfteren an Kapellen wie Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth erinnern.

Um die Fans der ersten Scheibe nicht allzu sehr vor den Kopf zu stossen, nahm man übrigens eine Version ohne Keyboards und Orchestrierungen auf, entschied sich nun aber doch kompromisslos für den neuen Weg. Los geht es mit «Coming Home», einem symphonischen Nackenbrecher, der mit seinem balladesken Mittelteil das Tempo abrupt bremst und mich auch an die französische Band Aephanemer erinnert. Mit «Delusion» hat man sogar einen kleinen Hit an Bord, sprich der Song besticht durch seine atmosphärischen Black Metal Parts. Dazu findet sich neben den tiefen Growls auch Klargesang, ohne dabei an Aggressivität zu verlieren.

Am Beispiel von «A Storm Without A Mind» lassen sich die Stärken der Band sogar noch besser aufzeigen. Hier gelingt es der Truppe optimal, das richtige Mass zwischen atmosphärischen Midtempo-Parts, einer genialen Melodie, Klargesang und einer gehörigen Portion Epik zu finden. Sodomisery haben sich also verändert, meiner Meinung nach zum Besseren hin und schliessen die Lücke zwischen melodischen, symphonischen Black Metal und Death Metal in nahezu perfekter Art und Weise. In Sachen Artwork ist allerdings noch Steigerungs-Potenzial vorhanden.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/f9WDZCHgprM

 

Samstag, 02 September 2023 07:33
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v. 10 Punkten: 7.0

Als würden sich Pantera ganz heimlich und im Dunkeln mit Soundgarden ein Schäferstündchen gönnen, erklingt die bereits 2022 erschienene, dritte Scheibe von den deutschen GREY ATTACK.

Das Material hat was Düsteres, was Hartes, aber auch was "Selbstzerstörerisches" an sich und kann trotzdem mit feinen Melodien («Simple Life») auf sich aufmerksam machen. Eine "komische" Kombination, aber zugleich auch eine, die berechtigt, sich Gehör zu verschaffen. Zumindest wenn man mit feinen Doppel-Harmonien, wie bei «My Last Dance», aufhorchen lässt. Die Jungs in eine Schublade zu stecken ist unmöglich, dazu fischen sie in zu vielen Gewässern und gehen auch mit einer "wirren" Geschwindigkeit, nachzuhören bei «Change Your Mind», ans Werk. Im krassen Gegensatz dazu lässt das "alles ist scheisse" Grund-Gefühl bei «Where I Belong» den Anti-Rockstar aufleben. Am Ende ist «Afterworld» eine kompakte und trotzdem eher schwer verdauliche Geschichte, die man sich anhören kann, sich dabei auch aber viel Zeit nehmen sollte, um in die Grund-Strukturen der Songs eintauchen zu können.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/aRHU8d-6S8Y

 

Freitag, 01 September 2023 05:59

Nach schwerer Krankheit ist Bassist Mat Sinner mit PRIMAL FEAR wieder zurück im Rennen. Zusammen mit Sänger Ralf Scheepers, den beiden Gitarristen Tom Naumann und Alex Beyrodt sowie Schlagzeuger Michael Ehré und der Studio-Verstärkung Magnus Karlsson (Gitarre) wurde «Code Red» zu einer hervorragenden Scheibe.

Wie immer ist es die fantastische Stimme von Ralf, welche dem Ganzen die Krone aufsetzt, aber auch die Gitarren-Parts zeigen sich auch dieses Mal wieder von ihrer besten Seite und stehen den superben Vorgänger «Metal Commando» in nichts nach. Dies belegt schon der Opener «Another Hero», bei dem Mister Scheepers in den schwindelerregendsten Höhen singt. Tight wie Arsch und mit einer unglaublichen Power drischt Michael bei «Bring That Noise» auf seine Felle ein. Eine Nummer, die mit einem bösartigen Refrain ausgestattet ist. Das schleppende «Deep In The Night» mit seinem fast balladesken Grund-Rhythmus gefällt von der ersten Sekunde an und wird durch das knackige Riff zu einem weiteren Hit. Typischer Banger-Stoff mit einer unglaublichen Melodie ist «Play A Song» geworden. Wie auch «The World Is On Fire», während «Their Gods Have Failed» mit akustischen Gitarren und einem mächtigen Chor  gestartet wird, der dann in einen schweren Metal-Track übergeht und trotz sieben Minuten Spieldauer keine Langeweile aufkommen lässt. Alles richtig gemacht? Und wie! «Code Red» ist das Album geworden, das man sich von Primal Fear gewünscht hat und wird garantiert keinen Fan enttäuschen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/g7mT9i7_PnU

 

Freitag, 01 September 2023 05:54

Genialer Black Metal aus Schweden wird von MARDUK mit dem fünfzehnten Album «Momento Mori» serviert. Nach fünf langen Jahren folgt endlich wieder ein Lebenszeichen der Düster-Könige aus Norrköping, Östergötland und das auf eine eindrückliche Art und Weise.

