Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
28. September 2024, Pratteln – Z7
By Björn
An diesem Samstagabend zog es die Power Metal Fans gleich in Scharen in den Schweizer Rocktempel der Konzertfabrik Z7. Dies lohnte sich auch angesichts der hochkarätigen Bands, die an diesem Abend spielen würden. Vor der Halle hat man als Neuerung ein offenes Festzelt aufgestellt, damit der Konzertgänger auch draussen im Trockenen steht und das Gespräch mit Freunden führen oder eine Bratwurst mit Pommes geniessen kann. Super Idee, gerade über die Herbst/Winter Konzert-Abende. Nun aber rein in die Halle! Erst mal kurz das Merchandising-Angebot abchecken, und wie üblich wurde der vorgesehene Zeitplan eingehalten.
Serious Black
Pünktlich um 19:00 Uhr ging es dann auch los. Da ich ja selber schon auf der Bühne im Z7 stand, weiss ich von dem Schild, welches beim Aufgang zur Bühne hängt. Dort steht nämlich drauf: "We don't know when your show starts, but we do excactly know when it ends!" Mit anderen Worten, seid besser pünklich, wenn ihr euer Set durchspielen wollt. Serious Black existieren mittlerweile seit zehn Jahren, und mit dem neusten Output «Rise Of Akhenaton» hat man bereits das sechste Album im Gepäck. Nun, wie verpackt man sowas in 45 Minuten Spielzeit? Absolut gekonnt wählte man ein bis zwei Songs aus vier Alben aus, um möglichst viel musikalisches Schaffen abzudecken.
Anfangs wunderten mich die auf Englisch gehaltenen Ansagen. Nach den ersten paar Tracks trat dann Bassist Mario Lochert ans Mikro und erklärte, dass der serbische Sänger Nicola Mijic (Ex-Edens Curse) der deutschen Sprache nicht so mächtig sei. Dabei verwies er auch auf ihren Merchstand, wo es zu jedem gekauften T-Shirt noch ein signiertes Album dazu gäbe. Da muss ich mal sagen, Hut ab AFM Records..., so geht Promotion! Der hymnenhafte Melodic Metal kam beim Publikum gut an, und mit dem Hintergrund einer zehnjährigen Bandgeschichte verwunderte es auch nicht, dass der Auftritt sehr souverän wirkte.
Setliste: «Akhenaton» - «Mr. Nightmist» - «Take your Life» - «Serious Black Magic» - «Metalized» - «Senso Della Vita» - «High And Low»
Firewind
Nun war meine Stunde gekommen, mein persönlicher Main-Act. So hatte ich doch schon sehr oft versucht, Firewind live zu sehen, und irgendwie hatte es vom Datum her nie gepasst. Nicht so an diesem Samstag. Meine Vorfreude war deshalb riesig. Endlich sollte ich dem griechischen Gitarren-Gott lauschen können. Seine Karriere verfolge ich schon seit vielen Jahren. Was hat Gus G (mit bürgerlichem Namen Konstantinos Karamitroudis) doch nicht schon alles gemacht?! Sein international bekanntes, musikalisches Schaffen begann bei Mystic Prophecy und Nightrage. Dann startete er mit Firewind, und zwischendurch sprang er einfach mal so bei Arch Enemy oder Ozzy Osbourne ein. Nebenbei veröffentlichte er zusätzlich auch noch ein paar Solo-Alben. Ich wurde nicht enttäuscht, zu keiner Sekunde. Was Gus G und Herbie Langhans (Radiant, Avantasia) da auf die Bühne brachten, war vom ersten bis zum letzten Augenblick perfekt.
