Sonntag, 28. Mai 2023

Metal Factory since 1999

Samstag, 27 Mai 2023 08:08

Was war das für ein Schock für die Metal-Welt, als man vom plötzlichen Tod des Metal Church Sängers Mike Howe hörte. Ab 2021 schien das Licht in der metallenen Kirche eine anderes zu sein. Dies, nachdem 2005 Ur-Sänger David Wayne und gerade erst kürzlich Schlagzeuger Kirk Arrington verstarben.

So stand Bandleader und Gitarrist Kurdt Vanderhoof, neben Steve Unger (Bass), Rick Van Zandt (Gitarre) und Stet Howland (Drums), vor der wiederholten Aufgabe, einen neuen Shouter zu finden, der einerseits David, Mike, aber auch Ronnie Monroe ersetzen konnte, der von 2003 bis 2014 die Stimme von Metal Church war. Die Jungs fanden mit Marc Lopes nun einen Schreihals, der eine Mischung aus allen drei Vorgängern ist und trotzdem mit einer eigenen Identität auf sich aufmerksam machen kann. Hört man sich die Screams beim Titelsong an, fühlt man sich an die Frühphase der Amis erinnert. Mit einer kernigen und kräftigen, aber auch leicht heiseren Stimme begeistert der Ross The Boss Sänger.

Musikalisch hat der Fünfer ein sehr aggressives und kerniges Werk veröffentlicht. Eines, das in seiner Art wilder als seine Vorgänger ist. Allein deshalb erinnert vieles an die beiden ersten MC-Scheiben. Dadurch bleibt aber der "einprägsame" Part ein wenig auf der Strecke, und die neun Tracks brauchen ein bisschen länger bis sie zünden, als die Lieder von «Hanging In The Balance», «Blessing In Disguise» oder «Generation Nothing». Des einen Freud ist des anderen Leid? Nicht wirklich, denn die Songs versprühen noch immer eine unglaubliche Dynamik. «Me The Nothing» verströmt dieses «Watch The Children Pray» Flair und ist neben seiner ruhigen, sanften Art auch unglaublich aggressiv wie fordernd zugleich.

Auch «Making Monsters» strahlt diese unglaubliche Energie aus, wie man sie von vielen Klassikern der Power Metal Heroes kennt. Unbedingt anhören sollte man sich auch «All That We Destroy» und «Say A Prayer With 7 Bullets», bei denen speziell die Fans des Debüt-Albums auf ihre Kosten kommen. Persönlich hadere ich ein bisschen mit dem Ganzen, weil mir die durchdringenden Melodiebögen, speziell von «The Dark» und den oben erwähnten Scheiben, fehlten. Ein schlechtes Werk ist «Congregation Of Annihilation» deswegen nicht. Vielleicht einfach aggressiver als seine Vorgänger, was aber unter Berücksichtigung der überlebten Corona-Zeit (die für eine Truppe der Grösse von Metal Church verheerend sein kann) und das Verarbeiten von Mikes Tod die logische Folge ist.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ujYNQz6qwNg

 

Samstag, 27 Mai 2023 08:03
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v. 10 Punkten: 8.8

Neun Jahre nach der Gründung wird die schwedische Melodic Formation mit dem (Nomen est Omen) dritten Album vorstellig. Bereits mit den Vorgängern «Raised On Rock» (2017) und «Highway To Heaven» (2020) konnte man für dezentes Aufsehen sorgen.

Nicht zuletzt durch eine nicht zu ignorierende Tendenz hin zu melodiösem Hard Rock amerikanischer Machart. Immer wieder werden nämlich Erinnerungen an Danger Danger oder Firehouse wach. Obwohl man fest im Sattel des klassischen Melodic Rock sitzt, weiss man durch knackige Gitarren eben auch die Hard Rock Fraktion anzusprechen. Die Keyboards sind zwar präsent, untermalen den Sound aber konsequent so, dass die Musik nicht verwässert wird und die Sechs-Saiter in ihrem Raum nicht eingeengt werden. Wie schon auf den ersten beiden Longplayern beweist man kreatives Fingerspitzengefühl beim Verfassen substantieller Songs.

Man stellt einprägsame Melodien in den Vordergrund und kann die Aufmerksamkeit der Zuhörer durch diverse Hooks konstant aufrecht erhalten. Zwischen dem qualitativ hochstehenden Liedgut sind dann auch mehrere Tracks auszumachen, die einen richtig in ihren Bann ziehen. Vor allem «Love That Rock'n'Roll entpuppt sich als eigentlicher Hit mit grandiosem Ohrwurmfaktor. Definitiv ein Song zum Niederknien. Stormburst sind zwischenzeitlich zu einem sicheren Wert im Melodic Genre geworden, und sind somit eine Band, die es spätestens jetzt, sprich mit dem dritten Album verdient hätte, aus ihrem Schattendasein ausbrechen zu können.
Chris C.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/_4A0K039QEE

 

Samstag, 27 Mai 2023 07:58

BOSPARANS FALL sind zwar schon einige Jahre in der Metal-Szene unterwegs, jedoch in stets wechselnden Konstellationen. Letztens unter dem Namen Dead Sunday. Erst 2022 wurde neu gewürfelt, und die Herren haben sich zu einem RPG-Metalprojekt formiert.

RPG ist Englisch und steht für role-playing game (Rollenspiel). Was es nicht alles gibt! Konzeptionell bewegt sich die Band in Aventurien, einer Fantasy-Welt aus dem deutschsprachigen Pen & Paper-Rollenspiel «Das Schwarze Auge». Na, wenn ich bei diesen Zeilen nicht erneut an die "Fantasy Basel" zurück gebeamt werde, weiss ich auch nichts mehr. Musikalisch hat sich der Fünfer, der das Rollenspiel-Thema übrigens aufwändig in ihren Liveshows umsetzen will, dem melodischen Death Metal verschrieben. Allerdings finden sich auch diverse andere und angrenzende wie extreme Metal-Genres auf der Platte wieder.

Mit ihrem nun vorliegenden Debüt «Götterspiel: Dunkle Zeiten», schreiben Bosparans Fall den ersten Teil einer als Trilogie angelegten Geschichte um den Recken Alrik Immerda. Dieser wird 1019 Jahre nach dem Kampf auf Bosparans Zinnen, in die seit knapp zwei Dekaden dauernden Vorbereitungen der alten Rituale hinein gezogen. So bricht dann schliesslich «Götterspiel: Dunkle Zeiten» wie ein zerstörerischer Orkan über die Zuhörerschaft herein und zieht sie während zehn Tracks durch seine auspeitschenden, ausufernden Erzählstränge und Arrangements in seinen Bann.

Spannend ist nebst dem Riffgewitter, dass die ganzen Texte in deutscher Sprache gesungen, beziehungsweiche gegrowlt sind. Man kann sich also die Mühe machen und schon beim Anhören aktiv in Alriks Fussstapfen treten. Das Booklet zur Beihilfe für einzelne unverstandene Worte ist jedoch zu empfehlen. Etwas schade wiederum ist, dass die Truppe zwar lyrisch brilliert, musikalisch aber nicht mehr aus ihrer Idee gemacht hat, und sich dadurch kaum von anderen Bands abgrenzt.

Rein gefühlsmässig hat man die Songs von irgendeiner Wikinger-Combo schon gehört. Es fehlt mir an Innovation und dem Wiedererkennungswert, der mit so einem Projekt absolut möglich gewesen wäre. Aber das ist motzen auf hohem Niveau, denn handwerklich gibt es nichts zu meckern, und wem Melo-Death zusagt, kommt ganz sicher auf seine Kosten. Gemixt und gemastert wurde die musikalische Sage von Michael Kraxenberger im "Sick Of Sound", und für die grafische Umsetzung des Konzepts zeichnet sich die Band selbst verantwortlich, was doch wieder ein Pluspunkt ist. Beim zweiten Teil vielleicht etwas mehr Mut zur Innovation, dann werde auch ich ein Gefährte Immerdas.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gGGF5kH6oB4

 

Samstag, 27 Mai 2023 07:50

"Ausdruckslos, monoton und auf der Suche nach Eigenständigkeit", so in etwa "könnte" man diese Reviews von DROTTs «Troll» kurz und bündig wie vor allem voreingenommen beschreiben! Doch wir von METAL FACTORY gehen da schon etwas mehr in die Tiefe und durchleuchten das dornenreiche Frischwerk der Norweger aus der Stadt Bergen.

Drott, gegründet im Jahre 2020, dürften vermutlich den wenigsten ein Begriff sein, obschon namhafte Members wie Arve Isdal (Guitars) von Enslaved, Ivar Thormodsæter (Drums) von Ulver und Matias Monsen (Cello) in der Musik-Szene bekannt sein dürften. Als nach der gleichnamigen Debüt-EP «Drott» im Frühjahr 2021 der Debüt-Longplayer «Orcus» im Herbst 2021 die grosse Anerkennung bei Kritikern wie auch der Zuhörerschaft erwarb, folgt nun das zweite Werk «Troll», das nach meiner Meinung mit dem beschwerlich kategorisierenden Sound genauso fulminant weiterfährt wie bei den zwei vorangegangenen Werken. Die Faszination um Drott umfasst ein vielfältiger musikalischer Hintergrund, der von Rock bis hin zu Metal wie auch Jazz bis hin zu klassischer Musik reicht und mit psychedelischen Inspirationen ein Genre der noch nie da gewesenen Form geschaffen haben.

Den genau diese menschenleere Monotonie im Einklang mit progressiven Riffs, die teils mit symphonischen Gefühls-Bögen aus dem Kontinent Asiens vermischt werden, verkörpern das göttergleiche Schaffen von Drott. Dem Trio, das auf «Troll» mit den Guest-Musicians Kristian Espedal, Lindy Fay Hella und Herbrand Larsen an den Vocals unterstützt wird, darf man ohne Zweifel zugestehen, dass der eine oder andere enthaltene Track anstrengend, ja zum Teil sogar nervenaufreibend herüber kommt, hierbei aber wiederum der Sichtweite der eigenen Empfindung beizumessen ist. Trotzdem besticht das Geschehen auf «Troll» und fesselt mit Spiritualität der hypnotisierenden Klanglandschaft während über einer Stunde Spielzeit, verteilt auf dreizehn Tracks.

Meine Favorites sind die mythisch inspirierten Highlights «Våkenat», «Til Stein» und «Fornjots Born», die die eigenwillige, phänomenale Musikalität mit inszenierter Ideen-Buntheit reichhaltig im Hintergrund zur Entfaltung bringen, "simply captivating"! Ebenso möchte ich noch das gelungene, themengleiche und markante Cover-Artwork heraus streichen, das das Gesamtwerk von Drott vollkommen erschliesst und gewichtet. "Impressive album that is sure to have a say at the end of the year".
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/E1krtRM1Wug

 

Freitag, 26 Mai 2023 05:48

Bei jedem ernsthaften Gespräch über Death Metal sollte eigentlich der Name VOMITORY fallen. Nach ihrer Gründung im Jahre 1989 veröffentlichten sie zwischen 1996 und 2011 acht bahnbrechende Alben, bis sich die Wege des Quartetts 2013 trennten. Glücklicherweise konnte keiner lange ohne den andern, und so kehrte der Vierer 2019 auf die Bühnen dieser Welt zurück.

Das 30-jährige Bandjubiläum feiert die Truppe also mit ihrem ersten neuen Album seit zwölf Jahren, das monströse «All Heads Are Gonna Roll». Klingt deftig, derb und konsequent! Mit dem klassischen Vomitory Sound und ein paar neuen Wendungen birgt die Platte alles, was sich der eingefleischte Fan erhofft hat. Die Band hat sich Zeit gelassen, anstatt sich zu beeilen. «All Heads Are Gonna Roll» war ein Prüfstein für alle Bandmitglieder. Während des Schaffens wurde die Entscheidung darüber gefällt, ob Vomitory als Band weiter machen oder sich wieder ins Grab zurück legen. Die Entscheidung fiel, zur grossen Freude aller, zugunsten der Todesmaschinerie aus. Die Mitglieder, Schlagzeuger Tobias Gustafsson, die Gitarristen Urban Gustafsson und Peter Östlund sowie Sänger und Bassist Erik Rundqvist haben schnellen, knirschenden D-Beat-Death Metal mit der Faust ins Gesicht Attitüde kreiert. Die zehn Songs haben eine deutliche Frischzellenkur erhalten, die auf Vomitory Platten eher ungewöhnlich ist. Besonders die unterschiedlichen Refrains, Arrangements für den Hintergrundgesang und die geradlinigeren Riffs scheinen sich absolut auszuzahlen.

Inhaltlich hat sich indes wenig geändert. Die einzige Aufgabe besteht darin, die Songs so gewalttätig wie möglich zu gestalten. Daher handelt der Titelsong von einem klassischen Horrorfilm-Mörder der alten Schule und «Raped, Strangled, Sodomized, Dead» ist von einer wahren Kriminal-Sendung inspiriert. Dann wäre da noch das brutale «Dead Man Stalking», die Geschichte eines übernatürlichen Wesens, das seine Opfer verfolgt und niederschlägt, um aus ihrer Haut, Fleisch und Blut einen neuen Körper aufzubauen. Letzterer könnte auch aus der Veteranen-Feder von Benediction stammen. Geiler Death Metal eben! Der Gesang wurde in den "Leon Music Studios" unter den wachsamen Ohren von Rikard Löfgren aufgenommen, der bereits ihre letzten drei Alben aufgenommen hat. Der Rest wurde komplett in Eigenregie produziert. Mit seinem lebendigen, von Horrorfilmen inspirierten Artwork, mit einem Hauch von Anti-Religion als Zugabe ist «All Heads Are Gonna Roll» wirklich das Gesamtpaket für hungrige Death Metal Fans und nach so vielen Jahren eine atemberaubende Rückkehr hin zu alter Form.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/u1f0GOCOA5Y

 

Freitag, 26 Mai 2023 05:43

Die Nachricht, dass die beiden Judas Priest Recken Richie Faulkner (Gitarre) und Scott Travis (Drums) zusammen mit Super-Stimme Ronnie Romero und Bassist Rex Brown (Pantera) eine neue Gruppe gegründet haben, schlug ein wie eine Bombe.

Neben Richie und Ronnie sind es nun aber der Uriah Heep Bassist Dave Rimmer und der Accept Schlagzeuger Christopher Williams, welche das aktuelle Bandgefüge komplettieren. Logisch erinnern gewisse Gitarren-Parts an die letzten Judas Priest Alben, aber im Grossen und Ganzen darf man behaupten, dass Elegant Weapons sehr eigenständig erklingen. Die Symbiose zwischen Richie und Ronnie ist eine unglaubliche Macht. Die Riffs und Solos werden den Zuhörern nur so um die Ohren geballert und machen keine Gefangenen. Nachzuhören beim fetten «Do Or Die» oder dem Opener «Dead Man Walking». Dabei stellt sich die Frage, ob Richie wirklich als einziger Gitarrist auf die Bühne steigen will oder kommt es, wie bei Priest, zu einer doppelten Axt? Das mit feinen, moderneren Tunes versehene «Blind Leading The Blind» und der Titelsong passen musikalisch ebenso ins Gesamtbild, wie auch die Black Sabbath artigen Nummern «Bitter Pill» und «Downfall Rising» sowie die UFO Cover-Version von «Lights Out», welche Ronnie schon Abend für Abend, zusammen mit seiner anderen Band (Michael Schenker Group), spielten konnte. Das Quartett hat mit «Horns For A Halo» ein knackiges Album veröffentlicht, welches sich die Traditionalisten ebenso anhören können, wie Freunde leicht modernerer Klänge, die einen Hang hin zu schwerfälligen Sound haben.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/qWPE-iIkA5M

Freitag, 26 Mai 2023 05:36
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v. 10 Punkten: 9.7

Es waren einmal ein paar dänische Trolle aus dem dunklen Norden. Tief im Wald feierten sie die ganze Nacht zu ihren eigenen Flöten-, Mandolinen- und Akkordeonklängen. Meistens umgaben sie sich mit Fleischkeulen und Metkrügen, eine Prinzessin oder zwei, waren aber auch schon dabei. Sie reisten durch das riesige Königreich, um ihre trollige Musik zu spielen.

Nun beehren sie uns TROLD mit ihrer Debütplatte «Der Var Engang». Ihre Musik ist ein Standard Folk Metal Setup aus Percussion, zwei Gitarren, einem Bass, Gesang und einem Keyboard/Keytar, um hauptsächlich die Akkordeon-Sounds, zu liefern. Die meisten Stücke enthalten auch eine Tin Whistle und klassische Gitarren. Das ist echte Folk Metal Kunst. Trold machen Folk Metal mit einem breiten Grinsen, denn ihre Musik ist zwar hart und roh, dennoch der garantierte Auftakt für eine gute Party. Dabei stechen Songs wie «Heksen» (Hexen) und «Røveren» (Räuber) wegen ihrer Melodien hervor und «Vætte March» (Nasser Marsch) wegen seines 6/8-Takts mit einer grossen Flöten-Portion. «Sensommerbålet» (Das spätsommerliche Lagerfeuer) war bereits eine Vorab-Single und ist ein weiteres lebhaftes Juwel. Die Lieder enthalten Geschichten über Götter und Riesen, Wälder und Meere, und selbst ohne Verständnis dafür klingt alles magisch. 

Es ist alles so lebendig und lebhaft, man möchte mit dieser Band trinken und tanzen. Wenn die Trolle auf der Bühne loslegen, kann man sicher sein, dass die Party richtig abgeht und die Location zum bunten Hexenkessel der guten Laune wird. Trold wissen wirklich, wie man aufmunternde Songs schreibt, ohne auf die gewisse Härte zu verzichten. Der letzte Titel ist ein Instrumental-Stück, um nochmals das Können von Instrumentierung und Melodie unter Beweis zu stellen. Es birgt den ganzen, lebhaften Bombast vom Rest des Albums, enthält aber auch eine leichte Melancholie in den Tonarten, die uns daran erinnert, dass alle Abenteuer einmal ein Ende haben. Zusammenfassend lässt sich zweifelsohne sagen, dass «Der Var Engang» ein verdammt starkes Album ist, insbesondere für ein Debüt. Es richtet sich direkt an die Folk Metal Community, ist abwechslungsreich, schwungvoll, verblüffend und ein positiver Vorbote für kommende Alben. Fantastisk!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/A-gAGxXd5DE

 

Freitag, 26 Mai 2023 05:29

Eine Scheibe wie diese erfüllt natürlich einen ollen Doomkopp wie mich mit grosser Freude, zumal es sich dabei erst noch um das Debüt einer Band handelt, die gerade mal vier Jahre auf dem Buckel hat.

Gut, wenn ich mir die grauen Rauschebärte zumindest der Rhythmus-Fraktion so ansehe (Jon May - Drums, Jason Ker - Bass), dann gehe ich mal davon aus, dass es sich bei diesen drei Musikern aus Melbourne um keine Greenhorns handelt, den wesentlich jünger aussehenden Sänger/Gitarristen Peter Willmott miteingeschlossen. Das hört man der Scheibe folgerichtig auch sehr gut an. Da klingt nichts gekünstelt oder kitschig, der Doom von OCEANLORD ist so authentisch wie er nur sein kann, trotz aller Heftigkeit wie Heavyness stets melodisch und im genau richtigen Masse melancholisch. Und genau wie ihre Landsleute und "brothers in crime" Witchskull, dem legendären Heavy Doom Rock Trio aus Canberra, setzt auch diese Band auf Effizienz.

Trotz der basischen Instrumentierung und des Fehlens jeglichen Schnickschnacks, wie zum Beispiel ein Orchester aus der Dose, füllen Gesang, Gitarre, Drums und ein ordentlich verzerrter Bass (Big Muff rules!) jede noch so kleine Soundlücke aus, da sitzt jeder Ton, jeder Schlag und jede Note. Insbesondere «Siren», der einzig wirklich ruhige Track auf der Scheibe, zeigt eindrücklich, wie intensiv ein Trio klingen kann, wenn es denn die zur Verfügung stehenden Mittel geschickt einsetzt. Auf dieser Scheibe trifft der Weltschmerz von Count Raven auf die bittersüsse Melancholie von Solitude Aeturnus und das feine Gespür für packende Melodien von Bands wie Doomsword oder Year Of The Goat. Für Fans der genannten Bands erübrigt sich ein Probehören eigentlich schon, sprich holt Euch «Kingdom Cold» und geniesst es in vollen Zügen.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/52xVhCCMxTg

 

Donnerstag, 25 Mai 2023 06:03
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v. 10 Punkten: 7.4

Aus dem fernen Australien, sprich East Corrimal, New South Wales stammen AUSTERE, die mit «Corrosion Of Hearts» ihr inzwischen drittes Album mit im Gepäck führen.

Mit Melancholie und dem Opener «Sullen» geht die Reise los. Die einzige Verbindung zum Black Metal ist das Gekeife, sonst gibt es in den elf Minuten verträumten Post Metal, und leider macht sich irgendwann Langeweile breit! Wenn der Sänger dann noch mit cleanen Vocals aufwartet, ist das Ergebnis Post Metal pur. «A Ravenous Oblivion» weist eine Spieldauer von zwölf Minuten auf und trägt die gleichen Attribute wie sein Vorgänger. Melodischer Post Metal, der leider über keine Höhepunkte verfügt! Zärtlich werden mit «The Poisoned Care» alle Gefühle angesprochen. Leider grummelt dieser Song jedoch bloss über sieben Minuten vor sich hin. Ereignislos wird das Album mit «Pale» beendet. Austere haben mit Corrosion Of Hearts» den optimalen Soundtrack zum "Nebenbei-Anhören" releast!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6_S4T28BtuM

 

Donnerstag, 25 Mai 2023 05:59
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v. 10 Punkten: 7.5

Neues Lebenszeichen von COFFINBORN, den Jungs aus Ungarn. Neun Jahre nach der EP «Beneath The Cemetary» gibt es nun das erste komplette Album namens «Cadaveric Retribution» zu erwerben.

Das Rad, respektive den Death Metal erfindet die Truppe aus Szeged, Csongrád mit diesem Album definitiv nicht. Der Opener «Self-Mutilation Of The Soul» ist ein reines Instrumental und definitiv falsch platziert wie überflüssig zugleich. Mit «Undead Ceremony» geht es dann richtig los. Schwere und dunkle Riffs und dazu der ultratiefe Gesang von Disguster. Sofort kommen einem da Bands wie Asphyx oder Autopsy in den Sinn, aber die Klasse der beiden erreichen Coffinborn natürlich nicht. Mit «Flesheater» folgt der stärkste Song, der mit einem eindringlichen Groove anfängt und dann an Tempo gewinnt. In eine ähnliche Kerbe schlägt «Infernal Entombment», ausgestattet mit einem absoluten Killer-Riff. Wer seinen Death Metal übrigens schnell mag, dürfte an Coffinborn wenig Freude finden, denn meist bewegt man sich im langsameren, fast doomigen Death. Double-Bass Drum-Attacken sind daher eher die Ausnahme. Insgesamt ist «Cadaveric Retribution» ein solides Werk geworden, das für Fans der oben genannten Referenz-Bands von Interesse sein könnte.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/r-KdGODXR6Y

 

Donnerstag, 25 Mai 2023 05:54
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v. 10 Punkten: 7.5

Ich zucke immer zusammen, wenn ich sehe, dass eine Band aus bloss zwei Bandmitgliedern besteht. So auch bei den Schweden Staffan Tengnér (Gitarre, Gesang, Bass) und Leo Eckström (Schlagzeug, Gitarre, Bass).

Allerdings muss ich dem Duo zugestehen, dass sie ihre Sache richtig gut erledigen. Heavy Metal, wie man ihn sonst von Skull Fist und Konsorten kennt. Schnelle Parts mit melodischen Gitarren-Melodien und einer kräftigen Stimme. Aber da ist eben diese schwache Produktion, welche das Hörerlebnis ziemlich trübt. Die Songs klingen zwar energisch, aber ziemlich blutleer. Was an der Stelle ziemlich schade ist, da das Liedgut die Metal Fans eigentlich begeistern könnte. Aber ohne den nötigen "Punch", wie wir ihn von den legendären Iron Maiden, Judas Priest, Metal Church oder Riot Scheiben her kennen, flaut das Ganze spürbar ab. Geneigte Metalheads sollten aber trotzdem mal bei «Sinister Star», «Victim In Chains», «Master Of Hell» oder «Distant Mirror» reinhören und so ihren persönlichen Eindruck von «The Conquest Of Time» gewinnen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/iU-UdG8oEeo

 

Donnerstag, 25 Mai 2023 05:47
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v. 10 Punkten: keine Wertung

1989 wandte sich ein Promoter aus Milwaukee, Wisconsin an fünf unverbundene, regionale Revolverheld-Musiker/Sänger mit dem Konzept, eine aussergewöhnliche AOR/Rock-Band mit einem Format zu gründen, das nur wenige Bands nachahmen konnten. Nachdem sie sich kennengelernt hatten, traten JUKEBOX HEROES fünf Wochen später vor ausverkauftem Haus im "Starz on 100" in..., genau..., Milwaukee auf, und die Warteschlange reichte bis zur Tür. Aha..., nice!

Die kleine, im Info-Sheet vermerkte Geschichte geht insofern noch weiter, als dass man etwas später (das einzige und selbstbetitelte Album erschien 1992) die Bühnen mit 38 Special, Starship, Georgia Satellites, Styx, Robert Palmer, Kansas, REO, The Guess Who, Survivor, The Turtles, Marshall Tucker Band und gar ELO teilte. Klingt fürs Erste gar nicht mal übel, aber das war es dann auch schon wieder, da zu der Zeit bereits der Grunge hungrig im Hinterhof lauerte und diese Mucke bald darauf, und für ein Weilchen, keine Sau mehr interessierte. Wie man sich damals allerdings "Jukebox Heroes" nennen konnte, wo doch jeder automatisch, und noch heute, nur an den Giga-Hit von Foreigner denkt, entbehrt zusätzlich jeder Logik!

Da dieser Stil nun aber schon seit einigen Jahren wieder ordentlich Fuss fassen konnte und viele neue Combos wie Pilze im feuchten Herbstwald aus dem Boden schossen, spült es auch immer wieder solche alten "One-Hit-Wonder", in der Hoffnung auf ein paar lausige Tonträger-Dollars (?), an die Oberfläche zurück. Wer auf Journey und Konsorten steht, wird hierbei den einen oder anderen "netten Song" finden, mehr aber nicht. Leider trägt die über weite Strecken zu drucklose Produktion dazu bei, bedeutend bessere Alternativen aus der gleichen Ära anzusteuern. Da mir, warum auch immer, nur die zehn Original-Songs der insgesamt sechzehn Tracks der Neuauflage vorliegen, lässt vermuten, dass das Bonus-Material noch weniger taugt.
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/UiY5mdaknbw

 

Mittwoch, 24 Mai 2023 05:48

ARJEN LUCASSEN'S SUPERSONIC REVOLUTION huldigen ganz klar der Rock-Musik der 70er Jahre. Bereits der Opener «The Glamattack», eine Mischung aus Deep Purple und Rainbow, überzeugt den Zuhörer voll und ganz.