Das Album thematisiert das Unausweichliche wie Krankheiten, Katastrophen und den Tod, denn der lateinische Titel «Momento Mori» steht ja für "erinnere dich daran, dass auch du mal sterben musst". Der Titeltrack «Momento Mori» rüttelt und schüttelt eine schon mal kräftig durch! Blastbeats ohne Gnade fliegen einem um die Ohren! Kann ein Auftakt noch geiler sein?! Und mit «Heart Of The Funeral» wird es ebenfalls rasant, aber auch auf eine spezielle Art melodiös. «Blood Of The Funeral» prügelt sich derweil in eine andere Dimension, und will da eventuell jemand etwa einen Geschwindigkeits-Rekord aufstellen?! Unheilvolles erwartet uns zu Beginn bei «Shovel Beats Sceptre», und so bewegt sich dieser Song langsam und stoisch wie ein Esel vorwärts. Aber Marduk können auch im langsamen Tempo vollends überzeugen! Mit Charlatan» gelingt es ihnen eindrücklich, die Balance zwischen Prügelorgie und Melodie herzustellen! Wie ein Maschinengewehr, das im Dauerfeuer knattert, so klingt «Coffin Carol», und man kann diesen Song einfach nur ausgiebig geniessen! Heftig wie ein Unwetter, mit Blitz und Donner, so entlädt sich «Marching Bones» über uns! Und so hauen die Schweden einen weiteren Hit aus diesem fantastischen Album heraus. Mystisch und geheimnisvoll, so beginnt «Year Of The Maggot», aber in der Folge ereignet sich eine gewaltige Detonation und lässt alles explodieren! Brutal und unbarmherzig zeigt sich «Red Tree Of Blood», und dabei bleibt kein Stein auf dem anderen! Diese Nummer ist eine pure Verwüstungsorgie! Rockig startet der «As We Are» zum Abschluss und zeigt auf, dass Marduk nicht alles Heil in der Geschwindigkeit suchen! Ein gelungener Abschluss für dieses geniale Album, und so zeigen sich Marduk mit «Momento Mori» von ihrer stärksten Seite!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/p63LTBX5vIs

 

Freitag, 01 September 2023 05:48
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v. 10 Punkten: 8.0

ECLIPSE sind eine Truppe, die sich in den letzten 24 Jahren mit acht Veröffentlichungen eine stetig anwachsende Fanschar erspielt haben, doch zum Sound der Schweden kann jeder stehen wie er will.

Auf der einen Seite stehen die Die-Hard User, die jede Note von Bandleader Erik Mårtensson wie den heissgeliebten Wassertropfen in der Wüste Gobi aufsaugen. Auf der anderen Seite wurden in den letzten Jahren auch Stimmen laut, welche dem Quartett eine gewisse Stagnation beim Songwriting bescheinigten, und speziell mit dem letzten Studio-Album «Wired» schon fast von einer Wiederholung sprachen. Wie ist denn nun «Megalomanium» geworden? Die Bestätigung für die Nörgler oder die bedingungslosen Supporter? Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Ja, Mann und Frau kennen den Sound der Schweden und werden auf mit neueren Songs wie «The Hardest Part Is Losing You», «Anthem», «Hearts Collide», «I Don't Get It» und «High Road» begeistert sein, denn das Erfolgs-Rezept mit teils leicht melancholischen, aber immer mächtigen Chören zündet auch auf der neunten Scheibe. Darf man denn einer Band ihren eingeschlagenen und durchaus erfolgreichen Weg madig diskutieren? Nein, solange die Qualität stimmt, und dies tut sie auf dem neusten Streich von Eclipse Fazit: Wer Erik und seine Jungs mag (kommen dieses Mal ein bisschen frischer daher), wird sich das Teil kaufen. Allen anderen sei gesagt, dass es sich zumindest lohnt, bei «Megalomanium» mal rein zu hören.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gCrprhk-GrA

 

Donnerstag, 31 August 2023 05:40
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v. 10 Punkten: 8.5

Zwei Jahre nach dem letzten Studio-Player «Detroit Stories» kommt mit «Road» ein in meinen Augen bedeutend besserer Output ans Tageslicht, als es noch die Geschichten aus Detroit waren. Das liegt in erster Linie an den eher leicht verdaulicheren Songs.

