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27. Oktober 2023, Pratteln - Z7
By Rönu
Ein hochkarätiges, finnisches Package besuchte an diesem Freitag das legendäre Z7. Beide Bands haben zudem eine ähnliche Biografie vorzuweisen, indem sie in ihren frühen Jahren mit Klassiker-Alben eine essentielle Rolle im Power Metal innehatten, danach aber eine ziemliche Baisse durchliefen, um dann wieder erstarkt ein Comeback zu feiern. Vor allem Stratovarius haben letztes Jahr mit «Survive» eine absolute Granate abgeliefert. Auf alle Fälle weisen beide Truppen eine beachtliche Anhänger-Schaft auf, und so war die Konzerthalle prall gefüllt wie die Stimmung prächtig.
Induction
Als Support-Band agierte die deutsch-tschechische Band Induction, bei der unter anderem Kai Hansens Sohn Tim die Axt schwingt. Deren zweites Album «Born From Fire» erschien 2022 und wurde heute dem gespannten Publikum vorgestellt. Das Debüt fand hingegen keine Aufmerksamkeit und wurde in der kurzen Setlist aussen vorgelassen. Ziemlich speziell für eine Band, welche erst zwei Alben auf dem Markt hat. Da die meisten Anwesenden die Combo aber nicht kannten, spielte das eine untergeordnete Rolle. Induction besitzen durchaus Potenzial, was sie mit viel Spielfreude und starken Songs wie «Fallen Angel» oder «Queen Of Light» beweisen konnten. Sänger Antonio Calanna, der auch bei All Of Metal tätig ist, ersetzte Craig Carns, der noch auf dem Album zu hören ist, und dass Antonio ein ausgezeichneter Shouter ist, hat er bei seiner Hauptband längst bewiesen. So wurde der Auftritt durchaus gefeiert, und am Schluss hätten es dann gut und gerne noch ein, zwei Songs mehr sein dürfen.
Setliste: «Born Of Fire» - «Fallen Angel» - «Scorched» - «Go To Hell» - «Queen Of Light»
Sonata Arctica
Nach dem Intro von «One Day» aus der Feder von Hans Zimmer, enterten Sonata Arctica die Bühne mit dem ziemlich progressiven «Closer To An Animal», und so hielt sich die Stimmung am Anfang noch im Rahmen. Ausserdem überzeugte mich Sänger Tony Kakko am Anfang gar nicht, was sich zum Glück mit fortwährender Dauer änderte. Mit dem folgenden «Black Sheep» ging auch der Geräuschpegel in der Halle nach oben und die Band wurde von Minute zu Minute besser. Das lag auch an der starken Setliste, wo die ersten Alben «Ecliptica», «Silence» und «Winterheart's Guild» mehr als die Hälfte der Songs bestimmten. Ja und wer solche Hits wie «I Have A Right», «Replica», «Full Moon» oder «The Cage» im Repertoire hat, kann auch nicht viel falsch machen. Die Stimmung gerade gegen Ende des Sets war super, was sich auch beim Schlusspunkt «Don't Say A Word» zeigte, wo es zur obligaten Frage «Is there something you need?» kam. Natürlich «Vodka»!!! Nach knapp 75 Minuten verliessen die Finnen unter grossem Applaus die Bühne.
Setliste: - «Closer To An Animal» - «Black Sheep» - «First In Line» - «Broken» - «I Have A Right» - «Paid In Full» - «Replica» - «8th Commandment» - «Tallulah» - «The Cage» - «Don’t Say A Word»
Stratovarius
Mit «Survive» starten Stratovarius fulminant in den Gig, und sofort war die Stimmung im Publikum da. Die folgenden 75 Minuten wurden zu einem einzigen Triumpfzug. Sänger Timo Kotipeltos Gesang war phänomenal und die Band prächtig aufgelegt. Die neuen Songs wie «Frozen Time», «Broken» und vor allem «World On Fire» waren mehr als nur Platzhalter, sondern reihten sich nahtlos in die unglaubliche Anzahl Hits der Finnen ein, auch wenn heute «Forever» fehlte. Dass die Band noch dazu in der Lage ist, Uptempo-Knaller wie «Speed Of Light» oder «Father Time» zu spielen, bewies sie an diesem Abend ebenfalls. Auf irgendwelche Show-Effekte wurde gänzlich verzichtet, das Bühnenbild eher minimalistisch gehalten, denn heute sollte die Musik an erster Stelle stehen. Tja, und wer bei Götter-Songs wie «Paradise» oder «Black Diamond» nicht in Schwung kam, dem war nicht zu helfen. Nachdem Stratovarius die Bühne verlassen hatten, wurden sie lautstark zu einer Zugabe aufgefordert, dem die Finnen natürlich gerne nachkamen. «Unbreakable» und das unverzichtbare «Hunting High And Low» (mit dem obligaten Mitsing-Part) beendeten schliesslich einen denkwürdigen Auftritt. Ehrlich, so stark habe ich Stratovarius schon ganz lange nicht mehr gesehen!
Setliste: «Survive» - «Eagleheart» - «Speed Of Light» - «Paradise» - «Broken» - «Winter Skies» - «World On Fire» - «Stratosphere / Holy Light» - «Father Time» - «Frozen In Time» - «Black Diamond» - «Unbreakable» - «Hunting High And Low»