Ganz gross sticht dabei Joost van den Broek (After Forever) an den Keyboards heraus. Unglaublich, was der Holländer hier für coole Hammond-Sounds hinzaubert. Hört Euch nur mal das Intro zu «They Took Us By The Storm» an..., Jon Lord (R.I.P.) lässt grüssen. Auch Gitarrist Timo Somers (Vengeance, Ex-Delain) brilliert hier mit starken Riffs und unglaublichen Soli. Nicht zu vergessen die ebenso starke Leistung von Sänger John Jaycee Cuijpers. Arjen, der hier nur den Bass bedient, zeigt hier seine kompositorische Handschrift dennoch unverkennbar auf. Sehr gut zu hören bei «The Rise Of The Starman», wo Arjens anderes Steckenpferd Star One schon etwas durchdrückt. «Burn It Down» erinnert derweil unweigerlich an das geniale Rainbow Epos «Man On A Silver Mountain», einfach in einem moderneren Gewand.

«Came To Mock, Stayes To Rock» erinnert mich hingegen mehr an Van Halens «Ice Cream Man», sehr cooler Song mit starkem Rhythmus. Als Bonus folgen noch Lieder von T. Rex («Children Of The Revolution»), Earth, Wind & Fire («Fantasy»), Roger Glover («Love Is All») und ZZ Top («I Heard It On The X»). Laut einer Anfrage vom Magazin "Eclipsed" wollten die von Arjen einen Song für eine Heft-CD. Innerhalb einer halben Stunde trommelte der Holländer eine Band zusammen, und die hatten dabei so viel Spass, dass aus ein komplettes Album daraus wurde, eine Hommage an die 70er. «Golden Age Of Music» ist schlichtweg extrem unterhaltsam, saustark gemacht und musikalisch auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Arjen Lucassen ist und bleibt einer der besten Komponisten und Musiker unserer Zeit.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/7nymQkZHs1k

 

Mittwoch, 24 Mai 2023 05:43
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v. 10 Punkten: 8.2

«Convergence» ist schon aufgrund des Cover-Artworks ein Album, das man als Vinyl besitzen sollte. Dali meets Picasso, irgendwie. Ist man zudem Freund der technischen Aufnahmen von Death, Atheist und Pestilence, so kann das Format beliebig ausgeweitet werden.

MISCREANCE aus Italien sind trotz ihrer Kreativität nicht wirklich originell, aber offensichtlich ein Haufen Jungs, die ihre musikalischen Einflüsse gerne auf Bermuda-Shorts tragen. Sie präsentieren nämlich technischen Death Metal, direkt aus den späten 80er- und frühen 90er-Jahren. Die dehydrierten Gesangswindungen sind pure Pestilence, die aufgepeppten Auseinandersetzungen zwischen blubberndem Bass und kantigen Riffs sind völlig atheistisch, während die progressiven Schichten und subtilen Texturen die vollständige Verehrung des modernen Todesstahls darstellen. Die dumpfen Basslinien von Jean-Claude Rossignol bilden die Flanke, während die Axtfraktion um Andrea Granauro und Tommaso Cappelletti rasend in der Mitte durchbricht. Trommler und Sänger Andrea Feltrin setzt diesem Reigen die Krone auf, indem er fachmännisch kreischend die Felle gerbt.

Kreativität und Tradition sind Worte, die man aus Sicht vieler Metal-Fans nicht mischen sollte. Zu oft kam beim Anhören das Gefühl auf, wegen Kreativität und künstlerischer Freiheit auf die Härte verzichten zu müssen. Aber wie man schon oft erleben durfte, gibt es immer wieder Bands, die den Platz für dieses Mass an Intelligenz perfekt ausloten, so auch Miscreance. Anstatt ihre acht Titel einfach emotionslos herunter zu reissen, binden sie diese auf «Convergence» geschickt zu einem stimmigen Ganzen ein. Hin und wieder ist es einfach schön, von einer Platte dieses Kalibers überrascht und regelrecht überrannt zu werden. Sie bietet nämlich die Möglichkeit, nochmals einen Ausflug in eine vergangene Zeit zu unternehmen, als Death Metal noch in den irdischen Kosmos vordrang und unzählige Gehirne in höchste Aufruhr versetzte. Ach…, wie schön das doch damals war!
Oliver H.

cede

https://www.youtube.com/embed/OnMvKKPBOw4

 

Mittwoch, 24 Mai 2023 05:37

Wer der Meinung ist, dass über vier Dekaden an vertieftem Interesse der Hard and Heavy Szene wie generelles Fansein eigentlich ausreichen sollten, um mehr oder weniger "alles" zu kennen, irrt gewaltig! Da habe ich also das brandneue Album der schwedischen Glamster GLORIOUS BANKROBBERS am Ohr, von denen ich zuvor noch nie was gehört oder gelesen habe und muss erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass die Truppe bereits seit 1983 existiert!

Zum Check im MF-Archiv beim Jahr 2007, in dem mit «The Glorious Sound Of Rock'n'Roll der Vorgänger erschien, findet sich auch nichts. Tja, kein Wunder also, flogen die Jungs bisher völlig unter dem Radar durch, und das trotz einer vorhandenen Bandgeschichte, die einige interessante Facts bereit hält. Da wäre zum Beispiel der Hinweis, dass das selbstbetitelte 84er-Debüt von einem gewissen Kee Marcello produziert wurde. Dazu die "coole" Geschichte, dass der damalige Manager alle Promo-Scheiben zwecks Beschaffung von Bier über Second Hand Shops verscherbelte und so weder Promotion noch Airplay möglich waren! Fünf Jahre später (und natürlich ohne den Trunkenbold) erlangte die Single «Dynamite Sex Dose» die längst erhoffte Aufmerksamkeit, und das Video dazu lief flott auf MTV's "Headbangers Ball". Das bescherte in der Folge Support-Slots für Europe und Yngwie Malmsteen.

Ein angestrebter US-Deal blieb allerdings aus, und dennoch spielte man vor Alice In Chains. Danach sprang Frontmann Olle Hillborg ab und ging zu den Norwegern von Backstreet Girls, während der Rest Mental Hippie Blood reformierte. 2006 fand man sich wieder, legte darauf erneut motiviert los, und dies mitunter als Begleiter von Nazareth, The Quireboys und Mustasch. Soweit so gut, aber dann schlug das Schicksal unerbittlich zu, als 2012 ihr Drummer Anders Odenstrand auf tragische Art und Weise starb. Dann war leider wieder Schicht im Schacht..., bis jetzt! Nun sind die glorreichen Bankräuber in der Besetzung Olle Hillborg (Lead Vocals, Harmonica), Jonas Petersson (Lead Guitar, Vocals), Dan Lagerstedt (Lead Guitar, Vocals), Lake (Bass Guitar, Vocals) und Bentan (Drums) zurück und wollen es mit «Back On The Road», wohl final, nochmals wissen. Dabei ist der Titel Programm.

Das Mittel dazu sind elf neue Songs, die sich, umhüllt von einem Sleaze-Mäntelchen, verschiedener Kollegen wie Great White («I'm A Drudge»), The Sweet («Up To You») oder Status Quo («Criminal Boogie», «Turn On The Music») bedienen und auch sonst frisch von der Leber, wie bei «D.S.T» oder «Running Hot», losrocken. Dabei geht man insgesamt nicht so heftig ran wie The Hellacopters, Crashdïet oder Crazy Lixx. Dennoch bereitet die Mucke ordentlich Spass und dürfte live schon noch einen Zacken zulegen. Etwas aus dem Rahmen fällt der leicht bluesige und fluffige Titeltrack, der mit dem Einsatz der Mundharmonika genau den richtigen Kontrastpunkt setzt und gleichzeitig den längsten Track auf dem Album stellt. Auch «House Of Fantasy» vermag mit seinem "Whitesnake Vintage Sound" und Sprengseln der Eagles zu gefallen. «Back On The Road»? Aber ja doch, und hoffentlich noch eine Weile!
Rockslave

cede


https://www.youtube.com/embed/_zkzRjBpyCM

Mittwoch, 24 Mai 2023 05:30

Die aus Philadelphia stammende Truppe lässt das zweite Album auf uns Metal-Jünger und -Jüngerinnen hernieder. Die Metal Warriors BLAZON RITE erinnern mit ihren Gitarren-Parts frappant an Iron Maiden, während Sänger Johnny Halladay leider einen nicht ähnlich guten Eindruck hinterlassen kann.

Johnny ist weder ein Bruce Dickinson noch ein Paul Di'Anno und auch kein Blaze Bayley. Hört man sich aber die Instrumente an, erinnert vieles an die goldenen Achtziger und lässt dabei zwischen der Härte immer wieder klar strukturierte Melodien erkennen. «The Fall Of A Once Great House» erinnert an die "verschmusten Parts" von Manowar und lässt mitunter auch Skyclad wieder aufleben. Schlecht ist das Ganze nicht, was das Quintett auf auf «Wild Rites And Ancient Songs» abliefert, aber so richtig aus den Socken hauen mich die sieben Songs nicht. Da kann auch das Vogelgezwitscher beim Titelsong nicht viel daran ändern.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/Nori5AQzqjQ

Dienstag, 23 Mai 2023 05:30
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v. 10 Punkten: 7.5

Das zweite Album der deutschen GODSNAKE erblickt das Licht der Welt. Auch wenn die Musik als Heavy Metal angepriesen wird, darf man die modernere Ausrichtung nicht ganz aussen vorlassen, und somit werden eher die "Hüpf-Metaller" auf die Gottesschlange stehen, denn Maiden und Priest Verehrer.

Trotzdem, was das Quintett bietet, darf sich hören und sehen lassen. Mit den bösen Gitarren-Riffs beim Opener «The Sickening» und "sphärischen" Keyboards kämpft die Schlange in einer kalten und gefährlichen Welt, welche durch die Stimme von Torger noch frostiger und unheimlicher wird. Ich bin mir sicher, dass die Jungs bei den jüngeren Metal-Fans offene Türen einrennen werden, denn die Mucke animiert zum Bangen, Moshen und Tanzen. Hervorragend wurde die Musik mit dem Cover-Artwork umgesetzt, sprich erinnert musikalisch an neuere Metallica und Volbeat mit einer düsteren Grundhaltung sowie einer geschickten Mischung aus langsamen wie harten, aber auch schnelleren Momenten. Hört mal rein, da «Eye For An Eye» durchaus gefallen könnte.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/7jMilUU35dw

 

Dienstag, 23 Mai 2023 05:25

HENGET aus Finnland debütieren mit «Beyond North Star». «Dive» eröffnet dieses Album mit avantgardistischem Black Metal, der sich sehr vertrackt und ebenso abgespaced präsentiert!

Rasend schnell geht «I Am Them» am Anfang ab, um dann mit Hilfe von dissonanten Gitarren in eine andere Sphäre befördert zu werden. Hier handelt es sich um Math Black Metal mit progressiven Einschüben. Verstörend zieht «Henkivallat» seine unheilvollen Kreise, und 08/15 geht definitiv anders! Wie eine Black Metal Oper kommt «The Great Spiral» daher und ist zu 100% einzigartig. Der Titeltrack «Beyond North Star» fegt wie ein Wirbelwind über die Köpfe hinweg. Natürlich fehlen auch in diesem Song die irrsinnigen Breaks nicht, und so wird für eine gewaltige Abwechslung gesorgt. Dramatisch geht es mit «Levi» weiter und sorgt für ein ein weiteres, sehr spezielles Hörerlebnis. Im Mixer werden so einige verschiedene Stile vermengt. Jazzig beginnt «Nouse» und man weiss nicht, wohin die Reise gehen soll. Tatsächlich wird an dieser Stelle ein wenig Bar-Jazz (!) geboten, der zum ausgiebigen Chillen einlädt. Das Album wird mit «The Chalice Of Life And Death» beendet. Geboten wird melodischer, verspielter Black Metal, und an Abwechslung fehlt es wirklich nicht, nur leider wirkt « Beyond North Star» nicht so wie aus einem Guss und lässt einen mit dem Gefühl zurück, dass da verschiedene Bands am Werk waren!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/TwPd4Y1NBzA

 

Dienstag, 23 Mai 2023 05:11
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Die Idee ist beileibe nicht neu und mit Deep Purple, KISS, Metallica, den Scorpions, U.D.O. oder Rage haben es diesen Vorreitern viele weitere Truppen gleich getan, nämlich ihre Musik zusammen mit einem Symphonie Orchester aufzunehmen.

Das beginnt bei der simplen Umsetzung der eigenen Songs, geht über das perfekte Zusammenspiel von Band und Orchester, respektive endet beim Komponieren neuer Lieder, um ein solches Projekt perfekt zu inszenieren. One Desire nahmen dazu ihre bekannten Hits und liessen dazu das "Wasa Sinfonietta" aufspielen. Dies vor einer begeisterten Menge, welche den Liedern lautstark ihre Freude bekundete. Songs wie «Through The Fire» kriegen durch die Hinzunahme des Orchesters noch mehr Tiefgang, und ich bin mir sicher, dass unser Rockslave, als bekennender Fan von One Desire, jetzt schon mit feuchten Händen vor seinem CD-Player sitzt. Auch das rockige und leicht irisch angehauchte «After You're Gonna» wirkt imposanter mit der opulenten Begleitung, wie auch «Whenever I'm Dreaming» und «Buried Alive». Sänger André Linman, der hier unglaublich geil und kraftvoll singt, hat mit seinen Jungs und dem Orchester eine tolle Scheibe veröffentlicht, die man sich als Rock-Fan unbedingt anhören sollte.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/jtu_BUGQnj4

 

Dienstag, 23 Mai 2023 05:05

Ich weiss noch nicht richtig, was ich von der Musik der Band DIRTY VELVET um Sängerin Ekaterina halten soll. Songs wie «Another Reality» klingen wie eine Mischung aus Joan Jett und Nirvana.

Vor allem die Stimme erinnert an Joan Jett. Halt nur nicht so kräftig und rotzig wie die Ex-Runaways Sängerin. Drums und Bass legen zwar einen soliden Boden, aber das Ganze wirkt leider etwas kraftlos. Die Gitarren-Riffs erinnern oft an Black Sabbath, sind schwerfällig und düster, gut zu hören bei «Message». Auch bleiben die einzelnen Songs nicht hängen. Es gibt zwar gute Ansätze, wie beim eher ruhigen «Forbidden Fruit». Man vermisst hier jedoch die starken Refrains. Zudem hätte man sich ein paar Songs mehr gewünscht, wie das abschliessende «I'm Standing», das erneut etwas an Black Sabbath erinnert. Wie gesagt, es finden sich ein paar Lichtblicke, die auf «Far Beyond The Moon» im Gesamten aber leider nicht überzeugen. Ich hoffe, dass man sich beim nächsten Album steigern kann und mit etwas stärkeren Songs aufwartet.
Crazy Beat

cede


https://www.youtube.com/embed/3ucqycGPmlE

Montag, 22 Mai 2023 05:47

VOMITHEIST – bedeutet in etwa so viel wie überfallartiger Ausbruch des Mageninhalts und ist somit der perfekte Name für eine Death Metal Band aus der Schweiz.

Der 2013 gegründete Dreier, bestehend aus Gubler (Bass/Gesang), Wöhrle (Schlagzeug) und (Yänä (Gitarre), beglückt die todesmetallische Fan-Gemeinde nach der Veröffentlichung einer Demo, einer EP und einer Split nun endlich mit ihrem Debüt-Album «NekroFvneral». Der Sound der Gitarre ist ultimativ auf dem Album, denn die Kettensägen-Riffs werden in so hoher Dichte abgegeben, dass das Gehirn zu Brei verwandelt wird. Die schnellen Passagen sind knüppelhart, zeitweise beherrscht der Groove die Szenerie, um sich dann zäh und schleppend im Doom zu wälzen. Was für eine Mixtur! Schon der Opener «Strangled By Entrails» zeigt deutlich, wo diese musikalische Reise hinführt. Vomitheist schaffen es irgendwie, den schwedischen Death Metal mit dem hässlich, schleimigen Sound zu vermischen, der von amerikanischen Bands wie Autopsy propagiert wird und sorgen dafür, ihre Kompositionen so zu verfeinern, dass die Riffs druckvoll und fies hervor stechen, anstatt im Gedöns massloser Verzerrung unter zu gehen. Gublers dröhnender Bass und Wöhrles galoppierende Drums werden Fans von Entombed oder Dismember ab Sekunde eins die Tränen in die Augen treiben, denn beide sind so dicht, wie die Gitarren selbst. 

Das Trio bringt während elf knochenbrechenden Tracks alles auf den Punkt. Substanz, Klang, Ästhetik, und obwohl der Sound vor Dreck wie Rotze nur so strotzt, bleibt er knackig und besitzt genug Klarheit, um jede Note zu entziffern. Daneben sorgt Gubler mit seinem Gesang, der im Wesentlichen aus Erbrechen und Röcheln besteht, für ordentlich Authentizität. Seine Stimme ist perfekt und weist genau das richtige Mass an Hall und Echo auf. Die Jungs scheuen sich auch nicht vor Gegensätzen, denn dem 110-sekündigen Hochtourer «Horrific Bloodshed» stellt sich der 12-minütige Rausschmeisser «Carnivorous Cult» entgegen, und es funktioniert! Überraschenderweise stellt der letzte Titel das Kronjuwel des Albums dar. Totale Überlänge? Scheissegal! Die Band aus dem Thurgau taucht dabei in Gewässer ein, die normalerweise Doom oder Prog vorbehalten sind und machen das Stück zu einem verrotteten Glanzlicht des Albums. «NekroFvneral» verteilt auf natürliche Art so viele rohe und dreckige Schläge, wie andere Bands krampfhaft Versuche unternehmen, auch nur annähernd so zu klingen. Das Vomitheist-Handwerk klingt so verlockend widerlich und ist trotzdem feingetunt, dass man als Fan nur darum bettelt, diese Death Metal-Maschinerie live erleben zu dürfen!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/yte8XXGhmEE

 

Montag, 22 Mai 2023 05:42
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v. 10 Punkten: 8.5

SANZ präsentieren auf dem Album «We Are Lost» sämtliche Songs vom Debüt-Album «Let Us Die» in einer rockigen Version.

Los geht es mit «Let Us Die», und geboten wird Dark Rock, der auch von einer Band wie 69 Eyes oder HIM stammen könnte. «Suck Your Love» ziegt sich als melancholischer Song, der hart und zart gekonnt miteinander vermählt! Depeche Mode Vibes werden mit «Follow Me» geboten, und so gibt dieser Track eine coole Halbballade ab. Mit einem groovigen Riff startet «Break Me Down» und auch hier wird absolut tanzbare Musik geboten. Eine gefühlvolle Ballade wird mit «Close» geboten, und mit «My Heart Is In Your Hands» präsentieren Sanz die nächste Halbballade. Von der melancholischen Seite her zeigt sich «Fall Again» und markiert erneut eine zuckersüsse Halbballade. Der Titeltrack «We Are Lost» hat dann ein wenig mehr Ecken und Kanten zu bieten, obwohl man sich wiederholt balladeskem Terrain bewegt. Elektro-Pop vom Feinsten wird mit «Fail» dargeboten, und zum Schluss wird es mit «The End» doch noch richtig metallisch. Sanz haben mit «We Are Lost» ein sehr melancholisches Album am Start, das nur sehr wenig mit Heavy Metal zu tun hat!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/vkgl_4iY2Hc

 

Montag, 22 Mai 2023 05:37

Mit dem sechsten Streich «Black Medium Current» gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen von DODHEIMSGARD.

Ganz sanfte Klänge werden mit «Et smelter» am Anfang geboten, aber dem Song bleibt noch über zehn Minuten Zeit, um sich zu entscheiden, in welche Richtung er dann gehen soll. So explodiert das Ganze nach zwei Minuten, und nun gibt es rasenden Black Metal der Extraklasse zu hören! Der avantgardistische Teil am Ende lässt ein Meisterstück erklingen! «Tankespinnerens Smerte» bietet Highspeed Black Metal, der abwechselnd mit Gekeife und Clean-Vocals aufwarten kann. In den ruhigen Passagen findet sich eine gewisse Ähnlichkeit zu Vintersorg. Progressiv verspielt kommt «Interstellar Nexus» direkt aus dem Weltall in das heimische Wohnzimmer geflogen. Ziemlich abgefahren und frei von sämtlichen blackmetallischen Inhaltsstoffen! Irgendwie hört sich «It Does Not Follow» sogar jazzig an.

Dodheimsgard lehnen sich in Sachen Soundvielfalt schon sehr weit aus dem Fenster! So geht es mit The Cult-mässigem Sound weiter, um dann in ein Black Metal Inferno über zu gehen! Ein kurzes Klavier-Zwischenspiel markiert dagegen «Voyager». «Halow» klingt am Anfang melancholisch und bewegt sich in ruhigen Gefilden, und erstaunlicherweise ändert sich an diesem Umstand nicht mehr viel. Mit «Det tomme kalde morke» hält erneut harscher Black Metal Einzug. Abgefahren ist, wie im Mittelteil elektronische Parts nahtlos eingefügt werden. Geheimnisvoll startet das abschliessende «Abyss Perihelion Transit» und entwickelt sich dann in einen melancholischen Prog Metal-Song. Dodheimsgard überzeugen mit «Black Medium Current» und unglaublicher Variabilität auf der ganzen Linie!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/GDNEFXIJbDI

 

Montag, 22 Mai 2023 05:29

Aus den Ruinen der deutschen Band Tension (aus Leipzig), die just letztes Jahr mit ihrem full-lenght Debüt «Decay» (!) ankamen, haben sich neu FIRMAMENT erhoben, wobei es hier in der Zwischenzeit bereits den ersten Wechsel gab. Der ehemalige Frontmann Maik Huber (Ex-Tension) sang «We Don't Rise, We Just Fall» noch ein und verliess darauf insgesamt drei Kollegen, die vorher ebenso bei Tension spielten, sprich zwei zuletzt noch und einer bis 2019.

Die Rede ist somit von Philipp Meyer (g), Jonas Zeidler (d) und Tom Michalik (g) sowie Stefan Deutsch (b). Letzterer war mal bei einer Combo namens Prisma. Komplettiert werden Firmament nun seit kurzem durch den neuen Sänger Marco Herrmann, mit dem zusammen bereits an neuem Material gefeilt wird. Somit steht diese Scheibe hier auf einem wackeligen Fundament und reflektiert bei der Veröffentlichung sogleich die Vergangenheit. Die Truppe aus dem Osten fährt musikalisch die 70er und 80er spazieren und lässt Vibes der alten Scorpions, Blue Öyster Cult oder Wishbone Ash erkennen. Das Ganze kommt dabei mit teils ordentlich bratzenden Vintage-Gitarren daher und ist vor allem etwas für Geniesser, die sich in den zuvor genannten Dekaden wohl fühlen.

Das Axt-Duo Meyer und Michalik lässt dabei mit sauber gespielten Twin-Gitarren auch Reminiszenzen an Thin Lizzy aufkommen. Die Gesangsstimme von Mr. Huber macht sich primär ganz gut zu dieser Mucke, obwohl es über die Gesamtdistanz an Varianz mangelt und sich deshalb eine gewisse Gleichförmigkeit einschleicht. Bei Tension war mehr Dampf auf dem Kessel, sprich die Chose kam meist metallischer daher und bot dem halt schon eigentümlichen Gesang von Maik so mehr Paroli, was letztlich besser passte. Dann mal sehen und hören, wie sich hier Marco als neuer Mann am Mikro schlagen wird. In der Zwischenzeit kann man sich beide Bands anhören, und ich bin mir sicher, dass hier zwei Lager entstehen werden. Vom Gesamtpaket her haben Tension die Nase vorn.
Rockslave

cede


https://www.youtube.com/embed/50MyE_1ej0Y

 

Samstag, 20 Mai 2023 09:04
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v. 10 Punkten: 8.0

Und sie haben es wieder getan! Stryper Sänger Michael Sweet sowie der ehemalige Dokken und Lynch Mob Gitarrist George Lynch haben erneut zusammen gefunden und mit «Heart & Sacrifice» ihr drittes Studio-Werk veröffentlicht.

Endlich spielt George wieder diese Riffs und Solos, wie man sie von ihm gewohnt ist und sich auch wünscht. Weg von irgendwelchen, komischen Experimenten und hin zu einem songdienlichen Spiel. Dass Michael einer der besten Sänger ist, haben noch immer viele Rock- und Metal-Heads nicht begriffen, da sie sich zu den schon lange nicht mehr Bibeln ins Publikum werfenden Stryper noch immer ablehnend verhalten. Die Symbiose zwischen der Stimme von Mister Sweet und dem Spiel von Master Lynch hat dieses Mal eine noch geilere Message, die da heisst: "Hört mich!" Schon der Opener «Heart & Sacrifice» bürgt für Härte mit einer tollen Melodie und einem Arschtritt, der seinesgleichen sucht.

Auch das melodischere «Miracle» weiss von der ersten Sekunde an zu gefallen und zeigt die Truppe als eine eigenständige Macht, die von begnadeten Musikern getragen wird. Mit «You'll Never Be Alone», «Give Up The Night» und «It's Time To Believe» können die Jungs zusätzlich punkten, haben aber auch Material dabei, das entweder ein paar Durchgänge mehr braucht, bis ich damit richtig warm werde oder einfach auch ein bisschen an der Qualität verlieren. Trotz allem ist «Heart & Sacrifice» ein erneut cooles Alben zweier versierter Musiker geworden, die noch immer viel zu sagen haben, aber die unverschämt grossartige Klasse der letzten Scheiben von Stryper damit nicht mehr erreichen.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/leRmsr7P_VI

Samstag, 20 Mai 2023 08:59

Hierzulande macht sich langsam der Frühling bemerkbar, doch aus den Lautsprechern weht ein eiskalter Wind des Todes. Die Verantwortung dafür tragen die Oldschool Death Metaller von FROZEN SOUL aus Texas.