War der Vorgänger eine Hommage an die Frühzeiten von Alice und für Detroit, so hat sich Mister Cooper dieses Mal mehr dem melodischen Hard Rock zugewandt. Für mich ist «Road» eine Mischung aus «The Eyes Of Alice Cooper» (2003), «Dirty Diamonds» (2005) und meinem absoluten Lieblingswerk «The Last Temptation» (1994). Trotzdem finden sich Anleihen an die ersten grossen Hits von Vincent Damon Furnier in Form von «Welcome To The Show» und lässt dabei die alten Kracher hochleben. Detroit findet mit «All Over The World» seine nächste Hommage und «Dead Don't Dance» liebäugelt mit den modernen Alben von Alice. Ganz grosses Kino sind «Go Away», «White Line Frankenstein», «Rules Of The Road», «Road Rats Forever» und «Magic Blues», die mit der feinen Ballade «Baby Please Don't Go» die perfekte Abrundung finden. Fans der Hit Alben «Trash» und «Hey Stoopid» warten jedoch vergebens auf einen gleichartigen Nachfolger. Dazu hat sich Alice wieder zu sehr in seinen Wurzeln niedergesetzt. Was dem Ganze de Krone aufsetzt, ist die musikalische Umsetzung mit Trommler Glen Sobel, Bassist Chuck Garric und dem Gitarren Trio Tommy Heriksen, Ryan Roxie und Nita Strauss. «Road» ist auf jeden Fall ein tolles Album des Schock-Rockers, der nach wie vor einiges zu sagen hat, und wer sich beeilt, kriegt noch das Doppel-Digi-Pak mit dem letztjährigen Konzert beim "Hellfest" auf DVD mitgeliefert.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/hVxJwWgv5Gg

 

Donnerstag, 31 August 2023 05:35
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v. 10 Punkten: 7.5

Die italienischen Power Metaller HEIMDALL warten mit einer bemerkenswerten Besonderheit auf. Ihr Sänger Gandolfo Ferro klingt auf dem sechsten Album nämlich wie eine leicht lispelnde Variante von Primal Fear Legende Ralf Scheepers. Das ist alles andere als böse gemeint, sondern soll die Klasse von Ferro unterstreichen, zumal dieses Lispeln eine ganz eigene Atmosphäre erzeugt.

Obwohl ebenfalls dem Power Metal zugehörig, schimmern bei Heimdall aber weniger Judas Priest als Orientierung durch, sondern eher epische Manowar. Diese Einflüsse paaren Heimdall mit ein wenig HammerFall und deutschem True Metal, nur dass hier weniger Wörter wie «Dragon» und «Steel» verwendet werden. Und wer gar bis zum Ende durchhält, wird durch eine Cover-Version überrascht, die im ersten Augenblick aufhorchen lässt und gleich danach Grössenwahn suggeriert. Queens «The Show Must Go On» erhält hier ein Power Metal Gewand. Dieses macht zwar das Lied nicht härter, ist aber mit grossem Respekt vor dem Original aufgenommen. Zudem zeigt Gandolfo Ferro tatsächlich, was in ihm steckt. Dasselbe gilt natürlich auch für den Rest der Band. Ausserdem zeigt sich bei diesem Lied, wie schwach im Vergleich zu diesem Überhit das eigene Songwriting ist. So kann man diesen Bonustrack als Segen und Fluch zugleich sehen, denn die eigenen Lieder sind ebenfalls nicht schlecht und warten zum Beispiel bei «We Are One» gar mit einem kleinen Hit auf, stinken aber gegenüber Queen dennoch deutlich ab. «Hephaestus» ist daher ein Album für grosse Power und True Metal Fans die sich gute, jedoch nicht überragende Lieder anhören möchten. Nicht schlecht, aber auch nicht super. Trotzdem lohnt sich ein Reinhören bei «Hephaestus».
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/WrITptLLEJA

 

Donnerstag, 31 August 2023 05:30

Durch die Gegenüberstellung von technischem Death Metal mit brutalen Death-Elementen haben ORPHALIS möglicherweise die perfekte wie stilistische Balance für die Art von Musik gefunden, die sie auf ihrem vierten Album «As The Ashes Settle» spielen möchten.