Das Set startete mit «Fallen Angel» vom aktuellen Album, um dem Publikum mit «World On Fire» sogleich einen älteren Song um die Lauscher zu hauen. «Destination Forever» oder auch «I Am The Anger», alles perfekt gespielt und mit einer Intensität abgeliefert, dass einem schier die Spucke wegblieb. Natürlich musste das neue Album promotet werden, welches wohl etwas melodiöser ausgefallen ist, aber Herbie brachte alle Songs mit Leidenschaft und Energie rüber. Mit «The Fire And The Fury» war es dann an der Zeit, dass Gus G seine Leidenschaft zum Ausdruck brachte. Dieses Instrumental suchte seinesgleichen, einfach phänomenal. Am Ende des Sets durfte das Michael Sembello Cover «Maniac» nicht fehlen, welches vom Publikum lauthals mitgesungen wurde. Meine Freude wurde dann noch übertroffen, als ich am Merchstand beim Kauf des T-Shirts ebenfalls eine signierte CD bekam. Ach ja..., Firewind sind ebenso bei AFM Records..., grandiose Aktion! Am Ende des Abends hielt ich noch ein wenig Smalltalk mit Herbie und Gus ab, inklusive Selfie. Was will man da als Metalhead mehr? Nichts! Einfach nur noch happy und dankbar sein.
Setliste: «Fallen Angel» - «World On Fire» - «Destination Forever» - «Destiny Is Calling» - «I Am The Anger» - «The Fire And The Fury» - «Ode To Leonidas» - «Chains» - «Rising Fire» - «Maniac»
Sonata Arctica
Auch bei den Finnen um den symphatischen Sänger Tony Kakko ging es natürlich darum, das neue Album zu promoten, und so verwunderte es nicht, dass in den ersten fünf Songs gleich deren vier vom aktuellen Album «Clear Cold Beyond» auftauchten. Mit dem Opener «First In Line» ging es los, gefolgt von «Dark Empath», und mit «California» und «Angel Defiled» war das neue Album quasi abgearbeitet. Dies ist allerdings das falsche Wort dafür, denn die fünf Finnen hatten sichtlich Spass und spielten sich souverän durch ihr Set hindurch. Mit 25-jähriger Bandgeschichte hat man natürlich jede Menge Material im Repertoire, und widmete sich danach einem Potpourri aus vergangenen Tagen. Zwischendurch offenbarte Sänger Tony in seinen Ansagen auch durchwegs tiefgründige Gedanken, und nach «The Last Amazing Grays» erzählte er, dass ihr Mischer Geburtstag habe, und so stimmte die beinahe volle Konzertfabrik geschlossen zu einem «Happy Birthday» ein.
Nach den darauffolgenden, ruhigeren Klängen von «Tallulah» und «Replica» wurde zum fulminanten Schluss angesetzt. Ich hatte Sonata Arctica vor vielen Jahren schon einmal auf einem Open Air gesehen, und irgendwie haben sie mich damals nicht wirklich abgeholt. Ich würde mal meinen, dass es vor allem am Sound lag, denn im Z7 war das heute Abend etwas völlig anderes. Alles kam glasklar, und jede noch so kleine Feinheit war zu hören. Da ja bei Sonata Arctica nicht nur Power Metal gespielt wird, sondern auch noch Symphonic und Prog Metal eine Rolle spielen, muss der Sound klar sein, und so war es. Wahrlich grandios, was da abliefert wurde! Insgesamt ist abschliessend und als Fazit des ganzen Abends anzumerken, dass die drei Bands schön in der Reihenfolge nach Bandbestehen auftraten und sich alle absolut hochwertig zeigten. Somit waren sie für knapp CHF 45.- Eintritt jeden einzelnen Rappen wert und, wie bereits erwähnt, gab es signierte CDs als Goodie zu den Tour-Shirts hinzu. Da soll noch einer was zu meckern haben.
Setliste: «First In Line» - «Dark Empath» - «I Have A Right» - «California» - «Angel Defiled» - «Broken» - «The Last Amazing Grays» - «Tallulah» - «Replica» - «My Land» - «FullMoon» -- Zugaben: «Flag In The Ground» - «Don't Say A Word»