Oldschool ist aber nur der Sound, denn der amerikanische Fünfer um Sänger Chad Green, die Gitarristen Michael Munday und Chris Bonner, Bassistin Samantha Mobley sowie Schlagzeuger Matt Dennard hat sich erst 2018 formiert und 2019 erstmals einen Gig gespielt. Das ist nicht wirklich alte Schule, aber die Bandmitglieder haben anscheinend den alten Todesmetal mit der Mutterbrust aufgesogen, denn sie melden sich mit «Glacial Domination» lautstark zurück. Die Langrille mit elf tosenden Titeln klingt wie der Soundtrack einer neuen Eiszeit. Einst erkoren in der Untergrund-Metal-Szene, jetzt geschossartig an die Oberfläche katapultiert. Mit fetten Riffs und eisigen Vocals, die mit ihrer Härte den genredefinierenden Standard von Frozen Souls bahnbrechendem Debüt-Album «Crypt Of Ice» (2021) noch übertreffen.

Obwohl die aus Dallas stammende Band erstmals 2019 ausserhalb der Bandraum-Mauern für ordentlichen Krach gesorgt hat, hat ihre Vorstellung von Death Metal in kurzer Zeit Fans und Künstler weltweit beeindruckt. Dieser Tatbestand hat Frozen Soul Support-Slots mit ihren Helden von Dying Fetus, Obituary, Napalm Death und Trivium eingebracht. Dass nun ausgerechnet Tausendsassa Matt Heafy, Trivium-Sänger und Gitarrist, «Glacial Domination» produziert hat, ist doch nach erst vier Jahren Musik-Karriere wie ein Sechser im Lotto plus Zusatzzahl. Über diesen Umstand war aber niemand mehr überrascht, als Frozen Soul selbst. «Glacial Domination» ist echter Death-Wahnwitz, gepowert mit jeder Menge junger Spielfreude und der Ideologie der alten Garde vor Augen. So und nicht anders muss das sein!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/R01HY21O4jg

 

Samstag, 20 Mai 2023 08:51
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v. 10 Punkten: 8.5

WEAPON UK wurden 1980 (!) gegründet, konnten schnell einen weltweiten Plattenvertrag ergattern und gingen sogleich mit Motörhead auf ihre «Ace Up Your Sleeve» Tour.

Über vierzig Jahre später erscheint das dritte Werk der Jungs und präsentiert kernigen Metal, der mit einer sehr guten Stimme vorgetragen wird. «Take It Or Leave It» erinnert an eine Mischung aus Accept und Running Wild, während «Electric Power» von einem Saxon Album stammen könnte, bei dem Anvil mitgemacht haben. Das schnelle «In For The Kill» überzeugt dabei ebenso wie «Live For Today» als schöne Ballade. Wer eine dermassen geile Cover-Version von Samsons «Riding With Angel» zu spielen vermag, hat eh gewonnen. Es ist sicherlich nicht alles Gold was glänzt, aber in einer Zeit, in der Mittelmass die Qualität diktiert, sorgt «New Clear Power» für eine schlicht fantastische Abwechslung.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Gw7i_1B02QE

 

Samstag, 20 Mai 2023 08:46
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v. 10 Punkten: 8.8

Nur 19 Monate nach «The Quest» erscheint das neue Album der Alt-Proggies. Nachdem Drummer Alan White im Mai 2022 starb, ersetzte Jay Schellen nun das Original-Mitglied, nachdem er diesen schon auf der Tour 2018 abgelöst hatte.

Das 23. Studio-Werk der Proggies um Gitarrist Steve Howe enthält neun Songs auf zwei CDs, auch Longtracks, wie das neun Minuten lange, wunderschöne «All Connected». Verspielt und mit viel Gefühl kommt diese Yes-typische Prog-Nummer daher, gefällt mir sehr gut. Genauso das lange «Luninosity», klingt sehr entspannt und überzeugt mit sehr gefühlvollem Gesang von Jon Davison, der auch hier dem Original-Sänger Jon Anderson stimmlich sehr nahe kommt. Dazu die wunderschönen Chöre und Steves ebenfalls sehr gefühlvoll gespielte Soli. Dem entgegen steht das rockige, flotte «Living Out Their Dream», das etwas moderner klingt und eher auf neueren Yes-Alben zu finden ist, sehr gelungen. Das Herzstück allerdings ist der knapp viertelstündige Titeltrack, der mit einer coolen, leicht verzerrten Gitarre startet.

Eine Akustik-Gitarre kommt anschliessend dazu und das Ganze entpuppt sich schliesslich als lupenreiner Prog-Song , wie man es von Yes kennt und liebt. Viele Chöre, verspielte Instrumental-Parts, starke Breaks und tolle Gesangsmelodien. Ebenfalls herausragend das mit instrumentalen Prog-Parts bereicherte «Unknown Place», eine Hammer-Nummer mit weiteren Chören und Stimmungswechseln. Hier agiert ein eingespieltes Team, einfach herrlich, das zu geniessen. Ich finde auch einfachere Nummern wie «One Second Is Enough» sehr schön, die gut ins Gesamtkonzept passen. Meiner Meinung nach ist Yes mit «Mirror To The Sky» ein grossartiges Album gelungen, auch wenn das Puristen vielleicht anders wahr nehmen. Yes im Jahre 2023 sind zurück mit starken Songs, und das zählt doch am Schluss.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/NdEF-vMO8vc

 

Freitag, 19 Mai 2023 10:07

MYSTIC PROPHECY gehören zu den beständigsten und authentischsten Metal-Bands aus Germany. Dabei hat Bandleader Lia auch immer wieder die wilde Tatze ausgefahren, mal in den dunkleren und böseren Metal-Gefilden gemausert, sich aber stets seinen traditionellen Wurzeln besonnen und ist ihnen treu geblieben.

So auch auf dem, in meinem Augen, besten Werk «Hell Riot». Der Opener in Form des Titelsongs überzeugt mit der tollen Stimme von Lia und einer druckvollen Rhythmus-Maschinerie, zu welcher sich das Gitarren-Duo optimal austoben kann. Grandios auch, was die beiden auf diesem Werk an Riffs und solistischen Momenten auspacken! Schwer, böse, gefährlich wie hinterhältig marschiert «Unholy Hell» aus den Boxen und lebt von der Dramatik, welche diesen explosiven Track umgibt.

Ein richtiger Live-Hit könnte «Demons Of The Night» werden, der sehr dynamisch klingt und mit einem mitreissenden Refrain gesegnet ist. Vorantreibend präsentiert sich «Revenge And Fire», während «Babylon» mit einem abwechselnden Rhythmus zu gefallen weiss. Grossartig präsentieren sich die beiden Schlussnummern «Cross The Line» und «World On Fire». Man kann Lia und seiner Mannschaft zu «Hell Riot» nichts als gratulieren und hoffen, dass sie damit bald wieder Schweizer Konzerthallen aufsuchen werden.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/LHJZOr2NcHw

 

Freitag, 19 Mai 2023 09:58

Diese Stimme kommt mir bekannt vor, nach einem Blick auf die Presseinfo dämmert es mir sofort: Das ist die Truppe mit Steffi Stuber am Mikro die bei Voice Of Germany mit «Ghost Walking» von Lamb Of God auf sich aufmerksam machte.

«Profit Reigns Supreme» ist bereits das zweite Album der Truppe, das erste erschien 2018. Ob sich mein Stuhl auch dreht bei diesen 10 neuen Songs? Die Presseinfo offenbart auch, dass Sebastian „Seeb“ Leverman für die Produktion verantwortlich zeichnet. Der Mann scheint momentan ziemlich ausgelastet, bei Angus McSix spielt er mit und den Mix für die Power Metaller von Battle Born hat er auch noch erledigt. Aber ich schweife ab, zurück zu Mission In Black. Eingebettet zwischen Arch Enemy, In Flames und Hiraes, aber mit deutlich mehr Klargesang, kann man die Scheibe definitiv als Melodic Death Metal schubladisieren. Steffi Stuber zeigt, dass ihre Stimme beide Stile beherrscht.

Dass Mission In Black eine ziemlich gute Mischung aus Härte und Melodie gefunden haben, zeigt «This Curse» perfekt: Der Song walzt erstmals alles nieder, tödliche Riffs und Doublebass bis zum hymnischen Refrain, hier zeigt sich das grosse Potential der Band. «What Does It Take To Be Alive» hat einen mörderischen Groove und ist mein absolutes Highlight, hier erinnert Steffi im Refrain auch nahe an eine gewisse Melissa Bonny und Ad Infinitum. Ein wirklicher Hänger ist auch nach mehreren Durchgängen in weiter Ferne, auch wenn viele Songs einen ähnlichen Aufbau haben. Hier könnte man bei der nächsten Scheibe für etwas mehr Abwechslung sorgen. Ansonsten ist «Profit Reigns Supreme» eine wirklich coole Scheibe geworden. Womit wir wieder bei der Einstiegsfrage wären: Ich hätte für Mission In Black definitiv gebuzzert.

cede


https://www.youtube.com/embed/EtjeMMJvtl4

Freitag, 19 Mai 2023 09:50
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v. 10 Punkten: 8.0

Die norwegischen Stoner Rocker WOLFNAUT, bestehend aus Kjetil Sæter (Guitars, Vocals & Piano), Tor Erik Hagen (Bass) und Ronny "Ronster" Kristiansen (Drums & Percussion) haben sich Ende 90er formiert, nannten sich da aber noch "Wolfgang", angelehnt eine Gitarre von Eddie Van Halen, die so hiess. Somit dürfte auch die Herkunft des Vornamens von Eddie Junior geklärt sein oder umgekehrt. Wolfnaut entstanden hingegen erst 2020, um sich klarer abzugrenzen.

Warum das so kam, erklärt sich mitunter damit, wenn man bei Discogs feststellt, dass mehr als drei Dutzend Bands und Interpreten unter diesem Namen gelistet sind. Nichtsdestotrotz kamen unter dem alten Bandnamen zwei Alben heraus, nämlich das Debüt «Welcome To The Cactus Mountains» (2013) und «Castle In The Woods» (2016). Im Geiste von Kyuss und Sleep, aber eher noch im Fahrwasser von Thin Lizzy, erspielte sich die Truppe damals vor allem in der Heimat einen guten Ruf. Trotzdem dauerte es einige Jahre, bis der Erstling endlich eingespielt werden konnte. Die Gründe dafür waren Wegzüge, Studien-Gänge, Arbeit und anderes. Die Band löste sich formell aber nie auf. Mitte der 2000er Jahre kamen die Jungs dann wieder zusammen, spielten Gigs und schrieben neue Songs.

Aber sie schafften es nie, ins Studio zu gehen. Ausbildungen mussten abgeschlossen, neugeborene Kinder aufgezogen und Gefängnisstrafen abgesessen werden! Nun schreiben wir das Jahr 2023, und Wolfnaut führen nun auf ihrem vierten Album «Return Of The Asteroid» das weiter, was auf dem Vorgänger «III» schon zelebriert wurde, sprich den fetten Stoner Rock, den die bereits genannten alten Helden wie auch Monster Magnet oder vor allem Spiritual Beggars schon vor einer ganzen Weile am Start hatten. Besonders Letztere lieferten bis 2016 mehrere exzellente Alben ab. Mitunter in diese Bresche versuchen die Norweger aus Elverum mit ihrer Mucke aktuell zu springen, und das gelingt ganz ordentlich, zumal die Chose nicht nur aus drogenumnebelten Fuzz-Orgien besteht.

Der Opener «Brother Of The Badlands» zeigt sich durchaus rhythmisch, während «My Orbit Is Mine» mehr in die Richtung der alten Beggars geht. «The Mighty Pawns» rauscht anschliessend und nach feinen Pianoklängen zu Beginn als tonnenschwerer, psychedelischer Doomster durch die gute Stube. «Arrows» zeigt sich da bedeutend ruhiger, und spätestens hier dürfte der analoge Sound ab Vinyl für audiophile Freuden sorgen. Noch ein anderes Bild vermittelt der Ramones-mässige Rocker «G.T.R.», und an der Stelle kann man Wolfnaut klar bescheinigen, dass sie sich stilistisch nicht einengen lassen und auf einer stonermässigen Basis einfach nach Herzenslust losrocken. Zum Schluss rundet ein über zehnminütiges Epos das bisherige, gute Bild ab. Genre-Fans müssen da zugreifen!
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/L4HYeowWcJA

 

Freitag, 19 Mai 2023 09:44

Zweiter Streich der italienischen Combo HELLCRASH nach dem vor zwei Jahren erschienenen Debüt «Krvcifix Invertör». Das Artwork, die Songtitel und das Outfit des Trios lassen dabei deutlich erkennen, was unwissende Zuhörer erwartet.

Allgegenwärtig sind natürlich Einflüsse von Venom, aber auch Motörhead, Slayer oder Midnight deutlich zu vernehmen. Attribute wie räudig, rumpelnd, provokant und kompromisslos treffen perfekt auf die Italiener aus der Nähe von Genua zu. Songs wie «Okkvlthammer», «Serpent Skullfuck», «Graveripper» oder «Volcanic Outburst» atmen den Spirit der frühen 80er, als Venom mit «Black Metal» (1982) die Metalwelt aufmischten. Man spürt förmlich die Spielfreude der Band, und die Mucke sorgt für jede Menge Spass. Leider scheinen Venom nicht nur musikalisch ein grosser Input gewesen zu sein, denn auch in Sachen Produktion erinnert viel an die ersten Alben der Briten. Wie man schwarz angehauchten Speed Metal zeitgemässer produzieren kann, haben die letzten Alben von Knife oder Whisky Ritual gezeigt. So trübt das den Hörgenuss von «Demonic Assassinatiön» jedoch erheblich.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dKGLERC81MI

 

Donnerstag, 18 Mai 2023 08:19
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v. 10 Punkten: 7.8

ULVEDHARR – einmal Hölle und zurück! «Inferno XXXIII» ist eine weitere, albtraumhafte Reise durch zwhn Death Metal Tracks, die von kunstvollen Black- und Thrash-Einflüssen durchdrungen sind.

Das neue Ulvedharr-Album ist ein klangliches und lyrisches Kompendium aus Gewalt, Wahnsinn, Verzweiflung, inneren Ängsten und Rachsucht: ein dystopisches Porträt der Gegenwart und eine sehr düstere Zukunftsvision der Menschheit. Die Platte der Italiener knallt ab Sekunde eins, verbindet Speed Metal Riffing, tiefe, kräftige Death Metal Grooves und die typische Heavy Metal Power. Sie kombiniert das Beste aus mehreren Metal-Subgenres und ist eine modern klingende Mischung aus Thrash, Death sowie Oldschool Metal. «Inferno XXXIII» beherbergt einen Haufen heftiger Banger, beginnend schon beim Opener «A Full Reload Of Fear». «Wasteland» kommt im Anschluss grooviger daher, jedoch ohne Verlust von Aggressivität und Power.

Auch die restlichen acht Songs folgen der besagten Formel, sind weder enttäuschend, noch berauschend. Trotz meiner Vorliebe für Härteres komme ich nicht drum herum, den Begriff Eintönigkeit, in Kombination mit «Inferno XXXIII», zu erwähnen. Es ist mir selbst ein Rätsel, denn die einzelnen Songs für sich knallen gut rein. Die Tracks in Serie lassen aber eine gewisse Gleichförmigkeit aufkommen, wie dem auch sei! Das unheimliche Kunstwerk basiert auf Dante Alighieris «Inferno», Kapitel XXXIII, in dem das Wort Rache vorkommt. So ist die ganze Atmosphäre der Platte düster, morbide und beklemmend – so wie es beim Extreme Metal eben sein sollte. Gebt alle Hoffnung auf, Ihr, die zusammen mit diesem Inferno eintretet.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/RADZQjigPQ4

 

Donnerstag, 18 Mai 2023 08:12

Wir stehen aktuell in Zeiten, wo sich in der Rock-Szene langsam aber sicher eine Grösse nach der anderen altershalber verabschieden wird, und auch wenn es mengenmässig tausende von neuen oder zumindest halbwegs etablierten Combos gibt, ist die Ära der Schwergewichte, die sich über Jahrzehnte bis hin zu einem halben Jahrhundert halten konnten, definitiv vorbei. Somit geht es vor allem darum, dieses Erbe würdig zu verwalten, und genau das tun mitunter Nighthawk.

Damit solche Geschichten ohne grossen Vorlauf und auf einem möglichst hohen Nivau angestossen werden können, besetzt man eine neue Band am besten mit ausgewiesenen wie erfahrenen Profis. Für einmal nicht mit Frontiers Records beflaggt, segeln unter dem Banner von Nighthawk, neben Mainman und Gitarrist Robert Magid (Captain Black Beard, Metalite), noch Frontmann Björn Strid (The Night Flight Orchestra, Soilwork), Tastenmann John Lönnmyr (Act Of Denial) sowie Bassist Christian Ek (Captain Black Beard) und Drummer Magnus Ulfstedt (Royal Hunt, Ex-Eclipse). Die musikalischen Solo-Ideen von Robert wurden 2021 mit dem full-lenght Debüt «Midnight Hunter» unter Mithilfe von Jona Tee (H.e.a.t) und zahlreichen Vocal-Guests wie Qwazi (hört sich wie Glenn Hughes an), Linnéa Vikström (Thundermother, At The Movies), Peter Larsson, Robin Eriksson (Degreed), Chips Kiesbye, Luka Ravase und natürlich Björn Strid umgesetzt.

Insgesamt und dank ordentlicher Songs kann die Scheibe durchaus was, aber es fehlt halt der rote Faden darin. Für «Prowler», den Nachfolger, der mehr von einem Bandgefüge ausgeht, da bald auch Live-Auftritte geplant sind, wurden die Ansprüche nach oben geschraubt. Das beginnt einmal damit, dass man für die Aufnahmen in die "Abbey Road Studios" nach London (!) ging und dabei von den Lead-Vocals her nur noch auf Master Strid setzte. Ein geschickter Schachzug, denn das Songmaterial in der Schnittmenge von Uriah Heep und The Night Flight Orchestra ist durchs Band hindurch hochklassig. Bereits der Opener «Highest Score» brettert wie ein Heep'scher Schnellzug durch die Stube und erzeugt bei Genre-Fans eine Gänsehaut vom Feinsten! Dass «Running Wild» glatt auch auf eine der ersten TNFO-Scheiben gepasst hätte, spricht für sich. Dennoch überwiegen, auch von der zahlreich eingesetzten Hammond her, die Vibes von Mick Box & Company.

Der interessant interpretierte KISS Klassiker «God Of Thunder» geht womöglich noch auf das Corona-Projekt "At The Movies" zurück und erklingt sozusagen wie in einer Version von Deep Purple. Die insgesamt elf Songs (auf der Japan-CD findet sich zusätzlich noch ein Live-Track von «Free Your Mind») gehen allesamt runter wie warmes Öl, schlagen aber wegen fehlender, ausufernder Soli nur mit gerade etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit zu Buche. Das mag auf der einen Seite und auf den Punkt gespielt gerade richtig sein, aber die abschliessende wie wunderbare, doch letztlich viel zu kurz geratene Ballade «See You Again» offenbart dieses Manko, denn nach dem feinen Hammond-Part hätte ein schönes, getragenes Guitar-Solo das Sahnehäubchen ausgemacht. Nichtsdestotrotz gehört auch der Nighthawk Zweitling «Prowler» klar auf den Einkaufszettel der Classic Rock Fans, und das Debüt würde sich, der Vollständigkeit halber, auch anbieten.
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/QxbGQnMYLnE

 

Donnerstag, 18 Mai 2023 08:05

«Servants Of The Devil» ist ein Album, dass einem seine Qualität erst nach vielen Hördurchgängen offenbart. Nimmt man sich dafür wirklich die Zeit, findet man ein abwechslungsreiches Werk mit einigen Ohrwürmern und mit viel Abwechslung vor.

Dabei setzt die in Stuttgart 2020 gegründete Gruppe nicht nur auf klassischen Power Metal, sondern vor allem auch auf Heavy Metal. Das äussert sich für mich darin, dass Sänger Roland Seidel allzu hohe und schrille Töne vermeidet, und dafür lieber in kraftvollen wie tiefen Bereichen wildert. Das verleiht den elf Liedern eine wohlige Erdigkeit, die man in diesem Genre nicht immer findet. Beim langsamen, aber mächtigen «King And Allies» erinnert die Band gar etwas an Grave Digger, während ein zähes «Hail To The Gods» riffig durch die Gegend stampft. Und auch der epische Album-Titelsong erzeugt zum Schluss hin eine schaurige wie düstere Atmosphäre. Zuvor hat man sich durch abwechslungsreiche Titel wie «The Quantum You» durchgehört, der beinahe balladesk klingt und trotzdem mächtig Eindruck schindet.

Klassischer ist da schon «Dreamhunter» aufgebaut, wo es unablässig pumpt und beim Refrain nicht an dramatischer Stimmung mangelt. Insgesamt wirkt «Servants Of The Devil» abgeklärt, wohl kalkuliert wie komponiert und präsentiert eine Gruppe, die genau weiss, wie sie klingen möchte. Das kann man von diesen gestandenen Musikern auch erwarten, welche seit den 90er-Jahren vornehmlich im deutschen Heavy Metal Untergrund aktiv sind. Mit «Servants Of The Devil» könnten «Black & Damned» tatsächlich mal international für Aufsehen sorgen. Dies, sofern die potenzielle Zielgruppe die hier nötige Geduld aufbringt, denn schnell überzeugende Ohrwürmer sind auf dem Zweitling der Stuttgarter definitiv nicht zu finden. Dafür fehlt einfach noch der letzte und wichtige wie berühmte Kniff.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/zqsyiJp53EI

 

Donnerstag, 18 Mai 2023 07:59
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v. 10 Punkten: 8.1

Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum melden sich die Pagan Black Metaller Fimbulvet mit ihrem neuen Album «Portale» zurück. Über jeden Zweifel erhaben, setzt Mastermind und Multiinstrumentalist Stephan Gauger mit diesem heftigen Hammerschlag seinem bisherigen Schaffen die Krone auf.

Ganze neun Jahre sind seit dem letzten Output des Thüringers vergangen, weshalb diese Scheibe ein besonderes Fan-Erlebnis darstellt. Sanft startet der Silberling mit «Schwelle zur Inbrunst» bevor der Titeltrack voll durchstartet. Zehn schwarzgefärbte Songs bringen packend epische Klangkunst ins heimische Wohnzimmer, und der Gesang stellt, wie gewohnt, eine Symbiose aus Gekreische und Klargesang dar. Auch die Gitarren-Parts stehen im ständigen Wechsel zwischen klaren Tönen und verzerrten Noten.

Nebst ballerndem Riffing und infernalischem Drumming wirkt auch ein akustisches Stück «Wie ein Blatt im Wind» nicht fehl am Platz, sondern fügt sich perfekt ins Gesamtpaket «Portale» ein. Fimbulvet sind oder besser gesagt Gauger ist ein echter Zauberer der heidnisch metallischen Musik und schafft es trotz Schwere und Schwärze, eine gewisse Leichtigkeit sowie Licht ins Dunkel des Albums zu bringen. Produziert wurde die Platte von Markus Stock (Empyrium, The Vision Bleak) in der Klangschmiede "Studio E" und erscheint in einer noblen, auf 500 Exemplare limitierten Artbook-CD-Auflage mit 36-seitigem Booklet. «Portale» ist ein überzeugendes Genre-Album ohne Kitsch und unnötigen Firlefanz.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/bvP0Fb9rHdQ

 

Mittwoch, 17 Mai 2023 05:48

CATTLE DECAPITATION "are back" mit ihrem zehnten Longplayer «Terrasite»! "Holy shit, what a force"! Die Amerikaner aus San Diego, Kalifornien knüpfen wieder an starke alte Zeiten von «The Harvest Floor» (2009) und «The Anthropocene Extinction» (2015) an.

Auch wenn immer wieder nervige Diskussionen über die Vocal-Qualitäten von Travis Albert Ryan geführt werden, muss ich hier einmal ein Statement über diesen begnadeten Künstler abgeben. Genau dieses erhabene Zusammenspiel von abgrundtiefen, verachtenden Growls und den pubertären wie kindlichen Screams, sind eine Gabe schöpferischen Schaffens, "that's it"…! Cattle Decapitation bieten auf «Terrasite» wie gewohnt sehr schwerlastige Kost, die einem in einen trance-ähnlichen Zustand von verzweifelter Gemütslage zu verleiten vermag, der unwiderruflich in einem Fiasko der Apathie endet. Die Komplexität der einzelnen Tracks ist eine erhabene Machtdemonstration und zelebriert immer wiederkehrenden Technical Death Metal der Oberklasse, begleitet von Fingerfertigkeiten mit bedrohlicher Atmosphäre. Die Instrumentierung, welche teils in Gefilde der grenzenlosen Rapidität vorstösst, verkörpert das geniale Schaffen von Cattle Decapitation.

Denn welche Band im annähernden Genre Grindcore kann von sich behaupten, selbst bei spielerischen Extremitäten noch zu grooven?! «Terrasite» wird weitreichend die Vision von Sound-Konstrukten einer unsicheren, ungewisseren Zukunft widerspiegeln und uns vor Augen halten, dass die Amerikaner für immer eine Band darstellen, die ihren "Daseinsstatus" nie verlieren wird! Zu ungestüm, zu eigen, zu deplatziert sind die Kalifornier, die für mein sensibles Verständnis Musikgeschichte im Genre Progressive-/Technical Death-Metal-/Grindcore geschrieben haben und hoffentlich noch weiter schreiben werden. Ich habe mich bei dieser vorliegenden Rezension zum einen bewusst kurz gehalten, denn «Terrasite» muss man spüren und sich in Schweigen hüllen, denn nur so entfacht dieses muskuläre "Highlight" seine ganze Pracht der Magie. Zum Zweiten bin ich persönlich etwas voreingenommen, was Cattle Decapitation angeht, denn die Members aus San Diego gehören seit ihrer Gründung zu meinen "undisputed favourites"!
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ksCKFkioYL8

 

Mittwoch, 17 Mai 2023 05:43
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v. 10 Punkten: 8.0

Kip Winger wurde bekannt als Bassist von Alice Cooper. Als er seine eigene Band gründete, wurden WINGER mit der Single «Seventeen» und dem dazu gehörenden Video schnell bekannt. Dummerweise wurden Kip und seine Truppe (Reb Beach, Rod Morgenstein, Paul Taylor) zu voreilig in die Poser-Ecke gedrückt.

Mit Poison und den Pretty Boy Floyd hatten Winger nämlich kaum was gemein, dafür waren die Songs technisch zu versiert. Das selbstbetitelte Debüt-Album (1988) und der Nachfolger «In The Heart Of The Young» (1990) konnten in den Staaten eine Gold-Auszeichnung einheimsen und verhalfen der Truppe zu Ruhm wie Erfolg. Nach «Pull» wurde es 1993 erstmals still um die Band, und erst mit der Reunion 2002 nahm das Ganze wieder Fahrt auf, nachdem zum Beispiel Reb sich als Gitarrist bei Whitesnake einen Namen machte, aber auch bei Dokken in die Saiten griff. Die siebte Studio-Scheibe «Seven» spiegelt nun eine Truppe wider, die sich mit vielen technischen Finessen durch die zwölf neuen Lieder hindurch spielt.