Orphalis sind eine deutsche Death Metal Band, die 2010 gegründet wurde, um knüppelharte Musik in die Welt hinaus zu tragen. Das Album beginnt mit dem Titeltrack. Ein hohes, tödliches Knurren durchdringt das Schlagzeug sowie die Gitarren, und in weniger als zwanzig Sekunden feuert die Band aus allen Rohren. Trotz garstigen Todessalven bringt der Fünfer stets Keyboard-Klänge mit ein. Definitiv nicht übertrieben, aber gerade genug, um der Musik Lebendigkeit einzuhauchen. «An Effigy To Humanity» ist ein weiterer Knaller, dessen Parts zu Beginn melancholische Trauer-Harmonien miteinschliesst. Die Lead-Gitarren sorgen für die passende Atmosphäre, während der Rhythmus die Songs schön technisch hält. Zwischendurch entfaltet auch der Bass eine schwindelerregende Demonstration seines Könnens, während das Schlagzeug den rhythmischen Teppich für die Gitarren auslegt. Der Favorit auf «As The Ashes Settle» ist aber «Staring Into Ruin», da absolut kompromisslos.

Die Riffs verdoppeln sich, je tiefer der Sänger singt und Leadgitarre, Schlagzeug wie Gesang verschmelzen zu einem gewaltigen Klang-Orchester. Im Abschluss der langsamere Teil, unterstützt durch Keyboards, ist fantastisch und kraftvoll zugleich. «Moon Supremacy» kommt dann aus dem Nichts und versprüht eine seltsame Atmosphäre, während das monolithische «Crowned In Hatred» die Platte im grossen Stil krönt und abschliesst. Wenn dieses Album etwas beweist, dann dass Orphalis für alles gerüstet sind. Sie können ein lebendiges, dynamisches Death Metal Album machen, ohne die Kernelemente des Genres aussen vor zu lassen. Dennoch ist «As The Ashes Settle» ihr klanglich eigenes Album, mit eigenem Sound und eigener Dynamik. «As The Ashes Settle» zeigt sich mit elf Tracks schön temporeich, lebendig wie energiegeladen und wird im Genre unauslöschliche Spuren hinterlassen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/srM6k-Dlee0

 

Mittwoch, 30 August 2023 05:29

Die Stadt Budapest in Ungarn ist der Heimathafen von THE DEVIL'S TRADE, und nun folgt bereits das vierte Album «Vidékek Vannak Idebenn» von dieser Band.

Als langatmiges Intro kann man «En Felkelek» bezeichnen, und der beschwörende Gesang kommt ohne grossartige Instrumentierung aus. Sehr ruhig beginnt «Flashing Through The Lack Of Light», und an diesem Umstand ändert sich auch nichts mehr! Diese Musik ist sehr gefühlvoll und auch sehr traurig. Der Titeltrack «Vidékek Vannak Idebenn» flirrt am Anfang wie Insekten um das Licht, um später mit beschwörendem Gesang ungemein tiefes Wehklagen auszudrücken. Auch die Instrumental-Abteilung darf sich hier ein wenig austoben! Auf eine akustische Gitarre setzt «Clear Like The Wind» und in Kombination mit dem ergreifenden Gesang fühlt man sich wie in einem Tal der Tränen. Schon fast in rockige Sphären hebt «Liminal» ab und zeigt sich als weiterer, trauriger Song, der sehr von der eindrücklichen Stimme des Sängers lebt. Auf eine melancholische Art zieht einen «Fordulj Kedves Lovam» in seinen Bann und entpuppt sich als erneut tieftraurige Nummer. Wie eine Country-Ballade klingt dagegen «All Kings Must Fall» und trägt nachhaltig zur Ruhe auf diesem Album bei! Mit «Uj Hajnal Màr Nem Jo» wird das Licht ausgemacht und bietet nochmals die Gelegenheit, in unendlicher Melancholie zu schwelgen! «Vidékek Vannak Idebenn» ist vertonte Traurigkeit in Reinkultur und passt bestens für die kommende Jahreszeit, nämlich den grauen, düsteren Herbst!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/opNooIfBJts

 

Mittwoch, 30 August 2023 05:22
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v. 10 Punkten: 8.8

Erfreulich erfrischend klingen die Italiener SINHERESY auf ihrem vierten Album «Event Horizon». Ist das nun Symphonic Metal, Thrash Metal, Groove Metal oder doch Melodic Death Metal? Gerne darf man es schlicht als Heavy Metal bezeichnen.

