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02. Februar 2025, Kofmehl Solothurn
By Rönu
Die Popularität von Halo Effect ist erstaunlich, schliesslich ist gerade erst das zweite Album erschienen. Das Kofmehl in Solothurn war auf jeden Fall sehr gut gefüllt, was sicher auch am Package lag, denn man sah doch auch einige Shirts von Pain und Bloodred Hourglass. Im Gegensatz zu den unsäglichen Merchandisepreisen von Dark Tranquillity war das heute sehr human. Ein Shirt gab es für 35 Kröten und damit lag man gleichauf mit den Preisen in Deutschland. Da hat Sänger Mikael Stanne, der ja bei beiden Bands das Mikro in der Hand hält, wohl erfolgreich an gewissen Schräubchen gedreht.
Bloodred Hourglass
Pünktlich um 19:00 ging es los und die Finnen betraten die Bühne. Da sowohl von Pain wie auch für Bloodred Hourglass ein Drumkit aufgebaut wurde, war es für die sechs Mitglieder entsprechend eng. Davon liessen sich Bloodred Hourglass aber nicht irritieren und schmetterten eine ordentliche Prise Melodic Death in das hungrige Publikum. Garniert wurde das Ganze mit einigen Metalcore Elementen, welche die Band auf dem neuen Album integriert hat. Mir gefallen zwar die thrashigeren Frühwerke um einiges besser, aber das ist wiederum Geschmackssache. Erstaunlicherweise durfte man 40 Minuten spielen, was die Skandinavier dazu nutzten vor allem die beiden letzten Werke «Your Highness» und «How’s The Heart» als Vorlage für die Setliste zu benutzen. Der Sound war druckvoll und so kamen Fans der Band voll auf ihre Kosten.
Setlist: «The Sun Still In Me» - «In Lieu Of Flowers» - «Leaves» - «The End We Start From» - «Waves Of Black» - «Drag Me The Rain» - «Nightmares Are Dreams Too» - «Veritas» - «Where The Sinners Crawl»
Pain
Nach einer kurzen Umbaupause war es nun Zeit für Peter Tägtgren’s Pain. Die Stimmung im Saal erreichte sofort ein neues Level, anscheinend mögen viele den Electronic / Industrial Metal des Schweden. Ich gehöre definitiv nicht dazu, ich mag den Sound von Pain überhaupt nicht, weshalb die folgende Stunde für mich eher einer Tortur gleichkam. Trotzdem muss ich zugestehen, dass die Band in Sachen Lichteffekte und Show einiges richtig gemacht hat. Bei «Call Me» stoppte Peter kurz den Song und verurteilte dann den Gitarristen den Part von Sabaton’s Joakim Broden zu singen, was dieser erstaunlicherweise recht adäquat rüberbrachte. Was die Setliste anbelangt, wurde die Diskografie recht breit berücksichtigt. Mein Walliser Kumpel meinte nach dem Auftritt, dass «Same Old Song» der ‘beschti Song üsem Portfolio’ gewesen sei, was nicht nur zur allgemeinen Belustigung aufgrund der Wortwahl führte, sondern auch den Nagel auf den Kopf traf.
Setlist: «It’s Only Them» - «Don’t Wake The Dead» - «Call Me» - «Zombie Slam» - «Suicide Machine» - «I’m Going In» - «Go With The Flow» - «Same Old Song» - «The Great Pretender» - «Party In My Head» - «Have A Drink On Me» - «Let Me Out» - «Shut Your Mouth»
The Halo Effect
Um halb Zehn war es dann soweit und ein prächtig aufgelegter Mikael Stanne betrat mit seiner Combo die Bühne. Was folgte war ein Triumphzug in Sachen Melodic Death Metal. Es ist erstaunlich, was die Band auf ihren beiden Alben für Songs geschrieben hat und das konnte sie heute auch live unter Beweis stellen. Leider war bei den ersten Songs der Bass etwas gar präsent, was sich aber im späteren Verlauf wieder zum Guten einpendelte. In Sachen Licht war man meist in grünem Nebel eingetaucht, was dazu führte dass man in den hinteren Reihen vielfach nur die Umrisse erkennen konnte. Dementsprechend schwierig gestaltete sich auch das Fotografieren.
Bei erst zwei Alben war die Songauswahl sicher nicht allzu schwierig, aber es war doch erstaunlich, dass vom neuen Werk nur fünf Songs gespielt wurden, das Debüt bis auf eine Ausnahme komplett zu Ehren kam. Die Reaktionen des Publikums waren auf jeden Fall euphorisch, was die Band sichtlich genoss. Nach einer Stunde war der Spass dann leider schon vorbei, was sicher ein kleiner Kritikpunkt ist, vor allem als Headliner erwartet man da schon mehr. Man hätte ja zum Beispiel noch einen In Flames Coversong einbauen können. Aber das ändert grundsätzlich nichts an der Tatsache, dass The Halo Effect wohl bald schon in grösseren Hallen auftreten werden. Grandiose Band, grandioser Auftritt!
Setlist: «March Of The Unheard» - «Feel What I Believe» - «In Broken Trust» - «The Needless End» - «Detonate» - «Conditional» - «Cruel Perception» - «A Truth Worth Living For» - «Become Surrender» - «What We Become» - «Gateways» - «Last Of Our Kind» - «Days Of The Lost» - «Shadowminds»