Dabei ist es die Stimme von Kip, aber auch die Gitarren und die Verbindung von Melodie, einer gewissen Härte und viel Rock'n'Roll, welche das Quintett in bestechender Form zeigt. «Tears Of Blood», das durch die Decke gehende «Resurrect Me», das verspielte «Voodoo Fire», aber auch die sanfte Ballade «Broken Glass» zeigen die komplette Bandbreite der Band auf. Im Gegensatz zu den beiden ersten Scheiben braucht das neue Album einige Durchläufe mehr bis es zündet, dafür dann aber mit einer ungeheuren Energie und Spannung. US Hard Rock Fans sollten sich «Seven» unbedingt anhören und vor allem auch die frühen Werke wieder würdigen und aus der Versenkung heraus holen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Wso9Yh5JQdk

Mittwoch, 17 Mai 2023 05:37
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v. 10 Punkten: 8.9

Unser Thuner Notar und Sangesbarde Thomas Winkler führt nach seinem Rausschmiss bei GloryHammer das weiter, was er damals bereits tat: Parodischen Power Symphonic Metal mit übertriebenen Texten über epische Kämpfe, die derart comichaft überdreht sind, dass auch ein Blinder und Gehörloser die Ironie darin sehen und hören sollte.

Aber die beste und urkomischste Geschichte nützt nichts, wenn nicht auch die Musik überzeugt. Und das tut sie auf erstaunliche Weise auf diesem Debüt-Album. Dabei drückt Thomas Winkler zusammen mit seinen Mitkämpfern, sprich Gitarrist und Bassist Sebastian Levermann (Orden Ogan), Bassistin Thalia Bellazecca (Ex-Frozen Crown) und Schlagzeuger Manu Lotter (Rhapsody Of Fire von 2016 bis 2020) teilweise in offene Wunden von Verfechtern des "wahren Heavy Metals". Wo anderen Bands etwas peinlich ist, legen Angus McSix noch einen drauf. So etwa beim künftigen Ballermann Heavy Metal Hit «Ride To Hell» oder beim sehr poptechnoiden «Laser Shooting Dinosaur». Fremdschämen ist also angesagt, und doch stellt sich eine ähnliche Begeisterung ein, wie bei den Pop Heavy Metallern Beast In Black.

Das Grundkonzept ist also oft poppig und wird mit vielen Keyboards und anderen "störenden" Geräuschen zugekleistert. Und trotzdem erklingen die zwölf Lieder mit einer gewissen Härte. Ich habe Power Metal seit Beast In Blacks «From Hell With Love» jedenfalls nie mehr so frisch und unbekümmert gehört. Soll man diese Band textlich ernst nehmen? Natürlich nicht! Angus McSix präsentieren sich als Superhelden und Superschurken. So etwa im «Master Of The Universe» (mit sehr lustigem Video-Clip) oder beim Schwertlied «Sixcalibur». Schön auch, wie sie sich in «Starlord Of The Sixtus Stellar System» frech vor dem Beginn von AC/DCs «Thunderstruck» verneigen. Und wer den Witz bis zum letzten regulären Song «Fireflies Of Doom» noch nicht begriffen hat, dem sollte spätestens beim famosen Bonustrack «Just A Fool Will Play Tricks With Angus McSix» ein Licht aufgehen.

Musikalisch kann die Band was und präsentiert hier Ohrwürmer, Ohrwürmer und nochmals Ohrwürmer, die sich nach spätestens dreimaligem Anhören erschliessen. Eine wichtige Frage stellt sich bei dieser neuen Band von Thomas Winkler allerdings: Darf er das? Denn furchtlos taucht der bei GloryHammer einst als Angus McFife XIII singende Thuner jetzt als wiederauferstandener Angus McSix auf. Und dies, obwohl auch GloryHammer mit einem Nachfolger weiter bestehen. Die Themenwelt der neuen Band bleibt dieselbe, und auch die Musik führt das GloryHammer Vorwerk ebenfalls auf sehr ähnliche Weise weiter. Als rechtlich versierter Notar wird sich Winkler wohl entsprechend abgesichert haben. Ansonsten wird die Band Angus McSix schon bald wieder Geschichte sein, ähnlich wie es Mirka Rantanen, dem Erfinder und Gründer von HeviSaurus, in Finnland nach dessen Rausschmiss ergangen ist. Heavy Metal Fans mit Hang zu Humor verpassen auf jeden Fall viel, wenn sie «Angus McSix And The Sword Of Power» keine Chance gewähren.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/CRIwJRutl4Q

 

Mittwoch, 17 Mai 2023 05:32

Die Versprechungen des Labels können noch so vollmundig klingen, aber am Ende des Tages zählen bloss die nüchternen Fakten. Der Classic Rock des New Yorker Power-Trios schielt dabei weit in die frühen Siebziger zurück. Als Anschlagpunkte seien an dieser Stelle mal The Amboy Dukes, Dust und ganz frühe KISS genannt, wobei der musikalische Ansatz von The Golden Grass weitaus progressiver ist, womit auch schon die grosse Stärke von «Life Is Much Stranger» erwähnt wäre.

Zwar bleibt man auf instrumentaler Ebene sehr puritanisch bei Drums, Bass und Gitarre, verzichtet also ganz bewusst auf alles, was auf der Bühne ohne den Einsatz von zusätzlicher, digitaler Technik nicht oder nur schwer umsetzbar wäre. Dafür aber versieht man die Tracks immer wieder mit überraschenden Breaks, zeigt sich stilistisch sehr offen – nebst den bereits genannten progressiven Einschüben sind Einflüsse aus dem Southern Rock, Proto Metal und Psychedelic Rock unüberhörbar – und gefällt durch oft mehrstimmige Gesangs-Harmonien. Wenn sich der Drummer und der Gitarrist schon den Leadgesang teilen können und der Bassist dazu wertige Backing-Vocals beitragen kann, dann ist es auch klug, diesen Umstand zum eigenen Vorteil auszunutzen. Woran es allerdings mangelt, sind echte Hits. 

Das Songmaterial ist zwar durchgehend gut, aber eben auch auf gleichbleibendem Niveau. Dem Album hätte der eine oder andere Song gut getan, der aus der Gleichförmigkeit heraus sticht und sich im Hirn festbrennt. Einzelne Parts bleiben durchaus hängen, der eine oder andere Chorus, besonders gelungene Instrumentalpassagen, überraschende Breaks, aber nie einzelne Tracks als Ganzes, und genau darauf zielt meine eingangs angedeutete Kritik am Labeltext ab. Anstatt mit Superlativen um sich zu werfen, welche die Erwartungen konsequenterweise nur noch unnötig hochschrauben, wäre eine sachliche Betrachtung des Tonträgers für die betroffenen Bands viel vorteilhafter. The Golden Grass verstehen ihr Handwerk, diesbezüglich sind die drei Musiker über jeden Zweifel erhaben, mir aber klingt das alles etwas zu brav und trotz aller Variabilität zu einförmig.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/kGR3SaXInoA

Dienstag, 16 Mai 2023 05:28

"Ciao ragazzi, che brutale pezzo di vinile"…! Auf Deutsch übersetzt, "hallo Leute, was für ein brutales Stück Vinyl"…! Die Italiener THE MODERN AGE SLAVERY aus Reggio Emilia, Emilia-Romagna hauen uns mit ihrer vierten Full-Length-Publication «1901 I The First Mother» ein brachiales, abwechslungsreiches Brett um die Ohren, dass für meine Begriffe sehr, sehr wenig mit Deathcore zu tun hat! Dieses manifeste genre-übergreifende "Kunstwerk" übertrifft alles, was die "cinque musicisti" aus vergangenen Veröffentlichungen «Damned To Blindness» 2008, «Requiem For Us All» 2013 und «Stygian» 2017 zu bieten hatten.

The Modern Age Slavery wurden im Jahre 2007 von Giovanni Berselli (Vocals), Luca Cocconi (Guitars) und Mirco Bennati (Bass) gegründet, um nicht den Lifestyle "la dolce vita" zu zelebrieren, nein, sondern um "musica dura e aggressiva" zu verkörpern! Das aktuelle Line-up wurde mit Ludovico Cioffi (Guitars, 2016) und Federico Leone (Drums, 2016) komplettiert. «1901 I The First Mother» ist ein wahres Monster an Urgewalt in Sachen Genre-Konstellationen geworden, dass Brutal Death Metal, Technical Death Metal, Thrash Metal, Progressive Metal, Industrial Metal und wie angetönt, sehr, sehr wenig Deathcore beinhaltet. Track-Beispiele gefällig, «The Hip», Brutal-/Thrash-/Progressive Metal mit Anleihen an Bands wie Hour Of Penance/Korzus/Meshuggah, «Irradiate All The Earth», Technical Death Metal mit Anleihen an Archspire, Hideous Divinity oder «Oxygen», Industrial-/Brutal Death-/Progressive Metal mit Anleihen an Skinny Puppy (earlier)/Aborted/Gojira. Ich könnte eigentlich jedes der elf enthaltenen Songs aufzählen und würde immer wieder fündig nach noch mehr Inspirationen von erbarmungslosen Gewaltakten werden, einfach "grande"!

Das diese freigesetzte Impulsivität auf «1901 I The First Mother» so erhaben auf einen "Silberling" gebrannt werden konnte, bedarf es Musiker, die ihr Handwerk verstehen, akribisch an ihrer Musik arbeiten und sich mit Weitsicht ohne Scheuklappen vor den Augen weiter entwickeln. Das mit Giovanni Berselli an den Vocals ein Ausnahme-Könner par excellence das Songwriting zum Besten gibt, bleibt vielen Kontrahenten-Bands verwehrt, denn so unmenschliche Tiefen und barbarische Growls suchen ihresgleichen. Die Herren Luca Cocconi, Ludovico Cioffi, Mirco Bennati und Federico Leone an den Instrumenten stehen Giovanni Berselli in keinster Weise hinterher, denn das Quartett bildetet eine Wand der Verwüstung mit rigorosem Feeling für Spannungsbögen der Verwerflichkeit, die mit teils eingeflochtenen Industrial-Sequenzen das ganze schwere Gefüge zusammen halten, was schlussendlich den Sound von The Modern Age Slavery verkörpert.

Die Norditaliener haben für mein Empfinden ein kleines, aber dennoch abgöttisches Kunstwerk der Sparte Genre-Mixture aus Brutal Death Metal, Technical Death Metal, Thrash Metal, Progressive Metal, Industrial Metal vollbracht, das nicht nur wegen der produzierten Brutalität fesselt, nein, das auch bedrohlich wirkt wie ebenso aggressiv berührt, wie verführt! Für die kommenden Sommerferien an der Adria benötigt ihr nicht nur die Badehose und Sonnencrème, nein, auch die neue Scheibe von THE MODERN AGE SLAVERY «1901 I The First Mother». "Ragazzi, quello che avete consegnato è di classe mondiale"…! Auf Deutsch übersetzt, "Leute, was ihr abgeliefert habt, ist Weltklasse…!
Marco

cede



https://www.youtube.com/embed/rnHtrrz2FOk

Dienstag, 16 Mai 2023 05:22

Ursprünglich 2002 in London gegründet, kehrte Bandkopf Tor Abyss 2012 in seine deutsche Heimat zurück. Seither in Hamburg ansässig, wurde die Truppe nach zwei starken Alben komplett neu konstituiert. Es folgten zwei weitere, durchwegs erfolgreiche Longplayer.

Mit «Statanic Age» liegt nun also die fünfte Scheibe zur Diskussion vor. Lucifer Star Machine bieten astreinen Kick Ass Rock'n'Roll in rudimentärer Form. Dabei Pate gestanden sind natürlich Motörhead. Man wirft den Blick aber auch immer wieder in Richtung Skandinavien und erinnert dabei konstant wie trotzdem dezent an die Hellacopters oder Turbonegro. Als letzte musikalische Einordnungshilfe dienen die Punk Ikonen Ramones und Misfits. LSM lassen sich zwar inspirieren, kochen aber ihr eigenes Süppchen. Vor allem in Sachen Songwriting hat der Fünfer den Dreh raus und begeistert mit dreizehn Tracks, die durchs Band hindurch Eingängigkeit und Nachhaltigkeit überzeugen. Tor und seine Mitstreiter bieten griffige Strukturen, die sich einem sofort erschliessen und für hohen Hörgenuss sorgen. Für ein Cover wurde tief im Fundus von KISS gegraben. Heraus gekommen ist dabei eine härtere, aber saucoole Version von «Naked City» von derem Achtziger Album «Unmasked». In erster Linie begeistern die rauen Vocals und können durchaus als gemässigte Version von Lemmy durchgehen. Zusätzlich verleiten aber auch die schweisstreibenden Gitarren-Riffs zu Freudensprüngen. «Satanic Age» ist also weit mehr als ein Geheimtipp. Fans der genannten Bands sollten hellhörig werden, genauso diejenigen, die Lordi mögen, einfach ohne Kostüme, dafür einen Zacken aggressiver.
Chris C.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dDNyWD2y48M

 

Dienstag, 16 Mai 2023 05:16

Musikalischer Kopf hinter LUCIFUGE ist Equinox, der die ersten drei Scheiben in Alleinregie veröffentlichte. Seit dem letzten Werk «Infernal Power» ist man zu einer Band zusammen gewachsen und veröffentlicht nun mit «Monoliths Of Wrath» das fünfte Album.

Ist die Rede von schwarz angehauchtem Thrash und Speed Metal, fallen einem schnell Namen wie Midnight, Witchery oder Bewitcher ein. So weit weg ist man mit diesem Vergleich nicht, auch wenn Lucifuge zusätzlich eine gewisse Punk-Attitude vorweisen können. Die Band setzt dabei Riffs und Melodien ein, die so nicht auf vielen Alben zu hören sind. Songs wie «Visions Of Death» oder «Dissolving Into God» sind für diese Art Musik sehr abwechslungsreich und zaubern einem sofort ein Lächeln in das alltagsgeplagte Gesicht. Lucifuge pfeifen dabei auf irgendwelche moderne Elemente, sondern sind dermassen retro, dass man die Scheibe wohl eher in die späten Achtzigern einordnen würde.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/1TMBWglneYw

 

Dienstag, 16 Mai 2023 05:09

Hoppla, die Brasilianer von NERVOCHAOS scheinen einen kreativen Schub zu haben, denn «Chthonic Wrath» ist das vierte Album seit 2019, und dazu gab es noch eine EP. Die Geburt dieser Death Metal Urgesteine datiert auf 1996 in Sao Paulo. Lauschen wir doch mal, was der elfte Longplayer zu bieten hat.

Vierzehn Songs im Stil von Possessed, Morbid Angel oder Sinister wie das Label meint, und damit liegen sie nicht mal falsch. Die Songs bewegen sich in der Regel zwischen drei und vier Minuten, sind knackig gehalten und brettern meist direkt los, wie der - von einem Urschrei eingeleiteten – Opener «Son Of Sin». Die Band guckt dabei auch über den Tellerrand und lässt auch Machine Head oder Slayer Riffing zu. «Lullaby Of Obliteration» startet mit lupenreinen Doom, steigert sich aber in Sachen Geschwindigkeit und damit in gewohnte Gefilde. Was bei Nervochaos auffällt ist, dass viele Songs mit interessanten Ideen beginnen, sich dann im Verlaufe der Songs aber in immer ins gleiche Strickmuster fallen lassen. Sprich, leider ist eine gewisse Eintönigkeit vorhanden. Dazu kommt die ziemlich dumpfe Produktion, die bedauerlicherweise recht matschig daher kommt. Das Endergebnis ist also durchwachsen. Schlecht ist die Darbietung allerdings auf keinen Fall, aber wirklich hinter dem Ofen holt man mit «Chthonic Wrath» auch keinen hervor.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/lqmKV0Jp5aM

 

Montag, 15 Mai 2023 05:43
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v. 10 Punkten: 8.5

Eine nordische Super-Truppe macht sich auf den Weg, den Melodic Metal Fans schöne Stunden zu bescheren. Neben Stratovarius Trommler Rolf Pilve, Wintersum Gitarrist Teemu Mäntysaari und den beiden Tracedawn Mitgliedern Vili Itäpelto (Keyboard) und Tuomas Yil-Jaskari (Bass) ist es Sängerin Netta Laurenne, die mit ihrer kraftvollen Stimme bei SMACKBOUND auf sich aufmerksam macht.

Die Shouterin hat schon mit bekannten Truppen wie Lordi, Black Sun, Elvenking und Amorphis zusammen gearbeitet und steht nun selber im Rampenlicht, um nicht zu sagen im Fokus ihrer neuen Band Smackbound. Mit fetten Riffs und viel Geschwindigkeit («Razor Sharp», «Graveyard») fegen die Lady und ihre Jungs mit viel Spass durchs Universum, können aber auch sehr irdisch und verspielt rocken, wie bei «Rodrigo», welches von der Rhythmik her an Lee Aaron erinnert. Zwischendurch trumpfen sie mit einer grossartigen Ballade («Imperfect Day») auf, lassen es aber auch kernig rocken («Traveling Back»), um dann anschliessend in eine aggressiven Metal-Track («Hold The Fire») abzutauchen. Sollte bei Euch nun das Interesse geweckt worden sein, dann hört Euch den Titelsong (was für ein unglaublicher Gesang!) als Appetizer an. Wer auf leicht "modernere" Sounds steht, sich dabei in den unterschiedlichen Welten des Metals wohl fühlt und von einer unglaublichen Stimme den Hintern versohlen lassen will, kommt an «Hostage» nicht vorbei.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/kZp86Hlcn9w

 

Montag, 15 Mai 2023 05:37
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v. 10 Punkten: 8.2

CAUSAM die Zweite. Die Schweizer Schwarzmetaller gehen auf Nummer sicher und setzen auf die bewährte Rezeptur, welche vor rund zwei Jahren bereits das Debüt «Doomsday Rapture» auszeichnete.

Abwechslungsreiche, mal garstige, mal melodische Songs in allen Tempovariationen (das wunderschöne, schleppende «Abandon» geht bei mir sogar als lupenreiner Funeral Doom durch) sorgen auch diesmal für ein kurzweiliges Hörerlebnis, das sich darüber hinaus durch die wiederholt saubere Produktion als sehr angenehme Angelegenheit erweist. Alles beim Alten also? Nicht ganz, denn zumindest personell gibt es eine Veränderung zu melden. Frontmann Grievas und Gitarrist Arcis wurden nach ihrem jeweiligen Ausstieg durch Surt ersetzt, welcher die Aufgaben der beiden ehemaligen Mitstreiter in Personal-Union erledigt, und dies, davon konnte ich mich kürzlich live überzeugen, auf sehr kompetente Art und Weise.

Zudem ist «Holistic Despair» mit etwas über 43 Minuten gegenüber dem Vorgänger deutlich länger ausgefallen, ohne dadurch aber künstlich gestreckt zu wirken. Zwar ist auch bei den neuen Songs der charakteristische Schreibstil von Gitarrist und Chefideologe Arawan deutlich hörbar, sein pfeilschnelles Maschinengewehr-Picking und sein Gespür für melancholische Melodien sind sein unverkennbares Wahrzeichen. Dennoch attestiere ich dem neuen Album noch mehr Varianten-Reichtum und eine dichtere Atmosphäre als dem eh schon wertigen Erstling. Causam sind somit unbeirrt auf Erfolgskurs, für Fans der Truppe ist «Holistic Despair» ein klassischer Blindkauf, und für alle anderen Black Metaller spreche ich eine klare Kaufempfehlung aus.
Mirko B.


https://www.youtube.com/embed/J00HsiROa30

 

Montag, 15 Mai 2023 05:32
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v. 10 Punkten: 6.5

Aktiv seit 2012, haben die Chilenen bisher mit drei Split-Alben und zwei Demos auf sich aufmerksam gemacht. Mit Pulverised Records haben sie nun einen Deal abgeschlossen und veröffentlichen jetzt ihr erstes Album.

Ein Blick auf das Artwork reicht hier aus, um das Genre zu erraten. Schädel, Hirn, Schleim, Feuer… - PUTRID YELL packen so ziemlich alle Klischees auf das Cover, um als lupenreine Death Metal Band identifiziert zu werden. So tönt auch der Sound. Da wird nicht experimentiert, sondern purer, unverfälschter und roher Death Metal gezockt. Eine Prise alte Entombed wird mit alten Sepultura und Cannibal Corpse Einflüssen vermischt und voilà…, fertig ist «Consuming Aberration». Die widerlichen Growls untermalen den Eindruck noch mehr. Also alles in Butter? Nicht ganz, denn der Scheibe fehlen die grossen Momente, um sie über den Status «nett und solid» zu hieven. Songs wie «Charred Corpses» oder «Desire Of Death» sind gute Beispiele: Ein gutes Riff hier, eine nette Melodie da, doch am Schluss verliert man sich halt wieder im Dschungel des Durchschnitts.
Rönu

cede


https://www.youtube.com/embed/5pwvrrgAt6E

Montag, 15 Mai 2023 05:26
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v. 10 Punkten: 6.5

Wer noch immer der besten Phase von Stratovarius hinterhertrauert («Episode», «Visions», «Destiny»), dem kann mit MAJUSTICE geholfen werden. Zumindest was die Songs, die Sounds und die Arrangements angeht.

Auch Gitarren-technisch greift Gitarrist Jien Takahashi immer wieder Elemente von Timo Tolkki auf. Dazu gesellt sich Keyboarder Vitalij Kuprij, den man von Artension und Ring Of Fire her kennt und seine Finger mit der gleichen Leidenschaft über die Tasten rasen lässt, wie jene von Jens Johansson. Somit wären wir auch schon beim Sound, der sich irgendwo zwischen Ring Of Fire, Stratovarius und Yngwie Malmsteen wieder findet. Ähnliche Hits wie von Strato oder Ying Yang sucht man auf dieser Scheibe allerdings vergebens. Da helfen die begnadeten Gastbeiträge von Mike Vescera (Obsession, ehemals Loundness und Malmsteen, sowie unzählige andere Projekte) und Ralf Scheepers (Primal Fear, ehemals Gamma Ray) nichts.

Die Lieder wirken zu ungezügelt, und die neuen Geschwindigkeits-Rekorde, die man mit «Temple Of The Divided World» aufzustellen versucht, fallen eher in die Schublade "hat man auch schon besser gehört". Der wirklich Hit fehlt, und die Truppe wird wahrscheinlich das gleiche Schicksal ereilen, wie schon Ring Of Fire, welche zwar eine Truppe von Spitzenkönnern war, die aber leider nicht Songs in der gleichen Qualität zu komponieren vermochte. Eine Mannschaftsleistung bringt eben doch mehr als ein paar Solisten. Wer auf schnelle Lieder steht, bei denen sich Gitarre und Keyboard duellieren und dabei immer wieder das Tempo gedrosselt und angezogen wird («You Rock My World»), sollte hier unbedingt reinhören.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/8YeNyLCzNqs

 

Samstag, 13 Mai 2023 07:10

"Ow, me and concept albums, sometimes I have a hard time with that"! Die Portugiesen aus der Hauptstadt Lissabon legen mit «Malum Supplicum» nach den zwei voran gegangenen, hochgelobten full-length Alben «Domini Tenebrarum» (2018) und «Obscurus Perpetua» (2022) ihren nunmehr dritten Longplayer «Malum Supplicum» unter der Projekt-Flagge CAEDEOUS vor.

Erneut handelt es sich wieder, wie bereits bei den beiden Vorgängern, um ein reines Konzept-Album, welches thematisch Horrorgeschichten von ewigen Kämpfen zwischen Gut und Böse, Engeln und Dämonen, Himmel und Hölle erzählt, die von Lovecraft, Barker und Alighieries Werken inspiriert waren-/sind. Im Jahre 2017 veröffentlichten Caedeous um Mastermind und Multiinstrumentalist wie Songwriter Paulo J. Mendes schon einmal das Album «Domini Tenebrarum» mit der Gastsängerin Rute Fevereiro in Form von einer "Orchestral Sessions" (orchestrales Studio-Album mit Gesang).

Paulo J. Mendes ist es mittlerweile gelungen, ein stattliches Line-up um sich zu scharen, das neben dem Session-Musiker Rich Grey (Bass), besser bekannt von der Thrash Metal Band Annihilator aus Vancouver, Kanada und der aktuellen Besetzung mit Thomas Blanc (Vocals/Lyrics), Rosmerta (Mezzo-Soprano/Vocals/Choirs), Douglas Melchiades (Guitars) und Federico Leone (Drums) ein Band-Gefüge beisammen hat, das seine musikalischen Visionen sinnesgetreu umzusetzen vermag. Bei «Malum Supplicum» handelt es sich um eine DCD und bietet uns zuerst neun charismatische Symphonic Black Metal Tracks.

Mit einer Spielzeit von über einer Stunde an opulenten Kompositionen, die dem Konzept trotzdem den nötigen, musikalischen Freiraum zur Entfaltung der erbarmungslosen Wirkung an brutalen, gnadenlosen Black Metal Blastbeats und symphonischen Klangwalzen übermitteln, offenbaren eine Wand der "Dünnhäutigkeit". Anschliessend wird uns der Gegenpart als rein orchestrale Version der Album-Tracks komplettiert. Darum möchte ich hier an dieser Stelle ein Zitat vom US-amerikanischen Komponisten und Dirigent kund tun: "Musik kann das Unbestimmbare bestimmen und das Unkommunizierbare kommunizieren"!

Caedeous vermögen ihren Weg mit einem erneuten starken Album fortzusetzen und werden unter Genre-Getreuen mit Sicherheit punkten. Für diejenigen des Publikums, die die Portugiesen bisher noch nicht beachtet haben, ist es an der Zeit, sich die Mühe zu machen und in die "Symphonische Orchestrale" einzutauchen. Basierend auf der Erkenntnis von diversen Durchläufen des ganzen Werkes verzichte ich bewusst auf Anspiel-Tipps, denn «Malum Supplicum» als Konzept-Monument muss auf das individuelle Seelenheil einwirken!
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/QRzM0UGZAuY

 

Samstag, 13 Mai 2023 07:05
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Darf man sich heute noch als Iced Earth Fan zeigen oder wird man dann gleich auf dem Scheiterhaufen verbrannt, wie das so viele ehemalige Fans mit ihren Platten und Shirts taten, als bekannt wurde, dass Bandleader Jon Schaffer am Sturm auf das US-amerikanische Capitol beteiligt war? Ja ich bekenne, dass ich noch immer Iced Earth Scheiben in meinem CD-Player drehen lasse und ganz einfach Freude an der Musik habe, denn um die geht es hier.