Was Sinheresy hier nämlich abliefern, nimmt von jedem Teil-Genre etwas mit und verpackt es teilweise in ein einziges Lied. So geschehen etwa beim Eröffnungs-Track «The Calling». Bei «Black Spirit» sind dann gar dezente Gothic Metal Anleihen zu vernehmen. Im Zentrum der Musik von Sinheresy stehen dabei Eingängigkeit, Groove, harte Gitarren sowie meist dezent eingesetzte Keyboards – und natürlich das Zusammenspiel zwischen dem Gesang von Cecilia Perini und Stefano Sain. Beide bilden einen Anker auf dieser CD und gleichzeitig den Spannungsbogen von lieblich (meist Perini) und aggressiv (Sain). Das schafft kleine Hits wie «The Life You Left Behind» oder den Zweiteiler «Event Horizon». Da gesellen sich zudem noch Elemente von New Metal hinzu, wie man sie oft von Bands hört, die am "Greenfield Festival" auftreten. Wer es dagegen episch schwelgerisch mag, wird bei «Brighter Days» glücklich. Natürlich könnte man den Italienern vorwerfen, zu viele Pop-Elemente in ihren Gesamtsound einzubauen. Diese Einwände werden aber jeweils sofort wieder zusammen gegroovt. Trotz all den stilistischen Spagaten wirkt das ganze Album in sich stimmig und überhaupt nicht anbiedernd. Damit könnten Sinheresy an Konzerten zu einer der Band werden, welche verschiedene Fanscharen vereinen, und das ist alles andere als selbstverständlich. Wo andere Symphonic Metal Bands auswechselbar wirken, klingen die Italiener inspiriert und wertig. Reinhören, entdecken und eintauchen!
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/U01nn1NPaTA

 

Mittwoch, 30 August 2023 05:15
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v. 10 Punkten: 8.8

Wenn es einer Band gelingt, ein geiles Debüt-Album wie KNIFE zu veröffentlichen, steigt die Erwartungs-Haltung natürlich, und der Druck auf die Band wird automatisch grösser, zumal der Sprung zu einem grossen Label wie Napalm Records gelang. Jetzt steht der Nachfolger in den Startlöchern, und eines kann ich schon mal versprechen: Knife rücken keinen Zentimeter von ihrem ursprünglichen Plan ab.

Wie, Ihr kennt die Band noch nicht? Dann wird es höchste Zeit Euch aufzuklären, denn Knife sind eine der heissesten Bands in Deutschland. Live sind die Jungs unaufhaltsam und lassen regelmässig ein Publikum mit offenen Mündern zurück. Wenn ihr Hellripper, alte Sodom, Midnight, Venom oder die Belgier Bütcher mögt, dann wisst Ihr was Euch erwartet. Die Rede ist von tief geschwärztem Speed Metal mit einer räudigen «Leckt uns am Arsch» Attitüde. Mit düsteren Orgel-Klängen wird der Opener «Hawks Of Hades» angekündigt, welcher gleich in Vollen geht. So muss Blackened Speed Metal sein: Roh, wild und mit einem simplen, mitsingbaren Refrain. Am nicht minder schnellen «Night Vision» und dem Titelsong werden Knife-Fans ebenso ihre helle Freude haben, denn die Band liefert ihnen genau das, wonach sie dürsten. Das Highlight der ersten Hälfte folgt aber noch, denn «With Torches They March» wildert tief im klassischen Metal und kommt mit einem markanten Mitgröhl-Refrain daher.

Der Band gelingt es hier, sich etwas frei zu schwimmen, ohne aber ihren eingeschlagenen Weg verlassen zu müssen. Dafür sorgt schon alleine die Stimme von Vince Nihil, die sicher nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, aber die eben auch den Charme von Knife ausmacht. Mit «The Arson Alchemist» ist auch auf der zweiten Hälfte ein Hit vorhanden, der mit galoppierenden Riffs und abwechslungsreichem Songwriting voll punkten kann. Beim Schlusspunkt «No Gods In The Dark» präsentieren sich Knife nochmals in Reinkultur und bündeln alle Stärken der Band, nicht auszumalen was bei diesem Song live abgehen wird. Nein, Knife erfinden das Genre nicht neu, es gelingt ihnen aber meisterhaft, die Spielfreude und Energie auf die Scheibe zu bringen, was sie auch auf der Bühne auszeichnet. Freunde die das erste Album lieben, werden definitiv nicht enttäuscht sein, und dem Rest sei nur geraten, sich diese Band fett auf ihrem Einkaufszettel zu notieren. Viel besser kann dunkler Speed Metal fast nicht mehr gespielt werden, ausser die Band heisst Hellripper.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/IaZ4wXGzA0A

 

Dienstag, 29 August 2023 06:05
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v. 10 Punkten: 8.0

Der aus den USA stammende Multi-Instrumentalist PHIL VINCENT hat ein ordentliches Solo-Album veröffentlicht, das alle Hard Rock Fans mit einem kleinen Hang zur Moderne begeistern wird.