Da sich nach der Geschichte fast alle von Jon abwandten, war es irgendwie logisch, dass es ein griechisches Label sein würde, welches als nächstes wieder etwas von der Metal-Truppe veröffentlichen würde. Erinnert man sich an ihr ersten Live-Album, die dreifaltige Erhabenheit in Form von «Alive In Athens», dann kommen bei vielen Metal-Fans feuchte Träume hoch. Damals klopfte die Band an die Pforte der ganz Grossen und bat um Einlass. Dieser wurde der Truppe zwar nicht verwehrt, scheiterte aber am Ausstieg vom damaligen Sänger Mat Barlow, der wegen des Terroranschlages am 11. September 2001 in den USA der Combo den Rücken zudrehte und sich in den Dienst der Polizei stellte. 

Für Jon kam dies einem Neuanfang gleich und dieser wurde mit dem ehemaligen Judas Priest Schreihals Tim "Ripper" Owens perfekt umgesetzt. Aus dieser Zeit stammt der Song «Hellrider» und «Prophecy», «Birth Of The Wicked» sowie «The Coming Curse» finden sich alle auf «Something Wicked This Way Comes» (1998), das ursprünglich vom Mat eingesungen wurde. Diese Lieder hat nun aber Tim eingeschrien und zeigen auf «Hellrider», welch perfekte Kombination Tim und Jon waren. Das Umgekehrte passiert auf «I Walk Among You», wo die Original-Tracks auf «Framing Armageddon» (2007) zu finden sind.

«Setian Massacre», «A Charge To Keep» und «The Clouding» sang ursprünglich Tim ein, während wir hier die Versionen mit Mat am Mikrofon hören. Abgerundet wir diese EP mit drei Livetracks vom "Graspop Metal Meeting 2008" in Belgien. Für Fans, beziehungsweise solche die es noch sind, zurück kehrende und neue Liebhaber der Truppe ist diese EP ein schöner Atemzug einer "von den Massen zum Tode verurteilten Band". Logisch und passenderweise gibt es «Hellrider» und «I Walk Among You» auch als limitierte Vinyl-Versionen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/DRA9STMkdHk

 

Samstag, 13 Mai 2023 07:00

Nachdem die letzte Platte eher ein Segeltörn in ruhigeren Gewässern war, schlagen STORM SEEKER auf «Nautic Force» nun wieder härtere Töne an. Das steht den Nautic Metallern aus dem hanseatischen Neuss sehr gut zu Gesicht.

Ihr drittes und bisher mitreissendstes Studio-Album bietet neben der gewohnten steifen Brise aus Rock und Metal auch einiges an romantischen Abenteuer-Geschichten, und zwar über die Sehnsucht, die ein Seefahrer auf Reisen verspürt oder Trinklieder, die sofort ins Ohr gehen und gute Laune verbreiten. Sänger Timothy Abor fordert regelmässig dazu auf, Spass zu haben und das Glas zu heben. Auf «Nautic Force» nimmt einem die Storm Seeker Crew bestehend aus, nebst Kapitän Timothy, Olaf Abor (Drums, Vocals), Fabi (Hurdy Gurdy, Vocals), Ughar der schrecklich Durstige (Keyboards) und Ex-Landratte Paulie (Gitarre, Vocals) mit auf ihr Schiff, zeigen so die Kräfte des Meeres und beschwören einen wahren Sturm herauf. Die fünf Vollblutmusiker haben sich und ihren Sound derart erweitert und perfektioniert, dass sie mit ihrem neuen Album auch die letzten Kritiker überzeugen dürften.

Storm Seeker entführen ihr Publikum auf der neuen Scheibe in Klangwelten, die man so noch nicht gehört hat. Orchestrale Elemente und starke Chöre ergänzen nun den ohnehin schon unverwechselbaren Sound der Band noch mehr und runden ihn musikalisch ab. Textlich hat sich Geschichtenschreiber Olaf wieder selbst übertroffen und eine wahre Schatzkiste aus ernsten sowie nachdenklichen Geschichten, aber auch feiertauglichen Mitsing-Nummern geschaffen. Neuzugang Paulie erweist sich als würdiges neues Mitglied und steuert nicht nur bretternde Gitarren-Riffs, sondern auch virtuose Saiten-Soli bei. Die Chöre unterstützt er ebenfalls stimmgewaltig und komplettiert so die Band perfekt. «Nautic Force» erscheint über das Mono Inc.-Label «No Cut» und kann als Digipak, Vinyl und limitierte Fanbox ergattert werden. In diesem Sinne - alle an Bord!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/87bBW5TJfRc

 

Samstag, 13 Mai 2023 06:52
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v. 10 Punkten: 8.8

Der Zusammenhang zwischen Richie Ramone und den Ramones ist offensichtlich. Die Ramones wiederum als legendäre Punk Rock Ikone zu bezeichnen, ist mit Sicherheit nicht falsch. Bevor aber nun das Augenmerk auf Richies drittes Solo-Album gelegt werden kann, muss dessen Rolle bei den Ramones erläutert werden.

Der gute Richie war zwischen 1983 und 1987 Drummer der New Yorker und dabei an drei Longplayern beteiligt. Gemäss Joey Ramone war er für die Band in dieser Zeit enorm wichtig und brachte den Spirit zurück. Damit wäre die Frage nach der Legitimität des Nachnamens beantwortet. Im Sound von «Live To Tell» widerspiegeln sich ebenfalls die Wurzeln der Ramones oder wie es Richie ausdrückt, die Ramones-DNA ist omnipräsent. Trotzdem unterscheidet sich die Scheibe deutlich vom klassischen Punk-Sound der vergangenen Tage. Die Haudrauf-Attitüde drückt nur sporadisch durch. Richie ist somit deutlich abwechslungsreicher und flexibler, aber – bald zwanzig Jahre nach Ende der Band verständlich – auch einen Zacken moderner unterwegs.

Er lotet das Rock-Genre gekonnt aus, scheut sich auch nicht davor, dezente Gitarren-Solos einzubauen oder auf weibliche Background Vocals zurück zu greifen. Auch härtetechnisch werden verschiedene Spielarten geboten, heisst von reinrassigem Punk Rock über schleppenden Groove Rock bis hin zu balladesken Klängen bleibt die Bandbreite gross. Durch die zusätzlich eingängigen Songstrukturen und äusserst versierten Vocals spricht man schlussendlich eben auch eine breitere Zuhörerschaft an als Joey & Company an. «Live To Tell» wird sicherlich keinen Preis im Bereich der Innovation gewinnen, dafür aber bestimmt einen für dessen Coolness.
Chris C.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ztSPHRsDwdU

 

Freitag, 12 Mai 2023 05:47

Hach, wie ist das schön! Seit der 2000er EP «Battle Born» (die noch heute immer wal wieder gerne in den CD-Player wandert…) warte ich auf ein weiteres Lebenszeichen der Engländer. Nun hat das Warten ein Ende gefunden, und es gibt das erste full-lenght Album zu hören. Von der Truppe aus Southampton dürfte einigen vor allem Tom O'Dell ein Begriff sein, der die Gitarre auch bei Sojourner und Dwarrowdelf bedient.

Der Titel und das Cover sagen schon viel von dem aus, was einen hier erwarten könnte. Wer europäischen, klischeetriefenden Power Metal liebt und Truppen wie Beast In Black, GloryHammer, Hammerfall oder Steel Attack mag, darf jetzt schon mal seinen Geldbeutel zücken. Los geht es mit der Uptempo-Hymne «Wind Caller», die auch Stratovarius gut zu Gesicht stehen würde. «Dragon Heart» könnte aus der Feder von Battle Beast oder Beast In Black stammen und glänzt erneut mit einem Mitsing-Refrain, der sich wie Zucker in den Gehörgängen festklebt. «Blood And Fire» zieht das Tempo wieder an und wartet mit mächtigen Chören im Refrain auf. Mit «The Endless Grey» werden auch leisere Töne angeschlagen, und die Ballade erinnert in seiner Machart etwas an Manowars «Master Of The Wind».

BATTLE BORN haben ihr Pulver aber noch lange nicht verschossen, sondern legen mit «Fire Storm» nach. Die Genre-typischen «Ooooohooohoo» Chöre dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Ob danach ein Party-Song wie «Down Your Drinks And Raise Your Swords» oder das simple «Meridia» folgen, ist egal, denn Battle Born sorgen für ein breites Grinsen. Ohrwürmer en Masse, Double-Bass Drum-Attacken und mächtige Chöre, sprich die Briten packen das ganze Spektrum aus und begeistern mit einem Debüt, das die starke EP gar toppen kann. Wer die oben genannten Bands nicht mag oder auch bei Namen wie Sabaton oder Powerwolf das Weite sucht, hat mit Battle Born eh nichts am Hut. Dem Rest kann ich nur raten, sich dieses Sahnestück zu besorgen, denn zusammen mit Angus McSix markiert «Blood, Fire, Magic And Steel» das Power Metal Highlight 2023.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/U_09Z0Rx3bI

 

Freitag, 12 Mai 2023 05:41

Die Bühne steht bereit, die Lichter erlöschen, das Stück beginnt. Mit der so ziemlich theatralischsten Herangehensweise, die man im Metal-Tagesgeschehen je erlebt hat, pumpt das geheimnisvoll kostümierte Kollektiv CURSE OF CAIN eine Dosis Bibel-Kunde und Innovation in die Szene.

COC schaffen mit ihrer cineastischen Metal-Grandezza ein apokalyptisches Mad Max Spektakel. Das Schöne daran? Die fünf jungen Schweden fangen gerade erst an. Ihr selbstbetiteltes Debüt ist eine Welt für sich, mehr Theaterstück als Metal-Platte, eine dystopische Erzählung, angesiedelt in einer verlorenen Welt. So überrascht es auch nicht wirklich, dass sich ihr Stil keinem bestimmten Gerne zuteilen lässt. Von modernen Metal-Stampfern bis hin zu bissig-aggressiver Melodic Death Hexerei und von traditioneller Hook-Magie über bedrohlichen Klanglandschaften ist alles dabei. Curse Of Cain haben ihr eigenes Universum geschaffen! So ist es auch mehr als passend, dass jedes Bandmitglied einen abgedrehten Charakter verkörpert. Soulkeeper, Leadsänger einer Cover-Band, um seine wahre Bestimmung zu verbergen; Rainbow, das verrückte Mädchen mit Jagdtrieb; der Pirat, weil jede Crew ein Schiff braucht, mit dem sie herum reisen kann.

Dann Mechanic, das gestörte Ergebnis eines schiefgelaufenen Droiden-Militärprojekts und Timekeeper, ein rätselhafter Mann, besessen von der Zeit. Curse Of Cain sind ein neues Kapitel in Sachen Heavy Metal. Magie und Alltägliches, Gutes und Böses, Licht und Dunkelheit, Zukunft und Vergangenheit, Schwere und Leichtigkeit..., all dies fliesst in den hymnischen Songs zusammen und hält sich dabei stets im Gleichgewicht. Aufgenommen wurde die Platte während vier Jahren und dies in ihrem eigenen Studio mit Alexander Backlund als Produzent sowie Mischer. «Curse Of Cain» ist die Ouvertüre eines Epos, das die Welt des Heavy Metal so noch nicht gesehen hat. Die Geschichte Kains (Kain und Abel) wurde vermutlich noch nie in diesem Umfang vertont, und wenn man der Band Glauben schenken will, ist diese Platte erst der Anfang. Widerstand zu leisten ist also zwecklos, denn dieser Fluch wird alle treffen!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/CVgJCyXlbOs

 

Freitag, 12 Mai 2023 05:35
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v. 10 Punkten: 8.5

Witzig - Diese Truppe ist mir immer wieder durch den Kopf gegangen, dann verschwand sie aber auch gleich wieder. So habe ich sie logischerweise nie gross verfolgt, tja, bis heute. Und ich muss sagen: So ganz komplett mein Ding ist sie nicht und wird sie vermutlich auch nie sein,

Aber: Die Jungs wissen erstens, wie man spielt (dafür sind sie ja auch schon lange genug unterwegs), und zweitens sind die Songstrukturen trotz aller, ich sag' mal, Wild- und Ungestümtheit gut zugänglich. Klar, man muss die im Genre erwähnten Stilrichtungen mögen, aber auch sonst ist es lohnenswert, sich diese Scheibe anzuhören. Es wird nämlich nicht einfach drauflos gebolzt, sondern mit vielen unterschiedlichen Facetten des Rock hantiert. Zwischendurch hat man den Eindruck, man würde einer College-Band lauschen, so rein vom Feeling her, aber das wird gleich wieder zunichte gemacht. Zugegeben, ich bleibe hier bei allem etwas vage und rate deshalb: Zieht Euch die Scheibe rein, dann wisst Ihr, was ich meine. Eine einfache Beschreibung reicht hier bei weitem nicht. Ergo nehmt Euch ein paar Ohren voll von «Hard Cold Fire», und ich wage zu behaupten, ihr werdet "käumlich" enttäuscht werden. Stark!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/nhJHs5UEV2Q

 

Freitag, 12 Mai 2023 05:28
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v. 10 Punkten: 8.3

Bewegten sich die Briten DUSKWOOD auf ihren voran gegangenen EPs noch in der Schnittmenge zwischen Stoner, Desert und Space Rock, sind sie nun mit ihrem ersten Langdreher endgültig in der Moderne angelangt, und darüber mag selbst das kurze, spacige Intro zum Eröffnungs-Schlag «Vagrant» nicht hinweg täuschen.

Und dieser erste Titel auf der Scheibe steht eigentlich exemplarisch für die restlichen sieben. Egal an welcher Stelle von «The Last Voyage» man einsteigt, es ergibt sich immer dasselbe Bild. Die Instrumental-Fraktion agiert absolut mächtig und tight währenddem der überaus talentierte Sänger Liam Tinsley den riffbetonten Songs mit seinem angenehm rauen Organ den letzten Feinschliff verpasst. Natürlich besinnt man sich bei der einen oder anderen Passage immer noch der Anfangstage der Band, als man dem Einfluss von Szene-Grössen wie Kyuss, Wolfmother oder Clutch noch wesentlich mehr Raum zugestand. Insgesamt aber haben wir es hier mit modern produziertem, zeitgenössischem Heavy Rock zu tun, der marginal alternative Einflüsse aus den Neunzigern zulässt, vor allem bei den Vocals. Woran es dem Album etwas mangelt, sind etwas mehr Variationen im Songwriting und der Dynamik, da sich viele der Songs bezüglich Energie-Level und insbesondere der Gesangslinien doch recht ähnlich sind. Aber die löbliche Ausnahme in Form der mächtigen Abschluss-Triplette «Skyriders», «Deathproof» und «Legacy» zeigt, dass die Band doch noch grundsätzlich dazu bereit ist, in dieser Hinsicht etwas mehr Mut an den Tag zu legen. Unter dem Strich ist dieses kleine Manko auch nur meine rein subjektive Empfindung und in Anbetracht der Gesamtqualität der Scheibe eigentlich vernachlässigbar. Der Einstand ist Duskwood mit «The Last Voyage» definitiv sehr gut gelungen.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dTbML_2RJbs

 

Donnerstag, 11 Mai 2023 05:58
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v. 10 Punkten: 8.5

Death-Metal trifft auf eine Gewichtigkeit der Balance aus Atmospheric-/Technical-/Doom-/Djenty-/Industrial-Metal! Diese objektive Einschätzung widerspiegelt meinen Eindruck von der im Jahre 2013 gegründeten Band NIGHTMARER aus den USA, Tampa, Florida (early), USA/Deutschland (later) mit ihrem zweiten einfallsreichen, experimentellen und einzigartigen Release «Deformity Adrift».

Nightmarer bestehen ausfolgenden Members, nämlich John Collett (Vocals), Simon Hawemann (Guitars), Keith Merrow (Guitars), Brendan Sloan (Bass) und Paul Seidel (Drums), die teils noch in anderen Bands beschäftigt sind. Der Schaffens-Ausweis der Truppe zeichnet sich nicht durch quantitative Sinnlosigkeit aus, nein, sondern mit qualitativer und akribischer, sowie bedachter Zielstrebigkeit des Handelns. Nur so kann ich mir den stetigen Aufstieg erklären, was nach ihrer Debüt-EP «Chasm» 2016, dem Longplay-Debüt «Cacophony Of Terror» (2018) und der EP «Monolith Of Corrosion» (2021) zurecht erfolgte. Mit «Deformity Adrift» gelingt ihnen trotz der sehr kurzen Spielzeit von knapp etwas über einer halben Stunde ein kleines Kunstwerk in Sachen Geschlossenheit mit experimentellen und teils recht komplexen Momenten die Messlatte stets hochzuhalten. Natürlich erfinden Nightmarer um Mastermind Simon Hawemann das Rad nicht neu, aber mit so viel wirkungsvoller Impulsivität und spielerischer Dynamik kann sich das Quintett trotz noch nicht im "Garten Eden" der Genre-Grössen im Technical Death-Metal angekommen, niveaumässig trotzdem passabel behaupten. 

«Deformity Adrift» besticht durch ein packendes, starkes Songwriting mit unermesslichem Abwechslungsreichtum, das trotz der Vocals von John Collett, die viel zu engstirnig und linear gehalten sind und offensichtlich den Schwachpunkt des Albums offenbaren. Dafür kann die beispielhafte Saiten-Instrumentalfraktion von Simon Hawemann, Keith Merrow und Brendan Sloan mit resoluter Fingerfertigkeit und kompromisslosen schweren Riffs umso mehr punkten sowie mit variablen Drums von Paul Seidel aufwarten, die ungleiche, progressive Rhythmen mit bestialischen Blast-Beats wie auch tragenden Grooves zum Besten geben. Das Erfolgs-Rezept von Nightmarers «Deformity Adrift» ist die abgrundtiefe emotionale Findung zwischen Wahnsinn und Könnerschaft, die in den seltensten Fällen im Genre Technical Death Metal erschaffen werden! Anspieltipps von meiner Warte aus sind «Suffering Beyond Death», «Hammer Of Desolation» und «Obliterated Shrine». Wer mit Bands wie den Kanadiern Gorguts (Technical/Avant-Garde Death-Metal), den Amerikanern John Frum (Progressive Death-Metal) oder den Italienern Ad Nauseam (Technical/Avant-Garde Death-Metal) seine Glückseligkeit findet, wird mit Nightmarer eine weitere Treppe der geheimnisvollen Aura von Wohlgefühlen erklimmen. "It's good, that there are bands like Nightmarer".
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/CYOBNjsyrfI

 

Donnerstag, 11 Mai 2023 05:53
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v. 10 Punkten: 7.5

Die deutschen Manowar veröffentlichen ihr elftes Studio-Album und weichen keinen Millimeter von ihrem "True Metal" ab. Die Manowar Fans werden also ihre helle Freude am neuen Material von Majesty finden und gleichzeitig bedauern, dass die Band sich nun dazu entschlossen hat, nicht mehr weiter zu machen.

Schon der schnelle Opener und Titeltrack zugleich zeigt die Truppe in starker Form mit einer zum Kopfschütteln anregenden Nummer und einem Refrain, der förmlich darauf wartet von den Fans mitgebrüllt zu werden. Dabei darf logischerweise der orchestrale Mittelpart nicht fehlen, welcher von einem an einen Mönchschor erinnernden Teil begleitet wird und das Gitarren-Solo einläutet. Somit weiss man, wer die Metaller kennt und liebt, wird auch diese Scheibe blindlings kaufen und alle anderen werden einen grossen Bogen um die Deutschen machen. Das ist auch völlig okay, denn die Truppe hat eine treue Fangemeinde, die mit der Band in den musikalischen Krieg zieht und gegen alle Dämonen mit blutverschmierter Klinge kämpfen wird («Demon War»). Dabei sind die glorreichen Krieger («Glorious Warriors») eine ebenso zuverlässige Einheit im Bewusstsein, dass ihre Zeit kommen wird («Our Time Has Come»). Dazu muss man Manowar und ihren Pathos verstehen wie lieben. Tut man dies nicht, wird man die Musik von Majesty nie mögen. Dass bei allem Kämpferherz auch ein sensible Stimme in der Seele des rastlosen Kriegers lebt, beweist «In The Silence», bevor die Schlacht mit «Heralds Of The Storm» endgültig gewonnen wird. Allein dafür, also wie unbeirrt die Jungs letztlich ihren Weg gegangen sind, verdienen sie Respekt.
Tinu

cede

 

"https://www.youtube.com/embed/O0gGdbYlIHE

 

Donnerstag, 11 Mai 2023 05:46
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v. 10 Punkten: 8.0

Ich gebe es ja zu, ich habe die Rezension zur neuen Scheibe von CARBELLON vor mich her geschoben. Faulheit? Mag sein. Aber der treffendere Punkt ist mehr, dass ich es mir schwer tat, diese Scheibe gut zu finden. Und dies ist nach wie vor der Fall.

Denn der Sound ist arschtight, schön rockig-heavy, ganz im Stil von Blessed Hellride, Gloomball, alten Rev Theory und so weiter. Man weiss genau, was man macht, schnellere Brecher wechseln sich mit gemächlicheren, beinahe doomigen Stücken ab, werden jedoch nie langweilig. Was ist denn nun genau das Problem? Nun, wie beinahe immer, liegt ein Grossteil dessen, ob eine Platte gefällt oder nicht, beim Sänger. Und hiermit habe ich so meine liebe Mühe: Er macht seine Sache nicht schlecht, beileibe nicht, jedoch werde ich einfach das Gefühl nicht los, dass eine andere Stimme, welche auch rau, aber nicht ganz so "hoch" erklingt, deutlich besser gewesen wäre. Ich meine, man nehme nur Airbourne, dort passt eine solche Stimme super rein. Aber bei Carbellon hätte einfach eine anderer Timbre, welcher tiefer erklingt, deutlich mehr gerissen. Somit verbleibt mit «Weapons Of Choice» eine gute, mehr als nur solide Scheibe, welche für mich persönlich aber noch klar Luft nach oben anzeigt. Ordentlich!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/DAf_kijy-NI

 

Donnerstag, 11 Mai 2023 05:39
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v. 10 Punkten: 6.5

Seit einem Vierteljahrhundert treiben OLD FOREST aus dem Vereinigten Königreich (United Kingdom), London, England ihr tiefdunkles musikalisches Unwesen.

Gegründet wurden Old Forest im Jahre 1998 von "Beleth" (Guitars/Bass) und "Kobold", James Fogarty (Vocals/All Instruments), die sich ab 2017 mit "Grond", Anders Kobro (Drums) verstärkten. In dieser Zeit veröffentlichten die Engländer neben einer Schaffenspause von 2001 bis 2007 diverse Demos, Singles, EPs, Compilations und sieben Longplayer. Das interessante und beneidenswerte an der Member-Story von Old Forest ist, dass "Beleth" gegenüber seinen Mitstreitern "Kobold" und "Grond" bei keiner anderen Parallel-Band aktiv ist, respektive war! Nun serviert uns das Trio mit dem achten Langeisen «Sutwyke» neues Material, getreu ihrer musikalischen Konstante, ohne grosse Überraschung zelebrierten Oldschool Black Metal nach skandinavischem Muster, der trotzdem überzeugen kann und ein wenig Eigenständigkeit in das Gefüge bringt, wobei man durchaus Gefallen daran finden kann! Diese schwarze Institution Namens Old Forest ist bewundernswert und zeugt von Inspirations-Durchhaltewillen.

Dass die Herren bisher noch kein Burner-Album erschaffen haben, geschweige denn werden, liegt in der Sache der Natur, weil der gespielte Black Metal der Briten zu klassisch, traditionsreich und durch Genre-Kopien in sich gekehrt wirkt. Da hilft es auch nichts, dass vermehrt Chor-Passagen in die Tracks eingearbeitet werden, die so nur geringfügig einen Hauch von Eigenständigkeit vermitteln sollten. Old Forest artikulieren mit «Sutwyke» ein innovationsarmes, wenig überzeugendes Album, dass den Oldschool Black Metal in keinster Weise neu zu revolutionieren vermag. Die Frage darf und muss deshalb erlaubt sein, sprich wollen in erster Linie die Herren "Beleth" und "Kobold" das überhaupt?! Unter dem Strich wird «Sutwyke» für hart gesottene Fans der Londoner Truppe somit nichts weiter als eine Komplettierung ihrer Diskographie sein, und für die Genre-Anhängerschaft ich unbedingt empfehle, sich das Teil vorher zuerst x-mal anzuhören.
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Tbup8fI8ef8

 

Mittwoch, 10 Mai 2023 05:15
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v. 10 Punkten: 8.0

Bei REVOLUTION SAINTS hat es gewaltig im Bandgefüge gerumpelt. Einmal mehr hat Joel Hoekstra Doug Aldrich beerbt (passierte schon bei Whitesnake) und für Jack Blades zupft nun Jeff Pilson die dicken Basssaiten.

Welche Auswirkung hat dies nun aus den singenden Trommler Deen Castronovo? Abgesehen davon, dass vieles noch immer nach Journey klingt, Deen auf diesem Album um einiges kerniger singt und nicht mehr in diesen "Eunuchen" Sphären herum jodelt. Dies wiederum lässt das Material rockiger erklingen und lässt Joel genügend Freiraum übrig, um sich auf den zehn Liedern entsprechend entfalten zu können. Dies wiederum verhilft dem Trio, dass sie sich mehr von Journey zu entfernen und somit eigenständiger als auf den beiden Vorgängern erklingen. Ob dies allein an der neuen Bandkonstellation liegt, bezweifle ich allerdings. Wohl eher daran, dass sich Deen von "seiner" Band (Journey) emanzipiert hat.

Musikalisch heben die rockigen Nummern «Talking Like Strangers», «Kids Will Be Kids», «Set Yourself Free» und «Save It All» die revolutionären Heiligen auf eine andere Ebene. Dass bei den eher ruhigeren Momenten («Need Each Other», «I'll Cry For You Tonight») die Vergleiche zu Journey wieder aufflammen, liegt nicht nur an den Songs, sondern auch an der Stimme von Deen. Im Endeffekt ist «Eagle Flight» eine Scheibe geworden, welche jeden Melodic und Hard Rock Fan begeistern wird, sofern sie den Melodien, gegenüber den knallharten Riffs, den Vorrang gewähren. Dass hier ausnahmslos Spitzenkönner am Werk sind, hört man natürlich bei jeder Note heraus und auch, dass sie sehr songdienlich spielen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5T5Ppfdu4kw"

 

Mittwoch, 10 Mai 2023 05:10

Die Schweden ENFORCER sind so etwas wie die Retter der Metals, und wer jetzt lauft aufschreit und der Meinung ist, dass dies doch eher HammerFall seien, dann bewegen sich die beiden Bands in eine andere Richtung. Während HammerFall eher die Erben der europäischen Metal-Truppen sind, orientieren sich Enforcer hingegen am US-Markt.

So auch auf ihrem mittlerweile sechsten Studio-Album. Mit dem Opener «Unshackle Me» sind es noch immer die harten und brutalen Riffs wie die solistischen Höchstleistungen, welche die Jungs um Bandleader Olof Wikstrand auszeichnen. Dabei schreit Olof aber nicht mehr dermassen hoch, wie vielleicht noch auf den Vorgänger-Alben, was dem Ganzen einen mehr als nur sympathischen Anstrich verleiht. Okay, der Scream bei «Coming Alive» zeigt dann wieder, zu welchen "Höchstleistungen" der Schwede fähig ist. Diese schwindelerregende und ungezähmte Nummer markiert nicht nur einen gefährlichen Headbanger, sondern ist auch ein Track, der von der Wildheit einer nach wie vor jungen Truppe lebt. Im krassen Gegensatz dazu erklingt «Heartbeats» mit akustischen Gitarren-Klängen, die dann in einen harten Metal-Track übergehen.

Grandios erklingen «Demons» und das heftige «Kiss Of Death» wie auch der Titeltrack, der eine metallische Ballade ist. «At The End Of The Rainbow» und «White Lights In The USA» zeugen davon, dass das Quartett eine wilde Einheit geblieben ist, das nicht erwachsen werden will und den jugendlichen Charme wie die Unbekümmertheit eines Teenagers noch lange nicht abgelegt hat. Das hört man auch auf dem Rausschmeisser «When The Thunder Roars (Crossfire)». Wer bis anhin seine liebe Mühe mit Enforcer hatte, weil die Jungs zu stark im Untergrund verwurzelt waren und sich nicht emanzipieren wollten, sollte sich «Nostalgia» trotzdem anhören. Selten traten die Jungs dermassen fokussiert auf und hinterliessen bei mir mit den neuen Tracks so viel Freude, respektive gehen dabei wieder härter ans Werk, als noch beim Vorgänger «Zenith».
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/B7B-pgspzzk

 

Mittwoch, 10 Mai 2023 05:06
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v. 10 Punkten: 7.0

Es fanden sich ein paar US-Musiker zusammen, die zuvor in mehr oder weniger bekannten Bands aktiv waren und veröffentlichen unter dem Banner ANGELS IN VEIN eine Hard Rock Scheibe, die ebenso von The Cult beeinflusst ist, wie auch von Legs Diamond oder Alice Cooper.

Das hört sich alles ganz passabel an, und wenn man die guten alten T. Rex («Get It On») mit «Bang A Gong» hochleben lässt, erkennt man, dass es sich hierbei nicht nur um Hard Rock der 80er handelt, sondern damit auch in die Frühphase des harten Rocks reinschnuppern lässt. Mit viel Spass in den Gitarren-Saiten und dem nötigen Wumms auf den Toms kann man sich diese Scheibe durchaus anhören, vorausgesetzt, man erfreut sich an den Tigertailzs, Tuff und den Pretty Boy Floyd.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5wK3qP0XOL4

 

Mittwoch, 10 Mai 2023 05:01

Na, was denn nun? Handelt es sich hierbei um eine EP oder um das zweite Album der Spanier nach dem 2016 erschienenen «Rebirth Of Hate»? Das Label spricht von einem Opus, Metal Archives von einer EP.

Sechs Songs, 28 Spielminuten. Das sind die nackten Fakten. Egal, denn unabhängig davon, wie man das Album nun listet, was zählt, ist das Ergebnis. Death Metal mit Metalcore und Thrash Einflüssen steht auf der Flagge der Iberer. So bratzen Songs wie «Rise From Oblivion» oder «The Monster Inside» knallhart und gut produziert durch die Boxen. Musikalisch ist das Ganze auf gutem Niveau angesiedelt, auch wenn mir die Metalcore-Parts, wie beim Opener, nicht ganz so zusagen. Die grösste Schwäche von «From Tears To Vengeance» ist allerdings der Gesang. Die Growls werden rasch ziemlich monoton und der Cleangesang ist sogar ein echter Ablöscher. Da Sänger Christian Juarez zusammen mit seinem Bruder Daniel (Gitarre) die Band gegründet hat, wird sich am Mikro wohl auch keine Veränderung anbahnen. Wer die Mischung aus Death / Thrash und Metalcore mag, sollte ein Ohr riskieren. Am Schluss kann ich der Scheibe aber leider nur ein durchwachsenes Zeugnis ausstellen.
Rönu

cede


https://www.youtube.com/embed/jpihyVH6p_o"

Dienstag, 09 Mai 2023 05:33

Dass er Gitarre spielen kann, hat Magnus Karlsson schon längst bewiesen und in meinen Ohren jedoch nicht der begnadetste Songwriter ist, ebenso.

Es ist diese "modernere" Ausrichtung, wie man heute Songs komponiert und produziert, die für meine Begriffe einfach zu monoton und von tausend anderen Truppen bekannt ist. Genau dort beschneidet sich der Schwede selbst, und statt seine ganz persönliche Note zu hinterlassen, klingt er wie viele andere auch. Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Wir sind wieder einmal beim Unterschied, was früher anders war als heute. Vergleicht man Iron Maiden, Judas Priest oder Saxon auf der einen Seite oder Testament, Exodus, Overkill, Death Angel, Anthrax und Sacred Reich auf der anderen Seite, so besitzen all diese Truppen eine starke, eigene Identität. Freefall könnten auch Dynazty sein, spielerisch auf einem sehr hohen Level, aber auch mit viel Vergleichspotenzial hin zu anderen Combos. Da helfen auch die unterschiedlichen Sänger nicht, welche den Multiinstrumentalisten unterstützen. Auch wenn ich die Stimme von Jakob Samuel (The Poodles) bei «You Can't Hurt My Anymor» liebe und James Durbin bei «Thunder Calls» eine tolle Performance abliefert, verbleiben letztlich Songs, die durchaus spannend sind, aber bei denen ich mich am Schluss Frage, was davon übrig und vor allem hängen bleibt?!
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/QB8zx0IF9sU

 

 

 

Dienstag, 09 Mai 2023 05:28

Die finnische Band LURK bringt mit «Aegis» bereits ihr viertes Album unter die Leute. Zermürbend wie zwischen den Mühlesteinen, die Korn zu Mehl verarbeiten, so kommt man sich beim Opener «Ashland» vor.

In langsamem Schritttempo wird Atmosphäre erzeugt! «Sheperd's Ravine» versucht einen einzulullen, um dann wie eine Rasenwalze alles zu planieren! Sehr verhalten gibt sich «Infidel» die Ehre und ist Doom pur mit Death Metal Vokills. Hierbei fehlen aber jegliche Höhepunkte, und so plätschert alles bloss vor sich hin. Nicht gerade wie ein Feuerwerk zeigt sich auch «Hauda». Mehr wie ein Rinnsal tröpfelt das Ganze dahin und hat nichts von einem mitreissenden Fluss! Mit «Blood Surge» geht es dann endlich einmal wenigstens etwas zur Sache. Wie eine Schlammlawine kommt die träge Nummer langsam angeschlichen, dafür aber ohne Gnade! Ein instrumentales Intro stellt «Kehto» dar und bleibt leider ein eher ereignisloses Geplätscher! «The Blooming» kommt mit angezogener Handbremse ebenso nicht wirklich auf Touren und beendet so ein ereignisarmes Album. Wer Doom Death Metal ausgesprochen repetitiv mag, kann Lurk und ihr neues Werk «Aegis» dennoch antesten!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/kzY9UOAyO-0

 

Dienstag, 09 Mai 2023 05:23

Das zweite Album von AVALAND ist eines der vielen, das mir trotz seiner Klasse schlicht am Ohr vorbei rauscht, ohne wirklich Akzente setzen zu können.

Das kommt bei mir aktuell oft vor und führt durchaus zu einer "Selbsthintersinnung", aber auch als "normaler Leser" wird es immer wieder Werke geben, bei denen man sich schlecht erklären kann, wieso einem ein Album kalt lässt. So ist es also bei mir bei Avaland, einem Projekt des Franzosen Adrian Gzagg, der auf den Pfaden von Avantasia wandelt. Wie beim Erstwerk von 2021 konnte er auch hier Ex-Savatage Sänger Zak Stevens gewinnen. Dazu gesellen sich weitere, illustre Gäste wie Madie (Ex-Nightmare/Faith In Agony), Pierre "Cara" Carabalona (Eltharia) und Ivan Castelli (Lionsoul). An den Gitarren grub Gzagg für Gastbeiträge Jens Ludwig von Edguy und Bruno Ramos (Sortilège/Ex-Manigance) aus. An fähigen Gästen fehlt und liegt es also nicht, und auch die Musik klingt gut, bemüht sich um Abwechslung und steckt die ganze Breite zwischen Power Metal, Symphonic Metal, Balladen und (vermeintlich) grossen Melodien ab.

Nur, die Langzeitwirkung bleibt eben aus. Vielleicht müsste man sich für dieses Album aber auch schlicht konzentriert hinsetzen und es nicht beim Essen, beim Autofahren oder sonst wie nebenbei anhören. Allerdings weiss ich aus langjähriger Erfahrung, dass gute Lieder sich auch dann als grandios offenbaren, wenn ich sie mir nicht hochkonzentriert anhöre. Und das ist hier, trotz Anleihen bei Ayreon und Avantasia, nicht der Fall. Den Liedern fehlt es über weitere Strecken schlicht an Griffigkeit. Wer es anders sieht, schön und legitim zugleich. Für mich ist bei diesem Werk aber schlicht zu viel Luft nach oben. Nicht was die musikalischen Fähigkeiten der beteiligten Künstlern betrifft, sondern beim Songwriting. Deshalb resultiert diese eher tiefe Benotung, welche Power Metal Liebhaber bei «The Legend Of The Storyteller» mit mehr Geduld und Toleranz gerne nach oben korrigieren dürfen.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/vKUTuIXYGKk

 

Dienstag, 09 Mai 2023 05:18
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v. 10 Punkten: 5.5

SONS Of CULT? Dabei spielt doch eine Sister mit, die den Bass zupft. Ansonsten wirkt alles sehr altbacken, was uns die kultigen Söhne da um die Ohren ballern.

Klingt alles auch mit angezogener Handbremse eingespielt und hinterlässt nicht viel, das aus der Menge an traditionellen Metal-Bands heraus zu stechen vermag. Erst mit «Fake» kann sich die Truppe wenigstens ein bisschen steigern. Aber auch hier hört sich alles eher "depressiv", anstatt mit Eiern vorgetragen an, was auch an der monotonen Stimme von Frontmann Jaume Vilanova liegen kann. Nun gut, die 2020 gegründete Truppe aus Palma (Spanien) hat noch einiges vor sich. Sollten sie die vorhandenen, guten Ideen besser bündeln, dann könnten sich die Südeuropäer mit einem zweiten Werk sicherlich besser präsentieren. Zudem bitte keine weiteren Cover-Versionen veröffentlichen, denn was Sons Of Cult mit dem Michael Schenker Group Klassiker «Desert Song» auf  «Back To The Beginning» verbrochen haben, gehört schon fast eingesperrt!
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/LZomKlkFygw

 

Montag, 08 Mai 2023 05:46
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v. 10 Punkten: 8.5

Das Label spricht vom zwölften Album dieser deutschen Thrash Legende. Metal Archives listet hingegen elf Studio-Alben. Volker Fredrich alias «Freddy» ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied und seit 1983 an Bord. So viel sei verraten: Neben der ebenfalls im April erschienenen Mezzrow Scheibe «Summons Thy Demons» dürfte auch «Constant To Death» ziemlich viele Freunde finden.

NECRONOMICON präsentieren sich deutlich variabler als auf den Vorgängern. Noch immer wird uns eine Mischung aus Thrash, Power Metal und Punk serviert, aber das Mahl ist deutlich ausgewogener und kreativer geworden, ohne dabei aber an Biss zu verlieren. Der Titeltrack ist mit seinem galoppierenden Riff und der sich steigernden Intensität ein perfekter Opener. Das eingängige «Redemption» ist ebenso ein Knaller wie das atmosphärische «The Guilty Shepherd» oder das furiose «Black Rain». Die Mischung aus Highspeed-Attacken, rhythmischen Midtempo-Parts und intensiven Mitsing-Parts, wie bei «Bloodrush», machen aus «Constant To Death» ein Album, dem Fans von Overkill, Tankard, Slayer und Kreator eine Chance geben sollten. Es bleibt zu hoffen, dass Freddy und Co. auch live wieder vermehrt zu sehen sein werden. Das fette Material auf der Scheibe schreit förmlich nach einer Bühne.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/IyxzCtusZQU

 

Montag, 08 Mai 2023 05:40
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v. 10 Punkten: 8.0

Wir kennen sie alle, die Grossen der Grossen des Seattle Grunge. Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden und Alice In Chains, die Speerspitze einer ganzen Generation, teilweise noch immer aktiv, teilweise an den eigenen Dämonen zu Grunde gegangen.

Massgebend an deren Erfolg und bis heute im Schatten der grossen mitfahrend sind und waren schon immer Mudhoney. «Touch Me I'm Sick» war 1988 eine Hymne einer ganzen Generation. Zuvor die Band Green River mit den heutigen Bandmembers von Pearl Jam, Jeff Ament und Stone Gossard. Mudhoney haben nie zur Mainstreamspitze gehört, was ihnen aber auch recht ist. So konnten sie über die Jahrzehnte ihr Ding durchziehen und sind bis heute die legendäre Indie-Band geblieben, die sie seit Beginn her sind. «Plastic Eternity» ist bereits das zwölfte Album und zielt mit messerscharfen Texten auf die offensichtlichen Themen dieser Welt. Mudhoneys Musik ist sicher nicht jedermanns Sache, aber man sollte einer Band den Respekt gewähren, den sie verdient hat, und der ist bei Mudhoney verdammt gross.
Pat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/SxM_Bh5lIPk

Montag, 08 Mai 2023 05:33
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v. 10 Punkten: 7.0

Leider geht ohne die Aura von skandinavischen Einflüssen bei identitätslosem Black Metal rein gar nichts, denn nur so kann man sich das erklären, warum der grosse Teil an Bands die Mythen von einem Teil Nordeuropas in ihr Sound-Konstrukt miteinbeziehen!

VREDENSDAL, gegründet im Jahre 2018 aus Amerika, Green Bay, Wisconsin, machen ebenfalls in diesen Belangen keine Ausnahme, was nicht bedeuten soll, dass das Trio keinen guten Black Metal spielen kann. Die Members Mikael Vredensdal, as "Goblin Reaper" (Vocals/Guitars), "Myrvandrer" (Bass) und "Lord Mortkin" (Drums) verzeichnen seit ihrer Gründung schon einen beachtlichen Discography-Ausweis mit Demos, Singles, EPs und drei full-length Alben, respektive mit «Sonic Devotion To Darkness» ihren vierten Longplayer, die mit Sicherheit nichts Neues offenbaren, jedoch mit einer gesunden Vermischung von diversen Genre-Styles das musikalisch perfide handwerkliche Können geschickt mit viel Klischees zum Besten geben. Das gespielte Material auf dem neuen Album ist auf den Punkt gebracht und weist gleichzeitig, neben dem guten Songwriting, eine unheilvolle Atmosphäre von bösen Gedanken auf, die das romantische Beisammensein nicht zulässt.

Ebenso vermögen die Vocals mit ihrer kranken, abtörnenden und vor allem verstörenden Monotonie zu gefallen. Man muss sich schon darüber im Klaren sein, dass ohne den Band-Founder und Mastermind Mikael Vredensdal, as "Goblin Reaper" die Integrität von Vredensdal nicht spürbar wäre! Denn genau sein packendes Gitarrenspiel, gepaart mit Vocals, die an Gleichgültigkeit nicht zu überbieten sind, ist der Garant für schnörkellosen "skandinavischen" Black Metal à la Bathory/Darkthrone/Impaled Nazarene und so weiter. Mein Anspieltipp und Highlight auf der Scheibe ist zugleich der Titeltrack, der mit einer Spielzeit von sieben Minuten durch die beschriebene Vermischung in keinster Weise langatmig rüber kommt und im klassischen Black Metal mit allen seinen kitschigen Genre-Gegebenheiten aufwartet, "it's showtime"! Langer Rede kurzer Sinn, Vredensdal liefern uns mit «Sonic Devotion To Darkness» ein erwartungsgemäss mittelprächtiges Black Metal Album ab, mit allen Ecken und Kanten.
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/P6gd6Kxkn-w

 

Montag, 08 Mai 2023 05:23
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Wer kennt sie nicht, Adrienne Cowan, das Energiebündel von Avantasia? Also die Sängerin, die lieblich singen, aber auch bösartig growlen kann. Mit ihrer Band Seven Spires veröffentlicht die Lady nun ein Live-Album, das die ersten drei Scheiben zusammenfasst.

Allein die Performance von Adrienne ist unglaublich. Wie sie in unzählige Rollen schlüpfen kann und dabei die böse Tante genau gleich verkörpert, wie auch die umsorgende Mutter, sucht seinesgleichen. Soundtechnisch wird brutaler, moderner Metal geboten, der immer wieder mit klassischen Elementen überstrichen wird. Mit kühler Technik wird ein gespenstischer und unheimlicher Grundteppich gelegt. Dieser harte, kalte und unberechenbare Sound wird stetig unterbrochen, und wenn die feenartigen Gesänge («This God Is Dead») für eine willkommene Ablenkung sorgen und durch den ehemaligen Kamelot Sänger Roy Khan aufgewertet werden, sieht man sich in den Welten von Seven Spires wieder. Spannendes Album einer nuancenreichen Truppe.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/rdDrPaoEbnA

 

Samstag, 06 Mai 2023 07:28

Was vor gut sieben Jahren mal als 3-Track "Demo of the month" bei Metal Hammer seinen Anfang nahm, hat sich inzwischen zu einem formidablen Selbstläufer entwickelt. Der Weg dahin war, wie es sich im Musikbusiness sehr oft zuträgt, von ein paar Besetzungswechseln gekennzeichnet, die den Schweizer Hexen aber nicht geschadet haben, sondern in die Kategorie "Feintuning" gehören. Mit «The Dark Tower» haben die Mädels nun bereits das fünfte Langeisen am Start.

Das vielzitierte Klischee unseres Landes von wegen den schönen Bergen, dem weissen Pulverschnee, der feinen Schokolade, dem würzigen Käse, den umtriebigen Banken (hust hust!), "Mad Heidi" und Krokus als heimisch wie international erfolgreichste Rockband wird nun schon eine Weile von der Schweizer Allgirl Metal-Band Burning Witches bereichert. Was zu Beginn noch von vielen eher belächelt wurde, hat sich im Verlauf der Jahre durch harte Arbeit und viel Herzblut spürbar gefestigt, und umgeben von wie eingebettet in einem professionellen Szene-Umfeld leben Laura Guldemond (v), Romana Kalkuhl (g), Larissa Ernst (g), Jeanine Grob (b) und Lala Frischknecht (d) aktuell nichts anderes als den Lebenstraum schlechthin! Dazu gehören mittlerweile unzählige Auftritte, die von kleinsten Locations bis hin zu grossen Bühnen reichen. Nicht zu vergessen, dass die Hexen weltweit immer gefragter werden und letztes Jahr unter anderem erstmals nach US of A übergesetzt haben. Damit einher ging gar eine Stipp-Visite nach Mexiko und Kolumbien! Ganz ordentlich für den Anfang und mit guter Aussicht auf mehr.

Das alles und wohl bald noch viel mehr basiert auf ihrer stark in den 80ern angesiedelten Mucke, die sich im Kern von Anfang an gehalten hat und mit jedem weiteren Album um Facetten wie Nuancen erweitert wurde. Dass das Rad dabei freilich nicht neu erfunden wurde und die externen Einflüsse wie Vibes mal mehr und mal weniger im Vordergrund stehen, wird in erster Linie mit unbändiger Spielfreude wett gemacht. Die Saat, die mit den ersten beiden Alben «Burning Witches» (2017) und «Hexenhammer» (2018) ausgebracht wurde, bildet nun das Fundament für die neue Ära der Band nach dem Wechsel von Seraina Telli hin zu Laura Guldemond. Ein wichtiger Mass- und sozusagen Messstab sind mitunter Klicks auf YouTube. Das Video von «Black Widow" steht jetzt auf 1.6 Millionen und «Hexenhammer» gar bei 2.3 Millionen! Sowas kommt nicht über Nacht und unterliegt zudem dem Momentum einer glücklichen Konstellation. Unter dem väterlichen wie fachlichen Schirm der Herren Schmier (Destruction) und V.O. Pulver (GurD) bringen Burning Witches nun ihr bisher ambitioniertestes Werk in Stellung.

Dabei lassen sie es, wie auch schon, nach einem vergleichsweise lieblichen Intro («Rise Of Darkness») mit dem rasanten Opener «Unleash The Beast» volle Kanne krachen. Herrlich danach das rockig anmutende «Renegade», das rein vom Titel her bereits in Richtung HammerFall zielt und auch Vibes von Accept aufgreift. Typische und temporeiche Banger wie «Evil Witch», «World On Fire», «Heart Of Ice» oder «Doomed To Die» finden sich ebenso wieder und dürften für belastete Halswirbelknochen sorgen. Gelungen ist auch die schöne Ballade «Tomorrow», wo Laura unter Beweis stellt, dass sie nicht bloss high pitch screams drauf hat. Zudem wird hierbei gewahr, dass das Ganze auch von der klanglichen Qualität her spürbar zugelegt hat. Weiter ist der beinahe epische Titeltrack zu erwähnen, der nach dem cineastisch umgesetzten Intro «House Of Blood» förmlich nach Lautstärke schreit und in bester «Hexenhammer» wie «Sea Of Lies» Manier mächtig aus den Boxen bratzt. So und nicht anders muss Heavy Metal klingen! Einzig das etwas (zu) schleppende «Arrow Of Time» tanzt eher unerwartet aus der Reihe.

Hinten raus unterstreichen «Into The Unkown» und «The Lost Souls» das Prädikat "wo Burning Witches drauf steht, ist auch Burning Witches drin". In Sachen Cover-Versionen als Ergänzung wie Bonustracks hatten die Girls bisher eigentlich stets ein gutes Händchen, denn Judas Priests «Jawbreaker» passte prima und «Holy Diver» von DIO kam ausserdem zu Live-Ehren. Manowars «Battle Hymn» und «Hall Of The Mountain King» von Savatage überzeugten ebenso. Wer sich die limitierte Holzbox zulegt, kriegt neben der Standard-CD noch eine Bonus-CD plus 7"-Single als zusätzliches Goodie, wo Ozzy Osbournes Classic «A Shot In The Dark» und der alte W.A.S.P. Smasher «I Wanna Be Somebody» im Kleid der Hexen daher kommen. Nicht nur für Die-Hard Fans ein Muss, und wer generell auf Heavy Metal der 80er steht, sollte sich «The Dark Tower» auf jeden Fall anhören. Für die anstehenden Konzerte wird Gitarristin Larissa Ernst, die Mutterfreuden entgegen sieht, durch Courtney Cox (Iron Maidens) temporär ersetzt. Das CD-Release Konzert findet am 12. Mai 2023 im Z7 in Pratteln statt. Don't miss this!
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/jaSlR30rlCs

 

Samstag, 06 Mai 2023 07:23

Es gab immer wieder Bands, die ich für mich entdeckte. Dies auch, weil sie eher mit weniger Beachtung in den Metal-Gazetten versehen waren und man sich wirklich in der Szene auskennen musste, um sie kennen zu lernen. Neben Omen gehörten Savage Grace dazu.

Die Truppe veröffentlichte 1983 mit der «The Dominatress» EP einen ersten Arschtritt für die damalige, aufkeimende Speed Metal Zeit. Speziell Gitarrist Chris Logue und Sänger John Birk sorgten für den grossen Wirbel um die Amis. Mit Mike Smith am Gesang wurde der erste Longplayer «Master Of Disguise» eingetütet, der im Untergrund wie die berühmte Bombe einschlug. Auch wenn man erfolgstechnisch nie an die damalig äusserst populäre Bay Area Thrash Szene anknüpfen konnte, attestierte man dem Quintett eine goldene Zukunft. Diese wurde jäh beendet, als Mike das Weite suchte und die Truppe kurz vor Veröffentlichung des zweiten Album «After The Fall From Grace» verliess. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht und Chris übernahm den Gesang, der…, nun ja, nach dem brillanten Abschneiden von Mike in die Hosen ging. Eine weitere EP («Ride Into The Sun») folgte noch, aber danach erlosch der hell leuchtende Stern. Und dies lag sicher nicht an den grandiosen Album-Covers und den entsprechenden Liedern.

1992 war zum ersten Mal Schluss mit Savage Grace, und die kurze Wiederbelebung zwischen 2009 und 2010 blieb auch nicht von langer Dauer. Erst 2020 erinnerte sich Mister Logue seiner Meisterleistungen, veröffentlichte die beiden Scheiben mit den jeweiligen EPs nochmals und schickt sich nun mit «Sign Of The Cross» an, die einstigen Erfolge wieder in Erinnerung zu rufen und diese gar zu überbieten. Somit steht der dritte Longplayer der Truppe aus den Staaten in den Verkaufsregalen und bietet die wohl bisher beste Scheibe der Jungs. Mit Sänger Gabriel Colon hat Chris erneut einen unglaublich talentierten Schreihals aus dem Hut gezaubert, und zwar einen, der genau weiss, wie er seine Stimme einzusetzen hat und dabei ein bisschen an James Rivera (Helstar) und Mike Howe (Metal Church) erinnert. Erneut ist es die Abwechslung, welche das Album sehr spannend hält.

Hört Euch den Titelsong an und Ihr wisst, was einen auf diesem Werk erwartet. Lupenreiner Metal, der mit schnellen, aber auch schweren und langsameren Parts vermischt wird. Dabei sind es immer die Stimme und die Gitarre, welche das Ganze packend und mitreissend gestalten. Aber auch hymnische, melodische Elemente sind auf der Scheibe zu finden und nennen sich zum Beispiel «Rendezvous». Während «Stealin' My Heart Away» schon fast als reine Hard Rock Nummer durchgeht. Im krassen Gegensatz dazu bollert «Slave Of Desire» mit viel Speed aus den Speakern und macht Lust auf eine gehörige Portion Headbangen. Der Hit auf diesem Werk nennt sich «Star Crossed Lover». Eine Nummer, die neben Härte auch genügend Melodie aufweist und mit einem gottgleichen Gitarren-Solo gesegnet ist. Savage Grace melden sich mit voller Stärke zurück, werden keinen alten Fan enttäuschen und hoffentlich viele neue hinzu gewinnen! Wer nach über vierzig Jahren dermassen stark ins Rampenlicht zurück kommt, hat es verdient angehört zu werden.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/v10rDor5T8A

 

Samstag, 06 Mai 2023 07:15

"Wow, what a brutal piece of vinyl"! Es gibt zum Glück gegenwärtig doch noch innovative Brutal Death Metal Bands, die es verstehen, ein Machtkonstrukt ohne Kompromisse zu schaffen, das einen vom ersten Ton an fesselt und in Trance versetzt.