Die Songs sind leicht verdaulich, weisen aber immer die nötige Härte auf, und mit Phil agiert ein Sänger, der dem Ganzen eine gewisse Würze verleiht. «Systems Fail» ist einer dieser packenden Tracks, der einen mit einem schmissigen Rhythmus in den Bann zieht und durch den mitreissen Refrain nicht mehr loslöst. So vergehen die elf Tracks wie im Fluge, auch wenn man mit Liedern wie «Weight Of The World» heftig an modernen Klängen anklopft, und immer wieder den Bezug zum Traditionellen hin nicht vermissen lässt. Für hart rockende Fans ist «Divine Intervention» ein sicherlich sehr hörenswertes Werk geworden.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gOzJ9Z4cWfI

 

Dienstag, 29 August 2023 05:56
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v. 10 Punkten: 8.2

TEGMENTUM ist ein kosmisches Progressive Metal Projekt von und mit Michael Ball, der die Musik produziert und selbst Gitarre spielt. Chelsea Murphy (Dawn Of Ouroboros, Cailleach Calling) am Mikro, Kenji Tsunami (Ontogeny, Narcotic Wasteland) am Bass und Andrew Baird (Fallujah) am Schlagzeug vervollständigen das Quartett.

Der Vierer wurde mit der Absicht gegründet, Progressive Metal mit extremeren Elementen zu paaren, vorzugsweise aus dem Tech Death Bereich. Die Platte «Evolvement» stellt einen Kampf mit scheinbar unerkennbaren kosmischen Kräften dar, um ein emotionales Gleichgewicht zu schaffen, in dem helle und dunkle Elemente koexistieren können. Das Album enthält acht Songs, die alle verschiedener Struktur sind. Manche Klänge sind wohlig warm, Gitarren die gut mit Streichern harmonieren, dunklere Töne, satteren und aggressiveren Sound mit harschem Gesang. Die Musik hilft das Gleichgewicht zu halten. Eines wird schnell klar: dieses Quartett ist talentiert, und das Album wird im Laufe der Zeit immer härter. Die Drums rollen in regelmässigen Abständen schneller, als das menschliche Ohr mitzählen kann. 

Vergeblich sucht man nach offensichtlichen Melodien, auch wenn es angeblich welche gibt. «Emergent Properties» ist ein Kurzschluss von 45 Sekunden Laufzeit, während «Gospel Of Sand» ein neunminütiges Biest ist, das das Album abschliesst. Die Kreatur scheint im Laufe des Liedes an Stärke zu gewinnen, denn was zu Beginn bloss ein übles Biest war, ist zum Ende hin ein Monster, das alles meuchelt, was ihm im Weg steht. Das Ende des Liedes ist wie die Stille nach einer Schiesserei. Ein Grossteil von Tegmentums Sound ist anspruchsvoll, kompliziert und rücksichtslos. Dabei merkt man der Band an, dass sie Vollblut-Musiker sind und mit «Evolvement» eine neue Art von progressiver Musik präsentierten. Auch klar ist, dass man sich diese Scheibe nicht einfach so nebenbei beim Abwasch anhören kann. «Evolvement» braucht Zeit und Hingabe, ansonsten verpasst man eine ganze Menge. Also, macht mal Pause!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-c_xtJEcTV4

 

Dienstag, 29 August 2023 05:48
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v. 10 Punkten: 6.5

Die aus Pennsylvania stammende Truppe von OUTER HEAVEN bringt fünf Jahre nach dem Debüt «Realms Of Eternal Decay» ihr zweites Werk unter die Leute. Sänger Austin Haines pflegt scheinbar eine Vorliebe für Science-Fiction und komplexe Geschichten.