IRONMASTER aus Schweden, Ludvika, Dalarna, die im Jahre 2020 von Roberth Karlsson (Vocals), Jonas Kjellgren (Guitars/Bass) und Janne Jaloma (Drums) gegründet wurden, sind so eine Band, die die Wurzeln des Brutal-Deaths im Blut haben und dieses Genre nicht verleugnen! Dass hier ein Trio von versierten, hochkarätigen Musiker am Werk ist, beweist die Tatsache, weil die Members von Ironmaster aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Bands wie Dark Funeral, Svar Symmetry, Raubtier, Carnal Forge und Facebreaker ihr Können zum Besten geben. Die von der Genre-Anhängerschaft hochgelobte und von der Presse hervorragend bewertete Debüt-Scheibe «Thy Ancient Fire» aus dem Jahre 2021 war nicht nur grandios, nein, sie war "a firework of brutal hysteria". Diese Hysterie soll sich nun mit der zweiten Langdreher «Weapons Of Spiritual Carnage» wiederholen, und vorneweg, sie wird sich wiederholen, ja, sie wird das Ganze sogar noch toppen!

Das neue Machtwerk der Skandinavier ist noch brutaler, noch fordernder, noch zeitnaher am Abgrund des Lebens als der Vorgänger. Bewunderer der ebenfalls aus Schweden stammenden Vomitory oder den Polen Vader ist das neue Album von Ironmaster die Glückseligkeit in Form von aggressiven Angstzuständen in Konkordanz lebloser Gemüter. Schon beim Opener «Solemn Pestilence», eines der vielen Highlights auf «Weapons Of Spiritual Carnage», zerreisst es einem die lebenswichtigen Eingeweide. Was danach auf den restlichen, neun erhabenen Kraftakten präsentiert wird, ist gelinde gesagt nur noch Können in Reinkultur der brachialen Macht, gepaart mit Genre-Übergriffen an Ideenreichtum. Ironmaster verstehen es auch bei Passagen der inszenierten Ruhe, wie bei «Monolithic Suppressor Engaged» oder «Bringer Of Deception», einen gewaltigen Druck aufzubauen, der seinesgleichen sucht, was natürlich begnadete Fingerfertigkeiten an Dominanz voraus setzt.

Was die drei Herren an ihren Instrumenten abliefern, ist grosses Kino und zeigt einmal mehr, dass akribisches Schaffen der Garant für starke Veröffentlichungen darstellt. "The guitar game" ist gespickt von getragenen Riffs und bestechenden Shreddings, die vor allem bei den melodisch-getränkten Solos ihre vernichtende Härte zum Vorschein bringen. "The bass" trägt prägnant die Rhythmik von Schwere, nicht nur bei den Wechselbädern der Härtegrade, während "the drums" donnernde Blastbeats mit einer Zielstrebigkeit von unermesslichem Drive sowie ohne Ermüdungserscheinungen hinlegt, und "the vocals" mit seinen abgrundtiefen Growls liefert einen Rundumschlag in Sachen authentischer Gewaltverherrlichung der hysterischen Leidensklasse ab. Man darf durchaus hofieren, dass Ironmaster zur Oberliga des Genres Brutal Death Metal zählen und mit «Weapons Of Spiritual Carnage» erneut stark abliefern. Ich bin gespannt, was Vomitory auf ihrem kommenden Album «All Heads Are Gonna Roll» zu bieten haben, denn ihre skandinavischen Landesgenossen haben die Messlatte sehr hoch gesteckt!
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/UL5e-GTjKBU

 

Samstag, 06 Mai 2023 07:10
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v. 10 Punkten: 8.3

Die schwedische Industrial Kult-Truppe DEATHSTARS kehrt mit ihrem neusten Sound-Output «Everything Destroys You» endlich von den Toten zurück!

Ihre erste Veröffentlichung seit über acht Jahren markiert ein langersehntes Comeback mit allem, was Deathstars eben ausmacht: Adrenalin, Bombast, Sex & Glam! Verstärkte Angst, zerstörerische urbane Partynächte, Dystopie und glatter Glamour – ihr vielfältiges musikalisches Spektrum reicht von elektrischen, blitzgepeitschten Autobahnen aus Spass, Action und Adrenalin bis hin zu Dunkelheit und pechschwarzem Humor. Viele Fans fragten sich indes, weshalb es bis zur neuen Platte so lange gedauert hat. Ganz einfach! Weil die Schweden es so wollten. Das intensive Touren und die Pandemie forderten ihren Tribut, und das Kreativkonto der Band war zuletzt auf null gesunken. 

Jetzt sind die Batterien wieder aufgeladen, die Ideen frisch, und das hört man dem neuen Silberling auch wirklich an. Zehn brandneue Tracks nehmen einen mit auf eine Reise von zwanzig Jahren Bandgeschichte. Bereits der Opener «This Is» ein Gute-Laune-Song, vor dem es kein Entrinnen gibt. Auch der Titeltrack ist bombastisch und schmiert die Gehörgänge, während die Melodie das Übrige im Körper anrichtet. «Everything Destroys You» ist ein aufgeschlossenes Album und fühlt sich richtig kalibriert an, wenn es darum geht, die Welt der Band zu illustrieren. Skandinavischer Death-Glam von der besten Sorte eben.

Das fünfte Album wurde von Nightmare Industries im "Black Syndicate" in Stockholm produziert und von Jay Ruston (Stone Sour, Uriah Heep, Anthrax, Steel Panther, Fall Out Boy) in Los Angeles gemischt wie gemastert. In all den vergangenen Jahren haben die Schweden nicht nur ihr eigenes Vermächtnis und eine weltweite Anhängerschaft geschaffen, sondern auch viele andere Bands mit ihrer Einzigartigkeit und glamourösen Zauber inspiriert. Obwohl die neue Scheibe auf ihre eigene Weise progressiv ausgefallen ist, bleibt sie ihrer Vision und Einzigartigkeit treu, die sich charmant und unverkennbar Deathstars schreit. Bekannt für ihre energiegeladenen Rock'n'Roll-Shows besitzt die Combo nun neuen Budenzauber, um diesen über den Fans zu zerstreuen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/yUdm2ZVUNDg

 

Freitag, 05 Mai 2023 05:44

Nun ja, ich gestehe, die ersten Scheiben von TYGERS OF PAN TANG gingen zu Beginn der Achtziger an mir vorbei, da ich zu stark in meiner Judas Priest, Saxon und Iron Maiden Wolke schlief.

Erst mit dem sehr kommerziellen «The Wreck Age» wurde ich auf die Truppe aufmerksam. Da war allerdings Gitarrist und heutiger Bandleader Robb Weir nicht mehr an Bord. Ich verlor die Jungs deshalb wieder aus den Augen, kaufte mir aber die alten Scheiben nach, auf welchen sich John Sykes austoben konnte, der mit Whitesnake («1987»), Blue Murder und Thin Lizzy im grossen Scheinwerferlicht stand. Als TOPT 2008 mit der Scheibe «Animal Instinct» wieder auf sich aufmerksam machten, war ich sofort von der unglaublichen Gitarrenarbeit und dem magischen Gesang von Jacopo Meilie begeistert. Seit diesem Zeitpunkt bin ich zum grossen Tygers Of Pan Tang Fan geworden. Dies macht eine Besprechung einer neuen Scheibe nicht einfacher, da man oftmals eine klare Vorstellung hat, wie sich die neuen Tracks anhören sollten.

Die im Vorfeld veröffentlichte EP «A New Heartbeat» vermittelte zumindest schon, dass die Jungs noch immer auf dem richtigen Weg sind. Von diesem Album hat es der Titelsong auf die neue Platte geschafft. Mit Francesco Marras hat Robb einen neuen Leadgitarristen in die Truppe geholt, welcher Michael McCrystal ablöst. Dass Francesco seinen Stil einbringen wird, war klar. Wie Robb über ihn schwärmt, könnt Ihr im Interview nachlesen. Jedenfalls überzeugt der neue Mann mit jeder Note, auch wenn er vielleicht eine Spur verspielter ans Werk geht und die Songs somit einen oder zwei Durchläufe mehr brauchen, bis sie zünden. Dann aber wie eine Rakete, welche einen auf einen Ritt mitnimmt, auf dem man laufend Neues entdecken kann. «Light Of Hope» ist so eine Nummer, die durch viele, feine Nuancen überzeugt und gefällt. Wer eher auf die AC/DC artigen Grooves steht, wird an «Back For Good» seine Freude haben.

Hier sticht einmal mehr Craig Ellis heraus, der in meinen Augen einer der unterbewertesten Trommler auf unserer Kugel ist. «Bloodlines» ist auf jeden Fall eine weitere, hervorragende Scheibe geworden, die wiederum mit einem unglaublich intensiven Cover-Artwork versehen wurde. So gefährlich und unberechenbar habe ich den Tiger schon lange nicht mehr gesehen und gehört. Genau gleich kommen auch die zehn neuen Tracks daher. Wer auf traditionellen, nie langweilig werdenden Heavy Rock steht, kommt an «Bloodlines» nicht vorbei. Vorgetragen von einer Truppe, die schon lange akzeptiert hat, dass sie leider nie die finanziellen Erfolge von Iron Maiden wird feiern können, dadurch aber völlig unbelastet ans Werk gehen kann und einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere abgeliefert hat!
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/e9Zhcvmj-fc

Freitag, 05 Mai 2023 05:40
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v. 10 Punkten: 9.2

Der Gott des Metalcore hatte wirklich einen Plan, als er UNEARTH aus der Taufe hob. Während andere Bands, die vor zwanzig Jahren aus einer blühenden US-Szene hervor gingen, dem Kommerz erlagen oder aufgrund mangelnder Beharrlichkeit von der Bildfläche verschwanden, ist Massachusetts Vorzeigetruppe nach wie vor am Puls der Zeit.

Mit «The Wretched - The Ruinous» erblickt nach einem Vierteljahrhundert zwar erst Album Nummer acht das Licht der Welt, klingt dafür, wie Metalcore klingen und sich anfühlen sollte. Getreu dem Sound, den sie mit Alben wie «The Oncoming Storm» (2004) mitbegründet haben, doch oft bösartiger als erwartet, lassen die elf Tracks das Genre in neuem Glanz erscheinen. Unearth waren zwar nie allergisch gegen Melodien, aber ein Teil ihrer anhaltenden Anziehungskraft ist, dass sie immer aggressiv und brutal geblieben sind, was auch an Frontmann Trevor Phipps liegt. «The Wretched - The Ruinous» ist mit Abstand die härteste Platte, die die Band je gemacht hat, sowohl in Bezug auf die Produktion, als auch auf die Leistung, und der Sound kratzt ganz schön an der Deathcore Marke.

Der Silberling hält alles bereit - einen Hauch symphonischen Black Metal, eine Prise Komplexität, mischt dann pures Metalcore Geklapper mit nachsichtiger Gothic Atmosphäre und birgt melodische Hooks zwischen Dissonanz und Stakkato-Gewalt. Dazu stets das motivierende Gebrüll von Trevor Phipps, eine stolze Hommage an die Vergangenheit, aber raffinierter und einprägsamer als alles, was die Truppe in den Nullerjahren geschrieben hat. «The Wretched - The Ruinous» endet mit «Theaters Of War», einem der stärksten Songs der Platte und zeigt eindrucksvoll das Potenzial der Band auf. Die Scheibe hat ordentlich Fleisch am Knochen, die Songs an Tiefe und Textur enorm gewachsen. Unearth verdienen grossen Respekt dafür, auf Kurs geblieben zu sein und dennoch härter zuzuschlagen, als je zuvor. Wer es über all die Jahre schafft, ein Metal-Subgenre mit solchem Elan festzunageln, hat definitiv die Aufmerksamkeit und den Platz der Könige verdient.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/BcMArGz2_TU

 

Freitag, 05 Mai 2023 05:35

COUNTLESS SKIES gehören zu den beeindruckendsten britischen Melodic Death Bands, die in den letzten Jahren vor meinem Radar aufgetaucht sind. Schon ihre beiden Alben «New Dawn» (2016) und «Glow» (2020), die Melodic Death Metal perfekt mit progressiven und doomigen Anleihen verbandeln, haben meine Kinnlade auf ein Maximum herunter fallen lassen.

Nun ist der Tross mit «Resonance» zurück, ein Titel, der besser nicht gewählt sein könnte, aber auch kein Zufall ist. Die Band hat nämlich erst vor kurzem ein neues Mitglied in ihre Reihen aufgenommen, das für ordentliche Dynamik sorgen soll – die Cellistin Arianna Mahsayeh. Gut, man könnte nun bemängeln, dass das Album nur fünf Songs enthält, die auch nicht neu sind. Aber hey, die Tracks bringen neue Arrangements, die nur für Arianna geschaffen wurden, und es ist atemberaubend, wie nahtlos sich diese Parts in die Songs einfügen. Das Herzstück, ja die Krönung ist das über 20-minütige Opus «Glow», das von progressiven Teilen lebt und durch die Cello-Parts, die in die Komposition eingewoben sind, noch verstärkt wird.

Die gängigen Bandmitglieder bestechen mit fantastischer Gitarren-Arbeit von Ross King und James Pratt, felsenfester Schlagzeug-Power von Nathan Robshaw und kernigem Bass-Spiel von Phil Romeo. Phil beeindruckt auch wieder mit seinen epischen klaren Vocals, die ein schönes Gegenstück zu den düsteren Klängen von Ross bilden. «Resonance» bietet sich auch als netten Teaser für das an, was künftig kommen könnte, sollte Arianna weiterhin mit der Band für ihr erwartetes drittes Album zusammen spannen. Persönlich hoffe ich natürlich, dass diese Partnerschaft fortgesetzt wird, da die Ergebnisse auf dem Five-Piece eindrucksvoll für sich sprechen!
Oliver H.

cede


https://www.youtube.com/embed/_8OU6M00EP8

Freitag, 05 Mai 2023 05:24

Am Anfang ihrer musikalischen Karriere reichten den kanadischen Wunder-Blumenkindern BLOOD CEREMONY zwei bis drei Jahre, um einen neuen Longplayer raus zu hauen. Diesmal aber sind nach dem 2016er Vorgänger «Lord Of Misrule» ganze sieben Jahre ins Land gegangen, bis sich das Quartett der schmachtenden Fanschar erbarmt hat und dieser endlich neue Songs kredenzte.

Bei solch langen Auszeiten ist es bekanntlich nicht selten der Fall, dass eine Band im Anschluss an eine darin stattgefundene Selbstfindungsphase mit verändertem Sound zurück kehrt. Hier kann ich Entwarnung geben, denn auf «Lord Of Misrule» zelebrieren Blood Ceremony das, was sie schon immer gemacht haben. Will heissen, dass man sich wieder mal vor den Doom-Vätern aus Birmingham verneigt («The Hellfire Club»), den Schlapphut ganz unabhängig vom regelmässigen Einsatz der Querflöte vor Jethro Tull zieht («Mossy Wood») und sogar völlig relaxten Westcoast-Tunes frönt («Hecate»). Die restlichen sieben Songs dazwischen sind ein kunterbuntes Potpourri jener Klänge, welche vor 55 Jahren die Jugend begeisterten und gleichermassen die verkrustete und spiessige Elterngeneration schockierten, was, so ehrlich muss man einfach sein, am Ende doch für wesentliche soziale Umwälzungen sorgte. Schnee von Vorvorgestern also, aber geschmackvoll und vor allem authentisch umgesetzt.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/3ocz9ZUUrEY

 

Donnerstag, 04 Mai 2023 05:38

Italien und Metal, da denkt man zunächst an Power und Symphonic Metal Acts. Doch nun, so scheint es, können unsere Nachbarn uns auch mit düsteren Klangwelten verzaubern.

Das Trio präsentiert ein vielschichtiges Debüt-Album, welches zwar nicht im wahrsten Sinne des Wortes mitreisst, aber den Zuhörer definitiv in einen Bann versetzen kann. Sehr atmosphärisch und zu meiner grossen Freude auch mit ein paar etwas längeren Songs (das heisst länger als die üblichen vier Minütchen), überzeugen sowohl Instrumente als auch Stimmen. Sehr geschmeidig gemixt, die Minuten fliessen dahin, und kaum hat man sich umgesehen, sind die knapp fünfzig Minuten musikalischer Trance schon vorbei und hinterlassen Lust auf mehr. Dies ist definitiv eine Scheibe, die man sich in aller Ruhe gönnen sollte, um sie in vollem Umfang wertschätzen zu können. Kein easy Listening, hier entdeckt man mit jedem Anhören etwas mehr, und die Entdeckungsreise durch die Sphären zeigt definitiv grossen Wiederholungsbedarf an. Bei «Flawless», dem letzten Song, verleiht die Landessprache den letzten Schliff des vielleicht (für mich persönlich) besten Songs. Nebst englischen Lyrics bekommen wir auch eine wunderschöne, gesprochene Passage auf italienisch. Der Sprachklang verbindet sich perfekt mit Stimme wie Musik und macht den Abschluss von «The Summer That Will Not Come» zu meinem persönlichen Highlight. Nebst der musikalischen Magie, natürlich. Zurücklehnen, eine gemütliche Tasse Tee dazu trinken und sich einfach fallen lassen, gönnt es Euch!
Mona

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6ML2FYK4t1M

 

Donnerstag, 04 Mai 2023 05:31

Psychedelischen und schweren Stoner Rock bieten drei bärtige, deutsche Musiker, die sich SWAN VALLEY HEIGHTS nennen und ihr neues Album tief in den bayerischen Wäldern geschrieben sowie in einer Holzhütte aufgenommen haben. Da werden umgehend stilistische wie optische Vergleiche hin zu Kadavar bemüht, was primär nicht mal so abwegig ist, doch die Landskollegen aus Berlin sind insgesamt heftiger unterwegs. Da passt der Verweis hin zu Radio Haze eher besser.

Nach dem selbst produzierten und selbstbetitelten Debüt von 2016 folgte drei Jahre später der Nachfolger «The Heavy Seed» über Fuzzorama Records, und diesem Label ist man offenbar treu geblieben oder immer noch genehm, je nach Ansichtsweise. Gross von sich reden gemacht hat die Truppe bisher nicht, zumindest nicht für meine Wahrnehmung. Die vorher erwähnten Kadavar sind weitaus bekannter und erfolgreicher bisher, aber das alleine macht es ja nicht aus. Mit Zodiac existiert zum Beispiel eine weitere Top-Combo aus deutschen Landen, die an sich grandiose Mucke macht, nur bemerkt dies kaum jemand. Dies könnte Swan Valley Heights ebenso blühen, obwohl sie auf ihrem dritten Album «Terminal Forest» tollen Gerne-Sound auffahren, der zu Beginn oft sehr getragen daher kommt, um dann jeweils hinten raus lärmiger zu werden.

Von den total sechs Songs dauern deren drei über zehn Minuten und lassen so genügend Raum für psychedelische Ausflüge ins Universum. Stellvertretend für den Rest steht eigentlich der Titelsong, wobei «Star Fever» dem Ganzen zum Schluss in Nichts nachsteht. Wem das psychedelische Element mehr zusagt als ausufernde Fuzz- oder Riff-Orgien, wird an Swan Valley Heights bestimmt seine Freude finden, und dies auf Vinyl natürlich! Dabei wird nicht nur für Zuhörer etwas geboten, denn die auffällige Hülle, die von der Darstellung im übertragenen Sinne an die zu Beginn erwähnten Wälder erinnert, ist alleine schon die halbe Miete für den Kauf der LP. Dass sich der künstlerische Aspekt des Cover-Artworks durchaus auch an einer Wand aufgehängt entfalten könnte, wertet das Album zusätzlich auf. Im Fokus steht aber ohne Zweifel die Musik.
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/VJ4PxIxFc30

 

Donnerstag, 04 Mai 2023 05:26
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v. 10 Punkten: 6.5

Chile ist ein langes, schmales Land, das sich an der westlichen Seite Südamerikas erstreckt und im dargebotenen musikalischen Sinne von XALPENs «The Curse Of Kwányep» auf Schweden trifft, das ein skandinavisches Land mit tausenden Küsten, vorgelagerten Inseln und Seen im Landesinnern sowie grossen Nadelwäldern und Gletscherbergen ist!

Xalpen stammen aus Chile, Santiago und wurden 2014 von "Keykrók", Juan Pablo Nunẽz (Vocals/Guitar) und "Tarem Keláash", Alvaro Lillo (Vocals/Bass) gegründet, und ab 2021 besetzte "Koch-Keule" Claudio Muñoz die Drums bei den Südamerikanern. Nach zwei EPs «Black Rites» (2016) und «Wowk Otrr» (2017) folgte mit «Sawken Xo'on» 2020 der erste Langdreher, der, wie alle bis dato veröffentlichten Tonträger, von den Musik-Kritikern zurecht mit mangelhaften Bewertungen benotet wurde. Denn dieser "chaotische" Oldschool Black Metal ist nicht jedermanns Sache und driftet sehr schnell in Eintönigkeit und Monotonie ab, sprich es wird langweilig! Leider verfolgen Xalpen mit ihrem neuen, zweiten Release «The Curse Of Kwányep» wieder dieselben Tugenden wie in der Vergangenheit. Das einzige erfreuliche, was mein verwässertes Eigenblut in Wallung bringen kann, ist die Tatsache, dass sich die Chilenen leider zu wenig an schwedischen Songstrukturmustern bedienen (Dark Funeral lassen grüssen), was nicht verwundert, denn Songwriter "Tarem Keláash" lebt inzwischen in Schweden, Uppsala und es wurden vermehrt klassische Thrash-/Death Metal-Lines in das Chaos eingebunden. 

Nun dann..., mit einem gelungenen Intro beginnt «The Curse Of Kwányep», worauf mit «Chenke» das eigentliche Highlight auf der Scheibe folgt, was Zuversicht für die nachfolgenden Songs versprühen sollte, aber leider zu früh gefreut! Denn ab jetzt fällt das ganze Gefüge wieder ins alte Fahrwasser von undurchsichtigen, nicht zu definierenden Chaosmustern mit Geprügel bis zum geht nicht mehr zurück. Hiermit können eigentlich nur eingefleischte Genre-Masochisten was anfangen, was zur Folge hat, dass einem eigentlich von dieser Mucke nichts hängen bleibt und dass das musikalische Empfinden "das habe ich schon zum x-ten Mal gehört!" signalisiert wird. Warum haben sich die Jungs von Xalpen nicht mehr an offensive Experimente der skandinavischen Einflüsse getraut? Und warum bloss wurde die Ecke Thrash-/Death Metal vernachlässigt? Fakt ist, die zögerlichen Versuche, diese Elemente einzupflanzen, waren doch gar nicht mal von so schlechten Eltern! Deshalb nicht aufstecken, "keep up working hard and everything will get better".
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5TPCbgv2zWg

 

Donnerstag, 04 Mai 2023 05:20
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v. 10 Punkten: 8.0

Das sechste Album der auf ein Trio angewachsenen Band bietet hier Rock vom Feinsten mit Blues- und Country-Zwischentönen.

Hört man sich den Opener «Nothing But The Blues» an, könnte das glatt eine kräftige Blues Rock Nummer von Joe Bonamassa sein. Das Teil macht Druck und rockt so richtig frisch aus den Boxen. Das nachfolgende «Come For Me» zeigt sich als richtig dreckige Blues-Nummer, echt stark. Auch mit «The Joy» hat man einen easy Blues-Song am Start. Und auch wenn ich mich wiederhole, muss ich dennoch sagen, dass hier wieder Parallelen zu Mr. Bonamassa auszumachen sind. «Lights Out» dagegen erinnert dann stark an Led Zeppelin, abgesehen vom Gesang natürlich. Sogar die Drums atmen Bonham-Feeling, cooler Track. Man findet hier aber auch Rock-Nummern mit 70er-Feeling, wie das lebendige «Got No Right». Völlig gegensätzlich dann die sehr ruhige Piano-Ballade «Sorry I Was Late». Hier singt Chriss Tapp mit sehr viel Gefühl, ein ebenso sehr schönes Stück oder das Gänsehaut-Duett mit Bluegrass Sängerin Brenna Macmillan und Mandolinist Warren Hood, einfach wunderschön. Das Trio bietet hier dreizehn wirklich tolle Songs, die alle überzeugen und von zart bis hart alles beinhalten, sprich laufend an den guten alten Joe erinnern, inklusive Stimme. Blues Rock-Fans sollten «Voices» unbedingt anchecken.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/uTlZGQrszEQ

 

Mittwoch, 03 Mai 2023 05:47
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Bei EXTERMINATION ORDER handelt es sich um eine multinationale Death Metal Maschine, bestehend aus Mitgliedern aus Island, Deutschland und den USA. Hierzulande dürften besonders Heaven Shall Burn Gitarrist Maik Weichert und Matthias Voigt (Ex-Heaven Shall Burn Drummer) bekannte Namen sein.

Dass die beiden eine Vorliebe für britischen Death Metal haben, ist längst kein Geheimnis mehr. Ihrem Reigen folgt die Gitarristin Gyða Hrund Þorvaldsdóttir, Deadlock-Sänger John Gahlert und ein weiterer Mitstreiter, der nur als Rocky bekannt ist. Der Fünfer vereint die besten Elemente von Bolt Thrower, der frühen Amon Amarth und Edge Of Sanity, respektive mit einem feinen Gespür für originelles Songwriting. «The Siege Of Ascalon» enthält keine technischen Spielereien, keine überflüssigen Lyrics und ist alles andere als eine Hochglanzproduktion. «The Siege Of Ascalon» klingt roh, enthält fünf Tracks in bester Bolt Thrower-Qualität, die hie und da etwas mehr Melodie als die Originale beinhalten, wie etwa in «An Iron Shroud», was sich aber perfekt in den knallharten Death Metal einfügt. Ansonsten birgt die Scheibe intensives Speed-Riffing, brillante Leads, garstig genaues Drumming und unglaubliche Lyrics. Die Debüt Mini-LP wurde von Alexander Dietz (ebenfalls Heaven Shall Burn) produziert, wird über War Anthem Records veröffentlicht und mit absoluter Sicherheit Prellungen und Nackenschmerzen hinterlassen. Ein Kracher und gleichzeitig eine hochkarätige Hommage an die britischen Originale!
Oliver H.

cede


https://www.youtube.com/embed/5fFpMnPC3Sk

 

Mittwoch, 03 Mai 2023 05:41
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v. 10 Punkten: keine Wertung

BEHEMOTH recyclen ihren Backkatalog, und so wird «Grom», das zweite full-lenght Album der Slavonic Trilogy von 1996 von nochmals für die Nachwelt aufgelegt.

Ergänzend zum eigentlichen Album gibt es ein zusätzliches Goodie mit massig Bonus-Material, das sich aus diversen Cover-Versionen und Live-Tracks zusammen setzt. Geboten wird unspektakulärer Black Metal der zweiten Welle, der bei weitem nicht so hochglanzpoliert daher kommt, wie die letzten Alben von Behemoth. Man kriegt zwischenzeitlich sogar das Gefühl, dass da eine andere Band am Werk sei. Wer sich dennoch für den Kauf entschliessen sollte, bekommt für sein Geld zumindest einiges geboten!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/M-pitz3BZBA

Mittwoch, 03 Mai 2023 05:36
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v. 10 Punkten: 8.0

"Schaffen es die Schotten künftig eigene Akzente und einen eigenen Sound zu entwickeln, ist auch ein Durchbruch möglich". Diese Worte schrieb ich zum Debüt-Album der DragonForce Clones ASCENSION.

Auf dem aktuellen, zweiten Werk werden die von mir geforderten Innovationen leider nicht dargeboten. Ascension bewegen sich auf «Under The Veil Of Madness» zwar auf hohem, musikalischen Niveau, aber immer noch wie der kleinere und weniger eingängige DragonForce Bruder. Dazu kommt der über die Albumlänge nervende Stimme von Sänger Richard Carnie und der meist in Ultra-Hochtempo gespielte Power Metal. Es kann einfach auch mal zu viel werden. Das alles darf man aber auch gerne als "Gejammer auf hohem Niveau" ansehen, denn wie sich hier das Quintett in einen Geschwindigkeitsrausch spielt, ist doch sehr beeindruckend. Und ja, ab und zu, ist da doch noch der eine oder andere kurze ruhige Moment und ein kreatives Aufblühen zu erleben. Letzteres etwa im Zwischenteil des fast 9-minütigen Titelsongs. Hier klingt Sänger Richard Carnie plötzlich wie ein verrückt gewordener Zirkusdirektor.

Generell kommt man beim Anhören dieses Albums aber nicht um den Eindruck herum, dass sämtliche fünf Musiker schlicht hyperaktive Genossen sind. Diese Eigenschaft verwandeln sie in schwindelerregende Gitarren- wie Keyboard-Duelle, Double-Bass Drum-Rallys, und auch der Bass darf mal kurz wie prägnant solieren. Dass das hier Gebotene pure Absicht ist, stellen sie mit dem gefühlvollen 15-sekündigen Intro zum Instrumental «Power Of A Thousand Suns» klar. Und ja, solche Momente gibt es immer wieder auf dem zweiten Album, doch für mich sind das aber schlicht zu wenige. Wem dieser permanente Geschwindigkeitsrausch nichts ausmacht, findet mit «Under The Vail Of Madness» das passende Werk. Für mich ist hier einfach alles zu viel, obwohl ich ja eigentlich ein flammender DragonForce "Gutfinder" wie Versteher bin. Die unüberhörbaren Vorbilder von Ascension bringen es jedoch klar besser!
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/pnJ26h9yZXg

 

 

 

 

Mittwoch, 03 Mai 2023 05:30

Riverdogs Rob Lamothe hat mit CROSS COUNTRY DRIVER ein neues Betätigungsfeld gefunden. Inwieweit sich diese Truppe als zukünftige Hauptband entpuppen wird, wird sich noch heraus stellen.

Zusammen mit unzähligen Gastmusikern wie Mike Mangini, Greg Chaisson. Jimmy Wallance und Vivian Campbell entpuppen sich die Lieder als leicht melancholische Hard Rock Nummern. Für einen Freund der positiven Klänge nun nicht gerade die Offenbarung, auch wenn die Tracks gut gespielt sind. Ab und zu sehe ich mich auch ein bisschen in der Grunge-Phase wieder, und wer mich kennt, weiss, dass ich nichts mehr verachte als diesen Musikstil. Aber wie gesagt, musikalisch sehr gut umgesetzt und gesanglich auf einem Top-Level dargeboten.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6IliIhNvQRU

Dienstag, 02 Mai 2023 06:32
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v. 10 Punkten: 8.0

Da ist sie nun, die bitterböse "Moderne" in Sachen Deathcore, was garantiert nichts für zartbesaitete "fellow men" ist! MÉLANCOLIA, die Newcomer aus Australien, Melbourne legen uns mit ihrem Debüt «HissThroughRottenTeeth» ein spannendes, viel kompetenteres Album als manche Genre-Kontrahenten hin. Das Quartett punktet vorab durch die Komplexität der Vermischung aus Extremitäten von Deathcore mit der Schlichtheit von Black Metal und eisiger, inszenierter Gothic-/Industrial-Sphären auf seine eigene Art.

Mélancholia sind Alex Hill (Vocals), Joshua Taafe (Guitars), Billy Morris (Guitars) und Mason Page (Drums), die sich im Jahre 2022 zusammen geschlossen haben, um eine Combo zu formen, dessen theatralische Sound-Exzessive die Meute in ihren Bann ziehen sollte. Klar weisen die Australier identische, musikalische Genre-Strukturen der Amerikaner Lorna Shore aus New Jersey auf, jedoch können sie sich mit einigen Melodic Black Metal Inspirationen, die sie mit melancholischen, atmosphärischen Feinheiten ins Spiel bringen, etwas abheben und machen so den vielumschriebenen kleinen Unterschied aus, wenn auch nicht markant. Das Debüt «HissThroughRottenTeeth» bietet teuflische Vocals, die als Growls wie Screams direkt aus der Hölle und gewissen Anleihen bei Dani Filth (Cradle Of Filth) heraus gewürgt, sprich wiederum von abartigen, brutalen Drums mit Wucht und unermüdlichem Double-Bass Drum-Spiel getragen werden.

Im Zusammenspiel mit den, trotz heftigen Härtegewittern, durchaus auch melodischen Riffs der zwei Gitarren werden erbarmungslose Break-Downs inszeniert, die in Sachen Qualität, zumindest gegenüber der Konkurrenz, nichts zu fürchten haben. Leider, und das ist halt dem Genre Deathcore zuzuschreiben, sind erhabene Momente der Schaffens-Identität sehr rar gesät, was dieses Metier eigentlich zu bieten hätte! Anspiel-Tipps auf «HissThroughRottenTeeth» sind von meiner bescheidenen Seite aus «Dread Will Follow» und der Titeltrack. Fazit: den Australiern von Mélancholia ist ein vielversprechender und klar über dem Durchschnitt liegender Erstling gelungen, der für einen kommenden Nachfolger jetzt schon viel Zuversicht verspricht!
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/2SNV2kdRGcc

 

Dienstag, 02 Mai 2023 06:24

"Kontinuierlich-, imposanter Aufstieg von THRON aus dem Black Forest Germany"! Hatte schon beim begnadeten Vorgänger «Pilgrim» 2021 der wahrhaftige Teufel seine Hände im Spiel, so offenbaren THRON mit ihrer vierten full-length Scheibe «Dust», dass über Luzifer noch eine weitere Instanz steht, der Ort der ewigen Verdammnis für die Sünder, sprich, die Hölle...!

Kleines Resümee über die Deutschen aus dem Schwarzwald, Baden-Württemberg. Gegründet wurde das Projekt Thron im Jahre 2015 von versierten, erfahrenen Members aus anderen Bands im Umkreis des immer grünen Black Forest, namentlich "Samca" (Vocals), "PVIII" (Guitars), "Ravendust" (Guitars), "SXIII" (Bass) und "J", Jöschu Käser (Drums) mit der Philosophie, Black Metal der 90er Jahre mit skandinavischem Flair zu kreieren und zu spielen. Mit der selbstbetitelten Debüt «Thron» (2017) begann der rasante Aufstieg des akribisch arbeitenden Quintetts, worauf im Jahre 2018 «Abysmal» folgte. Fügte man bei den Vorgänger-Alben von «Dust» noch traditionellen Heavy Metal bei, integrieren die Jungs von Thron nun einige Symbiosen des Metals, wie auch des Progressiven aus den 70er-, 80er-Jahren, was eine grossartige Balance von Verschmelzungen mit ihrem Melodic Black/Death Metal wiedergibt.

Was vor allem bei «Dust» punktet, ist, dass sich die Jungs ihrem eingeschlagenen Weg (Sound) treu geblieben sind und nur sporadisch, wo nötig, filigrane Komplementierungen aus den 70er, 80er-Jahren verbaut haben. «Dust» entfacht ein höllisches Feuerwerk aus klassischen-, skandinavischen Grundelementen, die anrüchige-, epische Züge aufweist, wie auch brachiale-, zornige Kontraste zum Besten gibt und mit Wutausbrüchen aggressiv vorgetragen wird. Die erhabene Vielfältigkeit von Thron wird auf allen elf Krachern gross geschrieben und auf Tracks wie «The Golden Calf», «The Face Of Despair», «Into Oblivion» und, und, und..., exzessiv mit viel Dynamik wiedergegeben, heisst"all out of the hand of Satan"! Conclusio, strong band, strong album, bright future, und ich persönlich freue mich auf jeden Fall auf den kommenden Gig von Thron am Samstag, den 20. Mai 2023 in Bundesbern im Malibu.
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/8QEkivzFYro

 

Dienstag, 02 Mai 2023 06:17

Die Finnen, die könnens! Das ist ein Satz, den ich zwar immer wieder mal gerne bringe, doch er stimmt halt einfach schon. Auch das achte Studio-Album von HANGING GARDEN bringt eine konstante Qualität, wie man sie vom Norden her bestens kennt und inzwischen auch gewohnt ist.

Zwar entwickelte sich das Septett (!) aus dem einstigen Doom-Projekt in eine eher melodische Richtung, doch die Wurzeln sind unverkennbar, und die Mischung ist sowohl erfrischend als auch altvertraut. Fast fünfzig Minuten lang dauert der Hörgenuss. Repeat-Buttons aufgepasst, da kommt was auf Euch zu! Im Fokus der Songthemen steht der Weg zurück zu den spirituellen Wurzeln, wie auch die technologische Fragilität der Gesellschaft. Hanging Garden waren bisher eher auf Melancholie und Verzweiflung aus. Der frische Wind tut gut, und der alte Glanz ist jedoch bei Weitem nicht verblasst. Es sind grosse Träume, von denen auch erzählt wird, und diese hatte die Band bestimmt auch beim Aufnehmen dieser Scheibe. Nun, meiner bescheidenen Meinung nach: Traum erfüllt! Melancholisch und dennoch gewissermassen optimistisch. Wer es gerne tiefsinnig und atmosphärisch mag, wird mit «The Garden» rundum bedient.
Mona

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dztzKUQcwv4

Dienstag, 02 Mai 2023 06:10

Brasiliens Metal-Szene ist riesig, und nur wenige Bands schaffen es, sich in Europa zu etablieren. Angra, Krisiun und Sepultura, eventuell noch Nervosa oder Crypta. Hand aufs Herz: Die wenigsten Metalfans können auf Anhieb mehr Bands aus diesem grossen Land aufzählen.

Ob ANARKHON hier eine grosse Fanschar aufbauen können, wage ich stark zu bezweifeln. Deren fünftes Album ist nämlich dermassen krank und komplex, dass hier wohl nur eine Minderheit Gefallen an «Obiasot Dwybat Ptotnun» finden wird. Dieses sumpfige, kranke und schwer verdauliche Album ist lyrisch von Lovecraft’s Geschichten inspiriert. Die zähen, doomigen Passagen, das ultratiefe Growling von Aron Romero, die überraschenden und zahlreichen Wendungen machen die Songs aber auf eine absonderliche Weise auch interessant. Ein Opus wie «The Devourer Of Eons Manipulates The Inanimated Puppet Called Man» (Uff, was für ein Songtitel!) offenbart das ganze Ausmass am Besten. Ein psychedelischer Start, der sich in einen doomigen Stampfer entwickelt, bevor es mit dem Einsetzen der Growls schnell wird. Aufgelockert durch kalte Black Metal Riffs und einen Akustik-Part. Ich bin hin und hergerissen, zwischen Begeisterung und Abneigung. Sicher ist nur, dass die Scheibe nicht gerade oft auf dem Plattenteller landen wird. Es braucht wohl einen gewissen Gefühlszustand, um Anarkhon sein Gehör zu leihen.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/rBBAkNzPiGM

 

Montag, 01 Mai 2023 09:05
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Yesss! Der Song «Crying In The Night» gehört noch heute zum Besten, was es im melodischen Hard Rock zu hören gibt. Eine Nummer, die nur so vor positiven Vibes trieft, Spass ohne Ende macht und eine "Gute-Laune" Nummer abgibt, wie sie im Rezeptbuch steht.

Klar gewannen die Bayern damit keinen Preis für Originalität, aber zumindest zauberten sie mir immer Freudiges auf die Lippen, machten mich unbesiegbar und unwiderstehlich. Hörte ich mir jeweils diese Party-Nummer an, war keine Lady vor mir sicher und mit einem frechen Grinsen liess ich die Gepeinigte dann selbstsicher wissen: "Crying in the night, I'll wait for you". Allein das neonblaue Cover des Debüt-Albums liess den Puls der Zuhörer ins Unermessliche steigen und machte Lust auf mehr…, und ja, Sänger Werner Stadi war zwar kein gesanglicher Krösus wie David Coverdale oder Ronnie James Dio, doch er zeigte sich stets authentisch und trug einfach viel Spass in seiner Gesässmuskulatur.

Erinnere ich mich heute an eines meiner ersten Interviews, das ich mit ihm führte, so entlockt mir dies noch immer ein breites Schmunzeln betreffend seiner bayrischen Unbekümmertheit. Dass die Jungs in ihrer Frühphase von den Bonfire Recken Claus Lessmann und Hans Ziller unterstützt wurden, hört man den Tracks an. «Take Me To Your Heart», «Midnight Romeo», die Ballade «Sometimes She Cries» (keine Cover-Version von Warrant), «Under Your Skin» und «Danger Is Calling» sind noch heute Nummern, welche Spass bereiten und sei der Weg aktuell noch so aussichtslos. Ganz zu schweigen von meinem Klassiker «Crying In The Night». Hört Euch diese Truppe an, die sich reformiert hat und einen Neuanfang wagt. Wer auf Bonfire und dergleichen im Bereich Hard Rock steht, wird kaum enttäuscht werden, und wer sich mit "guter Laune" auskennt oder kennen lernen will, muss hier zugreifen.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/RqDTZEMEGcY

 

Montag, 01 Mai 2023 09:01
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Vereinigtes Königreich (United Kingdom) trifft auf schwedisch-angehauchten Melodic Black Metal. IMPERIAL DEMONICS, gegründet im Jahre 2021 in Belfast, County Antrim, Northern Ireland katapultieren uns mit ihrer Debüt-EP «Beneath The Crimson Eclipse» in den klassischen, schwedischen wie polierteren Black Metal Sound der späten 90er und frühen 2000er (Dark Funeral, Dissection und so weiter) zurück.

Die Members des Projektes Imperial Demonics sind Andy Heathen (Vocals), Daniel Dempster (Guitars), Kacper Lewandowski (Guitars), Gareth Murdock (Bass) und Mastermind Cameron Åhslund-Glass (Drums/all music and lyrics), die alle, ausser Kacper Lewandowski, noch in weiteren Bands aktiv sind. Die fünf bärenstarken, auf hohem Niveau komponierten Tracks mit einer Gesamt-Spielzeit von knapp einer halben Stunde erzeugen mit unerbittlichen, brutalen Blastbeats im Zusammenspiel mit melodischen Riffings und brachialen Vocals wie viszeralen Texten ein Höllenfeuer, das nie erlischt. «Beneath The Crimson Eclipse» wurde getreu dem skandinavischen Strickmuster äusserst druckvoll produziert und reflektiert somit die finstere, bedrohliche Atmosphäre von Seiten Imperial Demonics.

Zu keiner Zeit kommt bei mir das Gefühl auf, das hier auf dieser Debüt-EP minderwertiges Füllmaterial gespielt wird. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn da wurde intelligentes und durchstrukturiertes Songmaterial vom Feinsten ins Vinyl geritzt. Man muss hier und jetzt Farbe bekennen und verkünden, dass die Briten mit «Beneath The Crimson Eclipse» nicht nur eine erste abgeklärte Duftmarke ihres Könnens demonstriert haben, nein, auch das der schwedische, nostalgische, nie in Vergessenheit geratene Wahnsinn der  Vergangenheit intensiviert wurde. Ich bin mal gespannt, was das Quintett aus Belfast noch alles im Stande ist abzuliefern, wenn es um den ersten Longplayer geht. Auch wenn bei EPs in der Regel keine Punkte-Wertung vergeben wird, wäre mein persönliches Rating mehr als verdiente 8.5 Punkte von zehn.
Marco

cede

 

https://www.youtube.com/embed/KTMs5Jh3W1k

 

Montag, 01 Mai 2023 08:56
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Der Mr. Big Gitarrist zollt hier Ronnie James Dio Tribut und zwar auf eine ganz spezielle Art. Ohne Gesang performt PAUL GILBERT hier Songs von Dio, Rainbow und Black Sabbath. Die Gesangslinien übernimmt seine Ibanez, was sehr speziell ist, aber die insgesamt zwölf Songs sind durchaus spannend geworden.

Von der Gitarre her hält sich der Virtuose nahe an die Originale, und selbstverständlich hat Paul hier alle Instrumente selber eingespielt. Nur die Drums kommen von Billy Ray, und der macht seine Sache gut, nur dass man einen Cozy Powell halt nicht kopieren kann. Nummern wie «Man On The Silver Mountain» werden echt klasse dargeboten. Und so verneigt sich Paul natürlich auch vor Ritchie Blackmore oder Tony Iommi, wie man gut bei «Neon Knights» und «Heaven And Hell» hören kann. Die Idee zum "The Dio Album" kam Gilbert erstmals auf einer Autofahrt nach Hause, nachdem ihm unterwegs eine Person mit einem DIO-Cap über den Weg gelaufen war. Und so haut uns der Saitenakrobat ein Dutzend starke Nummern um die Ohren, die wirklich zu gefallen wissen und von einer klasse Idee zeugen.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/su06ibXGvVQ

Montag, 01 Mai 2023 08:50
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Vier neue Songs und fünf ältere von früheren EPs treffen auf «Ochre» zusammen, und der ehemals im Death Metal aktive Luke Tromiczak liefert, in Zusammenarbeit mit Gastmusikern, ein düster-entspannendes Fest für die Ohren ab.

Die Härte, die von den verhältnismässig sanften Klängen nachstrahlt, ist beeindruckend hypnotisierend. Die ziemlich stark an Nick Cave erinnernde Stimme wirkt sich ebenfalls sehr auf das Gesamtbild aus, welches für mich persönlich ganz gut zu einem kuscheligen Winterabend passt. Die Klanglandschaften erinnern gewissermassen an die üblichen, skandinavischen Vibes, die wir normalerweise bei dieser Art Musik gewohnt sind, doch es besitzt etwas sehr eigenes und anderes - kaum merklich, und doch so ausschlaggebend.

Auch bei den Lyrics wurde nicht gespart, und das harmonische Zusammenspiel mit den gekonnt gewählten Instrumental-Parts ergibt ein solides Album für die Sammlung all jener, die einen gepflegten Rückzug aus der Alltags-Hektik schätzen. Die Melancholie ist sehr auf den Punkt gebracht und schweift teilweise sogar in tiefe Traurigkeit ab. Auch wenn wir da keinen Metal geliefert bekommen, erhalten wir dafür aber die Stärke, die unsere Liebe zum Metal überhaupt erst erweckte. Sehr gut investierte vierzig Minuten Chillout am Abend!
Mona

cede

 

https://www.youtube.com/embed/lQ7KPb8Kr-M

 

Samstag, 29 April 2023 07:06

Schon länger nicht mehr geheadbangt oder getanzt? Dann grabt mal den Lederanzug aus und gönnt Euch die neue Platte von ERDLING!

Von der ersten Sekunde an ist das Stillsitzen keine Option mehr. Mitsing-Zwang: Hoch! Der Kopf wippt, der Fuss tappt, es fehlt nur noch ein wenig Feuer und eine gute Tanzfläche. Satte Riffs, eingängige Keys und sehr genretypische Vocals - ein Erfolgsrezept für eine gute Party und eine gelungene musikalische Trance. Knapp vierzig Minuten, welche jedoch sehr gut gefüllt sind und für Gruftis, Deutschrock und Industrial Fans definitiv eine Bereicherung des Tages darstellen dürften. Ab in den Shop und rein in die Sammlung damit! Die schönen Keys/Synths - wie nicht anders zu erwarten - sind das Element, welches mich am meisten verzaubert (nebst den Riffs, natürlich, dafür habe ich einfach eine Schwäche). Die Wiederhol-Taste darf und soll ihren Zweck erfüllen, denn einmal ist hier nicht genug. Gute Stimmung ist mit «Bestia» garantiert.
Mona

cede

 

https://www.youtube.com/embed/lDjZGBMkuDY

 

 

Samstag, 29 April 2023 07:00

Die Band PREDATORY VOID aus Gent in Belgien, feiert mit «Seven Keys To The Discomfort Of Being» ihren Album-Einstand.

Mit «Grovel» geht es schleppend und massiv zur Sache, und das verzweifelte Gekeife von Lina K. passt sich nahtlos ins Songgefüge ein! Ein markerschütternder Schrei eröffnet «*(struggeling)». Wie eine Planierraupe macht dieser Brocken alles platt. Heftig wird mit «Endless Return To The Kingdom Of Sleep» auf uns eingeprügelt und das entrückte Geschrei verleiht dem Ganzen das gewisse Etwas! «Seeds Of Frustation» umspielt gekonnt sämtliche Sinne und überzeugt mit viel Melancholie. Deftige Kost wird mit «The Well Within» geboten und zäh wie Lava kommt die Chose langsam wie zerstörerisch daher! Traurig dreht «Shedding Weathered Skin» seine Kreise und bleibt im Schritt-Tempo stecken, erzeugt so aber eine sehr unbehagliche Atmosphäre! «Funerary Vision» bringt in knapp zehn Minuten dieses Album auf melancholische Art und Weise zu Ende. Predatory Void haben mit «Seven Keys To The Discomfort Of Being» einen richtigen Hassbatzen heraus gehauen!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/MzZPLPtDQGc

 

Samstag, 29 April 2023 06:53
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v. 10 Punkten: 7.0

Wenn ein Promo-Schreiben mit dem Satz wirbt "Das Lied «The Hanging Tree» weist einen der besten Refrains auf, der in diesem Jahr im Metal zu hören sein wird" und man sich anschliessend schlicht fragt: "Welcher Refrain auf diesem Album ist da nur gemeint?"

Dann gibt es drei Möglichkeiten: Erstens: Der Werbetext macht das, was er machen sollte: ein Produkt bewerben und Kaufanreiz schaffen. Zweitens: Der Reviewer hat schlicht schlechte Ohren oder drittens: dieses Lied ist tatsächlich nicht so gut wie angepriesen. Weiter wird da geschrieben: "Dies ist so viel mehr als nur ein Metal-Album. Es ist eine bewegende Geschichte, untermalt von märchenhaften Songs, die spielend die Kluft zwischen Fantasie und Realität überbrücken." Bei allem Respekt: All das höre ich hier nicht heraus. Die lauthals beworbene Klasse will sich mir hier schlicht nicht erschliessen. Ich anerkenne zwar, dass diese italienischen Heavy Metaller ein gutes Werk mit abwechslungsreichen und oft mit Folk-Einflüssen versehene Lieder geschrieben haben. Sie klingen dabei durchaus sympathisch und schlüssig, aber wirklich bewegen tun sie mich nicht, weder positiv noch negativ. Hört man genau hin, erkennt man ansatzweise, was der Werbeblock meint. 

Insgesamt dümpelt mir dieses Album jedoch zu sehr in der Musiklandschaft herum. Man könnte auch sagen, dass Elvenking zu sehr damit beschäftigt sind, Atmosphäre zu schaffen und dabei vergessen, griffige Lieder zu schreiben, die auf den Punkt kommen. Das Potenzial ist jederzeit erkennbar, das musikalische Spektrum sehr gross und in seiner Kombinations-Vielfalt fast schon progressiv. Dennoch rauscht es an mir vorbei. Die dunkle Magie, geheimnisvolle Gestalten und das allumfassende, hypnotisierende Flair bleiben mir verborgen. Ich wünschte mir, ich könnte so tief in dieses Album eintauchen. Würde es sich hier um einen See voller Emotionen handeln, bliebe dieser für mich gefroren. Ich pralle also an der Oberfläche ab, und trotzdem ist das elfte Album der 1997 gegründeten Gruppe nicht schlecht. Gerne gratuliere ich also all jenen, welche die beschriebenen Gefühle tatsächlich spüren. Mir wird «Readers Of The Ruine - Rapture» aufgrund so vieler ähnlicher  und durchschnittlicher Alben jedoch kaum in Erinnerung bleiben.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Cdq3ArS8A4o

 

 

 

Samstag, 29 April 2023 06:47
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v. 10 Punkten: 8.5

Das sechste Album der Schweden von GRAND DESIGN knüpft nahtlos an seine fünf Vorgänger an und bietet mitsingbaren Hard Rock, der mit einer kräftigen Prise Härte ausgestattet ist.

Dabei stehen die Riffs und die in die Beine gehenden Rhythmen im Mittelpunkt. Mit den kräftigen Chören erinnert die Truppe immer wieder an Def Leppard und lässt dabei Mitsingparts in die Höhe schnellen. «God Bless The Rawk'n Roll» ist ein Parade-Beispiel dafür, welches mit dem an Eclipse erinnernden Einstieg bei «Love Or A Fantasy» bestens ergänzt wird. Auch «Your Luv Is Drivin' Me Crazy» geht beschwingt in die Runde und zeigt mit «Dangerous Attraction» einen ebenbürtigen Part auf der Scheibe auf. Man könnte die Jungs auch als eine Mischung aus Shy, TNT und Heavy Pettin beschreiben. Zumindest lassen sich die Herren ihren «We Were Born To Rawk'n Roll» nicht vermiesen und rocken, als gäbe es kein Morgen. Mit «Get Out» und «In The H.E.A.T. Of The Night» (cooler Querverweis zur Band H.E.A.T.) wird das neue Werk «Rawk» beendet, das sich jeder Melodic und Hard Rock Fan anhören muss.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/8zSQY2rf1DY

 

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