«Infinite Psychic Depths» erzählt die Story von Gestalten die ihre Umgebung verwüsten, sprich es entstehen Seuchen und Krankheiten, so dass diese dann von ihrem Erschaffer zerstört werden. Die Band macht es sich also nicht einfach, sondern versucht mit ihrer Musik mehr als nur dumpfe Texte zu implementieren und hat ein interessantes Konzept-Album geschrieben. Musikalisch pendelt man munter zwischen Death Metal und Grindcore. Namen wie Cannibal Corpse, Suffocation oder Blood Red Throne geistern durch meinen Kopf, wenn ich das Gehörte Revue passieren lasse. Leider erreicht man das Niveau der genannten Bands nicht, denn die Songs rauschen relativ unspektakulär durch die Boxen. Klar, die Band hat ihre Instrumente im Griff und die nötige Aggressivität, die es in diesem Genre braucht, trotzdem hat man auch nach dem vierten Durchgang immer noch das Gefühl, das alles schon (besser) gehört zu haben. Lichtblicke wie die mörderische Midtempo-Walze «Pallasite Chambers» oder der mit starken Solos ausgestattete Opener «Soul Remnants» bleiben leider die Ausnahme. Mit über 45 Minuten Spielzeit, dem durchaus interessanten Konzept, einem kultigen Artwork und einer guten Produktion holt man sich hingegen Pluspunkte, so dass man sich zum Album doch noch eine akzeptable Note abholen kann.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4ZpQHZYXqEI

 

Montag, 28 August 2023 05:31

Die Besetzung mit Ronnie Romero hat nicht lange gehalten, und so singt nun auf dem fünften Studio-Album von Vandenberg ein alter Bekannter. Mats Levén, der schon bei Treat, Candlemass, Swedish Erotica und Yngwie Malmsteen das Mikrofon in den Händen hielt.

Dabei hat der Lockenkopf immer eine sensationelle Figur abgegeben. Auch wenn Mats Candlemass neues Leben einhauchte, so ist der kernige Hard Rock der Ort, an dem sich Mister Levén am wohlsten zu fühlen scheint. Zumindest hinterlässt er auf «Sin» einen hervorragenden Eindruck, und zwar so, dass man dabei (fast) auf Ronnie verzichten kann. Die kernige und mitreissende Stimme von Mister Levén macht aus «Sin» eine mehr als nur gute Scheibe. Neben Mats ist es Namensgeber Adrian Vandenberg, der früher bei Whitesnake für Furore sorgte. Die Riffs, zusammen mit dieser Stimme, sind eine Mischung, die man sich als alter Hard Rock Fan wünscht und in dieser Grandiosität so schon lange nicht mehr gehört hat. Mit dem Opener «Thunder And Lightning» sowie dem anschliessenden «House Of Fire» geht das Quartett weg von den US-artigen Soft-Melodien, wie man sie noch auf den ersten beiden Scheiben vernahm. Heute hat man sich dem dritten Werk «Alibi» und dem vor drei Jahren erschienen «2020» angepasst, das Ganze mit mehr Härte versehen und macht dabei einem Album wie «1987» (Whitesnake) Konkurrenz. Dabei stechen die erwähnten Lieder heraus, aber auch ein «Walking On Water», «Burning Skies» oder «Hit The Ground Running» (die «Slip Of The Tongue» Zeiten lassen grüssen) sind von ganz begabten "Eltern" komponiert worden. Das gefühlvolle «Baby You've Changed» ist dabei ebenso ein kommender Hit und macht aus «Sin» eine Scheibe, die man sich als Hard Rock Fan ungehört zu seinen Lieblings-Alben hinstellen kann.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Bn0gFQGoPqQ

 

Montag, 28 August 2023 05:27
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v. 10 Punkten: 6.8

Die amerikanische Death Metal Institution INCANTATION präsentiert mit «Unholy Deification» nun auch schon ihr dreizehntes Werk und bietet dem Zuhörer wieder einmal ein düsteres, intensives und brutales Album. Die Amerikaner kennen dabei keine Gnade und drücken unbarmherzig aufs Tempo.

Wer auf dem neuen Silberling allerdings Neues oder Überraschendes erwartet, wird gnadenlos enttäuscht, was aber bei Incantation überhaupt keine Rolle spielt. Wer die Band mag, will sicher keine Experimente, sondern knüppelharten Death Metal, wie beim starken «Concordat (The Pact) I», das mit brachialen Riffs und dem gnadenlosen Schlagzeug wie ein Tornado alles zerstört. Auch das gleich folgende «Chalice (Vessel Consanguineous) VIII) ist ein Oldschool Death Metal Kaliber der besseren Sorte. Der Rest der Scheibe kann da leider nicht mehr mithalten. Nicht falsch verstehen, die Jungs sind allesamt Könner ihres Fachs, gehen aber leider etwas zu sehr auf Nummer sicher. Incantation 2023 tönen deshalb nicht anderes als auf ihren vorherigen Alben. Das werden die Die Hard Fans sicherlich mögen und schlecht ist «Unholy Deification» ja wirklich nicht, einfach ein wenig vorhersehbar. Etwas mehr Kreativität im Songwriting wäre für das nächste Mal wünschenswert, was die Band ja mit den oben genannten zwei Songs bewiesen hat, sprich dass sie dazu durchaus in der Lage ist.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/JDbeI_3kWO0

 

Montag, 28 August 2023 05:20

Nach der letztjährigen, vierteiligen Live-DLP-Reihe "Strange Horizons" (Chicago, Bridgeport, Los Angeles und Nashville), die aktuell bei Discogs preislich durch die Decke schiesst, haben Greta Van Fleet nun ihren dritten Longplayer eingetütet, der sich enormen Erwartungen entgegen gestellt sieht. Diese wurden durch den brillanten Zweitling «The Battle At Garden's Gate» (2021) geschürt, der die Genialität der aufstrebenden Youngsters erneut offenbart hat.

Natürlich ist hier um diese Band auch ein entsprechender Hype nach dem 2019 gewonnenen Grammy in der Kategorie "Best Rock Album" dafür verantwortlich, dass die drei Gebrüder Joshua "Josh" Kiszka (v), Jacob "Jake" Kiszka (g) und Samuel "Sam" Kiszka (b) sowie Daniel "Danny" Wagner (d) zumindest in der Heimat in aller Munde sind. Bei uns nimmt man die Truppe, die letzthin auch ein paar wenige Gigs in Deutschland spielte, langsam aber sicher auch wahr. Die Vergleiche mit Led Zeppelin von wegen den Vibes ja, Rip-off klar nein, haben den Jungs bisher mehr genützt als geschadet, zumal sie von sich selber sagen, dass Plant & Co. weder einen signifikanten Einfluss auf die Band, noch das Songwriting ausüben. Hört man sich aber zum Beispiel den Song «Built By Nations» an, dann relativiert sich diese Aussage auf dem Fusse. Doch seis drum, denn die Mucke der jungen Amis aus Michigan bietet insgesamt einiges mehr.

Dass Jacobs Stimme dabei unweigerlich an (den jungen) Robert Plant erinnert, ist Fakt und ein Markenzeichen. Das neue Album mit dem Titel «Starcatcher» war schon Ende 2022 im Kasten, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. Zehn neue Songs (auch auf der Japan-Edition sind nur deren zehn drauf) versuchen nun, die selbst schon ziemlich hoch angesetzte Messlatte des Vorgängers zu erreichen oder liegt gar mehr drin? Ein erster Durchlauf lässt auf jeden Fall keine Abnützungs-Erscheinungen erkennen. Umrahmt vom äusserst prägnanten Gesang, heisst ein paar wenige Takte reichen aus, und schon wird Josh an seiner Stimme erkannt, liefert bereits der Opener «Fate Of The Faithful» abwechslungsreiche Rock-Musik, wo nebst der Verwendung eines Clavinets (vielfach bei Supertramp gehört) ein Guitar-Solo einsetzt, das sich mehr nach Jimmy Page als sonst etwas anhört, aber dieses Thema wurde ja bereits angesprochen.

Da kann sich jeder seinen eigenen Reim drauf machen. Für meine Begriffe schimmert das Luftschiff immer wieder durch, aber Greta Van Fleet machen definitiv etwas Eigenes daraus. Zudem ist die Resonanz schon jetzt beträchtlich, und das wird nicht mehr lange dauern, bis diese aufstrebende Truppe jedes noch so grosse Stadion auf der Welt füllen wird. Dazu braucht es neben Glück und weiteren guten Songs auch das Momentum, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. «Starcatcher» fungiert hier auf jeden Fall als Tür-Öffner, und einer meiner Favoriten ist mitunter «Sacred The Thread». Das bewusst kurz (?) gehaltene Rock-Intermezzo mit «Runaway Blues» zeigt eine weitere Facette, ehe sich die Backing-Vocals bei «The Indigo Streak» auf einmal nach Yes in den 80ern anhören. Überhaupt entdeckt man nach mehrmaligem Anhören weitere Details, und wer bei «Meeting The Master» keine Gänsehaut kriegt, dem fehlt etwas.
Rockslave

cede


https://www.youtube.com/embed/tnkBeFl2S9c

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